Oedenburger Zeitung, Juli 1927 (Jahrgang 59, nr. 146-172)

1927-07-01 / nr. 146

SE EB Pr, er - BESBSBERBEBEBEBEBEBBOBOGEESBURSBEREL.SCOREROBELTTEOBEBOENERBREBANEBNER.TGE ‚Schriftleitung: Oedenburg, Dedtplak 56. — 39. Jahra. Folge 146. Freitag, den 1. Juli 1927. Einzelblatt: 11 Heller. ‚Anzeigen und Abonnements » Annahme: Bedenburg, Deätplak 56. Anruf: Verwaltung 19. Inabhängiges noliisches quoblt fr­ale Glinde Anruf: Schriftleitung 25. — Gelangt mit Ausnahme von Sonn: und Feiertagen an jedem Tag um 3 Uhr nachmittags (15 Uhr) zur Ausgabe. Konferenz der deutschen Winder­­beiten aller europäischen­ Staaten. Riga, 30, Juni. Anfang Juli wird in Riga eine Konferenz der Vertreter der deutschen Minderheiten aller europäischen Staaten stattfinden, die von Deutschen Minder­­heitsvertretern aus zehn Staaten bescidt werden soll­­e der amerik­nische Sirener Fed zum 9rennflug gestartet. Rooseveltfield, 30. Sumi.­. Der Flieger Byrd ist gestern um 5 Uhr 25 Minuten (Ortszeit) zum Kluge nach Paris gestartet. Man rech­net damit, daß das Flugzeug in der Nacht zum Freitag gegen 3 Uhr morgens in Paris landen wird. Das Flugzeug be­­fördert an die erste offizielle Flugposit nach Europa. Auf dem Flugzeuge Byrdg, der „America“, befinden sich auch drei P­assagiere, die Flieger Acosta, Bet­­hen und Neville. Seifion sichluß im ungarischen Abgeordnetenhaus. Budapest, 30. Juni. Das Ab­­geordnetenhaus hat sie Dienstag bis 18. Oktober wegen der Sommer­­ferien vertagt. Eine Friedensrede des Deutschen Reichsaußenministers. Deutschland hat jeden Rebandiegedank­­fen abgeschworen. D5S1o, 30. Juni. In An­wesenheit des Königs Haren, sämtlicher Mini­­ster, einer Reihe hervorragender Politi­­ker, Gelehrter und Künstler bat gestert der deutsche Reichsaußgenminister Doktor Stresemann in der Aula der Os­­loer Universität eine große Fries­­denfriede gehalten, in der er auch den Danf für Die Verleihung des Nobel­­­preises aussprach. Er betonte u. a., daß das Friedenswerk von L9=­carno duch den Friedensmil­­len des ganzen , d­eutschen Boltes zustandegekommen sei. "Die Zocarnopolitis baue sich auf Frieden und Verständigung auf, ud Deutsch­­land habe jeden Revanchege­­danken abgeschmoren . De ganze Versammlung brachte Dr. Strese­­mann herzliche Opationen dar.­­ Geringe Arbeitslosigkeit in Ungarn. Budapes­t, 30. Sunt. Beim Budas­pejter und bei sieben, behördlichen­ Arbeits­­vermittlungsämtern in der Provinz wur­den am 22.5. 1450 Arbeitspläne und 4159 Arbeitsuchende in Evidenz gehalten.]. Im ganzen Lande sind nur 1142 Arbeis­ter der Baubranche beschäftigungg- 1108; daraus it zu schliegen, daß im Une­garn eine starre Bautätigkeit eingesetz hat. Sesterreichisch-albanisches Handels­­abkommen. Wien, 30. Juni. Zivisschen DOester­­reich und Albanien ist duch No­­ten­wechsel ein provisoriiches Handels­­abkommen­­ abgeschlosseen worden, welches am 1. Juli 1927 im Kraft tritt. Die beiden Staaten räumen sie gegen­­seitig die Meistbegünstigung ein. Für die Aufhebung der Aus- und Einfuhrbeschränkungen. Genf, 30. Juni. Das Völkerbund­­sekretariat hat an die auf der Weltwirt­­schaftskonferenz vertretenen Regierungen Die Einladungen zu einer am 17. Oktober beginnenden Konferenz ergehen lassen, in der die Frage er A­ufh­ebung der Aus- und Einfuhrheidgrän­­zungen beraten werden soll. ‚tion­alisten haben Berlin, 30. Juni. Der Reichstag hat einen Antrag der Regierungsparteien auf Verlängerung des Mieter Schuggeietes bis zum 31. Dezember 1927 angenommen. Schwere Niederlage der chinesischen Südtruppen. Shanghai, 30. Juni. Die Na­­·­h­iniednsemitiert M­orgens erbitterten K­ampf um Huthow­­fu, welche Ortschaft schließlich in die Hände Suntichu anfangs überging,­­ eine schwere Niederlage erlitten. Diese Schlacht wird als die Shmwerite seit dem Bürgerkrieg bezeichnet und sollen die Nationalisten 30.000 Mann verloren haben. Der Mieterschuß in Deutschland. eo. Massenhinrichtungen in Auhland.­ ­Helsingfors, 30. Juni. Nach einer Meldung aus Moskau, wurden­ dort 27 ° Personen, darunter Frauen und Kinder, Imegen an­geblicher gegenrevolutionärer Umtriebe ohne vorherige Gerichtsver­­handlung hingerichtet Neun Offiziere und Matrosen sind unter der Beschuldigung der Spionage im Kronstadt erschoffen worden. Aus Pslow wird die Hinrich­­tung von 17 Bauern gemeldet. Gestern wurden in Mosfauiecedh3 weitere Gegenrevolution­äre hingeh­ätet, darunter zwei wegen Spionage zugunsten Polens. In Bla­­gomeichtidienst­­ sind vier angebe­liche monarchistische Maenten des Großfürs­ten Nikolaj Nikolajewitsch hingerichtet worden. Berichterhterung im Befinden König Ferdinands. Bukarest, 30. Juni. E3 verlautet, daß der Körperverfall des Königs unaufhaltsam fortschreite. Der R­­ing habe bereits wieder fünf Kilogramm E9D Körpergewicht verloren und wiege nur mehr 49­ Kilogramm. Blumen. Dedenburg, 30. Juni. Blumen sind seit jeher das Symbol zarter Gefühle. Sie sprechen vom Liebe und Anhänglichkeit, Pietät und Treue, zeugen von Schönheitssinn und tiefem Gefühlsleben, selbst wenn Dies sich manch­­mal auch hinter einer rauhen Schale ver­­steckt. An den jüngst verfroffenen Tagen sah man schon in den frühesten Morgenstun­­den unsere lieben kleinen Scharenmweise mit Blumen beladen zur Schule pilgern. &3 waren die Tage der Schlußprüfungen, da wollte jedes dem Lehrer noch­ einmal seine Anhänglichkeit, seine Sohachtung und Dankbarkeit be­weisen. Und mas würde da inniger, herzlicher, aufrichtiger und unmittelbarer sprechen, als Blumen. “Es war ein lieblicher Anblick, Die Hochge­­röteten Gesichter, die im Pfeude und Dankbarkeit erglänzenden Augen der Kinder zu sehen. Das eine brachte einen großen Blumenstof, das andere einen farbemprächtigen Blumenstrauß, ein duf­­tiges Gewinde, oder auch nur ein beschei­­denes Sträußlein­­­blumen. Und all die Blumen dufteten dem Lehrer entgegen, wie auch alle Her­zen in frewdigem Stolze höher schlugen, eil­ sie Die zarte Liebesgabe mit den MWor­­ten darreichten: „Tanite bäcsi, en is hoztam virägot!“ Und der gute, strenge Herr Lehrer war stolz auf die reichen Blumenspenden, die den Schulssaal jo ,derelich schmürckten und aller Herzen erfreuten. Aber nach dem Schlußgebete, als er den Kindern Abschied jagen mollte, da störte seine Stimme und fast Schwer famen die Worte aus seinem font so beredten Munde: „Meine lieben Kinder! Ich danfe Euch von Herzen und mit innigen Gefühlen für diese vielen, vielem Blumen. Aber ich möchte Euch­ an ettrag erinnern, Al wir emn Anfang des Schuljahres zum ersten­­Mal beisammen waren, da waren wir um Einen mehr; ein lieber, herziger Junge war unter uns, mit pausbadig rotem Gesichtchen, Muttig und frü­h in die Welt blidenden Augen. Heute it er nicht mehr hier. Petite, unser lieben Petite Ratho­­ppi ist fortgegangen, fort mit feinem treuen, lieben Mütterlein, um nie wieder­­zukommen. Kommt, meine lieben Kin­­der, tragen wir diese Blumen­­ auf sein Grab, Damit Petite im Himmel oben sehe, wie lieb er uns gewvesen, ist und hat wir auch jeßt noch im Treue seiner ge­­denen!” Tiefe Ergriffenheit bemächtigte ich aller Aniwesenden; Fein Auge blieb troffen. Manche Kinder und Eltern schludigten laul und selbst der strenge Herr Lehrer wandte sich ab, um eine Träne heimlich wegzumischen. Ro solche Blumen blühen und d­uften, da soll es ung um umiere lieben: Kleinen nicht bange sein, allerliebster Reld­­—————— Parfümerie K­arler Sopron, Grabenrunde 45. Modernste Ausstattung. Erstklassige Fachkräfte neu engagiert, hass ‚die Anmeldungspflicht der Kongen­ Iranten im­­­edenburger Komitat. Dedenburg, 30. Sumi. Der Munizipalausschuß des Deden­­burger Komitats hat in­ seiner rechten Situng einen äußerst wichtigen Beschluß gefaßt, Der die Beachtung nir nur Dedenburgs, sondern des ganzen Landes verdient. Es ist vom nichts geringerem Die Rede, als von der Anmeldungspflicht der Lungenfranken auf dem Gebiets des Komitat... ..­­ Damit ist zur Bekämpfung der Lun­­gentuberkulose wieder ein großer Schritt nach vorwärts gemacht. Von sämtlichen Munizipien des Landes hat damit der Munizipalausilug des Oedenburger Ko­­mitats den ersten Schritt getan, um durch präventive Maßnahmen die Lun­­gentuberfulose einzudämmen. Wohl Fanın das Gespenst des 20. Jahrhunderts, die Lungentuberfuld­e, mit dem AMft der administrativen Erledi­­gung des Beischluffes nicht gebannt­­ wer­­den, aber das Komitat wird voraussicht­­lich in kurzer Zeit den zweiten ergänzen­­den Schritt­tum und die Errichtung von Bezirks-Beratungsstellen für­ Lungen­­franfe in Erwägung ziehen. Denn ecit dort kann gegen Die verderbliche Seuche mit Erfolg angedampft werden. Die Beratungsstelle (Dispensär) hat eine wichtige Aufgabe im der Bekämpfung der Zungentuberkulose. Hier bekommen Die Zungenfronten und deren Angehörige Die erste fachmännische Aufklärung über den Charakter und Stande der Krankheit sowie über die Maßregeln, die ergriffen werden miüssen, um der gefährlichen Krankheit vorzubeugen. 3 gilt dies be­­sonders für jenen Teil der Bevölkerung, der infolge seiner schlechten materiellen Rage auf eine Behandlung in einem Sa­­natorium nicht rechnen oder infolge der Rage des Wohnortes einen Arzt c­iver erreichen kann. Der Bau solcher Bezinng- Beratungsstellen ist seine schwere Sa­­che, sie können nach dem Muster des Oedenburger Dispensors errichtet werden. Der sozialen Fürsorge und Menschen­­liebe Des Vizegespans Ludivig von Go­­way-Wolff tt es zu verdanken, haß diese schreifliche Krankheit Hinfort nicht mehr infolge der Oberflächlichkeit leicht­­sinniger Mensc­hen so viele Opfer fordern wird. Wir wollen hoffen, daß dem Bei­­spiele des Komitats im Kurze auch die Stadt Oedenburg folgen und die An­­meldungspflicht der Jungenfranfen an­­ordnen wird. Dr. Mer Steiner. Im K FARI düLICHS ” PLATZ h ° 4 Dies echte Parfümerie Bader Grabenrunde 45, zu haben. 17128 ist wieder in der « altbekannten Kölner -Wasser =

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