Oedenburger Zeitung, Februar 1927 (Jahrgang 59, nr. 25-47)

1927-02-01 / nr. 25

RN Et ERTEILEN CHEN vg PETE: Be RER EEE RE EEE ? PEN SAL EN! » N.:ss«.­«.-.4.s»« Geile 2. | Dienstag Debenburger Zeitung 1. Februar 1097,­ ­ später bei den oft hearsträubenden Wett­­übungen auf dem Barren und Ned im­­mer wieder erneuerte. Auch die dem­­ Turmwart Ferdinand Boor einstudier­­ten waghaftig-fühnen Uebungen, wie auf die unter Aufsicht der Leiter Peter Ha­m­­mer und Ludwig Teufel gestellten prächtigen Pyramiden erregten die Ver­wunderung der Zuschauer und wurden stürmisch beflatscht. Von den ausführen­­den Jugendhortjünglingen des Oeden­­burger Turnvereins sollen die großarti­­gen Turner Larl Edelt, Hans Heincz, Mlerander­ Holzmann, Sofef Pilez, Andreas Shhen und Sa­­muel Schub besonders lobend erwähnt werden. Nachmittag deflamierte Ernst Windholz, abends Koloman Zu­­brits mit edlem patriotischem Teuer das schöne Gedicht „Gesang der Magya­­ren im Jahre 1919” und ernteten eben­­falls lebhaften Beifall. Große Heiterkeit rief die vom Steuer­­amtsleiter Ferdinand Friedrich ver­­faßte, „Im Buichenschanf“ betitelte, ori­­ginelle Wirtshausszene hervor, in dessen Aufführung sich besonders Franz Tar­­nai und Held Michael Kraßnay hervortaten. Doch auch die übrigen Dar­­steller: Hermine Leitner, Luise GHjhl, Olga Friedrich, Alena Horvaath, Ferdinand Hauer, Mi­­chael Dorn, Paul Brudner, Michael Unger, Karl und Ferdinand Dah­­ner, Ludivig Reife, Ferdinand Lin­­ser, Fran Holzhauser Franz Marr und Samuel Shey machten ihre Sache gut. Die luftigen Lieder und originellen Tänze fanden allgemeinen Gefallen. Sehr drollig war die stumme Szene der Brüder Kranz und Fri Kroß­­herr, die alle Zoro und Hurn erschienen und herzlich belacht wurden. Der vom Tanzmeister Karl Trit­­tremmel einstudierte, schöne ungari­­sche Tarız wurde mit Begeisterung be- Elatieht. Die reid­en Tänzerinnen Sozja Gerence3er, Gitta Holzschuiter, Ela Kampfmüller, Ilonia Kaä­­polnay-Bauer, Ruc­e Kemeny, Bon R und Sholyfae Rutafiy und Olga­ Zaharids. Sowie ihre Partner, die Herren Karl Schmiedt, Zoltan Kusnyer Johann Tördk, Wiktor Greilinger, Sofef Gruber, Ste­­phan Wittich, Vik­or Ka und An­­ton Moldovan boten aber auch in den farbenprächtigen Nationalfortümen und malerischen Tanzfiguren einen herz­­erfreuenden Madiid. Das begeisterte P­ublikum rief stürmisch nach Wieder­­holung. Den stimmungsvollen Abschluß bil­­dete ein ergreifender Ginaster aus der Zeit der walachischen Invasion von Sojaf Papior. Die schwere Rolle der unglür­­lichen Mutter, die alle ihre Lieben im Kriege verlor, spielte Irene Molnar mit rührender Innigkeit. Auch Mili Friedl und Roi Orban lösten ihre Aufgabe gut. Der kleine Herbert Hartmann machte seine Sache so tapfer und sicher, daß er sie einen Sepa­­raterfolg holte. Die Jugendhortjüng­­li­nge Johann Zwindels als feuriger Liebshaber und Held­,­Josef Hegedüs (alstangåssgiazdia)und Ludwig Ben­­csik(als Zigeu­nerprimas)ergänzten mit Erfolg das Zusammenspiel Dise symbol­ischen Visionserscheinung verkörs­perte Slonia Molnár mit edlem Ba­­thon und schöner Deflamation. Die ge­­lungene Regie lag in den fünftverständi­­gen Händen Franz Kiräalys. Die Veranstaltung stand unter dem Protestorate des Obergespans Held» Ele­­mer von Simon, KHM. Baron Rudolf von Willerding, es Bürgermeisters Dr Michael Thurner, des Vizege­­spans Ludwig von Geway- Wolff und des Generals Ernst von Näandj­­­ay-Megay. Beiden Vorstellungen wohnten auch viele Notabilitäten der Gesellschaft und des Militärs bei. Die Stimmung war eine feierlich­ gehobene und sämtliche Vorführungen bestärkten uns in der Mederzeugung, Daß die L­ei­­tung des Jugendhortiwes eng in den besten Händen liegt und unsere hoffnungsfreus­­tige Augend in der Selbstzucht einer ge­­sunden Zukunft entgegengeht. Ein Großteil des Verdienstes gebührt dem Körperpflegerat Held Elemer PReE­­ter, der aber derzeit leider ans Kran­­kenlager gebunden ist und somit aktiv nicht teilnehmen konnte. w3 ei ihm auch mit diesen Zeilen ein Lorbeerz­weig ge­­reicht. Am 3. Februar (Mittmoch) abends halb acht Uhr wird die Vorstellung noch einmal wiederholt. Die Logen sind für diesen Abend bereits ausverkauft. Nadio-Programm, Dienstag, den 1. Februar. Budapest. 9.30, 12 und 15: Nachrichten. Volkswirtschaft. 17.02: Konzert des Kammerorchesters der ungari­­schen Oper. 18.20 : Zuristischer Vortrag von Dr. ©. Aczel. 19: Webertragung aus dem gl. Ung. Opernhaufe. Anschließend : Zigeunermufik vom Hotel Hungaria, Wien. 11: Konzert. eh 16.15: Konzert. Ans Wagners Scharfäftlein. 17.45 : Kammermusik. 18.35 : Grillparzer als Dramatiker. Slajfische Stoffe. 19.10: Esperantofur 3. 19.30: Englischer Sprachkurs für Vorgeschrittene 20.05: Konzert des Biolinpirtuosen VBaja Prihoda 21.30: Borlefung: Ferdinand Mayerhofer. y BR, Pe een Pages­ee 5 Dedenburg, 31 Sun. Todesfall. Am 27. Januar verschied die Dedenburger Einwohnerin Frau Witwe Eduard Reczetaricz, geb. Katharina Lichtl, im Alter von 82 Jahren. In der verblichenen betrauert der Deden­burger Schmiedmeister Eduard N Recze­taricz seine Mutter. Die Beerdigung der Entschlafenen fand Samstag nach­ mittags im evang. Friedhöfe unter großer Beteiligung der hiesigen Bevölkerung statt. Trauungen. Samstag, den 29. Ja­­nuar, führte der Beamte des städtischen Verzehrungssteueramtes Albert Hutter seine Braut Margarete SEer zum Traualtare. Al Zeugen fungierten Bür­­germeister Dr. Michael Thurner und Schmiedmeister Stefan Ster. — Am gleichen Tage ehelichte der Tapezierer Johann Drozdovßfy seine Braut Rosa Dec. Spende. Vergangene Woche spendete Dr. Fürst Paul Esterházy den Zög­­lingen des Oedenburger Taubstummen­­instituts ein 160 Kilogramm schweres Schwein. Eugen Fertsat­z der neue Prä­­ses des kath. Lesevereines. Der Oeden­­burger kath. Leseverein, der heute 720 Mitglieder zählt, hielt gestern abends unter dem Borsig des Präses Dr. Johann Kurcsy seine ordentliche Generalver­­sammlung ab, in welcher die Neuwahl der Vereinsfunktionäre vorgenommen wurde. Gewählt wurden: Obergespan a. D. Eugen Fert3al zum Präses; Spiritual Matthias Feichtinger und Direktor Sosef Bölfer zu Bizepräses ; Dr. Arthur Betovnits zum Obersekretär ; Dr. Julius Haldß zum Sekretär; Emeih Mattl zum Schriftführer ; Johann Mihalovices zum Schrift­­führerstellvertreter ; Dr. Arpad Ramenf­­ty und Dr. Eugen Szalay zu Vereins­­anwälten; Karl Szentgyörgyi sen. und Franz Weber zu Hausverwalter ; Michael Ringhofer zum Kassier, Anton Beer und Ernst Nagy zu Kon­­trolloren; Sofef Kurz und Michael KRaftner zu Bibliothekaren und Karl Gomböcz zum Vereinsarchivar. Zwei Todesopfer der Influenza. Ver­­gangene Woche sind in unserer Stadt zwei P­ersonen an Influenza gestorben, und zwar der 71jährige Kutiher Johann Szabo und das achtjährige Söhnen der hiesigen Familie Karl Bod — Frau Dr. Sara Bäathonyi. Die Dedenburger Gruppe des "Manp" (Nationalverband der ungar­­­ischen Frauen) hat ansäclich der festlichen Eröffnung des Reichstages an dessen Präsidium sowie an den Abgeordneten der Stadt Oedenburg Handelsminister Dr. Max Herrmann Begrüßungs­­telegramme geschicht. Sahrmarft Am 1. Februar Findet in und Viehmarft Statt. IBeled ein Auslege- Musikprofessor Karpati — Mitglied des Beethoven-Zentenarausschusses. In­­serem tüchtigen und allseits geschäßten Musikprofessor und Komponisten Mlexan­­der Karpati wurde wieder eine be­­sondere Ehrung zuteil. Bekanntlich ist am 26. März d. h. der hundertste Todes­­tag des unsterblichen Meisters Beetho­­ven. Aus diesem Anlasse werden in allen Kulturländern Beethoven- Teiern veranstaltet, die das Andenken an den großen Meister der Töne in­­würdiger Weise zum Ausbruch bringen sollen. Auch unser Vaterland rüstet sich, Diesen den­­würdigen Tag in erhebender Weise im ganzen Lande zu feiern. Für die Groß­­zügigkeit der geplanten Testlichkeiten spricht ichom der beachtenswerte Umstand, das an der Seite des Festausschusses der Reichsverweser, die Erzherzoginnen M­a­­bella, Augusta und Anna, die Erzherzoge Josef, Albrecht und Josef Franz, Graf Albert Apponyi und die Minister Wals und Siebelsberg stehen. In diesen Fest­­ausshug wurde nun auch unter Mit­­arbeiter P­rofes­jor Mierander Kaarpaäti gewählt, was gewiß als eine hohe Ehrung und Anerkennung beiwertet werden muß. Ministerialrat Dr. Felizian Rupcesay verständigte hievon den tüchtigen Kom­­ponisten im Nahmen eines herzlichen Schreibens. des Musikprofessors Karpäti wird gewiß in den weitesten Kreisen lebhaften Wider­­hall und aufrichtige Freude auslösen. Die Kondukteure der Raab: Deden­ Burg-Ebenfurter Eisenbahn arran­gieren ihren Q­anzabend morgen Dienstag, den 1. Februar, Halb 9 Uhr abends in den Loyalitäten des Fath. Lese­­vereined. Der Abend steht unter dem Protektorat des Generaldirektors der Raab: Oedenburg- Ebenfurter G Eisenbahn Hofrat Karl Haich und des Betriebs­­direktors der R.-De.:­E. Eisenbahn Ne­­gierungsrat Dr. Eugen Holl.­­Für ver­­schiedene Belustigungen und eine gute Tanzmusik wurde gesorgt. Möbel in gediegenster Ausführung erhalten Sie zu billigsten Brei­­ten bei Kopstein Lipot, GSopron, Grabenrunde Nr. 62, Telephon 339. Be­­­ichtigung ohne Kaufzwang. Theaterdirektor Somoghi hat sich mit seinen Gläubigern ausgeglichen. Wie berichtet, hat vor Wochen der Direk­­tor des Theaterbezirkes Szombathely- Oedenburg-Raab- Papa Koloman So­mo­­gyi beim Naaber Gerichtshof um Eins­leitung des Briangsausgleichsverfahrens angefüht. — Wie nun aus Raab ge­­meldet wird, hat sich Direktor Somogyi mit seinen Gläubigern mit 40 Prozent ausgeglichen. Der Ausgleich wurde vom Naaber Gerichtshof zur Kenntnis ge­­­ommen und bestätigt. Direktor Somogyi hat sich verpflichtet, binnen sechs Monaten die Forderungen seiner Gläubigern bis zu 40 Prozent auszubezahlen. D, wie einfach werden sie sagen, ist Doch das Bronzieren mit Sempronia Ladbronze aus der Li­­wen-Drogerie Franz Müller Spit­talbrüche. V­orrätig in Gold, Silber und Kupfer. + Diese neuerliche Ehrung­­­e Städtisches _Mozi Von 31. Januar bis 1. Februar: 1000:1 Die Erlebnisse eines eingebildeten­­ Kranken, eine haarsträubende Ge­­schichte. — In der Hauptrolle: HARALD LLOYD. Der Mitternachtssturm Eine Erzählung aus Kanada. 7 Akte, Beginn der Vorstellungen um 5, 7 und 9 Uhr, An Sonn- und Feiertagen 3, 5, 7 und 9 a, 3 WE i­ ET TE RT TI ar ? (Nachdruch verboten.) Barlers Ruh. Kriminalroman von Friedrich Jakobien. (44. Ortfegung.) Er stellte sich zwar heraus, daß die Schlafstube der Ehegatten tatsächlich etwas fußfasr war; von irgendwwoher mußte ein Zug kommen, dessen­ Ursache nicht ermittelt werden konnte, aber der Dicke Teppich tat seine guten Dienste,­nd weil Franf auf diese Sache nicht mehr zurückkam, so legte auch Edith Ferr wei­­tereg­ Gewicht darauf. Hingegen war sie eifrig bedacht, den­ Plan mit der Namensänderu­ng der T­ lla in die Wege zu leiten. Schon am Fo­lgen­­den Tage mußte Grete einen Wixler­­meister holen. Die junge Frau schützte sich das Kleid und frech i­­e­m alten Snatterbart duch die nassen Büsche des Gartens, um den besten Blick auf das Haus zu gewinnen und den Plaß für die Inschrift ausfindig zu machen. „Weithin soll man den neuen Na­­men,“ sagte sie eifrig. „Ich wei icht Leicht, die Dumme oben­­machen, aber wenn Gie oldfarbe nehmen, Meister wenn die, Sonne dann darauf werden sich die Leute schließlich daran gewöhnen. Es wäre doc jammter­­poll, wenn diesem hübischen Haufe auf immer ein Makel anhaften sollte.” Der Alte wiegte den Kopf. „Wie Sie wollen, gnädige Brau­­er wird ja so vieles überfleistert. Wie sollte doch der Name sein?” ‚„Barkers Ruh.“ , „So — hm. Das kann ich ja denn auch hinmalen.“ „So fällt es Ihnen etwa nicht?” „Das ist Geschmahsfache, gnädige Frau. Ich date nur gerade daran: Neulich habe ich über dem Erbbegräbnis des Kommerzienrats Weber — Sie fen­­nen ja die Familie — eine neue Inschrift anbringen müssen: „Nuhel­ätte der Fa­­milie Weber.” Wenn die Leute nur aus diesem Namen nicht etwas Aehnliches machen.“ Edith mußte über den alten Grübler lächeln. ‚der, Meister Wolf, das ist ja was ganz anderes! Unsere Villa ist doch sein Stabgemwölbe.“ — „Nein, gnädige Frau, das ist sie frei­­fh nit." — Während der Maler an die Arbeit ging, stöberte Edith weiter. Nein, wahr­­haftig, in diesem Hause sollte eg­no anders hergeben als in einem Grab­­·­genwölbe, aber etwas Begrabenes gab es doch auf dem Grundstück — den armen Tor, der seine Abneigung gegen einen Fremden mit dem Tode hatte büßen mü­ssen, mit einem Ende, das wohl ebenso durch Sähzorn herbeigeführt wurde, wie die Vernichtung des unschuldigen Falz­­being­s — Edith kletterte den Hang hinauf, um die Stelle zu suchen, wo der Hund einge­­scharrt war; vielleicht ließ sie ihn noch heimlich ausgraben und in den Rluß merfen; der Tote hatte von jeher ihr an­­die Stelle, wo Joseph den ersten Versuch gemacht hatte, behagen erregt. Unterwegs kam sie an, "ein Zoch zu wühlen und dabei auf alter Gemäuer gestoßen war; er hatte die Erde nicht wieder aufgeschüt­­tet, und Edith betrachtete nachdenklich das verlassene Werk. Sie drehte sich um, maß mit den Augen die Entfernung nach dem Hause und spähte dann nach beiden Seiten, wo überall dichtes Gestrüpp auf­­mwucherte, das sie den ganzen Sang hin­­aufzog, aber es dünfte sie fast, daß an einer ganz bereilsten und mmtmachtenen Stelle ir­­gendetwas herauslugte, was einem in den Erdboden eingelassenen Gitter glich; heranzukommen war unmöglich, man Ganz sicher, war sie ihrer Sache nicht, hätte erit das ganze Buschiwerf heraus­­reißen müssen. S eine immerhin vergag Edith darüber ihren eigentlichen Zee und fehrte in das Haus zurück; sie kam gerade dazu, i wie Stranf sein Auto rüstete und den Benzin­­behälter auffüllte. ‚Willst dur bei diesem unfreundlichen Metier eine Ausfahrt machen?“ Sie verhwundert. „Ich halte es nicht aus, dem ganzen Tag in der Stube zu baden. Somm doch mit!” „Ein andermal, Frank. Heute bin ich auf einer Entdefungsreise.“ Er blickte flüchtig zu ihr hinüber­ und feßte dann seine Arbeit schweigend fort. Wenige Minuten später sah sie ihn das Grundstüc verlassen und die Chauffee entlang laufen — „als wenn der leibhaf­­tige Satan hinter ihm wäre" —, sagte Grete zu der Aufwartefrau, und dann flog sie nach vorn, denn die Gnädige hatte geschellt. Edith war damit beschäftigt, große Küchenschürze umzub und fragte az ö ee eis Hr­y 2­7­a­3 x­ee Dh. Be EN ai

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