Oedenburger Zeitung, Juni 1931 (Jahrgang 64, nr. 122-144)

1931-06-02 / nr. 122

L f­­ = E. ” Bi 64. Jahrg. Folge 122. . «-..--M wäs« Kö n aIuII-IIIIIIIIlInI-IIIIIIIIIIII Sg ri, VSL ‘ot Sur 52 NEL dienstag, den 2. Juni 1931. Einzelbiatt: 12 Meiler. NMOMYWCAM:1I. MSewnudmeWnnahme.Btzng-preis: Mlonatlich 2.80 Pengd (famt Zuftellung ins Baus). MON al 5 Sogbiet für alle Eiüube Scheiftletung: Dedenburg, Deälplag 56, Anruf: 28, Gelangt mit Ausnahme von Sonn und Seiertagen täglih nachmittags 5 Uhr (15 Uhr) zur Ausgabe. Ein politifcher Stantsjelretür im Hondedminikterium. Budapeit, 1. ejer hat auf Vorihlag des fün. ung. Hon­­vedminifters den Fön. ung. Oberregie: zungstat Rehtsanwalt Dr. Andor La-= zar zum Staatsjefretär ernannt. Gturz der Beieta. Madrid, 1. Juni. Seit dem Um: Tuni. Der Reihsver- (un it die Bejeta im Fallen begriifen. Am 39. Mai erreichte die Pejeta den Re= | fordtiefitand mit 57.40 für ein Bund Sterling. In ganz Spanien herrjcht dar= über große Unruhe und Belorgnis. Bepnadigung der zum Tode ber­­urteilten Trontiihen Nationaliiten. Belgrad, 1. Juni. König Ale­­ander hat die beiden Den Nas tionalijtenführer Miro Rirdmaper und Andreas Tillmanm Die der eukerordentliche Staatsihußgerichtshof fürzlich zum Tode durd) den Strang ver­­urteilt hatte, begnadigt. Die Todes­­ftrafe wurde in lebenslänglide Zudthausitrafe umgewan­­delt. Der im Ausland befindlihe und ebenfalls zum Tode verurteilte Haupt angefladte Seletfovic ijt nid be­­guadigt worden. Burgiriede in Sejterreich. MWien, 1. Juni. Die Berhandlungen des Bundesfanzlers Dr. Ender mit den Großdeutihen führten zu einer Art Burgfrieden. Das Kabinett führt die Geihäite ohne Vertreter der Groß. deutihen, aber mit deren Unterjtüßung weiten, jo dak der Wiederaufbau der Ereditanitalt und aud das Sanierungs­­programm vollendet werden fünnen. Für das Gehaltsfürzungsgejeg Haben fi die Großdeutihen allerdings freie Hand vor­­behalten. Die Regierung ver­­bleibt auf über ausdrüdliden Wunjd des Bundespräfidenten im Amte, ebenjo Bizebanzler Dr. Shober, der bis auf weiteres aud die Gejhäfte des Bundesminiiters für Iuftiz an Stelle des zurüdgetretenen Miniiters Dr. Schürff übernimmt. HI. Renner — fozialdemofratifcher Kandidat für die öfterreichiiche Bundespräfidentigait. Wien, 1. Iuni. Wie parteiamtlid von den Sozialdemofraten ge meldet wird, ijt der gewejene Kanzler Dr. Karl Renner als Kandidat für die am 18. Oftober jtattfindende Wahl des Bundespräjidenten die zum eritenmal durch das ganze Wolf erfolgt, nominiert worden. Gelbfimord des Wiener Bantiers Landaner. Wien, 1. Suni. Der Chef des Bank: baujes R. Landauer, der in Wiener Sinanze und Wirticyaftsfreijen jehr be­­kannte Bankier Osfar Yandauer, hat fih in jeinem Bureau mit Veromal ver­­giftet und dann duch zwei Revolver: Ihüfle in die Brujt getötet. Aus einem Abjhiedsbrief geht hervor, daß er die Tat wegen ungünftiger finarn-= zieller VBerhältnijje verübt Hat. Landauer war ein Freund des Hofrates Dr. Shüller, dejjen Leiche befanntlid diejer Tage bei KRomorn aus der Donau gezogen wurde. Bohlen in Aumänien. Bufareft, 1. Zumi. Heute beginnen in ganz Rumänien die Wahlen für Kammer und Senat und dauern bis 6. Suni. Das Urteil im Mailänder Anti­­fafziftenprogeß. Rom, 1. Iuni. Der außerordentliche Gerichtshof zum Schuge des Staates hat im Prozeß gegen die Mailänder Intellef­­tuellen des Geheimbundes „Gerechtigkeit und Freiheit“ die beiden Hauptangeflag­­ten, Rehtsanwalt Riccardo Bauer und PBrofejior Erneito Rojji, zu je 20 Sahren Zudthaus verurteilt. Der Särijtiteller Dino Roberto und der Ingenieur VBincento Galace erhielten je 10 Sabre, der jardinifche Flieger Biezzoli jehs Jahre Zudthaus. In genieur Mario Damiani und Brofeljor Zari aus Mailand wurden wegen Manz gels an Beweijen freigejproden. .-..— der Heldengedenttag im Wandorier Militärfriedhof. Dedenburg, 1. Juni. Der legte Sonntag im Monate Mai tjt im ganzen Lande dem Gedenten der im Kriege gefallenen Helden gewidmet. Wald und MWiejen, Zluren, Haine und Auen und Gärten jtehen im jaftigen Grün und im Blumenjhmud da und in den Herzen der Menigen Herriht Trauer und Rummer in Anbetvadht der großen Opfer, die der Ihrediihe Weltkrieg forderte. Mit Krän­­zen pilgern die Menjhen zu den lekten ARuhejtätten der Helden und mit Blumen und grünem Blätterjhmud will aud die allgütige Natur das Andenken der treuen Baterlandsjöhne ehren. Darin liegt der finnreihe Gedanke, der fih an die Hel­­dengebenkfeier im Monate Mai fnüpft. Au der MWandorfer Friedhof war ge­­tern wieder der Schauplaß eines tiefern­­ten Gedenffeites für die im Krieg Gefal­­lenen. Eine unabjehbare Menihenmenge pilgerte au in diefem Jahre hinaus in den jtillen Friedhof, wo fich ein Helden­­grab an das andere reiht. Sriedlih und jtill jhlummern fie hier nebeneinander im fühlen Grab, Freund und Feind, Offiziere und Mannjhafts­­perjonen. Der Tod jöhnte alles aus... Die Trauerfeier nahm um halb 10 Uhr vor. dem Heldendenfmal ihren Anfang. Tiefer Ernit lag über der verjammelten Irauergemeinde und jelbit die Singvögel dämpften ihre Meilen, um die Weihe des Seites nicht zu jtören. Leije jpielte der Luftzug in den jattgrünen Zweigen der Buchen, Tannen und Fichten und ihr ge= mejjenes ruhiges Winfen fam itiller Irvauerfundgebung gleid. Die Heilige Mefle zelebrierte der Yeld­­geiltlihe Rudolf Zambor MWehmütig erflangen die von der Militärfapelle ge= ipielten Mefjelieder und in andädtiger Stille laujhten alle der heiligen Handlung. Hierauf ergriff der Feldgeijtliche vitez Horfai das Wort und hielt eine län gere Rede, in der er des großen Opfers gedahte, das die Helden für das Vater: fand bradten. Er ging dabei von dem Gedanken aus, daß der Heldengedenftag uns nidt nur an die Helden jelbjt erin­­nern, jondern auc Hinjichtlich der ge= treuen Pilihterfüllung als Beijpiel die­­nen joll. Denn nur dann, wenn wir vom Geilt der gefallenen Helden durchdrungen jind, fann das erreicht werden, was dem Tod der vielen Helden folgen joll: die AYuferjftehung des Baterlan­­des. . Geine Worte, die von edlem Schwung und tiefer Gläubigfeit Ddurd> dDrungen' waren, machten auf alle tiefen Eindrud, Nun folgte die Kranzniederlegung: Es wurden KRränze am Sodel des Krieger­­denfmals: niedergelegt: von ‚dem Gtas tionsfommando, von dem Berband der Srontkämpfer, vom. ‚Obergeipans- und Vizegeipansamt, von der Stadt Deden- burg, von den einzelnen Vereinen und Körperichaften, von den gewejenen 76ern, den 11er Fägern und den Nadasdy-Huja­­ren, von der theologijchen. Fakultät, von der KForjtingenieur- und Bergbaujdhule, von dem Verband „Mank“ und von den Schülern der rüm.-fath. und evang. VBolksihulen. Das erhebende Trauerfejt wurde mit dem „Szözat“, gejpielt von der Militär­­tapelle, gejchlojjen. Konferenz der ftädtiihen Einheitspertei. Dedenburg, 1. Juni. Unter dem Borjig des Präjes Ober­­hausmitglied Dr. Stefan Binezid hielt Samstag abends die jtädtilche Einheits­­partei im Glasjaale des Hotels „PBanno­­nia“ eine Konferenz, die zahlreich bejucht war und einen lebhaften Verlauf nahm. In der Konferenz befahte man jich mit den bevoritehenden Abgeordnetenwahlen, die nad) der Meinung des Vorfigenden vorausfihtlih Ende Juni jtattfinden wer­­den. Der Borjigende führte in jeiner Rede u. a. aus: „Uns fann es nit gleichgültig jein, wer der Abgeordnete der Stadt Dedenburg werden wird. Wir wollen, daß der, Abgeordnete der Stadt Dedenburg jih in die Arbeit der jtädti- Ihen Einheitspartei einjchaltet und un jere Bejtrebungen bei der Regierung un terjtüßt. Gerade deshalb befakte fich die VBerwaltungstommilfion der ftädtilchen Einheitspartei intenjiv mit der rage der fommenden Abgeordnetenwahl und man fam dabei zur Anfiht, daß man, im Falle Dr. Mar Herrmann der amtlihe Randi­­dat jein jollte, Ddieje Kandidatur unter­­ltügen müjje.“ Zur Sade jpradhen jodanı mehrere Mitglieder der jtädtiihen Einheitspartei. Sie traten teils für die Randidatur des Dr. Mar Herrmann, teils aber für die Kandidatur einesDedenburgers ein. Mährend der Reden ertönten häufig Rufe: „Elfen Binezih!“ Anjipraden Hiel­­ten Hausverwalter SIojef Domnanovid, der Präjes des Gewerbeverbandes Geza Anton Szefely, Privatier Emerich Borjos, Hohihulprofefjor Dr. Franz Kövejjiy, Ars beiter KRoloman Arnold, Wirtichaftsbür­­ger Gottlieb Preidl, Eön. öffentl. Notar Dr. AMerander Gallup, Scharmar, Univerfitätsprofefjor Dr. Karl Pröhle, Hohihulprofefior Anton KRöveli und Rechtsanwalt Dr. Stefan Märkus. 2etgenannter erklärte jich offen für die Kandidatur des Dr. Stefan Pinezic. Der Borfigende ergriff jodann neuer­­lich das Mort und führte. aus: „Sch finde es jelbitverjtändlih, dak in der Partei, deren Programm ich zu Hundert Prozent eingehalten habe, das Vertrauen meiner Verjon Gegenüber, nicht erjhüttert ijt. Doch, find wir nicht zu einer Kandidie­­rungsiigung zulammengefommen, jondern bloß deshalb, um die Meinungen zu Arhiteft Karl flären Wir lernten dur die verflun­­genen Reden die verjhiedenen Anjchaus ungen fennen, fönnen aber jet in diejer Frage nicht abjtimmen.“ Auf Wunjd; des Vorfigenden wurde jodann beicdlojien, die Stellungnahme zur Abgeordnetenfrage vom Entjheid der Verwaltungstommij­­ion abhängig zu maden. Dieje Kommtj­­ion, die mit je drei VBertrauensmännern aus den Bezirfen der Stadt Dedenburg ergänzt wird, wird in den näditen Tagen zu einer Beratung zujammenfommen und jodann der Partei einen fonfreten Wor- Ihlag maden. Hierauf wurde die Ilofjen. Konferenz; ge die 4. Banderberiammlung des Bundes der ungarilchen Irnithologen. Dedenburg, 1. Iuni. Unjere Stadt jcheint den Bogelfreun­­den jehr ans Herz gewadjen zu jein, denn die Wanderverjammlung des Ornitholo­­genbundes tagte jhon das zweitemal jeit dem Beitehen der hiefigen Sektion in Dedenburg. Auch diesmal waren die Naturfreunde aus weit und breit zujammengefommen, um ihre internen Angelegenheiten zu be= Iprechen und jih an den Naturjchönheiten unjerer Stadt zu ergößen. Gelbit Aus= länder waren da, die fi mit Freuden an Ihlojjen und in interejfjanten Vorträgen über ihre jpeziellen Erfahrungen und Anfihten berichteten. Es waren erihienen: Profejjor Dof­­tor Günther Shlejinger, Direktor des Niederöiterreihiihen Landesmus leums aus Wien, Otto S teinfatt aus Medlendburg- Schwerin, Nitter Richard von Rothermann aus Hirm, Karl Shuiter aus Helenenihadt; dann aus ungariihen ornithologijhen Kreifen: der Bräjes des Drnithologenbundes Univerfi­­tätsprofejjor Dr. Defiderius Szalöfy- Napvratil aus Budapeit, der gejdhäfts­­führende Vorjtand und Leiter der Deden­­burger Ceftion Georg Breuer (Brenn­­berg), Dr. Julius Thobias aus Encs Abauj-Torne), Zoltanı Szjemere, Di­­reftor des Budapeiter Initituts für Vo­­gelfunde, fürjtlicher Forjtrat Baul Rim­­ler (KRapuvar), Wlexander Lovajiy, Direktor der landwirtigaftliden Akademie La AED AA | E | DO Aaa DO AAAU 7 AaA U AA 0 aan m} Hefe IL u HA IL H | ! Herren- u. Damenmode­­ artikel, Rurz-, Wirk- u. beinenwaren, Damen- 1 Handarbeiten. Zugehöre. ! Herren- u. Damenwäsche in grösster Auswahl bei Filo Frigyes Sopron, Grabenrunde 123, Telephon 10 Solide Bedienung! 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