Oedenburger Zeitung, April 1930 (Jahrgang 63, nr. 74-97)
1930-04-01 / nr. 74
, . N . ; k! « Nr. WA. Dienstag -Schüst, Elisabeth Eichbaum, Hans E Epp und Anton Hofer dauernd in die Herzen der Oedenburger eingeschlossen. Elfriede Serra als „Rirhenmaus“ brachte wieder den ganzen Liebreiz ihrer Erscheinung und ihrer gewinnenden Na— tühelichkeit und Treffen. Ihr Erfolg war ein durchschlagender. Sie leuchteten ihre Augen auf in freudigem Stolze, als ihr nach dem zweiten Mft ein prächtiger Blumenstrauß überreicht wurde. Die war wirklich der „verkörperte frische, frohe Frühling“. Molcchüß als Graf Thalheim war wieder so recht in seinem Elemente. Die Bielseitigkeit spricht für den großen Himmler. Wie grundverschieden sind die Rollen, die er bisher hier spielte, und sie versteht es Molf Schüt jede einzelne derselben zu meistern. Nalf Ebersperg gab den Baron Ulrich mit einer Eleganz und Natürlichkeit, die dem mächtigen Präsidenten einer Großgbanf alle Ehre machte Elissabeth Eiscbaum als DM Frey fand den richtigen Ton, der der Trägerin ihrer Rolle zukommt. Hans Epp als Franz war so recht der würdige Sohn seines Vaters mit all seinen Tugenden und Fehlern. Und Anton Hofer, als der verschmigte Bankprokurist Schüngl, meisterte seine Rolle vortrefflic. Die Regie lag in den bewährten Händen von Ralf Ebersperg, ließ nichts zu münchen übrig und trugwesentlich zum Gesamterfolg, der ein durchschlagender war, bei. Die gestrige Aufführung von Yodors Lustspiel „Mein wie eine Kirchenmaus“, dessen Inhalt wir von der ungarischen Aufführung herennen (imobei betont werden muß, daß die deutsche Weberregung viel mehr zum Herzen de Zuschauers spricht), war ein schönes Stück Arbeit. Es gebührt dem Ensemble und der PDirestrice Tina Door, die mit den Darstellern auf die Bühne gerufen wurde, voller Danf. N. .... « Repertoire. Wie wir bereits berichteten und Herr Fred Kurt geistern im Theater in einer Faunigen Conference ankündigte, wird das Gasspiel des Wiener Ensembles der Frau Direstrie Tina Door fortgelegt Bestimmend Hiefür war der von vielen Seiten geäußerte Wunsch des Bublikums, der auch gestern wieder durch ein vollbewegtes Haus begeisterten Ausdruch fand. Als nächste Vorstellung ist für Mittwoch,den 2.April, das drieiaktige Lustspiel von Leso Lenz ,,Der Chauffeur seiner Frau« «mit Elfriede Jerrsa,H·ang Effenberger und Fred Kurt in den Hauptrollen ,""an·ge-fetzt.Zu bemerken ist daß«der d«em Ensemble angehörende akademisches Maker Franz Sai«das für dieies Vorstellunsg fensationelle-neue Büh«neit- bilder und Dekorationen geschaffen hat. Die zuerst für Dienstag, den 1. April, geplante Ausführung wurde deshalb auf Mittwoch angeregt, weil für diese neue Ausstattung orignelle Besceuchtungskörper und sonstige Dekorationsfunde sowie Indanthrenstoffe angefertigt, beziehungsweise aus Wien beschafft werden müssen. Freitag, den 4. April, ist auf vielseitiges Verlangen eine Wiederholung des vierartigen Lustspiels von Siegfried Geyer „Die Saertorte“ geplant, falls bis Mittwochabends an der Theaterfajsa genügend Kartenvormerfungen vorliegen. Samstag, den 6. April, ‚geht das Lustspiel von Verneuil ,,DieArt,sich hinzugeben« .-in n-Szenensnd , Sonntag, den 6. April, „Alt-Heidelberg“ Schauspiel in 5 Akten von Wilhelm Meyer-Förster. Vormerkungen für sämtliche Vorstellungen nimmt schon jet und täglich die Theatertalja entgegen. Boldersammlung des Oedenburger Anmeradschaftsverbandes Der geiwesenen 11er Jünger, Oedenburg, 31. März. Unter dem Borsig des Präses Kunsttischlermeister Stephan Weidinger hielt gestern vormittag der Oedenburger Kameradihaftsverband der gewesenen 11er Jäger eine Vollversammlung ab, in welcher die einzelnen Funktionäre ihre Tätigkeitsberichte erstatteten. Nach dem Bericht des Verbandsfafsiers Josef Bauer wurde beschlossen, für den Denkmalfonds des NRaaber Kameradschaftsverbandes einen Beitrag von 1062.19 Bengö abzuliefern. Diese Summe wurde durch verschiedene Veranstaltungen erzielt. Der eventuelle Reingewinn der folgendeneranstaltungen wird dem Denkmalfonds des Dedenburger Kameradschaftsverbandes zugeführt werden. Verbandssekretär Karl Bager berichtete, daß der Dedenburger Kameradschaftsverband der gewesenen 11er Jäger ersuht wurde, der Frontkämpfervereinigung des Move beizutreten. In einer großangelegten Rede wies der Vorfigende darauf Hin, daß es patriotische und moralische Pflicht sei, diese Institution zu untersfttigen und forderte die Mitglieder des Kameradschaftsverbandes auf, der Frontkämpfervereinigung in je größerer Anzahl beizutreten. Auf Antrag des Präses Stephan Weidinger wurde einstimmig beschlossen, dass der Kameradschaftsverband als selbstständige Gruppe dem Oedenburger bürgerlich den Schüßenverein beitritt. Jene Mitglieder, die dieser Gruppe beitreten wollen, mögen dies beim Verbandssekretär Karl Baer anmelden. Die Gönner und Freunde des Kameradschaftsverbandes der gewesenen 1er Jünger können sie dieser selbständigen Gruppe im Schügenverein gleichfalls anschließen. Nach Zusammenstellung des Sommerprogrammes fand die Gitung ihr Ende. 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Sprachfurs. — 19.25: 3.8. — 19.30: Uebertragung aus dem grieken Musikvereinssaal: Orchesterkonzert. — 21.30: Er zerspringt, sie zerspringt. 1. April. Anschließend: Abendkonzert. Montag, 31. März Budapest. 915: Schallplattenkonzert. — 12.05: Konzert. — 16: Frauenstunde. — 17.10: Slowakischer Sprachunterricht. — 17.40: Orchestersongert. — 18.45: Deutscher Sprachunterricht. — 19.20: Rezitation. — 19.40: Konzert des Budapester Gesangs- und Musikvereines aus der Hochschule für Musik. Händel: „Saul“. Oratorium, Soli, gemischter Chor und Orchester. — Anschließend: Zigeunerkapelle. — 22.20: Vortrag in französischer Sprache. 3. dv. Somogyi: „La mufsique dons groise”. — Anschließend: Fortiegung des Konzertes der Zigeunerkapelle, Wien. 11 und 15.80: Konzert. — 17.15: Musikalische Kinderstunde. — 17.45: Bieber, ein österreichischer Afrikaforscher. — 18.30: Frühlingszufahrten in der Giloretta. — 19: Der Landschaftsmaler Rudolf Ribarz, sein Werk und seine Zeit. — 19.30: Was ist atonal? — 19.55: Zeitzeichen, Wetterbericht. — 20: Das Wiener Lied. — 21: Hölderlin-Abend. — 21.45: Miien und Lieder. — Anschließend: Abendkonzert. — Zirfa 28,80: Uebertragung von Vorträgen auf der Christie-Orgel im Apollotheater. Dienstag, 1. April. Budapest. 9.15: Militärkonzert. — 12.05: Konzert. — 18. 31.W. — 14.30: Nachr. — 15: Marktpreise, Kursnotierungen. — 15.30: Kinderft. — 16.45: Zt. W. 000 Eine aachen nn | ————— in personales. Heute früh in der der Kaiser von China in Dedenburg ein. Er besuchte die Dedenburger Spielbank, wo er die Hälfte seines Vermögens verlor. Ganz trostlos über den großen Verlust verlieh er beim Roubhytor die Stadt; er ging nach Güns. MWeidmännisches. Ein bekannter Oedenburger Nimrod taufte gestern bei einem hiesigen Spezereihändler eine Schnepfe, die er seiner Gattin als Jagdbeute heimbragte. " Eröffnung des städtischen Dampf: und Marinenbades. Wie uns auf dem Rat- Hause telephoniert wird, wurde heute früh das städtische Dampf: und Wannenbad auf der Pfarrwiese in recht jetlicher Weise eröffnet. Der Andrang war schon in den ersten Stunden der Eröffnung sehr groß, ein Zeichen, daß es in Dedenburg viele „schmusige“ Leute gibt, was übrigens auch die Arbeitslosen bestätigen. Bon der Sozialversicherung. Laut dem legten Ausweis dieses Instituts ist in der KRafla ein „Ueberschuß“ von zirka 14 Millionen Pengö vorhanden. Um eine weitere Kapitalsanhäufung zu vermeiden, wird der Beamtenstand dieses Instituts erhöht werden. Angeblich werden an die Beiträge der Arbeitgeber und Arbeitnehmer herabgelegt, dafür aber die an die Mitglieder zu zahlenden Krantengebühren erhöht werden. Eine Theatergeschichte. Die Götter im hohen „Olymp(ia)“ — die in „Leinen aus Strand“ gekleidet waren — verbrachten Samstag und Sonntag ein „Weekend im Paradies“, wo sie „Die Frau, die jeder ruht“ in größerer Gesellschaft antraten, darunter die reizende Schauspielerin Serva, die „Arm wie eine Kirchenmaus“, aber desto niedlicher ist. In der Gesellschaft befanden sie auch „Die Prinzessin und der Eintänzer“, die alle Anwesenden zu einem „Spiel im Schloß“ einluden. Dur verschiedenen „Hofusporus“ wurden die fabelhaftesten Speisen auf den Tisch gestaubert, u. a. „Die Gadertorte“, die in ihrer Gänze „Der Meisterhorer“ beanspruchte. Weil man sie ihm aber nicht überlassen wollte, hörte er einen der Anwesenden tot und so entstand der Prozeß „gar Mary Dugan“. Während der Kinovorstellung die Sprache verloren. Im städtischen Lichtspieltheater gelangte dieser Tage ein Sprechfilm zur Vorführung. Weder die große technische Errungenschaft auf dem Gebiete des Filmwesens waren die Belager sprachlos. Die Kaufleute für die Sperrstundeverlängerung. Wie man uns mitteilt, haben die Dedenburger Geschäftsleute auf der Grabenrunde eine Bewegung für die Verlängerung der Sperrstunden eingeleitet, um dem großen Andrang der Kunden gerecht werden zu können. Gegen die Gründung einer Berggemeinde. Wie wir von gutinformierter Seite erfahren, ist die Stadt gegen die geplante Gründung einer Dedenburger Berggemeinde, weil es in Dedenburg seinen „Berg“ gibt... Neue Einführung der Bädermeister. Die Bädermeister wollen in Hinkunft die ‚Kunden, denen sie mit dem Lehrling das Meihgebäd ins Haus shiden, nicht mehr aus dem süßen Schlaf weden. Sie haben deshalb beschlossen, nunmehr die Gemmeln und Kipfeln so flein zu baden, daßs der Lehrling selbe an durchs Schlüsselloch in die Wohnung werfen können. Prozeß eines Gastwirtes gegen das sädtische M Wasserwerf. Ein hiesiger Gastwirt hat gegen die Direktion des städtischen Wasserwerfes einen Schadenerfaßprozeß angestrengt, weil sein Wein im Keller nach einem starken Regenwetter ganz trüb geworden ist. ee | N mem m | Blaudrucke u, Schürzenleinwande . Sämtliche Textilwaren zu bedeutend ermässigten Preisen. 3a 1 = I a a Reste und Gelegenheitskäufe IIIII Värkerübet 88. von allen Warensorten. Brüder Lederer, Sopron Telephon 293. 708 Seite 3. gebeabneer Scrhief Sm. Broishbadher Steinbruch). und Blühens zu betreten... en Unter diesen gewaltigen Gewölben, zwischen den wuchtigen Säulen scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.... Still ist es hier, wie vor den Schöpfungstagen und in den schattenschwarzen Tiefen lauert der ewige Geist des Werdens und Bergehens. Der Sandstein, in welchem unermüdliche Menschenzähigkeit diese tempelartigen Hallen Hineingrub, war einst Meeresgrund, die Heimat von wunderlichen Lebewesen, über dieser Stelle, Hoch oben, wo je der Frühlingswind sein luftiges Lied singt, Tasteten jma= ragdene Fluten, vergessene Fischgestalten schwebten und schossen und jagten herum und boch, Hoc oben schaufelte endlose Masserfläche und darauf blinfte die Sonne der märchenhaften Vorzeit. — Dann verlor sich das Meer und aus dem Meeresgrund wurde Oberfläche, Harte, feste Erdenfruste, unter der himmelsschweren Last des Weltmeeres aus riefelndem Sande zu trogigem Steine gepreßt ..... Und dem Felsen ging das Mensclein zu Leibe, bohrte, sprengte und hämmerte und die gähnenden Negative der düsteren gg | Daten flüstern davon, wie winzig zappelig flein die Kreatur ist, die da am Leibe der Erde herumarbeitet. Man mag an altägyptische Götter, bauten denken, an verlunfenen Sonnen= fultus und ruht unwillfürlich" den Hohepriester, der in grausamer Andachtsverzüdung dampfende, aus Flaffenden, blutigen Jünglingsbrüsten gerissene Menschenherzen den verborgenen Mächten opfert. — In die uralten Zeiten der Menschengeschichte laufen die Gedanken zurück, als die Krone der Schöpfung aus Höhlen und Schluchten an das Sonnenlicht taumelte, ungelent und tierisch wild, dufelig und mit instinktivem Aufwärtswollen, um den herrlichen Weg des Lichtes, des Wachjsens | & ee DE N ew re 2 a Ran BME SUTE SA HBER =, >.