Oedenburger Zeitung, April 1926 (Jahrgang 58, nr. 74-97)

1926-04-01 / nr. 74

H ( « WUZVWIOMYMWZC situgtmitssiuhmmsounimzeieetageuas WMMIUMMOUIUHMAISW ZZICItPFplIcM EEE TE er onyviär hs & > af] > Inabhängiges politisches Zugblatt für alle Stände donnerstag, den 1. April 1926, Anzeigen und Bestellungen werden in unserer Verwaltung sowie auch im Stadtgeschäft Brabhenrunde 72 angenomm­en. Aneuft Schriftleitung 25, Verwaltung 19, Geschäftsstelle 6. Sinzelblatt: K 1400 Das Resultat Mannen-Leinen immer­. Sieger: Der Wiener Rudolf Spiel­­mann. Semmering, 31. März. Das in­­ternationale Banhans - Schachturnier wurde gestern beendet. ALs erster Preisträger (3500 Sc.) figuriert der Wiener Rudolf Spiele­mann mit 13 Bunften. ‚ Breiter Preisträger Dr. Mljedin mit 121% Bunften (2500 S.). Dritter Preisträger Dr. Vidmar,], der Rektor der Laibacher Technik, mit 12 Punkten (2000 Sc.). Den vierten und fünften Preis teilen sie die beiden Matadore Dr. Tarta­­fomwer (Paris) und Niemzomwitsch (Kopenhagen) mit je 111% Bunften (1500 Sh., respeftive 1200 Ch., also auf jeden 1350 Sd.), Secster Preis (1000 Sc.) und sieben­­ter Preis (800 Ch.) Dr. Tarraid Münden) und Rubinstein (für jeden also 900 Sd.). Achter Preis Neu­ (600 Sd.). Neunter Preis Grünfeld Schilling.). (400 ) "Verlängerung des polnisch-rumänis­­chen Bündnisvertrages. Baridau, 31. März, Die V­er­­längerung des polnisch-ru­­mänischen Bündnisvertrage­ i it unter Weglassung der gegen Sowjetrußland gerichteten Stellen erfolgt. Obzwar es js nur um ei Defensivabkommen han­­delte, bildete dennoch der Wortlaut des Vertrages ein Hindernis für die Norma­­lisierung der polnisch russischen Beziehun­­gen­­­ Der polnisch-rumänische Garantiever­­trag war am 3. März 1921 abgeschlossen worden und vor wenigen Tagen abgelau­­fen. Der neue Vertrag gilt für die Dauer von fünf Jahren und sieht die Unterzeichnung eines Schmiedege­­richtsabkommens vor. Wiederaufleben der Maroflosümpfe. Paris, 31. März Nach einer Mel­­dung aus Fez steht ein Angriff der NRiffabh Hylen unmittelbar bevor. Un­­ter den Riftruppen macht si eine un= KI__KZRZ. REEL RER Der Besuch des Deo Österreichchen Bundeskanzlers in Prag. Das höchste gt SEprenzeichen Mejaryk. Prag, = Marz. Der P­räs­dent der Republik empfing gestern im österreichischen Bundeskanzler Dr. Ra­­mer, der dem Präsidenten das große goldene Ehrenzeichen am Bande mit dem Stern überreichte, in feierlichen Audienz. — Der Präsident gab zu Ehren Dr. Ramel3 und dessen Gefolge ein Diner. Herablegung des Einstuches der Westerreichischen Nationalbank, Wien, 31. März. Der Generalrat der Oesterreichischen Nationalbank hat gestern die Herabseßung des Zinsfuches um en halbes Prozent, das ist von 8 auf 7 VoP­rozent beschlossen. Die Verminderung der Feiertage in Lesterreich. Wien, 31. März. Durch Schieds­­spruch hat das Einigungsamt in Wien den 2. Februar, 25. März und 8. September al­sWerttage mit normaler Arbeitszeit erklärt. 6­0— 0 das neue rumänische Kabinett Idet. Bukarest, 31. März _ General Aparescu hat das neue Kabinett ge­bildet. Die Ministerien sind. u. a. Wie folgt beseit: Ministerpräsident — Gene­­ral Avarescu; Minister des In­nern — Goga; Minister der Renkern — Mitilenen; Finanzminister — Rapadatu; Kriegsminister — Gene­­ral Mirces Sau; Minister für Handel und Gewerbe — General Coanda. ..­­ Hanseinsturz infolge eines Auto­­mobilunglacks. Berlin, 31. März. In der Nähe von Rouen fuhr ein Yutomo-­bilan ein Hau an. Durch den Anprall wurden die Insassen, ein Ehe­­­­paar mit zwei Kindern, und der Chauffeur auf der Stelle getö­­tet. Das Haus it eingestürzt,­ ­ gewöhnliche Aktivität bemerk­­bar. Verstärkungen und Munitionszüge­ sind hinter der Fabylischen Front einge­­­­­troffen. Der Aufstand im Demen. Zondon, 31. März. Nach Berich­­ten der ägyptischen Treffe fanden Kämpfe zwischen­ den Emirtruppen aus Nemen und den Jodriffis von Alıg statt, die von Wahhabiten unter­­stügt werden. Die Gefechte bei Lybia und Zamoh endeten zugunsten der Emirtrupp­en aber die Kämpfe dauern ort. +. der Kurdenaufstand niedergeschlagen. Konstantinopel, 31. Mara Nach­ einer Meldung aus Angora it der Aufstand in Kurdistan in der Gegend von Midist niederge­­cchlagen worden. Hatiho und Die übrigen Kurdenführer sind über die Süd­­grenzen nach dem Sraf entkommen. REED RR RI­TTRRELT. Die Sü­nden der „Gräfin Sturdza“ as Borleben der Hochsitaplerin Sema Tihanyi-Frehler. Di e Dedenburg, 31. März. Wie berichtet, bat gegen die bekannte Hochstaplerin Siıma Tihanyi-Freysh­­ler, die sich­h „Gräfin Sturdza” in der Welt herumtrieb und Betrügereien verübte, Montag vormittags vor dem Strafsenat des Szombathelyer Gerichts­­hofes der Strafprozeß begonnen. Dies0 jäh­­tige Frau, die heute noch Spuren von Schönheit trägt, wird wegen Betruges in 13 Fällen und wegen Veruntreuung in einem Falle angeklagt. Dem Prozeß bringt nicht nur die Szombathelyer und Günter Bevölkerung, sondern auch die ganze aristokratische Welt Europas das größte Spätereffe entgegen, in deren Kreisen sie sich stets bewegte. Irma Tihanyi ist auch den Oeden­­burger Einwohnern nur unbekannt. Weilte sie da vor Jahren auf in unse­­rer Stadt und schrieb hier einen Liebes­­roman, in welchen sie und ein Rittmei­­ster, den sie auf der Fahrt von Wien nach Das Vorleben der „Gräfin“. Ueber das Vorleben der verhafteten Hochstaplerin erfahren wir folgende in­­teressante Einzelheiten: Die Pseudogräfin it im Jahre 1867 (17. März) in der Ge­­meinde Güns als Tochter eines gräf­­lich Szechenyischen Beamten geboren. Im Jahre 1890 verließ sie das El­­ternhaus, und seither trieb si­ich in der Welt herum, meist in der Welt, in der man sich nicht langweilt. Zunäc­hst ging +­ Irma Tihanyı, Dedenburg kennen lernte, die Hauptrol­­len spielten. Der Roman soll sich später an ein Blagiat ertwiesen haben, die eine Schönheit war und stets ein elegantes, vornehmes Auf­treten hatte, war auch­ längere Zeit im Gefängnis der Oedenburger­ Staatsanwaltschaft in Haft, und als sie dieses verlassen konnte, vers­chwand sie aus Ungarn. Sie trieb sich in aller Herren Länder herum und gab der Polizei viel zu schaffen. Vor kurzem kam sie nach Ungarn zurüc und wurde in Güns verhaftet, und zwar auf Grund der Anzeige mehrerer Wiener Kaufleute, bei denen sie hinter fals­­schen Namen größere Bestellungen machte und die gelieferten Waren billig weiterhek­aufte, ohne die Waren zu be­­zahlen.­­­­sie nach Budapest und nahm Dort de. Zeit Gesangunterricht bei der Frau Theaterfaffiers Linz. Sie wollte sie für die Bühnenlaufbahn vorbereiten. Obgleich sie nur wenig Geld mitbekom­­men hatte, mietete sie in Budapest gleich eine luxuriöse Villa, in der sie die Besuche vieler Magnaten sah. Sie wechselte ihre Liebhaber, und schließlich wurde ein Sparfassenbeamter ihr Freund. Er wurde durch sie zum Defraudanten. Später, im Jahre 1893, ging sie al Mitglied des Somoty-Orpheums auf eine Tour nach Rumänien, und hier strauchelte sie zum erstenmal: ihrer Kol­­legin Cäcilie Carol stahl sie zwei Arm­­bänder, was ihr eine Gefängnisstrafe von fünfzehn Tagen eintrug. Schon damals hat sie sich Fab­lie Gräfin Melit­­ta Ftreyler-Sztáray genannt. Trot ihrer Aistrafung soll sie dann in Burgarest Beziehungen zu reichen Bojaren unterhalten und auch die Bekanntschaft eines Grafen Sturdza gemacht haben, dessen Namen­ sie sich in der Folge am liebsten beilegte,. Dann trieb sie si in der Welt herum, von 1894 bis zu Be­­ginn 1896 als untergeordnetes Mitglied verschiedener Varietes in P­eters­­burg und Konstantinopel. Sie nannte ih Gräfin Folden­y und Gräfin Sztáray. Zum erstenmal hielt sie sich in Wien­­ im April und Mai 1896 auf. Dann ging sie nach Lemberg tu sie im­ „Or­pheum Slingsberg” als Mille. Manon auftrat. Auch hier war sie die große Lebedame, in deren Neben der Groß­­industrielle T. und der Husarenoberleut­­nant dr. ©. fchmachteten. Nachdem er an sie ein Vermögen versc­hiwendet, konnte sich der Offizier nur mit großen Schieierig­­keiten aus den Banden lösen. Im Jahre 1898 erhielt sie nun den ungarischen Behörden Die Erlaubnis, ihren Namen in „Zihani“ umzuän­­dern. Im Jahre 1900 übersiedelte sie ganz nach Wien, bewohnte vornehm­ste Appartements, hielt sich vier Dienstdaten und lebte auf größten Fuße. Im Jahre 1901 suchte sie bei der Behörde um Er­­laubnis zur Führung einer „Bension Guperbe“ um Dies war für sie der Vorwand, um Bestellungen für die Ben­­fion in größtem Stil zu machen, Möbel, Teppiche, Beitel ussw., alles kam sie auf Kredit und zahlte dann nicht. Mit zimer Geldagenten ging sie dann nach Fra= fau und Yemberg, woo sie Hasard­­partien arrangiert haben soll. Im Jahre 1902, im Januar, kehrte sie ab Wien zurück, machte wieder hohe Schulden und verschwand plötliich — was Perci später erst stellte sich heraus, da sie zwei Geldagenten Akzepte auf 40.000 K mit der gefälschten Unterscrift zweier f.F. Minister «aD. und Geheimer Räte übergeben hatte. Auch von den Sirmen langten Anzeigern ein, und das Ergebnis war ein Stehbrief nach ihr, der sie Ihlieglich in Stein­­amanger im Juni 1902 erreichte. Der damalige Prozeß gegen sie war eine Sen­­sation, da die Tihany, die Ni,­ion da­­mals „Gräfin Sturdza“ nannte, dabei blieb, die Mfzepte seien echt, was schon daraus als ummwahr erkannt wurde, daß sie das eine mit „Ex­zellenz“ unters­chrieb. Im Jahre 1904 bekam sie drei Jahre Zuchthbaus im Mai 1907, bedingt begnadigt, ging sie na­ Gö­­dDollo und blieb. Dort zwei Monate als „Srafin Sturdza”, Witwe nach dem drumänischen Staatsmann, der sie über­­haupt nie gefannt hatte. Ihre An­­gehörigen wollten damals, daß sie nad­ un - Billige Preisel N Grosse Auswahl in Ostergeschenken Parfüms und Kölnerwasser mit Spritzkork geschmackvoller Ad­­justierung, Parfüms und Eau de Cologne dekaweise bei Galatik Sopron, Szächenyip!. 20 Telephon Nr. 353 Daselbst modern eingerichteter Damen­­frisiersalon. Spezialist für Babikopf- sowie Kinderhaarschnitte und Fri­­q­­uren, nach der neuesten franz. Mode.­­ 8151 , Modewarenhandlung Grabenrunde Nr. 123 Telephon 10 SE :- Grösste Auswahl Solide Bedienung Feste Preise

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