Oedenburger Zeitung, Oktober 1928 (Jahrgang 61, nr. 223-248)

1928-10-02 / nr. 223

- HHHHHHHUIH HHH III-IMMde MUWWJ Mmpogsspzspstssssswx 61. Sabre. Folge 223. »d» Ö lpall 3 II . - HiHTIinTiJHEZJ W WMIIMM Schriftlesung: ODedenburg, Deätplag 56, Anruf: BR Gelangt mit Ausnahme von Son und Selertegen Myfch mach­tsas 5 Uhr (15 Uhr) zur AUnsgeba &imelblatt: 12 Heller. dienstag. Den 2. Oktober 1928. Strabenihlant in. Berlin. Ein Zoter, über zwanzig Berichte. Berlin,i. Of. M. gestern vormit­­dans etwa 3000 Nationalsoziali­­ten zum Berliner Sportpalast marschier­­ten, im dort einer Versammlung abzuhal­­ten, drangen Kommunisten und Rote Frontkämpfer gegen das Gebäude vor, woher es zu überalg Schlägereien kam. Erst in den späten Nachtstunden konnte die Po­­lizei den Tumulten ein Ende machen. €s wurden etwa 50 Personen verhaftet. — Ueber zwanzig Personen wurden verlegt, einer der Verlobten ist gestorben­ .ih­mweren­en Blutige Wahlen­­ bei Hamburg. Hamburg, 1. Ort. In Geesthacht bei Hamburg kam es anläßlich­ der Wahlen zur Stadtvertretung zu blutigen Zusam­­menstößen zwischen Kommuns­­ten und­­ Reichsbannerleuten, wobei etwa zehn Personen durch Sieb- und Cfihiwunden jeder und fünfzig leicht weg- Es sind auch Schüffe gefal­­den Noten Front­ ten; ein Angehöriger Kämpferbumdes erlitt Bee Berlegungen. Tegt wurden. Der österreichische Gesandte ,beim Batisan gestorben. Snnabrud, 1. Dit. Gestern früh it der österreichische Gesandte beim Batis Pastor, nach längerem kam Dr Ludeg vLeu­en verschieden­ ­­ ­ 800 Jahre Graz. Graz, 1. Sf. Die 800-Jahr­­feier der Stadt Graz erreichte gestern mit einer Fest­igung im Opernhause ihren Söhepunkt, die in An­wesenheit des Bundespräsidenten Dr. Hainisch, des Vize­­kanzlers Harileb, der Minister Schmit und Schürff, des Bürgermeisters von Wien und vielen anderen Persönlichkeiten einen äußerst glanzvollen Verlauf nahm. Riesiger Scheunenbrand in Sulln. Der Schaden geht in die Millionen. Wien, 1. Of. Gestern nachmittags Das im Scheunenviertel von Tulln, wo fast die ganze Ernte des Tullner Feldes aufgestapelt lag, ein Brand aus» Zehn riesige Scheunen brannten big ‘auf Die Grundmauern nieder. Der Schaden geht in die Milliarden; de­­r des Brandes it noch nicht festgen stellt. Bullanausbruch. Amsterdam, 1. Ort. Auf der Insel PBaluvod it der Vulkan Rofatinda ausgebrochen. 8 wurden sechs Dörfer verwüstet, in wobei 176 Personen den Tod fanden. Rotastrophaler Tunneleinsturz. Madrid, 1. Ort.­­ Bei dem­ Bau der Eisenbahn Saragossa-Caminreal stürz­te ein Tunnel ein. Bis jeht wurden acht Tote aus den Trümmern­ geborgen. An­dere Arbeiter sind noch unter den­­ Schutt­­massen begraben. Die N­ettungsarbeiten sind im Gange. Paris, 1. DOM. Ein Baslerflugzeug­­ der italienischen Marine, das von Spit­­bergen, von der Suche nach der Nobi­­le-Expedition, nach Italien zurüc­­­kührte, wollte im Rhonetal einem Gewitter ausweichen, kam jedoch zu niedrig und be­­rührte eine elektrische Hochspan­­nungsleitung. Der Apparat stürzte in die Rhone. Drei Offiziere­­ wur­­den von der Strömung mitgerissen und ertranken. Zwei Mechaniker konnten Flugzeugabsturz. Drei italienische Offiziere tot­ gerettet werden. Zusammenstoß z­weier Schnellzüge, Madrid, 1. DH. Nach amtlichen Meldungen sind zwei Schnellzüge in der Nähe von Madrigueras Für die Weinlesezeit sind Beton- Boll (4 Stück a 30 Hektoliter) ebendort event, zu vermieten. — Näheres: Ruck- herzu Nr. 14. 1864 zu=-! auch ein Keller|! ge ze a­sammengestoßen., Die Zahl der Toten soll 17,­die der Verwundeten 65 betragen. eo. Ein Autobus von einem Eisen­­bahnzug überfahren. Fünf Personen getötet. Melbourne 1. 01. Bei einer Straßenüberlegung bei Geelong wurde ein Autobus von einem Eisen­­ba­hnzug überfahren und gänzlich zertrümmert. Fünf Snrassen de­s Autos wurden getötet, sechs verwundet. Beine­ des Handelsministers dr. Max Herrmann in Hedenburg. möge die Weinverzehrungssteuer ganz ab­­schaffen und mit dem Ankauf von einigen tausend S Heftoliter Matiche dem d­er sümpfende Wirtschaftsbürgerstände unter die Arme greifen, um so mehr, weil der Export seit einiger Zeit­ gänzlich verjagt. Auch möge man behördlich die Aufbesserung mit Zuderzujag gestatten, um­ bessere und einheitlichere Qualitäten zu erzielen.” Rede­ner danfte zugleich dem anmesenden Bür­­germeister Dr. Thurner und Obergespan­n J. von Simon für ihre Intervention bei kompetenter Stelle in obigen Fragen. — Minister Dr. Herrmann brachte allen Fragen das heite Wohl­wollen entgegen und versprach, im I­nteresse der Oedenburger auch beim Finanzminister ein gutes Wort eizulegen. Er hofft, mit Erfolg intervenie­­ren zu könden. Doch bemerkt er, Rumpf imgarn allein sich nahezu eine Mil­lion Landleute mit Weinbau beschäftigen, was eine Ueberproduktion nac sich führt. Diesbezüglich wäre eine Einschränkung wohl ebenfalls am Plate. Anläglich seines Namenstages wurde auch ein Gläschen auf das Wohl des Bür­­germeisters , Dr. Michael Schurner geh­ört. Da der Minister auch einen Burschenschant besichtigen wollte, so wurde bestimmt, sich­ nach Tiich bei Ferdinand Sauer (Rosen­­gasse) und Michael GHih­l (Dominika­­hergasse) noch einmal zu treffen. In der Handels- und Ge­werbekammer begrüßte Oberregierungsrat und Kammer­­präses S­egfried Spiegel den Handels­­minister. Im Namen des Oedenburger Kaufmannstandes sprach Bankdirektor Emil Straßer. Er bat um Neurege­­lung des Autobusperfekts, Herablegung der Fahrtaren, was der Einstellung klei­­nerer, billigerer Autobusse ermöglicht wer­­den konnte. Weiters ruhte er um Erlas­­sung der hohen Telephon-Einschreibegebüh­­ren der Kaufleute­­ und Ge­werbetreibenden an, was gewiß eine Aufnahme der Tele­phonabonnenten mit fi bringen würde. Dies wollte der Handelsmu­ster nicht recht an­gestehen, doch versprach er in der NAury­­busfrege mit der Postdirektion eingehend Plat, um bei echtem Oedenburger Rot- und fat verhandeln. Weigwein die traurige Zage der Weinpro- Hierauf begab sich der Minister in das Dozenten zu besprechen und vom Handels-­­neue Heim der Gewerbekorporation, wo­h$­minister Abhilfe zu erbitten. reich war der Fürsprecher­ offen und eindringlich über die Weinfrage als Existenzfrage des ganzen Wirtschafts­­bürgerstandes. „Voriges Jahr richtete ung die schlechte Fehlung fast zugründen. Ha­­ben wir eine gute Zee, so ist wieder sein Abtag da, der helfen könnte. Die Regierung Dedenburg, 1. Oft. Unsere Stadt beherbergte Samstag und Sonntag einen illustren Gast: Den Abgeordneten von Dedenburg, Landels­­mitter Dr. Max Herrmann, der aber­­mals gekommen war, um mit seinen Wäh­­lern in unmittelbare persönliche Fühlung zu treten und ihre Wünsche entgegenzuneh­­men. Das Interesse, mit welchem Seine Exzellenz das Leben und Leiden­ unserer Stadt verfolgt und beide zu erleichtern be­­strebt ist, hat dem Minister in den Gefüh­­len der Bewohner Oedenburgs einen beson­­dere Pick erobert. Dies zeigte sich au­­ch dem herzlichen Empfang, den man ihm überall, wo er erschien, bereitete. Der Vizegespan fuhr dem M­inister biS C2orna entgegen; „in WolfS erwarteten ihm Obergespan Held Dr. Elemer von Si­­mon, Bürgermeister Dr. Michael Thur­­ner und eine Abordnung des Oedenbur­­ger Automobilvereins, in dessen Namen ihm der Obmann des Vereins, fün. Notar Desiderius Lenart die Stfighien und ein Autofähnc­hen des Vereins überreichte. Während der Fahrt auf dem Komitats­­gebiet­ ü­berzeugte sich der Handelsminister von dem Stande der Wegbauten und nahm die Meldung des Vizegespans­ über die weiteren Pläne und Arbeiten zur Kenntnis. Bei der Hauptpost begrüßte ihn Ober­­direktor Dr. Peter Sollan, bei dem der Minister Quartier nahm. ab­ einer­ kur­­zen Sauje empfing er die vom Oberdirektor Holidan geführte Deputation der Roll­­beamten, mit denen er dann eine längere, herzliche Rücsprache führte. Von der Hauptpost begab ih­n Handels­­minister Dr. Mar Serrmann in den Turnsaal der­ Fath. Wolfsschule, wo ihn der Verein der Oedenburger Meingarten- Besiger mit Präses Lehrer Julius Ulrei an der Spike erwartete. Nach­ der Begrü­­ßung nahm man an den gedelten Tischen­ster begrüßte, erörterte die Frage eines per­­manenten Ausstellungsraumes für­ die d [­ Oedenburger Gewerbetreibenden. Es wurde die dee aufgetvorfen, auf das sekige Heim in der Georgengasse zu diesem. Eiwede nach ein Stockverf aufzuführen, was beiläufig 95.000 Bengö Frosten würde. Hierur bat mar um staatliche Unterftügung. Stephan Ho­r­­b­ 4th berührte die Frage der unbefugten Lermwerbetreibenden und der­­ in amtlichen Werkstätten arbeitenden Konkurrenten. Er erwtischte um deren Einstellung und bat auch zugleic um gebührenfreie Installierung von Telephonleitungen für Hand­werfer. — Scuttermeister Johann Bencsii­ bat um intensivere Beteiligung der Oedenbur­­ger Ge­werbetreibenden bei staatlichen Liefe­­rungen und Sektionsobmann Tischlermei­­ster Weidinger um eine größere Sub­­vention­ zur­ Fortlegung der Weiterbil­­dungskurse in den einzelnen Branchen.­­­­Handelsminister Dr. Max Herr­­mann nahm alle Ansuchen mit sichtbarem I­nteresse entgegen. Zum Ausbau des Hei­­mes versprac­h er eine Anleihe mit billigem Zinsruhe zu erwirten, und auch im den übrigen Anliegen stellte er baldige Mithilfe in Aussicht. xhexyaxbrtfpduektoren Eugen Vikar (Spinnerei) und Zik Seltenhofer baten im Namen der Sabrifanten um Un­­terstügung der Oedenburger Produzenten auf Sm. Rege­ _staatlicher Bestellungen. Man möge an kompetenter Stelle auch die Großindustriellen der Provinz berücksichti­­gen und dieselben nicht immer den haupt­städtischen zuliebe negligieren.­ Se. Erzel­­ler­ versprach, diesbezüglich bei den anderen Ministerien fürzusprechen. Nach diesen ersprießlichen Besprechungen verbrachte der Minister eine kurze Halbe Stunde im Kasino und begab sich dann zum Souper in das Hotel­­„Bannonia“. Die angekünndigte Serenade des Wirtschafts­­bürger - Männergesangvereins unterblieb wegen der borgerüdten Stunde.­ (Schluß folgt.) dam­­­it Julius UI­fau recht eingehenden Besprechungen fan. Er ssprac­h Präses Anton KRinigly, der den Mini-­pon Dir, Julius Samar. . . Zur Reise a­n Sr .Scha iin 5­­­­ben ei­ne ange­ feierliche Sauljahrs-Eröffnung der evang. theolonischen Saturtät. Sonntag vormittag um 11 Uhr fand im großen Sitzngssaale des Rathauses die feierliche Schuljahrseröffnung der theol. Zakultät statt. An derselben nahmen wohl alle Sorgen der Behörden, verschiedener Nemter und Insstitute teil, doch war das große Rublikum diesmal leider nur min­­derzählig vertreten. Borher fand in der evangelisch­en Kirche ein Festgottesdienst statt, wo Universitäts­­professsor Wilhelm Straaner den litur­­gischen Altarsdienst versah und Professor Alexander Kopnäcs eine erhebende Pre­­digt hielt. Inzwischen fangen die Hörer der Sakultät einen stimmngsvollen Chor Die eigentliche Eröffnungsfeierlichkeit, zu der der Hochschulsenat in vollen Ornate erschien, begann nach, dem Chorgesang­ der Hörer mit dem üblichen Zeremoniell. Der Rector magnificus Dr. Sofef Smre be­­grüte die Vertreter der Obrigkeiten sowie die ganze illustre Versammlung. Er sprach von der besonderen Aufgabe der Elisabeth- Universität, deren Fakultäten wohl ge­­trennt, doch mit der größten Hingabe für Gott, Vaterland und Wissenschaften an der Arbeit sind. Diese Trennung bildet in der Entwirlung der Tatkraft durchaus­ sein Hindernis. Im Gegenteil: die Entfernung euer nur noch höher schürt, stärft nur noch mehr das Gefühl der Zur. >»+0-2 °­­ 7

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