Oedenburger Zeitung, Februar 1930 (Jahrgang 63, nr. 26-49)

1930-02-01 / nr. 26

ed .IllIlIIIIIlIIIIIIIlIIllIIIIlIIlIIIcIstIIIIIII «-slIIIIIIIllIIIlIIIIIIhUtI Verwaltung:Oedenburg,Deåkplatz­ 56,Anruf:19. Schriftleitung«Oedenburg,Deåkplatz 56 21 anfs 25 Anzeigen-und AbonnementsAnnahmaBezugspreis- MonatlichesOpengo(samt Zustellung ins Baus)­­nabhängiges patches 63. Fahre. Folge 26 Samstag, den 1. Februar 1950. Bingelblatt: 12 Heiler. Gelangt mit Au­snahme von Sonn: und Feiertagen Saoblal für alle StÜNDE is“ nachitass 5 übt (15 Uhr) ur Ausgabe Rechenschaftsbericht Graf Bethlens über Die Haager Verhandlungen. Budapest, 31. Jan. Das Abgeord­­netenhaus trat gestern zum ers­ten Mal nach dem­ 20. Dezember wieder zusammen, um den Rechenschaftsbericht des Ministerpräsidenten Graf Bethlen über die Haager Berghandlungen entgegenzunehmen. Im Saale fehlte sein einziger Abgeordneter. Die Ausfüh­­rungen des Ministerpräsidenten wurden wiederholt fur oppositionelle Zwischen­­rufe gestört, wogegen die Mitglieder der Einheitspartei und das Zentrum dem Grafen Bethlen wiederholt Ovationen be­­reiteten. Graf Bethlen erklärte, seine Ausfüh­­rungen bezwehken lediglich die allgemeine Information des Landes, während die eigentlichen R Rechtsurkunden erst nach den Barijer Verhandlungen dem Hause wnter­­breitet werden sollen. Der Ministerpräsident betonte, d­e m­e­garische Staat sei von allen Pfand­­rechten, die bisher die Reparationskom­­mislion über sämtliche Einnahmen Un­­garns besaß, befreit worden, eben­so von allen weiteren Forderungen, die auf Grund irgendeines anderen Paragraphen des Friedensvertrages erhoben werden könnten. Die Schiedsgerichtsbar­­keit bleibt auf der ganzen Linie aufs tehterhaften. Ungarn wird zur Befriedigung der Forderungen, die nicht den Charakter einer Reparation tragen, die jedoch Ungarn gegenüber auf Grund verschiedener Bestimmungen des Friedens­­vertrages erhoben werden können, vom Jahre 1943 bis 1966 jährlich 135 Millionen Bengd Lezuah­­len, wogegen es jeder weiteren Re­­parationsverpflichtung über das Jahr 1943 hinaus entgeben wird. Diese Zahlungen sind an die zu erriche­rende Internationale Bank ab­­zuliefern. Der Unterftügung der Großmächte, in erster Linie Italiens, sei es zu danken, daß es gelungen ist, ein mit den Interessen des ungarischen Staates vereinbarliches Uebereinkommen abzuschließen, wodurch die legten Auswirku­ngen des Krieges endlich liquidiert worden­ sind. Neuerliche Straßenkämpfe in Hamburg. Hamburg, 31. Jan. Gestern mit­­tags kam es zu einem offenen Stra­­ßenkampf zwischen 500 Erwerbs­­lojen, unter denen besonders vier Kommunisten waren, und der Bo­­lizei, die in fast kriegsmäßiger Art vorgehen mußte. Die Demonstranten ee Bermittlungsvorschlag auf­ der Flottenkonferenz. London, ee Saw... Auf der Flotten­­konferenz haben die Vereinigten Staaten von Amerifa und England endgül­­tig den französischen V­ermitt­­lungsantrag als Grundlage für die Erörterung der Methode der Einschräne­­ung­ der Seerüstungen angenommen Das neue, ibanische Kabinett. Madrid, 31. Ian: General Be­­rtenguer hat das Kabinett gebildet. Der neu­e Kabinettschef hat auch­ das Mi­­nisterium des Aenkern und­ das Kriegs­ministerium­­ inne. An der Kommunistif en Vuehtsiofen in Be Wien, 31. Yan, Gestern veranstalte­­ten von Kommunisten geführte Ars­beitslose einen Marsch über die Ringstraße, an dem si etwa 1500 Personen beteiligten.­ Die Demonstraten verlangten im Sprechchor Arbeit und Brot. Die Polizei­ hatte umfassende Maß­­nahmen getroffen, es ist auch zu Feidten Brotfchenfätterr"gefonmer agr­än­nen a ENT, au­f feferten 300 Polizisten gegenüber einen regelrechten Kampf, wobei Schüsse gewech­­selt wurden. Viele Erwerbslose und zwölf Polizisten wurden verlegt. Distonzermäßigung in Frankreich. Paris, 31. Jan. Die Bank von Stanfreich hat ihren Distont­­ia& von­ dreieinhalb auf drei P­ro­­zent Herabgeseßt. Hinter den Kulissen Der Londoner Seenbrüstungs­­konforenz. „Bon Prof. Stefan Bägi. “. Als England am 4. August 1914 dem Deutschen Reiche den Krieg erklärte, fand es am Gipfel seiner Seemacht. Englands Flotte war damals stärker als die Flotten Deutschlands, Frankreichs, Naklands und Italiens zusammengenommen. Galdit die Vereinigten Staaten Nordamerikas Hat­ten damals eine bescheidene Kriegsflotte. Im Herbst 1914 hatte England 87 Schlacht­­schiffe mit 1.871.000 Tonnen, im Bau und fertig, während die Union nur 34 Schlachtschiffe mit 670.000 Tonnen besaß. England hatte außerdem 260 Zerstörer und 80 U-Boote, während Amerika nur 50 Zerstörer und 38 U-Boote besah. Als­ die Union in den Weltkrieg eintrat, bes­gann dort ein starker P fottenausbau, der sich besonders in den Jahren 1919, 1929 zu einer gewaltigen Anstrengung auswugs, nachdem England während der Bersailler Strebensverhandlungen die von den Ame­­rikanern verlangte Freiheit der Meeıe brüsf abwies. Dieser große Flottenausbau hatte dann die Folge, da die Union im Herbst 1921 die größte Kriegsflotte der Welt besaß, und mit 46 Schlachtschiffen (1.380.000 Tonnen), 304 Zerstörern und 137 U­-Booten die englische Flotte gewaltig überholt hat (30 Schlachtschiffe, 905.000 Tonnen, 260­ Zerstörer und 80 U- Boote). Somit hat England im Jahre 1921 eigent­­lich die Beherrschung der­ Meers verloren. Da geschah im Jahre 1921­ ein Wunder, über dessen Zustandekommen die Ansichten sehr geteilt sind, obzwar mit Sicherheit bes­hauptet werden. fann, daß, dieses Wunder die­ sehr. geschichte englische Politis und Agitation herbeigeführt hat. In der Union zeigte sie, nämlich: 1920—­1921 eine sehr. starke pazifistische Strömung, gegen die die militärischen Kreise nicht ansümp­­fen konnten, und infolgedessen­ der P­rä­­sident Harding nach Washington eine Flottenabrüstungskonferenz zusammentief und mit gutem Beispiele voranging, indem er freiwillig die Gleichstellung der ameri­­kanischen Schlachtflotte mit der.­enalilchen anbot und die beiden Schlachtflotten mit­­­ 525.000 Tonnen bestimmte. Dadurch war England von der Mebermacht der ameri­­kanischen Flotte befreit und die Union hat 30 fertige und in Bau befindliche modern­­ste Schlagschiffe mit eine Tonnage von­ rund 800.000 Tonnen zum alten Eisen gesf Seerbrüst worfen. — Die Waihingtoner Kingstonferenz hat am 6. Februar 1922 zu einer V­erständigung geführt, nach wel­­cher die Schlachtflotten Englands, Ameri­­tas, Japans, Frankreichs, Italiens­ im Verhältnis 5:5:83:1.70:1.75 begrenzt worden sind. Außerdem wurde die Ge­­samttonnage der Flugzeugträger normiert. Ueber die geschüßten Kreuzer wurde be­­stimmt, daß die Gesamttonnage unbegrenzt bleibt. Als größtes Deplacement sind 10.000 Tonnen bestimmt worden, während auf­ dem Kreuzer­ das­ größte erlaubte Schiffskaliber 20,3 Zentimeter nit über­­schreiten durfte. Weber Zerstörer und Tor­­pedoboote sind seinerlei Abmachungen zu­­stande gekommen, während unter dem Druce Englands das U-Boot zum Han­­delskrieg verboten wurde. Durch die Washingtoner Konferenz war England die Sorge um die überra­­gende Schlachtflotte der Union losgewor­­den und wurde wieder zur buhecr­ihenden Macht des Wiseres, nachdem es eine sehr große Zahl von geflügten Kreuzern blseh und neue 16.000-Tonnenefieszer in Bau gab. Die Union hatte nur einige zuigügte Kreuzer, die andersam veraltet waren, ‚n dag England am 1. Janu­ar 1928 62 g­­­ehäßte Kreuzer mit 404.000 Tonnen, die Union aber nur 18 mit 165.000 Tonnen besaß. Co­da England, trug dem es eine gleichstarre Chlahtflert, besah, im Kriegs­­falle durch die Urbermacht seiner fehrellen und modernen Kreuzer den amerikanischen Handel zwischen Europa und Südamerik­ lahmlegen konnte. In der Union hat ich nach M­aryington ein Stimmungsvechbiss vollzogen. Eine schwere­­ Enttäuptung bemächtigte sich der Gemüter, nacdem es si­­erausgestellt hat, daß England zwar der Abrüstung der amerikanischen Schlachtflöre mit Freude zugestimmt hat, sicch sofort aber taub stellte, als­­ die Union ihrerseits die Abrüstung der englischen Kreuzerge­­schwader verlangte. In der Union mehrten sich die Stimmen, welche die Ab­­rüstung der anmritanischen Schlachtflotte als einen unverantwortlichen Leichtsinn brandmarkten, indem sie besonders hervor­­hoben, da die Abrüstung der Union mehr als 350 Millionen Dollar Schaden ver­­ursachte und das mehr als 300 Millionen Dollar notwendig waren, um für den Bau moderner neuer Kreuzer England wieder einzuholen. Di­e m­ilitärischen Stellen wiesen immer mehr darauf Hin, daß die gewaltige englische K­reuzerflotte, dann die japanische überlegene Kreuzer­­flotte in einem Kriege die amerikanische Handelsstilfahrt auf, das Sch­werste schädi­­gen­ könnten und das dur die Kreuzer­­blockade die Einfuhr von Rautichus in Stage gestellt werden, fünne, was für die Amerikanische Autoindustrie mit der Ver­­nichtung gleichsamer­halter Aladar Huber, Oberhausmitglied Dr. Stephan Prinezik, Vorstmeister Fer­­dinand Zügn, Stationskommandant Oberst K­ornelius Marschalto, Schulinspestor Karl Bründl, Weinbauoberinspestor Eugen Sziranyi, Oberstleutnant a. D. Robert von Görgey, städt. Obernotar Dr. Karl Heimler, Obersanitätsrat Dr. Eugen Ki­­taly, Oberpolizeirat Anton , Zalarias, Schuldirektor Koloman von Schwaig, der Reiter des Vereins für Körperkultur Er­win Soubert, städt. Oberfiskal Dr. Emil Brunner, Fabriksdirektor Julius Mada­­raß, Bankdirektor Johann Bridler, vitez Dezid Uihelyi, Vizenotar Dr. Bela Hiik­­ler, Bräses der Gewerbekorporation Ant­ton Kinigky, V­izenotar Dr. Witur Bero­­vits, ferner viele Beamte, Gewerbstreis­tende und auch Wirtschaftsbürger. Den Berlig der V­ersammlung führte Bürgermeister Dr. Michael Thurner; die Führung des Protofollbuches versah Dr. Artur Berovits. Mit der Unter­­fertigung des Protofolls wurden General a. D. unter Madar Szepen­y-Bugis und der Direktor der­­ Westungarischen Bierbrauerei W.-G. Julius Madarak betraut. Auf Ersuchen des Vorfigenden erläuterte der Leiter des Vereins für Körperkultur Erwin N­oubert, die Ziele des Oedenburger bürgerlichen Schüt­­zenvereins, wobei er betonte, »daß die Gründung des Vereins bloß zur Pflege des Chicksportes geschieht. Redner unter­­breitete auch die Statuten des Versi­s, welche zur Kenntnis genommen wurden. Die Statuten werden zwecs Genehmigung dem Innenminister unterbreitet werden. Sobald die Genehmigung herabgelangt, wird die gründende Generalver­­sammlung des Vereins stattfinden. Der Termin wird, in den hiesigen Tages­­blättern bekanntgegeben werden. Nachdem Oberst a. D. Robert Mar­­tini­ und Hochschulprofesor Julius Roth mitgeteilt hatten, daß der Oeden­­burger Move-Schüßenbund, beziehungs­­weise­ der St. Hubertus-Sandschugverein für Stadt und Komitat Oedenburg dem Dedenburger bürgerlichen Schüßenverein beitreten, wurde die Konstituierung des Dedenburger bürgerlichen Schüßenvereins beschlossen. Die Wahl des Prä­sidium­s wurde so­­gleich vorgenommen. Mai wählte­ Ober­­gespan Dr. Elemer von Simon zum Prä­­ses; Erwin Foubert zum geschäftsführen­­den Bräses, Forstmeister Ferdinand Zügn, Direktor Josef Völker, Hochlaulprofesser Konftim­ierung n­­an bürgerlichen Schühenvereines. Oedenburg,öl. San. Der Oedenburger bürgerliche Schügen­­verein, der vor vielen Jahren seine Tätige­keit einstellte, wurde Dier­stag abends im großen Saale des­ Rathauses in einer zahl­­reich­ besuchten Versammlung­ neutonititul­iert, um den Schicksport in Wedenburg zu pflegen. Der Versammlung wohnten unter an­­derem folgende Persönlichkeiten bei: Bür­­germeister Dr. Michael Shurner, General a. D. viters Madar G Szepeliy,­Bıgid, Oberst a. D. Robert Martini, Hochschul­­professor Julius Roth, Vizepräses des Oedenburger Turnvereins städt. Oberbud­- ÄfiL Tr­­ar­ji ETILTIESFSFI I : Herren- und Ten­a- und Wirkwaren-, Leii­nd-­u Handarbeitswaren-Handlung 718 zepilnpkupilm samt Oxford für Hemden, Chiffon- und Leinwandreste‘ | 2 ragen Preisen: | 'Filo Frigoes Sopron, Gräbenrunde 123, Telephah 10 in 3 oc E L EL . : « .-»-.-. «-·«—-x-s-QM. -. wre­at » 1u

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