Oedenburger Zeitung, November 1928 (Jahrgang 61, nr. 249-272)

1928-11-03 / nr. 249

T­­» ’«« I Es en : I :­­.­­s sMrMMDVW Æwaneri WU daß die FolkfetzquecSterroanzäh­lermiete notwendig­ geworden sei und er­­­ suchte, den vom D­berbaurat Emmerth un­­­terbreiteten Vorschlag annehmen zu wollen. Der Vorschlag wurde nach Furzer Debatte­n angenommen. Die Berbesserung der Garagenbeleuchtung.­ ­ Honorar-Oberbaurat G. Emmerth referierte sodann, daß die Stadt beschlossen habe, die Straßenbeleuchtung au­f verbessern. Für diesen Zweck werden 200 neue Glühbirnen aufmontiert werden, und zwar in den Gassen auf dem Jugen­­berg, in­ den Löwern und in jenen Galle, die zu den Bahnstationen führen. Die Kosten betragen 14.000 Bengo. Diese Summe soll aus dem Erlös der verfauften Schienen und Motore der eingestellten Straßenbahn zustande gebracht werden. Bisher gelang es dem Honorar-Oberbaurat bereits, für verfaufte Schienen und Motore 3500 PBenge zu erhalten. — Das Referat­­ diente zur Kenntnis. Die V­erbesserung der Straßenbeleuchtung wurde nach den­ Vor­­schlägen des Oberbaurates Emmerth ein­­stimmig­ bewilligt. Die Gasfrage.­ ­Oberbaurat Emmerth teilte ferner mit, daß die Stadt die Inbetriebsegung der sädtischen Gasfabrik beschlossen hat. Ein Budapester Fahmank überprüfte das­ Werk und die städtischen Sachkommissionen befaß­­ten ich gleichfals mit der Angelegenheit eingehend. Es wurde festgestellt, daß die S Inbetriebierung der Gasfabrik nur dann möglich sei, wenn der bisherige Netorten­­ofen instandgelegt und ein zweiter errichtet wird oder wenn­gleich zwei moderne Klein­­fammeröfen aufgestellt werden. Außerdem sei auch die Ausbesserung des Nährweges notwendig und in einigen Gassen müssen neue Rohre gelegt­­ werden.­­ Die Gesamt- Zojten würden­­ auf 250.000 bis 300.000 Pfenge zu stehen kommen. Es wurde auf Vorschlag des Honorar- DOberbaurates beschlossen, für die Errichtung der Kleinkammeröfen oder auf die Instand­­ießung des bisherigen Notortenofens und auf die Errichtung , eines zweiten solchen Ofens den Konkurs auszuschreiben. So­­­harn­ die­ diesbezüglichen Objekte eingelaufen sind, werden selche von der städtischen Gene­­ralversammlung duchberaten und sodann fünfrete Anträge der städtischen General­­versammlung unterbreitet werden. Bei die­­ser Gelegenheit wird dann auch bekannt­­­ gegeben werden, wie viel Personen sich als Gaskonsumenten gemeldet hab.Bis­her haben sich auf Grun­d des Aurfrfess der Gasfabrik ZöO Personeng.Meldek.I­m Friean betrug die Zahl der Gas­konsumen­­kein 1700.«Wenn sich 1600 bis 700 Konsu­­menten melden, wird die Fabrik in Betrieb gejeßt. .._ ° Angelegenheit und stellten der städtischen Huf­vorschlag des städtischen Forstmei­­sters Ferdinand Zügn (Kommandant der Oedenburger Feuerwehr) wurde be­schlossen, die Räumlichkeiten des Erdge­­schoßes der hiesigen Feuerwehrkaserne bei einem Kostenaufstand von 5000 Pengö mit einer Zentralheizung zu beziehen. Vizenotar Dr. Bela Heißler berich­­tete, daß das Mandat der Mitglieder der städtischen Aufsichtskommission der Oeden­­burger Gewerbelehrlingsschule abgelaufen und die Wahl neuer Mitglieder not­wendig, sei. Auf Vorschlag des Präses der städti­­schen­­ Wirtschaftspartei wählte man zu neuen Mitgliedern: Koloman Palajtdy, Fabriksdirektor Nosef Bettelheim, Fabrikant Eugen Steiner, Bürstenbindermeister Josef Golubich, Fabrikant Julius Nenner und Schneider­­meister Stephan Horpath. . Die Fath. Kirchengemeinde im Agendorf hat im Weltkriege, wie viele andere Kir­­chengemeinden, die Kirchengloden auf dem Altar des Vaterlandes geopfert. Nun will ‚die Kirchengemeinde eine neue Glode an­­schaffen und leitete diesbezüglich eine Sam­­melaktion ein. Es wurde auch an die Oeden­­burger Stadtverwaltung eine Eingabe ge­richtet, im welcher um einen Kredit von 1000­ Bengö angesucht wurde, welche Sum­­me im jährlichen Raten von 200 Pengö zu­­ Eine längere Debatte we­­gen eines Anstandsortes. Wie bekannt, Täht die Stadt Dedenburg mit einem SKojtenaufwand von 26.000 Bengö in Oedenburg zwei moderne An­­landsorte errichten, an denen er in unserer Stadt schon lange gefehlt hat. Ein solcher Anstandsort wird nun bereits in der Kos­­suthstraße errichtet. Den zweiten Anstands­­ort wollte der Leiter des städtischen Inge­­nieuramtes Alexander Balogh-Ro­­bacs auf der Grabenrunde errichten lassen, und zuvar in jenen kleinen Park, welcher vor der Hillebrandischen Fabrik liegt. · gabe Partei ergriff und beantragte, Geg­en­ die«Errich­­tu­ng d­ieses·2)lnsthIId-J­­orties erhoben-Fabrikant Hillebrands und mehrere Ges­chlässtkUlege-u­n­d Hausbesitzer Einspruch Die Angelegenh­ei­ts gela­ngten auf diese Weise vor die frascskische Generalver­­­sammlung. Die auf der Eingabe Unterfer­­tigten protestierten dagegen, daß man den Anstandsort vor ihren Geschäften und Häusern errichten wolle­n und proponierten, den Anstandsort auf dem Szechenyiplat oder anderswo zu errichten. Nepr. Dr. Mar Berczeller hielt eine längere Rede, in welcher­ er für die Unterfertiger der Ein­­den Anstandsort anderswo zu errichten. Sein Antrag w wurde angenom­men. Der Leiter des städtischen Bauamtes ist man gezwungen, einen anderen geeigneten Pla zu findhen. In der Generalversammmlung wurde auch der städtische Wegbaufonds für das Jahr 1929 unterbreitet. Hierüber haben wir auf Grund einer Situng des städti­­schen Ver­waltungsausschusses bereits be­­richtet. Die­­ Gesamtausgaben betragen 122.028.07 Bengö., So hoch sind auch die Einnahmen eingestellt, welche durch­ die Mautgebühren und eine zehnprozentige Straßensteuer erzielt werden. — In der Ge­­ner­alversammlung wurden auch noch an­­dere Angelegenheiten beraten, über welche wir im Xofalteil unserer Zeitung berichten. Der 30. Oktober war für die Oeden­­burger evangelische Kirchengemeinde ein Beitrag. Höher sc­hlugen die Herzen aller Gemeindemitglieder, denn an diesem Tage hielt der neugewählte Seelsorger Oskar Budaker seinen Einzug in die altehr­­würdige evangelische Kirchengemeinde der Stadt Oedenburg. Zu seinem Empfange hatte sich am Südbahnhofe eine große Menschenmenge eingefunden und besonders waren es die führenden Persönlichkeiten der Kirchengemeinde, die sie sozusagen voll [Hr eingefunden hatten. Leider war der Kirchenimspestor Dr. Eugen Jergenpi krankheitshalber verhindert, an dem Emiß­­­ Die Feuerwehrlaterne wird mit einer Zen­­tralheizung versehen. Me ha ar der Gewerbe ehelingt u. Schulinspestor a. D. d Eine neue Glocke für die Tath. Kirche in Agendorf. rückgezahlt werden soll. Die städtischen Sachkommissionen befahten sich mit “ «---13- Generalversammlusung den Antrag­,das An-­­suchen abzu­weisen. Repräsentant Dr. Jo­­hann Bentelenyi nahm dagegen Stellung und beantragte, man möge der lat­. Kirchengemeinde in Agendorf für die Anschaffung einer neuen Glocke 400 Pengö spenden. NRepr. Dr. Bela Weiler bean­­tragte, den Vorschlag der städtischen Fach­­kommissionen anzunehmen, laut welchen. das Ansuchen der Fath. Kirchengemeinde abgem­­esen­t werden möge. Repr. Dr. Ernst Meiner machte den Vorschlag, den ver­­langten Kredit von 1000 Bengö zu gewäh­­ren. Dr. Johann Pentelengi meinte Hier­­­auf, der Fath. Kirchengemeinde in­ Mgendorf sei eine Unterstüßung von 400 Bengö sicherlich lieber, als ein Kredit­ von 1000 Pengöd. Nepr. Dr. Wilhelm Laehne er­­klärte, daß er prinzipiell gegen alle Unter­­stüßungen sei, die den Stadträdel belasten; er proponierte aber, eine Spende von 200 Pengö zu votieren. Stadtpfarrer Propst Koloman Rapp ergriff als letter zu die­­ser Sache das Wort. Er betonte, er sei nicht nur deshalb für den Antrag des Nepr. Dr. Johann Pentelenyi, weil es sich um eine fath. Kirchengemeine handle, son­­dern hauptsächlich deshalb, weil die Fath. ‚Kirchengemeinde in Agendorf eine sehr arme Kirchengemeinde sei, wie vielleicht seine z­veite im ganzen Lande. Er ersuchte, den Asntmqch RepIthesentelängians­" nehmen zu wollen. Der Antrag des Doktor PVentelenyi wurde hierauf mit großer Mehrheit angenommen. Seitlicher Embfang es neuen Sedenburger eb. Geebsorgers Isar Budaler. Dedenburg, 2. Nov. Ba­if ,«Z­««,­­Gerwiz aber nahm er in Gedanken teil an der Feierlichkeit, denn an ihn hatte ja jede Angelegenheit der Kirchengemeinde auch bisher stets einen treuen Berater und­ hin­­gebungsvollen Förderer. Im seiner Vertre­­tung war Vizeinspektor Richard Schleif­­fer zum Empfange erschienen. Anw­esend­ waren ferner: die beiden Seellsorger der Gemeinde D Oberregierungsrat Ludwig­ Biermann und Karl Lanzmann, Berner Kirchenvater Ludwig Klauß,­­­berregierungsrat Dr. Koloman Töp­­fer, die Universitätsprofessoren Dekan Dr. Eugen Kiss, Dr. Karl Bröhle, Dr. Johann Deuf, Wilhelm Str­aner und Dr. Friedrich Karner, Obersanitäts­­rat Dr. Julius Straner, Vizealdirektor Johann Hollos, Bankdiektor Johann­ PBindler, Konventsanwalt Dr. Emil Brunner, Konventsnotar Schuldirektor J. B. Ludwig Pos, Seminardirektor Jul­­ius Samar, Seminarprofessor Sajfs, Schuldirektor Gustad Yajchobek­, Dok­­tor Julius BPopdefk, Grundbesiker Rolo­­man von Urbelyi, Pfarrer Neidert, Oberinspektor der Naab-Oedenburg-Eben­­furter Eisenbahn Ludwvig Winkler, Jo­­hann Fink, Sammel Kheim, Polizei­­oberrat Johann Leftyankfy, Karl Ter­ Her, Matthiag­ Brudner, Georg Neisch, Ludwig Karner, die Lehrer Michael Kindler und Sobhann Neu­­bauer, Seminar - Wehungsschullehrer Matheidep, Friedrich Meyer, M­il­­helm Bostech, Johann Weigl, Sosef Fodor, Julius Feigl Wilhelm Trem­­m­el, Ludwig Gobtola, Johann T­rd­tt­­ner, Sosef Becht, Adolf Hoffmann, Ludwig Szente Baul Brudner Neustiftgasse­, Verwalter Karl Graf, Michael Fiedler Art Tihürk, Paul Unger, Dr. Kosef Baross, Dr. Emil Schreiner, Eugen Scheffer, Julius Zang, Wilhelm Walter, Ga Raj­­esäandy, Paul Heimler, Michael GH, Solef Sorobath und noch viele andere. In großer Anzahl waren auch­ Damen, Mitglieder des Frauenvereins unter Führung der agilen Präsidentin des Vereindg Frau Koloman von Ujhely b er­­schienen. Den ganzen Perron entlang stan­­den dichtgedrängt die Menschen, um Zeu­­gen der Ankunft des neuen Seelsorgers zu sein. Pointliich um 3 Uhr 15 Minuten fuhr der Zug, den Szombathely kommend, in der Station ein. MI Pfarrer Doslar Budaker im Rahmen der­ Tür sichtbar wurde, erschollen seitens der zum Empfang Erschienenen begeisterte Elfenrufe. Als Erste stieg die Frau Gemahlin des­ Seel­­sorgers Budaker mit einem Blumenstrauß in der Hand aus dem Wagen. Mit Blumen fan sie und mit Blumen wurde sie empfan­­gen. Ihr Blick schlweifte mit sichtlicher Rührung über die Menge, die sie mit liebe­­vollen Briefen begrüßte. Von ihr wandten UM U, Y DE, --­­- F­­Ta a VATER­­­ ‚Blumenstrauß, # Mensch Selbst der reichste wirft sein Geld nicht hinaus! Senator Zigarettenpapier mit 120 Blättern ist das wirtschaftlichste­ lang des neuen Seelsorgers teilzunehmen,­­fich die Wlide der Menge der Person des neuen Seelsorgers zu, dessen gewinnendes Neuere und freundliche Gesichtszüge auf alle den besten Eindruck machten. Much­er war ergriffen von der spontanen Begeiste­­rung, mit der ihm alles zujubelte. Nun begrüßte Oberregierungsrat Pfar­­rer Ludwig Ziermann den Antiobriter in einer längeren Rede, in der all die Herz­­lichkeit und Liebe, mit der die Dedenburger evangelische Kirchengemeinde ihren neuge­­wählten Seelsorger willkommen bie, so recht zum Ausdruck gelangte. Er Detonte, daß der gute Ruf, der dem Namen Budaker vorausgeht, die sicherste Ge­­währ dafür bietet, daß das Wirfen des newen Seelsorgers in der Gemeinde Deden­­burg von reichem Segen begleitet sein wird. Sie, hohmnwü­rdiger Herr Pfarrer , fuhr dann Pfarrer Ziermann fort — wur­­den von einer großen Majorität zum Seel­­sorger der Oedenburger evangelischen Kir­­chengemeinde gewählt, aber es schlagen ih­­nen alle Herzen der Gemeinde in Liebe und Lohachtung entgegen. Des Volkes Stim­­me ist Gottes Stimme, und so begrüßen wir Sie als einen Boten Gottes, verkündet und Frieden bringt. — Indem Pfarrer Jiermann­ noch Gottes reichsten Segen auf die Wirksamkeit des neuen Seelsorgers herabflehte, schloß er seine Rede. Sichtlich gerührt und ergriffen, dankte Pfarrer DOslar Budafter Für die herz­lichen Begrüßungsworte smd den liebe­­vollen Empfang. Alles Tauschte andächtig den Danfesiworten, die in ihrer schlichten Art und Weise so recht den Weg zu den Herzen fanden. Sch danfe vom ganzem Herzen für den liebevollen Empfang, den je alle mir hier zuteil werden lassen — be­­gann Pfarrer Osfar Bwdafer. Der erste Eindruch, den man gewinnt, ist meist der bleibendste und untrirglichste. Ich habe den Eindruch, daß ich und meine Familie ung hier wohl fühlen werden ı und daß wir uns alle in gemeinsamer und gegenseitiger Liebe finden werden. Das walte Gott! Die Worte wurden mit begeisterten Elfenrufen entgegengenommen. Nun tra­­fen zwei zweißgekleidete Mädchen, Yudit Baross und Margarete Bröhle, die Töchterchen des Finanzrates Dr. Sosef Baross ıund des Universitätsprofessors Dr. Karl Pröhle vor und überreichten der Gemahlin des neuen Pfarrers je einen nachdem no Sudit Ba­­rojs schlichte Begrüßungsworte, wie sie aus einem Kindermund zu­sommen pfle­­gen, an die Frau Pfarrer richtete. Hierauf drängten sich alle Näherstehen­­den vor, um den neuen Pfarrer mit einem warmen Sändebruch zu begrüßen. Dann ging er es dem Mudgang zu. Mittlerweile hatte er vor dem­ Bahnhof eine große Menschenmenge angesammelt, deren Augen mit sichtlichen Wohlgefallen auf die Person des neuen Seelsorgers ge der Frieden ı. Ba­r

Next