Oedenburger Zeitung, Mai 1929 (Jahrgang 62, nr. 98-120)

1929-05-01 / nr. 98

Dr N · J 62. Sahrg. Solge 98. dessi KönyyzsÄ XII­ IT HE L­­SOPRO fl ? mutmmnunaamnnnisInm­ ATTLILLILILELLELT. Mittwo. dhen 1. Mai 1929. inzetblatt: 12 Keller. MosmgxMVeRplatzss,A­nnfx19. Windwthmr.sepgspreig Monatlich2.80Pengö(sathustellung in­ Haus). Inabhängiges Zonblatt für alle Blünde­ball Schriftleitung: Oedenburg, Deufplat 56, Anruf: 25. Gelangt mit Ausnahme von Sonn. und Feiertagen täglich nachmittags 5 Uhr (15 Uhr) zur Ausgabe. Tagung des Breierkomitees des Bölterbundes. London, 30. April. Gestern wurde hier die Tagung des Dreierkomitees des Bölterbundes eröffnete. Sie beschäftigt sich mit den Dentschriften der Klei­­nen Entiente und Polens so­wie Deutschlands und Kanadas zur Minderheitenfrage die für Die Sunitagung des Völkerbundrates vorber­­eitet werden sollen, die Abrüstungskomöbie. Genf, 30. April. Der Vorbereitungs­­ausschuß für die Abrüstungskonferenz hat in der gestrigen Ligung die wesentlichen Abänderungsverträge der deutschen De­­legation abgelehnt. Auch Anträge der Sowjetdelegation zur Herablegung der Effektivbestände erfuhren das gleiche Schidsal. Die neue dänische Regierung. Kopenhagen, 30. April. Minister­­präsident Stauning hat sein Kabinett gebildet. &8­ießt sich an neun 1051 al demokratischen und drei Mitglie­­dern der radikalen Linien zusam­­men. Der König hat der Ministerliste bereit­s eine Zustimmung erteilt. Das neue Ministerium hat im neuen Folfething eine sichere Mehrheit, nämlich 149, Nandaten. 77 von Graf Ab­belsberg beim deutschen Reichspräsidenten. Berlin, 30. April. Der Reichs­präsident nahm gestern den Besuch­ des ungarischen Kultusministers Grafen KRb­belsberg­ entgegen. Autounglück bei Sillein. Preßburg, 30. April. Bei Sillein hat sich infolge zu rascher Fahrt ein Auto überschlagen und die Snjasjen, den Silleiner Pfarrer Planer und den Abgeordneten der slowak­ischen Bolfspartei Grebac-Drlom, unter sich begraben. Platner war auf der Stelle tot, der Abgeordnete Grebac-Orlow erlitt schwere Beilegungen. S­rengstofferblosion bei Pardubiß. Prag, 30. April. In der Spreng­­stoffabrik Semtin bei Bardubiß, in der Nitroglyzerin erzeugt wird, explodier­­te ein Reifsel, wobei fünf Arbei­ter ums Leben kamen. Das Ge­bäude m wurde vollständig vernichtet. In der gleichen Fahrik hat sich vorigen Freis­tag eine Explosion ereignet, bei der zwei Arbeiter getötet wurden. — ..­—_ Der jugoslawische Heerführer im Welt­rieg gestorben. Belgrad, 30. April. Samstag ver­­schied der bekannte jugoslawische Heer­­führer im Weltkrieg, der gemesene Ge­­neralstabschef des serbischen Heeres Woj­­wode Stepu Stepanovic. Katastrophe auf der Neiw-Norker Untergrundbahn. New-Norf, 30. April. Ein vollbe­­feßter Erprobzug der Untergrundbahn ist in voller Fahrt auf einen vor ihm halten­­den Hochbahnzug, wo beide Bahnen die­­selben Geleise benügen, aufgefahren. Drei Personen wurden getötet und etwa 40 verlegt. .­ 0 Auto und Schnellzug. Stockholm, 30. April. In der Nähe von Helmstadt stieß ein Auto mit einem Schnellzug zusammen. Von fünf Snraffen wurden vier getötet. 2.0.0 Grplosion auf einem Dampfer. Manila, 30. April. In der Nähe der Bifaynas­ Inseln hat sich auf dem Küstendampfer „Wifing“ eine Gas­erplosion ereignet, wobei 17 See­leute den Tod fanden. Der Dampfer it vollständig ausgebrannt. 6 °­ 4 x WR Jahresgeneralbersammlung_ Des Hedenburger evangelischen Frauen­­bereines. Dedenburg, 30. April. Der Odenburger evang. Frauenverein, der besonders in den leßteren Jahren eine emsige Tätigkeit entfaltet, hielt gestern nachmittag 3 Uhr im Prüfungssaal der evangelischen Rolfsschule seine diesjährige Generalversammlung ab. Im Laufe der­­selben hatten alle Anwesenden Gelegen­­heit, aus den verschiedenen Berichten die segensreiche Tätigkeit zu überbliden, die 38 Todesopfer von Autounfällen i­n Amerika. Nemw-Horf, 30. April. Am Sonntag sind hier bei Autounfällen 11 Per­­sonen getötet und 20 verlegt worden. Bei New­­ampton wurde ein Auto von einem Eisenbahnzug erfaßt und zer­­trümmert. Neun Personen, darun­­ter sieben Kinder, fanden hiebei den Tod. Bei einem gleichartigen Unfall sind in Indiana neun P­ersonen getö­­tet worden. In der Umgebung von New­ Norf find­e durch Autounfälle eben­falls neun Personen ums Leben gekommen. der Justizminister über Die Gesch­worenengerichte. Bei der Verhandlung des Staatsnorm­­anschlages im Finanzausschuß des Abge­­ordnetenhauses hat sich Fürzlih auch über die Frage der Wiedereinführung des Ge­­schwornengerichtes in Ungarn eine interes­­sante Bolemit entsponnen. Ein Abgeord­­neter der Einheitspartei hatte­ bemerkt, daß die Institution der Geshwornen­­gerichte sich überlebt habe und daß es durchaus nicht zu den Geltenheiten gehöre, daß die von diesen Bolfsgerichten gefäll­­ten Urteile nur Heiterkeit auslösen. Von sozialdemokratischer Geste wurde hierzu ausgeführt, daß es ein großer Fehler sei, die Geldwornengerichte nur deshalb nicht wieder einzuführen, weil von ihnen Fehl­­urteile gefällt worden seien, sondern man sollte vielmehr bestrebt sein, diese Mängel an den Geschwornengerichten zu beseitigen. Justizminister Dr. von Zlitvay be­­merkte nun zu­­ dieser Angelegenheit, daß er an die Wiedereinführung der Institu­­tion der Geschwornengerichte zurzeit über­­haupt nicht denke. In allen Ländern, wo sie noch besteht, sei die Einrichtung der Geihwornengerichte wegen ihrer oft ganz absonderlichen Urteile bereits in eine Kri­­­sis geraten, die die gesamte Juristenwelt, ohne Unterschied der Partei, mit Besorg­­nis erfülle. „Die Institution der Geihwor­­nengerichte stammt aus England“­­ führte der Minister weiter aus — „und wie die meisten anderen englischen Insti­­tutionen, so hat sich diese auf dem Konti­­nent nicht bewährt. Bei uns hier sind die Geibwornengerichte in einen anderen Bo­­den gepflanzt als in England, und unser Gelbwornengericht steht in erster Reihe unter der Wirkung seiner Umgebung und leider erst in zweiter Reihe unter der Wirkung der Gerechtigkeit. Der Herr J­ustizminister bemerkte schließlich no, er würde die Geschwornen­­gerichte mit Freude wiederherstellen, wenn diese Institution derart wieder aufleben könnte, ohne nach reits oder links Schaden anzurichten. Gegenwärtig aber sei er im Bewußtsein seiner Verantwortung dafür nicht zu haben, fie an den Namen des Oedenburger Frauenvereins knüpft. Der Generalver­­sammlung wohnten außer den zahlreichen Mitgliedern unter anderen auch Ober­­regierungsrat Pfarrer Ludwig Zier­­mann, Universitätsprofe­ssor Dr. J­ohann Deaf und Pfarrer Oskar Budafer bei. Den Borfik führte die Präsidentin des Vereins Frau K­oloman von Ujhe­ Iyi. Eingangs der Generalversammlung sang der Schülerchor unter Leitung des Lehrers K­oloman Amminger einige Lieder. Nach den kurzen Eröffnungsworten der Präsidentin ergriff der Gefreter des Ver­­eins Dr. Josef Baross das Wort und wies an der Hand einer längeren Rede auf die hohen Ziele Hin, die der Oedenbur­­ger Frauenverein nach besten Kräften scon seit einer Reihe von Jahren zu ver­­wirklichen trachtet. Troß der schweren Zei­­ten ist ihm dies bisher gelungen, da es an der hingebungsvollen Arbeit des Ausschus­­ses, aber au­ an der Opferfreudigkeit der Vereinsmitglieder nicht fehlte. In Schönen Morten sprach Hierauf Vereinssekretär Dr. Barojs über das Kind, als einem großen Wertfaftor der Menschheit. Da­­dur, dass der Frauenverein sich besonders der Pflege und Unterfrügung des Kinders mit ganzer Hingebung widmet, erfüllt der Verein eine Aufgabe, die von großer Trag­­weite ist, denn sie steht im Dienste der Ge­­sellschaft, der Kirche und des ganzen Va­­terlandes. Dr. Baross stellte im weite­­ren Verlauf seiner Rede das Kind als eine Quelle der Kraft ein, an die er die Er­­starrung unserer Kirche und das Aufer­­stehen unseres Vaterlandes knüpft. In diesem Sinne verrichtet der Frauenverein dadurch, daß er ich des Kindes in liebevol­­ler Weise annimmt, auch eine wichtige fichtige und nationale Arbeit. Mit dem Wunsche, daß der Frauenverein auch in Zukunft seine ganze Aufmerksamkeit dieser heiligen Arbeit widmen möge, schloß der Gefreier seine Einleitungsworte, um dann seinen Bericht über die wichtigeren Bege­­benheiten im abgelaufenen Jahr vorzu­­tragen. It­u diesem seinen Berichte wies der Getreter des Vereins darauf hin, daß der Verein trot der ungünstigen Wirtschafts­­lage an im vergangenen Jahr eine er­­sprießliche Tätigkeit entfalten konnte. Der Verein zählt gegenwärtig rund 600 Mit­­glieder. Im Laufe des Jahres wurden viele Arme sowie verwaiste Kinder unter­­sügt und es entfaltete der Verein, um den damit verbundenen Anforderungen geret werden zu künnen, eine rege Vereinstätig­­keit. Kulturabende und sonstige V­eran­ Haltungen wurden in den Dienst der Sadhe gestellt und auch eine emsige Werbearbeit­­ wurde vollbracht, so daßs der Verein in die Lage verlegt wurde, seine Hohe Mission erfüllen­ zu können. Nachdem der ausführliche Bericht auch in deutscher Sprache verlesen wurde, sagte­­ Zur grossen Wäsche: Schicht Hirschseife Zur Körperreinigung: Schicht Kulcs­­ szappan Achten Sie auf die beiden gesetz­­lich geschützten Marken, die beste Qualität verbürgen ! 359 “un­d un ua ne m­an von in Bene­rberregierungsrat Pfarrer Ludwigzier­­mann. im Namen der ganzen Kirgen­­gemeinde herzlichen Dank für die Segens­­arbeit des Frauenvereins. Nach den ein­­­zelnen Beiräten der Vereinsfunktionäre und der Neuwahl der bisherigen Vereins­­leitung wurde die Generalverszimmlung getroffen, die Tragödie des Konsuls 0. 3. Ir. Emil Schreiner und seiner Gattin. Wie der Täter eruiert wurde. Dedenburg, 30. April. Wie in der gestrigen Blattfolge aus­­führli berichtet wurde, ist es der Deden­­burger Staatspolizei und der Mandorfer Gendarmerie am Sonntag früh gelungen, den Täter, der Samstag abends den Kon­­sul a. D. Dr. Emil Schreiner har einen Schuß aus einem Mannlichergewehr ge­­tötet und die Gattin des Konsuls tödlich verlegt hatte, zu eruieren und zu­vor- Der Schlanke Frauenzug hat die Welt erobert. Der Modelinie zuliebe entsagt die Frau vielem, was ihr schmeckt. Auf ein Ge­­nussmittel braucht sie jedoch nicht zu verzich­­ten — auf echten Bohnen­­kaffee. Er ist das unschäd­­liche Mittel, das über­­flüssige Fettbildung ver­­hindert. Die Frauen lieben ihn — nicht ohne Grund. :Sopron, 'MEINL GYULA R.T. 73 Grabenrunde Nr. Telephon Nr. 299. ‘Der Meinl-Pavillon befindet sich in der internationalen Warenmuster- Messe auf dem Platze Nr. 87. 884

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