Oedenburger Zeitung, Juli 1929 (Jahrgang 62, nr. 146-171)

1929-07-02 / nr. 146

Te VEEEEESZWERETURETEN N * «­­Ist-kos­­skk x % NG; ki Geite 2. Dienstag, Oedenburger Zeitung Dr. Wilhelm Laehne von seiner erfolg­­ten Wahl zum Oberfiskal in der Arora­­turkkanzlei Dr. Mihalyi und Dr. Laehne verständigt. Dr. Laehne wohnte diesmal der Generalversammlung wegen der Wahl nicht bei. In Begleitung seiner Bartei­­leute ging er ins Rathaus, wo er von den übrigen Barteimitgliedern herzlichft und mit Eljenrufen empfangen wurde. Obergespan Dr. Elemer von Simon unterbrach die Weiterberatung der Tages­ordnung und ersuchte den neugewählten D­berfiskal, den Amtseid ablegen­ zu wol­­len, welchem Ersuchen der neugewählte DOberfistal auch sogleich nachkam. Ober­­gespan Dr. Elemer von Simon betonte in seiner Begrüßungsrede an den Ober- Tisfal, daß er in der Vergangenheit Gele­­genheit hatte, das ernste und strebsame Wirken des Dr. Laehne im Interesse der Stadt Oedenburg und deren Bürger zu verfolgen... Er erfuhgte Dr. Laehne, nun als Oberfiskal gleichfalls mit demselben Eifer und mit aller ihm zu Gebote stehen­­den Kraft die I­nteressen der Stadt zu ver­­treten. Der Munizipalausschuß werde die Macht nicht bereuen, denn er habe in Dr. Laehne einen begeisterten und begab­­­ten Beamten gewonnen. — Oberfisial Dr. Laehne dankte für die schönen Morde des Obergespans und für das Ver­­trauen, das man ihm durch die Wahl ent­­gegengebracht hatte. Er erklärte, nicht der Exponent einer Partei, sondern bestrebt zu sein, auch in der Zukunft die Interessen der Stadt und der Gesamtbürgerschaft am Herzen zu tragen. Er dankte nochmals für die erfolgte Wahl, die ihm Gelegenheit verschaffe, auch weiterhin für jene Stadt zu arbeiten, die er schwärmeris­ liebe. Er schloß seine Worte mit der Bitte, ihm auch weiterhin Vertrauen entgegenbringen zu wollen. (Schluß folgt.) In der 4-jährige­­ tragis der Tod einer Mutter, Linzer Frauenklinik ist Die Sleisd­hauersgattin Maria Obermayer bei der Entbindung des zwanzigsten Kindes gestorben. Elf Kinder, von denen das äl­­teste 21 Jahre zählt, und das neugeborene Kind Leben. Wiener Fußballmeister-Turnier: Hun­garia—Hafoah 3:1; Slavia—Rapid 4:2; R Rapid—Hungaria 3:1; Slavia—Hafoah 8:0. Bilanz des Turniers: 6 Slavia, 4 Bun­te, 1., Rapid, 2 Bun­te, 2., Hungaria, 2 Bunte, 3., Hafoah, 6 Bunte, 4. Zweitausend Holländer werden aus Anlaß der Budapester Festlichkeiten in der St. Stephan-Woche im August dieses Jah­­res nach Ungarn kommen. Bei einem Explosionsunglück in einer Kupfergrube in Nordchile­ind gegen 200 Bergarbeiter getötet worden. Mehrere hundert Tonnen Sprengstoff sind in die Luft geflogen. Flugzeugabsturz. Nach einer Meldung aus Beachhaven ist ein Flugzeug ins Meer gestürzt. Drei Basragiere ertranken, zwei erlitten Berlegungen. Das Flugzeug „A Kreuz des Südens“, das ss auf einem Distanzflug Australien — London befindet, ist, von Derby in Australien kommend, in Singapore einge­­troffen und hatte die 3000 Kilometer ohne Zwischenlandung zurückgelegt. DOC Tagesneuigkeiten. Die Explosion in der P­resburger Gum­­miwarenfabrik Hoernes hat bisher zehn Todesopfer gefordert, nachdem noch Schwer­­verlegte im Spital gestorben sind. Familientragödie In Bauffshire in England warf die Frau eines Landarbei­­­ters ihre vier Kinder im Alter von zehn Monaten bis vier Jahren in den Spey- Fluß und sprang dann selbst in den Strom. Alle fünf Personen sind ertrunken. Bei einem Flugbootunglück auf dem Bodensee sind fünf V­ersonen ertrunken. Das Unglück geschah nach einem Rundflug­­ über dem See, als der durch die Sonne ge­­blendete Flugbootführer das Flugzeug mit daß sich der vordere Teil des Bootes mit dem Motor vom Rumpfe trennte und Dchieser mit den Insassen im Wasser verlanf.­­ obder Wucht auf das Wasser fette. Rettung der Iwanischen Ozeanflieger. London, 1. Juli.­ Das Dornier- Wals Flugzeug „Numancia“ der spani­­schen Ozeanflieger Major Franco und seiner Begleiter ist am Samstag von dem englischen Flugzeugmutterschiff „Eagle“ in 36.28 Grad nördlicher Breite und 26,14 Grad westlicher Länge aufgefunden worden. Die Bemannung befindet si wohl. Das Flugzeug mußte nach einer Zwischenlandung auf den Azoren wegen Brennstoffmangel auf dem Meere nieder­­gehen. — Major Franco war mit seinen Begleitern am Freitag vor acht Tagen von Cartagena aus zum Fluge nach New­ York über die Azoren aufgestiegen. ee 2. Juli 10095, se nn .°+ BlSofef Scheibl und Groß und­­e Schmiddt; De Henrih Reif toline anne en na Alt-Dedenburger Kalender. 1. Juli 1892. Beginn der Pemolierung des alten Rathauses. In den legten Jahren des 15. Jahr­­hunderts 309 der Oedenburger Magistrat feierlich in sein neues Heim an dem schon mächtig emporragenden Stadtturm. Das Haus wurde im Laufe der Jahrhunderte oft umgebaut, auch das Feuer im Jahre 1676 vernichtete seine Einrichtungen. An­fangs des 18. Jahrhunderts gewann es seine Form, welche nach der Älteren Gene­­ration unserer Mitbürger benannt it, nämli­chen Eifer über dem Eingang mit den beiden Statuen, heute vor dem Mus­­eum. Als aber die Bevölkerung im vori­­gen Jahrhundert sie aufs Doppelte ver­­mehrte, wurde auch das Rathaus zu klein. Das Archiv war zum Beispiel in einem städtischen Hause untergebracht. Man wollte zur Millenniumsfeier ein neues Rathaus bauen. Manche meinten, der beste Pla dafür wäre wohl die Grabenrunde, eine andere Partei aber wollte den bis­­herigen Pla beibehalten und sie wünschte ein ganz neues Gebäude am selben Plan. Diese Ansicht siegte. Im Jahre 1892 be­­gannen die Maurer ihr trauriges Werk und eins der schönsten Oedenburger Ob­­jekte fiel. Nach dem barbarischen Plan sollte auch der Stadtturm abgetragen wer­­den. Zum Glück wurde er im legten Mo­­ment gerettet, dagegen mukte die nette Johanneskapelle ebenfalls demoliert wer­­den und auf amerikanische Weise an einen anderen, jedenfalls sehr entlegenen Ort, in den Löwern wieder erbaut werden. Heute, welche das alte Rathaus sahen, meinen, daß das heutige, von Mori und Karl Hinträger erbaut, nur im ge­­ringsten dem alten Gebäude nahekommt. Und auf das neue Rathaus nimmt sich sehr dürftig in dem Winter aus Deden­­burg machte seinen günstigen Tausch. Dedenburg,1. Juli. 50jähriges Ausmusterungs-Jubis­läum. Am 1. Juli 1879 wurden aus der Marine-Akademie in Fiume 31 Zög­­linge als Seefadetten ausgemustert. Bon­­n 20. Tel a aß 20. Telephon Nr. 353. Gesicht 3: pres ob in den damaligen B­öglingen leben heute, darunter Erzherzog Karl Stephan, noch 19. Zu dem Kameradschaftsabend in Wien sind 16 erschienen, wo das Wie­­dersehen herzlichst gefeiert wurde. Aus­­­ ­ Ungarn find exrjchtenen Korvetten-Kapitän a. D. Elemer Befäjjy von Beläs und Kapitän Alerander Ritter von Maravic. Stauungen. Freitag, der 28. Juli, traten folgende Brautpaare in den Stand der Ehe: Fabriksarbeiter Karl Graf und Therese Wolfbeiß; Finanzober­­aufseher Johann Langer und Therese Bernhard­ Maschinenwärter Ludwig Bit ni­ngler gehi ont­­n Personalnachrichten. In kürzester Zeit findet in Rom der internationale Wohnung- und Städtebaukongreß statt, an­­ welchem aus Oedenburg städtischer Obernotar Dr. Karl Heimler teilneh­­men wird. In der legten städtischen Ge­­neralversammlung wurde beschlossen, zu den N Reisespefen des Dr. Heimler 300 Pengel beizusteuern. — Staatssekretär a. Dr. Dr. Georg Steuer weilte in den lesten z­wei Tagen in Dedenburg und besuchte auch einige deutsche Gemeinden der Umgebung auf. Der Zweck seiner Reife war, in Dedenburg und Umgebung­en und sprachliche Studien zu be­treiben Alle Farben, trocken und erira fein in Del gerieben, Möbel­ und Fußboden­­lade jeder Art fauft man am besten und billigsten in der Lömwen-Drogerie Franz Müller, Grabenrunde 52. Pensionierung. In der letten städti­­schen Generalversammlung wurde der Ver­­walter des Oedenburger städtischen Holz­­depots Josef Dunfl, der seine verant­­wortungsvolle Stelle stets mit größter Ge­­wissenhaftigkeit bekleidete, pensioniert. Mit seinem Scheiden aus dem Amte­ ver­­liert die Stadt abermals einen erprobten und tüchtigen Beamten, der seinen Bosten stets zur allgemeinen Zufriedenheit ver­sah. Sosef Dunil hat wohl 45 Dienstjahre hinter sich, er hätte aber sicherlich wo mehrere Jahre im Amte bleiben können, denn er erfreut fi troß seiner 66 Jahre einer staunenswerten körperlichen und geistigen Frische. — In der städtischen Ge­­neralversammlung wurde beschlossen, dem­ scheidenden Verwalter Dunst für die lang­­jährigen Dienste die Anerkennung auszu­­sprechen. Vom Rathause. In der rechten städtischen Generalversammlung wurde in den Gemeindeverband aufgenommen ; I­ngenieur Ladislaus Niflaß (Gebühr 50 Pengö); das Ansuchen des Hochschü­­lers Benedik­ Both um Aufnahme in den Gemeindeverband wurde abgewiesen. Schulnachhricht. Sin der Dedenburger kath. Wolfsschule fand Freitag vormit­­tags die Schulschlußfeier "statt, welcher auch viele Eltern beimwohnten. Im Ver­­lauf der Feierlichkeit hielt Direktor Julius Sterlan eine Ansprache, in welcher er mitteilte, daß im näc­hsten Schuljahr Die kath. Volksschule eine VII. Elementars Elasse eröffnet. Fußballspiele im westungarischen Bes­zirt. Oedenburg: SAR—KRSE (Güns)­­ :0. — Celldömölf: MAB—CTESE 2:1. — Tatarönäaros: TAUC-SISE 2:1. — Behprem: VIC—DIE 0:0. — Giefesfehervar: N­ Bz.—STE 1:1. — Tatabanya: TSE-SAR 4:0. — Bapa: PFC—Teitoersjeg 6:1. ‚Der moderne Bubi-Haarschnitt, für Damen und Kinder von Spezialisten ausgeführt bei Galatis, massage, Peditür, Manifür, Haarfärben, Dauerondulation. Solide Preie. Daselbst große Auswahl in sämtlichen Parfümerie: Spezialitäten. Kölnisch­e Waffer ausge­­­wogen schon um 12 Heller pro Desa­­gramm. 98—99:grändiges Kupfervitriol, Marie Monteratini, in­ jeder ge­­wünschten Menge erhältlich bei E­mil Kehner, Spezereihändler Hedenburg, Schlippergasse Ar. 8. + (Nahhdruch verboten.) Die drei Wenninger. „And warum nit!“ Stanley spielte mit dem Brieföffner. „Warum nit! Red­­nen Sie so start mit meiner Großmut?“ „Sie interessieren ich für Fräulein Normano. Kompromittieren Sie mich, trifft sie das gleiche, denn sie hat von dem unterschlagenen Geld gelebt.“ „Sie wollen das Mädchen, selbsit um den Preis großer Betrügereien, an ich zu fesseln versuchen.“ „Es heißt versuchen! Sie ist es! Sie wird meine Frau! Ich lasse sie mir von Ich wäre nicht abgeneigt, Sie ihrem ohnehin auch nicht ganz einwandfreien Privatleben zu entziehen — auf Kosten der Staatsanwaltschaft.“ AU der zurückgehaltene Haß gegen den Stärkeren loderte in Steinthals blutleerem Gesicht von neuem auf. Wuchs von Ge­­sunde zu Sekunde. Doc ruhig, mit der Gleichgültigkeit einer geschulten Geleit­­beherrschung, sagte er: „Das werden Sie nit tun!“ feinem streitig machen, nit!“ „Das heißt: Sie werden da wohl Ihr Ansinnen von ihrem Willen abhängig machen müssen!“ „D, feine Bedenken! Wie ich mit Fräus­lein Normann stehe, gibt es seine Beden­­ken wegen einer Heirat. Deshalb bitte ich Sie, Herr Stanley, meine Braut fünfzig in Ruhe zu lassen. IH kann Ihre Einla­­dungen in Zukunft nicht mehr dulden.“ Stanley erhob sich, blies langsam den Rauch der Zigarette in die Luft, stecke die Hände in die Taschen, und sagte mit großer Ruhe: „Dasselbe wollte ich Ihnen jagen! Aber ich bitte nicht­ nur darum, sondern ich ver­­biete Ihnen den Verkehr mit Fräulein Normano!“ Steinthal lachte laut und gereizt auf, flüsterte mit Halb zu gefriffenen Augen, als hätte er Angst, von anderen gehört zu werden: „Sie künnen mit Ihrem Geld laufen, was Sie wollen — nur die Gesinnung einer Zofe Normano nieht!“ „ah! Aus Ihren Worten scheint das Bekenntnis eigener Erfahrung zu klingen, die Sie gemacht haben.“ Er sah ihn halb von der Seite ironisch an. „Stimmt’s? Na, jedenfalls werde ic meine Einwilli­­gung zu dieser Heirat nicht geben.“ Steinthal brach in Gelächter aus. „Großartig! Großartig!“ Haß fing an, diese unbändige Heiterkeit einzudämmen. Er stüßte die Hände auf den Til, und fragte mit gedämpftem Ton zwischen verschlossenen Zähnen: „Sie wollen Ihre Einwilligung nit geben? Ja, mit welchem Recht denn eigent­­lich?“ Da sah ihn Stanley mit großen, dringlichen Augen an, und sagte: Normano ist meine Tochter!“ Steinthal wich zurück. Er glaubte nicht recht gehört zu haben, und unterlag voll­­kommen dir Wucht dieser Offenbarung. Die stählerne Klarheit der wenigen Worte, Hubert Stanleys ganze Wahrheit gebende und Wahrheit fordernde Persönlichkeit ließen seine Zweifel aufkommen. Mochten die Zusammenhänge sein, wie sie wollten, für die Wahrheit dieser Mitteilung zeugte ih­n die Wehnlichkeit, die jegt vor seinen Augen gar zutage trat. „Und nun ersparen Sie mir weitere Auseinanderlegungen, Herr Steinthal. Von einer Anzeige werde ich vorläufig ab­­sehen. In meinem Betrieb können Sie noch bis zum Ablauf der Kündigungsfrist Bleiben. Guten Tag.“ Steinthal war entlassen. Es war eine Niederlage für ihn, wie er sie noch nie er­­lebt. In die­ser Erkenntnis verließ er in ohnmächtiger Wut das Zimmer, und ließ sr auch tagsüber nicht mehr in der Fabrik sehen, ein­­„Lore (Bortfegung folgt.) - Roman von Elisabeth ©. Porndorf. Copyrigh by Marie Brügmann, München. (Fortlegung$41.) Zylinder - Wellen schleift an Spezialmaschinen mit 0,01 mm garantierter Genauigkeit die ZENTRAL AUTOGARAGE SOPRON. Tel. 6-41 auch von Ihnen! Dann trat er nahe an Stanley heran und ge JOHANN GRUBER Delikatessenhandlung Das Original SAnrEmO-Salatöl ist Billiger geworden. 1 Kilogramm Dose P 4.20, !/, Kilogramm Dose P 2.20 3/,. Liter Flaschen P 1.90, ?/,. Liter Flaschen P 1.20 Frisch gebrannter Kaffee gleichfalls billiger pro Kilogramm von Pengö 6.— aufwärts bei 193 Sopron, Grabenrunde Nr. 107a Telephon Nr. 375. I­ie ie x c > 4 - «« s­t- . | J '­ ­-·"«.-—--,- f.-I.-:..sb,: s—.«--s-;-- re "x»»«,".,—s’.s ·­­«X««3«»--ss«x--.—s-s-«·sEEHONWWAWMJNIIUMM --.:««zg-«Åwis3 wre: ee a .

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