Oedenburger Zeitung, April 1929 (Jahrgang 62, nr. 74-97)

1929-04-03 / nr. 74

Seite 2. Mittwoch Dedenburger Zeitung die Oli Bm Die 1 2eenD I. Instanz der königl. Freistadt Dedenburg erliel fol­­gende Kundmachung: Da in der Munizipalstadt Dedenburg an einem Hunde die Wutfranktheit festgestellt wurde, wird, um die Verbrei­­tung dieser Krankheit zu verhindern, auf Grund der Verordnung des kön. ung. Aderbauministeriums Zahl und 2943/1916 folgendes angeordnet: 1. Sobald an einem Tiere nur der Verbacht dieser Krankheit beobachtet wird, muß der Befiger dieses Tier von den ande­­ren absondern und mir sofort melden. — Anzumelden ist auch, wenn ein Hund her­­umirrt oder einen Menschen gebissen hat. 2. Sämtliche Hunde müssen bis 28, Sum­me angebunden oder mit sicheren Maulkörben versehen an der Leine geführt werden. Die frei herumlaufenden Hunde werden vertilgt. 3. Der Berbrauch von einzelnen Teilen wutfronfer oder wutverdächtiger Tiere ist verboten. Lettere müssen samt Haut und Bein mit Kreuzschnitten versehen vernich­­tet werden. Ebenso ist­ es­ verboten Tiere, welche im V­erdachte der Tollwut unter Beobachtung stehen zur Verzehrung abzus­chlachten. Dr. Franz Schmidt m. p. Wagistraterat. 40.000/1888 Ad heuer Senelregatten auf dem Neufiedlerse­ * Aus Neusiedl am See wird ge­meldet: Der Union-Jachtclub in Wien und der Neusiedler Segel­­lub werden auch heuer am Neusiedlersee Segelwettfahrten veranstal­­ten. Die Wettfahrten werden am 15., 16., 22., 23. und 30. uni stattfinden und wird deren Ausgangspunkt Neusiedl am See sein. P­reise für diese Wettfahrten wurden vom Ministerium für Handel und Verkehr und von der burgenländischen Landes­­regierung gestiftet. 2. April 1687. Ferdinand II. gestorben. Kaiser und König Ferdinand II. wurde 1625 in Oedenburg gekrönt. Gegenüber seinem verschwenderischen Ras­ter’ war er viel vorsichtiger, wenn es sie um Geld handelte. Man sah ihn an bei dem Krönungsmahl ganz verschwiegen, und auf die Frage,woran er denke, soll er nach der Anekdote geantwortet haben, er sinne nach, woher er das Geld nehmen würde, um die Schulden des Vaters einst zu bezahlen. Die Krönung ging übrigens mit großer Bracht vor fi. Die eigentliche Zeremonie wurde in der Franziskaner­­fire vollzogen, d. H. in der heutigen Be­­nenediktinerkirche, dann z30g der neue Kö­­nig in die Wiener Vorstadt, ritt auf einen Hügel und flog mit seinem Schwert ge­­­gen die vier Wet­tteile, um symbolisch zu zeigen, daß er bereit sei, die Feinde des Landes, und fümen sie von wo immer, ab=­zuwehren. Dann kam das großartige Feit­­essen. Während des Ausrittes wurde aus goldenen Tellern Geld unter das Volt ge­­streut. Von diesen Tellern gelang es dem bekannten Sammler August Szalay, in den sechziger Jahren noch ein Exemplar, welches das eingravierte Bildnis des Kö­­nigs in ungarischer Tracht zeigte, in Oedens­burg aufzutreiben; übrigens wurden zum Gedächtnis Dieses Ereignisses schöne Min­zen geprägt, " welche das Bild der Stadt und­­ das Bildnis des Königs aufweisen. Der Veschönerungsverein aber lieg an der Stelle, wo der Ueberlieferung nach die Schwertszene stattfand, einen schönen Ge­­denkstein errichten. 3. April 1929. Br. x Oedenburg, 2. April. Personalnachricht. Der Chef der Nem-Yorker Polizei Richard E.Enright weilte vergangene Wochen in der unga­­rischen Hauptstadt, von wo er nach Paris reiste, um bei dem internationalen Poli­­zeikongreß präsidieren zu können. In seiner Begleitung befindet sich auch sein Gefre­­ier Polizeihauptmann Kurt Szefeffy, der ein gebürtiger Dedenburger ist. Szefeffy meilte Samstag in unserer Stadt, um seinen Vater, den pensionier­­ten­­ Postunteroffizial Sze&teffy, zu bes­­uchen. Curt Szekeffy ist vor etwa 18 Jahren nac Amerika ausgewandert und befleidet nan in Nemw-Morf eine gutdo­­tierte Stelle. Todesfälle. In na legten Tagen er in Dedenburg gestorben: Frau Witwe Janz DragdovBfy, aeb. Marie Bahn, im 33., Frau Alois Riederer, aeb. Franziska Horacßer, im 58. und Elise Walter im 2. Lebensjahre. Trauungen. Samstag, den 30.März, traten folgende Brautpaare in den Stand der Ehe: Schneidermeister Stefan Bel­­lat und Paula Straßner; Honved­­forporal Johann Szabs und Stefanie RR Wirtschaftsbürger Ludwig Jedler und Anna Sophie Göschl; Taglöhner Anton Ringbacher und Katharina Balogh; Wirtschaftsbürger Gottlieb Kheim und Elise Licht, Tabrik­arbeiter Ferdinand­ Hammer­ und Elise Tremmel. Kirchliches. Der Diözesanbischoft Dok­­tor Anton $etter feierte zu Ostern die 23. Jahreswende, daß er zum Bischof ge­­weiht wurde. Aus diesem Anlassje wurde Sonntag in der Győrer Bischofskirche durch den Bischof ein Hochamt pontifiziert. Der Leichnam Richard Sch­iffer i it nach Dedenburg unterwegs. Wie, wir er­ fahren, ist seit gestern der Leichnam des Dedenburger Eisenhändlers Richard Schleiffer, der bekanntlich vor einigen Tagen in Monte Carlo plöglich gestorben ist, nach Dedenburg unterwegs. Der Leich­­nam, welcher mit der Bahn nach Deden­­burg gebracht wird, wird voraussichtlich in sechs bis a1 Tagen hier eintreffen. Vereinsnachricht. Der Agendorfer M.­­©.­B. „Liederstrauß“ brachte Ostersonntag abends im Gemeindegasthaus unter gro­­ßem Beifall das Volksitüd „Der Meineid­­bauer“ von Anzengruber zur Aufführung. Der Vorstellung wohnte auf der Oeden­­burger Männergesangverein „Concordia“ mit der Musik bei, um die Solidarität, welche zwischen den beiden Vereinen be­­steht, neuerdings zu beweisen. Der Sturmwind, der in der Nacht von Sonntag auf Montag in unserer Stadt mwütete, richtete an Hausbächern, Garten­umfriedungen und Wohnungsfenstern er­­heblichen Schaden an. In der großen Schwimmschule wurde eine Front Kabi­­nen vom Sturmwind abgedeckt und das Holzdach und die Teerpappen wurden weit weggetragen. In den Gärten wurden die Bäume vom Sturmwind gleichfalls stark mitgenommen. Beschädigt wurden auf den Hausdächern auch viele Radioantennen. Ein antiker Siegelring wurde Kar­freitag mittags auf dem Wege vom Sze­ Henyiplag zum Raaberbahnhofe verloren. Der Finder wird gebeten, den Ring in der Schriftleitung der „Oedenburger Zeitung“ (Deafplay 56) abgeben zu wollen. Die Auferstehungsfeierl­äteiten Tanden 2 Samstag nachmittags und abends in den­­­­hiesigen kath. Kirchen in sehr feierlicher Weise im Beisein äußerst zahlreicher Gtäu­­bigen tat. Im der Klosterkirche „Zum göttlichen Erlöser“ erfolgte die Auferste­­hungsfeierlireit um 3 Uhr nachmittags. 3 Unter Glodenigeläute zog die Prozession von der Kirche durch die Klosterhallen­ auf die Straße und von dort in die Kirche Zu­­trüd. Das Allerheiligste trug Spiritual Matthias Feichtinger. — Sehr imposant gestaltete fi die Auferstehungsfeierlichkeit in der Dominikanerkirche, an welcher auch die Oedenburger Garnison mit der Mufif, die Leventegruppen mit der Mufif, ferner zwei Pfadfindergruppen (darunter auch eine Wiener­­ Pfadfindergruppe, die derzeit in Oedenburg weilt), die ver­­schiedenen lath. Vereinigungen und Konz gregationen sowie hundert weißgekleidete Mädchen, von denen mehrere die Insig­­nien des Gekreuzigten trugen, teilnahmen. Die Ehrenkompagnie des hiesigen Honned­­infanterieregiments Nr. 5 kommandierte Hauptmann Emmerich von Boapay. Un­­ter den Persönlichkeiten, die Hinter dem Baldachin gingen, waren Bürgermeister Dr. Michael Thurner, Vizegespan Ludwig von Geway- Wolff, Stationskommandant Oberst Kils, Ministeralrat Eugen Langer, ferner andere Sorgen der Behörden und viele Offiziere zu sehen. Das Allerheiligste trug Prior Dr. Johannes Szalay. — In der Domkirche, in der Heiligengeist- und in der S Klosterfische der Ursulinerinnen wurde die Auferstehungsfeierlichkeit gleich­falls in würdiger Weise begangen. — Eine große Menschenmenge fand sich auch bei der Auferstehungsfeierlichkeit in der Stadtpfarrkirche ein, wo Stadtpfarrer P­ropst Koloman Rapp das Allerheiligste trug. Dieser firchlichen Feier wohnten an die Mitglieder des fath. Konvents, des Männergesangvereins „Concordia“ mit der Musik, die fath. Waisenkinder, die deutsche Männerkongregation bei, ferner viele Männer und Frauen, die in deut­­scher Sprache beteten. Bei Grippe-Epidemie sorge man dafür, daß Magen und Darm durch Ges­brauch, de8 natürlichen „Franz=Spjef”­­Bitterwasserd öfter gründlich gereinigt werden. + Die Aufführung der Haydn-Messe ver­­schoben. Am Ostersonntag vormittags sollte während des Hochamtes die Pracht­­messe von Josef Haydn (Mila in Hono­­rum St. Nicolai) zur Aufführung gelernt werden. Wegen Erfüllung und vollkom­­mener Indisponiertheit des Tenors Franz Koh F konnte jedoch die angekündigte Haydn-Messe nit aufgeführt werden, weil sein Erlag gefunden werden konnte. Statt der obigen Messe gelangte vom Kir­­chenchor die D-Moll-Messe von Max Filke zur Vorführung. — Die Hayd­n-Messe wird zum Fronleichnamsfeste werden. Sabotageart im Esornaer Elektizitäts­­wert. Ein bisher unbekannter Täter warf vergangene Mode in die R Reservemaschine der Esornaer Elektrizitätsanlage, welche sich in der Afots-Mühle befindet. Eisen­­nägel. Die Nägel wurden vom Maschinisten beizeiten wahrgenommen und entfernt. Die Esornaer Gendarmerie leitete in die­­ser Angelegenheit die Untersuchung ein. Der moderne Bubi-Haarsc­hnitt für Damen und Kinder von Spezialisten ausgeführt bei Galatis, Stächengiplaß Nr. 20. Telephon Nr. 353. GesichtS= mafjage, Pedikür, Manikür, Haarfärben, Dauerondulation. Solide Preise. Daselbst große Auswahl in sämtlichen Barfümeries Spezialitäten. Kölnisch-Wafser ausges­cwogen schon um 12 Heller pro Desa­­gramm, aufgeführt die Intastrophale Auszwanderung aus dem Burgenlande im vierten. Aquartal 1 40 Prozent Der Gesamtauswanderung Westerreichs fallen dem Bu­rgenlande zu. "Aus Wien wird gemeldet: Wie das Wanderungsamt des Bundes­­kanzleramtes jet mitteilt, sind im vierten Quartal 1928 aus Oesterreich 988 P­erso­­nen nach Uebersee ausgewandert. Von die­­ser Zahl entfallen auf Wien 212, Nieder­­österreich 107, Oberösterreich 55, Steier­­mark 180, Kärnten 55, Salzburg 16, Tirol 15, Vorarlberg 2 und auf das Burgen­­land 346. Auf das Burgenland entfal­­len also etwa 40 Prozent der Gesamt­­auswanderung. Johann Freiler Uhrmacher Sopron, Theatergasse 6 empfiehlt sich zur Ueber­­­­nahme aller Arten Uhrenreparaturen prompt und billig! Auto-, Motorrad- und Radiobesitzer !! Die Zentral-Autogarage, Sopron (beim Finanzpalais, Telephon 6-41), montierte eine moderne Akkumulator-Ladestation auf, mit welcher sie Auto-, Motorrad- und Radio-Akkumulatoren verlässlich ladet. — Zugleich werden dort Akkumulator- Reparaturen fachgemäss ausgeführt zu günstigen Preisen. 194 Kommissionslager und Verkaufsstelle der Fürst. 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