Oedenburger Zeitung, November 1929 (Jahrgang 62, nr. 249-273)

1929-11-01 / nr. 249

RETTR 3 a9 AT­ Wi FULL-T­ze an Ir. TRARFE Seite 2, Freitag gaffe, Felsöbüfi Nagy Pal-Gaffe, Berzienyi­, gaffe, Bernsteingafse und Brennberg. — Zu wählen sind: 6 ordentliche, 3 Erlagmit­­glieder. Vo. Wahlbezirk: Wahlpräses: Aladdar Huber, Oberbuchhalter. Profess Stellvertreter: Ludwig Fabian, Honorar- Oberbuchalterstellvertreter. Wahllo­­tal: Taubstummeninstitut. In diesem Be­­zirke stimmen jene, die zur Zeit der­ Zus­­ammenstellung der Wählerliste in folgen­­den Gässen wohnten, und zwar: Kossuthe Straße, Esterházygasse, Flandorfferstraße, Sägergasse, Barossstrafe, Gendarmeries gasse, Herbstgaffe, Schreiner-Kolonie, Holz­­depotstraße, Franz-Sojef-Kaserne und Um­­gebung und in den durch Manningerstraße und Schattendorferstraße begrenzten Ge­­biete befindlichen Gebäuden. — Zu wählen sind: 4 ordentliche, 2 Kriagmitglieder. Aufruf an die Jugendhortjünglinge! Die Dedenburger Jugendhortjünglinge werden aufgefordert, 11 bis 15. No­­vember beim Leiter des Körperpflege­­rates (Rathaus, zweiter Stab) zu melden. Die Meldung kann täglich von 1 Uhr vor­ mittags bis 2 Uhr nachmittags erfolgen, Oedenburg­er Zeitung 1. November 1929. Nr. 249, sans —t ıL —T sic IL Rodio-Programm. | DOpernregie. Zur Inszenierung der Oper „Der Freiihtig“. — 18,30: Was ist Kon­­junktur? — 19: Moderne Geistestranfen­­fürsorge auf dem Lande. — 19,50: Engli­­scher Sprachfuss. — 20: Zt. W.­­— 20.05: DOpernaufführung: „Der Freischüß.“ Ro­­mantische Oper in drei Akten. Mufik von E. M. v.MWeber. Freitag,­den 1. November. Budapest. 9.15: Nachr. — 10: Kirchenmufit u. Predigt f. Kath. — 11.30: 3. W. Hierauf Orchesterkonzert. — 15.45: Gesangsvorträge Ma­­ruela Manchen. — 16.45: 31.8. — 17.10: Dok­­tor Josef Tamás: Die Gräber der Großen unserer Nation im Kerepeser Friedhof. — 17.35: Endre Molnár: Das Regiment Gottes. — 18: Aller­heiligen­ Gebenten. Wien. 10.20: Orgelvortrag. — 11: Konzert des Wiener Symphonieorchesters. — 16: Nicadı: mittagskonzert. — 18.20: Rammermuftt. — 19.35: Johannes Brahms: Bier­krufte Gesänge. — 20: Reitzeichen, Wetterbericht. — 20.05: „Der Ader­­mann und der Tod”. Ein Streit- und Trostges­­präch aus dem Jahre 1400 von Johannes dr. Lanz. Anschließend: „Elmsfeuer am Matt“. Ein Hörspiel von W. Burggraf. — 21.45: Abendmufii. Samstag, den 2. November. Budapest. 9.15: Nadır. — 10: Eichenmufti ad. ee — 1205: Rongert. — “ : Zt.W.-14.30:Nachr.—15:Marktpreise, Kursnotierungen.—16:Edith Farkaß-Missions­­botschaften.­—16.45:Zt.W.Nachr.-17.10: Gizi Harsányi liest Dichtungen v.Kuloman Hars­sämi­—17.40:Radioabend Säri Fedäk—­ 18.40:Kauz-nd Opernorchesters.—19.45:.Der Müller und sein Kind«,Volksdrama inö Atten v.Ernst Raunach(Ungarisch v.Szerdahelyi).— 22:Zt.W.Nacht-Hierauf:Militärkonzert. Mku.15.30:Märchen von den fallenden Blättern­ 16:Nachmittagsmusik.—17.40: Aus Beethovens Werkstatt. — 18.05: Kammer, musil.e — 1915: Mllerseelenvorlesung. — 20: Zeitzeichen, Wetterbericht. — 20.05: Abendkonzert, Donnerstag, den 31. Oktober. Budapest. 9.15: Nachr. — 10: Ref. Gottesdienst. — 11.15: Evang. Gottes­­dienst. — 12.25: Nahr. — 13: Zt. W. — 14.30: Nachr. — 15: Marktpreise, Kurs­notierungen. — 16: Freie Universität d. Radio. 1. Flötenkonzert Franz Hochstraßer. 2. Dr. Emil Körmöczy: Erste Hilfeleistung. Hierauf 31. W. — 17.10: Dr. Karl Jar­­may: Erkältung der Tiere. — 17.40: Jo­­hann­ Roh: Sparsamkeit und Schulden­­machen. — 18.10: Konzert. — 19: Dr. Lud­­wig Kratona: Sparsamkeitsenquete mit den Radiohörern. — 19.30: Stenogr. — 19.55: Pferderennresultate. — 20: In memoriam Graf Stephan Tiga. — 20.50: Sonaten­­abend. Ausführende: vier), Eugen KRerpely (Cello). — 21.50: Zt. MW. Nachr. — 22: Deutscher Vortrag. Dok­­tor Georg Ottlif: Graf Tika. Hierauf Schallplattenkonzert. Mien, 11: V­ormittagsmusik. — 15.30: Märchen für groß und klein. — 16: Nach­­mittagskonzert. — 17.40: Städte Dester­­reichs: Baden. — 18.06: Studien zur Ihren Bedarf an sämtlichen photograf Bela Bartet (Kla­­phischen Artikeln für die gesamte Photo­­graphie und deren verwandten Fächern beden­kte am besten bei der ältesten Löwen-Drogerie Franz Müller, Grun­benrunde 52. Sie erhalten dort nur erst s­taffige Artikel, die­ allerreinsten Ehemis falten, nur frische Platten und Papiere, ferner bereitwilligst Ratschläge und Aus­fünfte. Telephon 246. A­ie an ee Hepenbnener Stacelchten | BE De Lange Kleider, lange Haare. Bon B­obert Brzobohath, Dedenburg. Es flingen, uns noch, die heißen Arguse­mente unserer Damen im Ohr aus der Zeit des Bubikopfrumpfes und der­ fußfreien Mode, noch sind Zwilte und Feindselig­­­­keiten, welche aus dieser Epoche stammen, nicht ausgetragen, noch sind Rechnungen, die sich auf kurze Kleider beziehen, nicht amortisiert, und siehe da, schon beginnt das Neue, das Gegenteil dessen, was mit List und Gewalt, mit Sturm und Zähnefnisc­­hen errungen wurde, tritt in den Vorder­­grund. Das raum fertige Haus wird de­­moliert. Wer no einen Bubi­opf hat von der Weiblichkeit, aeniert ji und wendet alle Mittel an, das sich der Zopfschmuch verlängere und es ist eine Gemeinheit vom Haar, daß es nicht ebenso geschwind wieder lang werden will, wie es seinerzeit kurz wurde! Kniefreie Kleider! Choding! Bloße Arme! Fi­donc! Der Bubikopf, der praftische, herrliche, unentbehrliche, bis fr alle Ewigkeit bleibende, nie wieder anders werdende, der endlich gefundene, angeneh­­me, flotte, Hygienische, einfache, er bedeutet einen überwundenen Standpunkt und im Naden der Frauen ringeln sich rruevofl und wehmütig die Loden! Denn lang wer­­den die Haare, lang die Wermel, die Chöße, die Linie soll ich nach kärglicher Kürze in fließende, wellenhafte Länge ver­­wandeln. Denn die Damen willen, was sie wollen und bleiben immer siegreich, obenauf, wenn mit dem Längerwerden der Toilettemotive auch die Rechnungen und die Gesichter der d­iese zu bezahlen Haben den Ehegatten und Väter lang werden. Und das schöne Geschlecht legt sich mit zäher Wucht im den Kampf um das Neue, denn dieses ist nun endlich der Höhepunkt, die Quintessienz und die Lösung dessen, wes seit Jahrhunderten gesucht wird und was nun genommen ist, das wird all für ewig bleiben . . .. bis wieder eine neue Narzitei gefunden wird... Aachicchten des I­asarländischen Deutschen Rou­sbildungsvereines, Donnerstag, den 31. Oktober, wird Professor Dr. Alfred Rammwalter bei­­„Erscheinungen des staatlihen Oberrealjhule, Kir- nen DBortrag über MWettbewerbes“ fortlegen.­ Ort: Geometrie­­saal der G­engaffe. Zeit: 7 Uhr abends. Bälle sind gerne gesehen. Eintritt für jedermann frei. Alt Hedenburger Kalender. 31. Oktober 1471. Hedenburg Wirk ver Pfändet. Heute singt es etwas fremd, wenn man sagt, eine Stadt wurde verpfändet. In den früheren Zeiten galt es aber als seine sel­­tene Begebenheit. Es wurden sogar ganze Komitate verpfändet. 1440 kam 3.­8. Dedenburg samt den westlichen Teilen auf diese Meile in den Bell den Kaiser Ftiedrich II. Erf der Friedensschluß von Dedenburg schlug unsere Stadt an Un­­garn wieder an. Matthias Corvinus trachtete, Dedenburg mit Privilegien für sich zu sichern und bestärkte die älteren nur eine goldene Bulle. Jedoch war er 1471, also nach sieben Jahren, wieder ge­­zwungen, die Stadt an Siegmund Weiß­­priac­h gegen 10.000 Gulden auf kurze Zeit zu verpfänden.­­ Dedenburg, 31. O8. Wegen des A­llerheiligen-Tages erscheint die nächste Blattfolge Samstag nachmittags zur gewohn­­ten Stunde. Trauung. Mittwoch, den 30. Oktober, fand im Oedenburger Matrikelamte die landesamtliche Trauung des hiesigen Handlungsgehilfen Alfred Schwarcz mit Arania Bolgar statt. K­irchliches. Sun der Dominikaner­­kirche findet von heute Donnerstag abends bis Freitag früh die Anbetung des Aller­heiligsten statt. Programm: Donnerstag, den 31. Oktober, halb 6 Uhr abends, Rosenfranzandacht, 6 Uhr abends ungaris­­che Predigt und Litanei, nach der Anbe­­tung seitens oder­ verschiedenen fath. Ver­­einigungen. 9 Uhr abends deutsche Ro­­fenfranzandacht. 11 Uhr nachts gemein­same Rosenfranzandacht. 6 Uhr früh: feierliche Hochamt. Der Zins am 1. November. Wie uns der städtische Steueramtsleiter Ober­­buchhalterstellvertreter Ferdinand Fried­rich mitteilt, ist am 1. November der­­selbe Zins zu entrichten, wie beim fetten Zinsviertel. Pristerjubiläum,. Der Kath. Pfarrer der Gemeinde Barbacs (Komitat Oedenburg) K­oloman. Bernesgfy feierte dieser Tage sein 25jähriges Priesterjubi­­läum, aus welchem Anlasse er herzlicher Opationen teilhaftig­ wurde. Auszeichnung einer Oedenburgerin im Barcelona. Die hiesige Einwohnerin Em­­my Caesar wurde für ihre funstgewerb­­lichen Arbeiten, die sie in der Weltausstel­­lung in Barcelona zur Schau stellte, mit der goldenen Medaille ausgezeichnet. Stampiglien, Schreibmaschinen­­­ bänder, Carbon, und S$ndigopapiere, beste Fabrikate, erhalten Sie bei Sanaz VBäaradi, Silbergasse 8, I. Stod. _ a Nahdrud verboten.) Das silberne Herzl. Bauernroman von U. von Hahn. [24 Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. S. Als der Müller das gesagt hatte, drehte­­ er sich auf die andere Zeite­n und Tonerl, die mit niedergeschlagenen Augen und zus­­ammengedrehten Lippen hingehört hatte, ging weiter und legte sich in der Kammer ins­ Bett. Am nächsten Tage ließ der Müller früh­­zeitig seinen Sohn hereinrufen. Er teilte ihm mit, daß er heute in die Stadt schide und die Gerichtsleute Holen Tassen wolle, um sein Testament zu machen. Der Tod säme den Menschen rasch an , und es treibe ihn eine Unruhe, alles fäänell Flar zu­ machen. Vorher wolle er nun noch einmal mit ihm reden und sich die Versicherung von ihm einholen, daß er sie seinen väter­­lichen Anordnungen fügen und alles so hinnehmen werde, wie er es im Testament bestimmen wolle. Er ginge nun von der sicheren Erwartung aus, den Alois als festeingesessenen Herrn hier zurückzulassen — und er, der Alois, solle ihm nun bie bek­ommen werde, diese Vorauslegung durch einen späteren Winterzug zu m­ gehen. Da sah der Alois den Vater ganz ero­chreden an und meinte, der Vater wisse Do, wie er Darüber denke , und daß er ihm ein solches Versprechen nit geben konnte, wenn er sich nicht selber ins Unglück fürzen wolle. Der Vater müsse ihn Hin­­aus lassen, damit er si in der Welt Trost ruhen künne. Sobald er si wieder in geistige Arbeit vergraben würde, künnte er auch das Q­uentchen Glüd noch einheim­­sen, das zu einem zufriedenen Lebensshid­­fal nowendig sei. Hier müsse er zugrunde gehen. Der Müller wollte davon nichts wissen ihm denn so zuwider an dem Leben sei, in dem er und seine Väter sich wohlgefühlt hätten. Und da entgegnete der Alois vers zweifelt, daß ihn der Vater doch nicht her­greifen könnte, wenn er es ihm auch aus­­einanderfegen würde. Ihre Lebensansich­­ten gingen zu weit auseinander, als daß sie ich in dieser Sache verstehen künnten. Er brauche Arbeit, die ihn von dem Herzeleid abzöge, das ihn aufzehre. Er Hand darauf geben, daß es ihm niemals könne das Elend mit der Annemarie nicht verwinden und nicht vergessen, und es gäbe seinen Trost darüber hinweg für ihm, es sei denn eine Arbeit, die er liebe. Der Mille wollte davon nichts willen und meinte, es müßten andere Männer manchmal zwei, drei und mehr Frauen ins Grab legen und müßten sie darüber hin­wegfegen. Ihm sei nur eine entrissen , und als Mann müsse er si darein fügen können. Da seufzte der Alois tief auf und sah den Vater traurig an. „Du kannst es nicht begreifen, daß meine Liebe eine andere ist — und daß ich anders um sie trauere, als wenn man nur etwas Liebes hingibt an den lieben Gott. Denfe daran, daß meine Liebe und mein Berlangen nach ihrem Be­­fig doc der Ausgangspunkt war für ihr Unglück!“ Er stöhnte tief auf: „Laß mich nur gehen — es ist besser für mir und für dich! Laß mich auch gleich bekennen, daß mir der ständige Anblick ihres Zustandes, diese ununterbroc­hene Hingabe an mein Elend oft zur Raserei treibt und in mir etwas aufwühlen möchte, was besser nicht gewect wird! So weiß ja, daß es eine Rute ist, die Gott mir auferlegte — und daß mir, diese Prüfung zum Kampfe mit : Die Hände auf dem gebeugten s Nücken verschlungen,ging der Müller in der niedrigen Stube hin und her. Nach­ einer Meile fragte er Alois, ob er es si zu Hause vielleicht Besser vorstellen könnte, wenn ihm die Annemarie aus den Augen füme. Er wollte dann sein Geld ansehen und sie irgendwohin bringen lassen, unter die Nichtgescheiten, und für sie bezahlen, mir selbst herausfordern soll! Aber mach’ mir die Last nicht zu schwer, Vater! Laß­­ mich gehen; denn ich fühle, daß ich ihn Hier nit zum Giege führe, meinen Kampf; es Takt mich gar zu oft wie eine Mut! Wie eine Mut, daß ich Gott zürnen und alles um mein Schiesal verfluchen künnte!“ Alois hatte das laut ausgerufen, vor innerlicher Verzweiflung durchwühlt, und war dann mit dem Kopfe vornüber auf den Tisch gelunden. Sein Körper bewegte sie wie Espenlaub, und die Finger gruben sich ins Haar. Draußen, unter dem Unner, dessen obere Flügel breit geöffnet waren, gingen gerade die Mägde mit den gefüllten Milh­­eimern vorüber. Sie hatten es mitange­­hört, was der Alois gejagt hatte, und er­­zählten es im Stall. 7 Erste Einkaufsquell für die weltberühmten Lognac­ u. Likörmarken 1718 = Voigtländer Hauptniederl 2 fr Transdandelen, Zoltäan­s„SATRAP“ Platten, Pa­­piere, Chemikalien usw. Hobe­ bschwindt, Zwack. 0­ 7 FI. Tokaier P4’80. Echter Jamaica-Rum L.P 16 °—. Inländischer P 4'—. Fein Kost —­ Gedörrte Schwämme. Samuel Lendis Nachfolger Franz Varga :; Sopron Grabenrunde Nr. 117. Mointär, photogr. Fachgeschäft, Sopron, Grabenrunde 86, Telephon 690. .2.:1996. 6 " . . 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