Oedenburger Zeitung, Dezember 1931 (Jahrgang 64, nr. 272-295)

1931-12-01 / nr. 272

Verwaltung: Oedenburg, Deätplah, 56, Aneuf: 64. Sabre. Folge 272. - ATTTTLLITLLITLLTIELTELITELITITTEPT ERS TITLTEIT MA ITTLLTEITEITTLLL EL 1 Schriftleitung: Oedenburg, Deäfplat 56, Anruf: 19. Gelangt mit Ausnahme von Sonn: und Seiertagen Uhr (15 Uhr) zur Ausgabe. &inzelblatt: 12 Heller. Inabhängiges voltines 19. _ Anzeigen und Abonnements: Annahme. Bezugspreis: Mlonatlich 2.80 Pengö (jamt Zuftellung ins Haus). Sagbinit für glle Stände täglich nachmittags 5 dienstag, den 1. Dezember 1931. Die ungariichruffiihen Waren­­austaufhverhandlungen. Budapeit, 30. Nov. Ermstag abends begonnenen wurden Die vor drei Tagen Verkandlungen des Ungarijchen Initituts für Außentandel mit den Vertrauens: männern der ruftichen Berliner Hundels- Delegation vorläufig abgefihloffen. Einem definitiven Ergebnis jtehen noch prinzi­­pielle Hindernilfe im Wege, die vorerjt zu überwinden jind, bevor es zu fontreten wurden landwirtichaftliche leltromotoren, KRranühe Hebewerkzeuge, Injtrumente, Armaturen, Zugttierg m Cchweinefett ujw, offeriert, während die Nulfen durchwegs Maren an boten, für die ein Einjuhrbedarf bejteht. Neben ' »ahlreichen Chemitalien, -Delen, Aibeft und Sora, wie auch anderen Roh­­toffen wollen die Rujjen Ungarn mit Hol; und ‚rohem MRUReRaAON beliefern. Maihinen, und andere -Gefch2äfxcilk01nmienkann. Ungarilgerjeits - Gfilftand. der iopanifchen fenfine Tokio, 30, Nov. Die japaniide Dfiienjive ‚in der Mandichurei.. ijt Samstag auf „ausdrüdliches Verlangen des japaniihen Mußenminiiteriums zum Etillitand gebradt worden. m aus fändigen amtlihen Kreilen wird der all gemeine Rüdzug der nen Trupsen in die jüdmandihuriidhe Eijen­­­bahnzone angefündigt. ·. Beim Bombardement von Tientjin wur: den nr Europäer getötet. Befing, 30. Nov. Die Sapaner ha­­en trin nomsa rdiert NHie­­ bei ind jehjehn Europäergetö­­tet worden. | | i die Budapeiter Bolizei hat einen abenteuerlichen Butichhlan aufgededt. Bei einer Razzia wurden 32 Tomplottver­­dächtige WPerjonen in Haft genommen. | größeren halten Budapeit, 30.,Non. Die Bolizei­­bebörden haben in leßter Zeit in einem KRriminalfall gen gepflogen. Anläßlich einer Razzia in Budapeit und in der Provinz wurden mehrere hundert PBerjonen in Gewahrjam genommen, von denen 32 als fom­­plottverdädtig in Haft be­­worden jind. Da fi unter diejen auh Militärperjonen befin­­den, wurden - aus; die Zivilijten in das Militärgefängnis eingeliefert, , um im Laufe der weiteren Erhebungen mit den verhafteten Militärs jederzeit fonftontiert werden zu fünnen. Die Behörde hat die Namen der vers! | hafteten Perjonen | doch ijt joviel | noch nicht mitgeteilt, in die Deffentlichfeit: ge­­drungen, dak zum Beilpiel in Kecste­­met bei Migael Krancia-KRijs und jeinem Anhang Hausjuhungen jtattfan­­den. Francais jtand jchon vor zwei Sahren im Berdadte, mit Ueberbleibjeln der jeinerzeit behördli aufgelöjten: „Wl­­földer Brigade“ Butjchpläne zu hegen und in den Gehöften um Kecsfemet über ver: botene Waffenlager zu verfügen. Gendar­­merie konnte Damals tatjächlic, eine An zahl MWafien fonfiszieren. "Es jcheinen I num die Gerüchte nicht unzutreffend zu jein, | wonach jür Samstag nadts die Verwirk­­‚lidung eines Butihplamesredts=i extremer Elemente geplant war. Erhebuns Hinrichtung bon m fieben polniichen Spionen. MWarigau, 30. Nm. Im Hofe des ntsgefängitifies von Brranowice wur- Den jieben wegen Spionage zu sunitem Sowjetrußlands zum Tode vers rteilte Einwohner zweier polniichet Gran; ‚freije hin 18 eridtet. En u mm Ey Ey in be A A Spezial Damen-Haarschneiden bei soliden Preisen im Frisier-Salon Kiss, Sopron Spitalbrücke Nr. 3. 2718 Hehe H4 ic HH we |] r -----;»Ijamon-,flossen-. 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Der frühere Miniiterpräfident Graf‘! Stefan Bethlen it am lekten Mitt: wo abermals im Whgeordneten­­haus erjchienen, aber gleihjam nur als Gajt, nämlich ohne an der Debatte teilzu= | nehmen. Er hielt fih nur kurze Zeit im ı Sikungsjaal auf und begab jih dann im | den rehtsleitigen MWandelgang, wo der Exrpremier jofort von zahlreihen neugies | tigen Iournalijten um „eine Meinung über die gegenwärtige Yage“ bejtürmt | wurde. Auf die Frage, ob Graf; Bethlen) überbaupt noch in die gegenwärtige De­­batte über die NRegierungserflärung des Graien Karolyi eingreifen werde, um die gegen das frühere Regime gerichteten An arifie zu widerlegen, bemerkte er, daß dies jhon andere Mitglieder des Hau­­jes in vortrefjliher Weile für ihn getan hätten, es jei aber deshalb nicht ausge- Ichloifen, dag uuch er noch bei pafiender Gelegenheit das Wort "hierzu . ergreifen werde. Auf die Bemerfung eines der ebenfalls um Bethien verjammelten Abgeordneten, das fürzlihrauh Gras Apponyi für ein demofratiiheres Wahlrecht eingetreten lei, antwortete Graf Bethlen, dag ji leine Anlicht in diejer Be; ehung nit ges ändert habe. „Auch heute erkläre ic noch“ — jo fußr der frühere Miniiterpräli­­dent fort — ‚daß das Mahlreht in Ungarn nur jtufenweile „ausgebaut werden dari. . Es wäre. ein verhängnis- | voller Sprung ins Dunkle,' wenn man die Mahlreform ohne jeden Uebergang würde, gen, die ich Khliegen würden, Dies bereuen würden.“ Graf Bethlen wurde töien und ich glaube, daR diejeni­­zu einem jolden Chritt ent: | bitter bald dann auch um! jeine Meinung bezüglih der finan­­jiellen WBerpilitungen Un­­garns gegemüber dem YWuslande be | fragt, und wie er über eine zeitweife Einitellung des Zinjendien­­tes -Ungarns denke. Darauf erwiderte Bei; frühere Nlinijterprälivent, dag er es Inicht für richtig halte, fh jeft ein :gehender über diejes Broblem auszjulalien. | Er wolle jegt nur auf das Beijpiel! eineg früheren ie yen| g egierung binweijen, die, als es ji um die Wbwidlung wichtiger finanzieller Is Probleme handelte, mit ihren auslän­­dilden Gläubigern ein Abo | m en getroffen und den Finfendienft ei eille fa auf mehrere Jahre jujpen=| diert hat. Dieles Ablommen habe ab: t| na jeiner Anliht dem jimanziellen sAniehenFrankreichSdurchaus nichtgcjchadeL | N u I NIASND me HD Dann Dun INS ne BefureclnxngderMitgxieder desWemichantsBetemeg yndderFlafthenfchenler uberdigFejtietznngdes Smantwecnnnnimalvreiies. e wir Oedcnburg.:-;O.Nov. Bike; fernerzett berichteten, Hat der | Dedenburger Meinihankverein in einer | außerordentlichen Generals riemuilung den -Beiihlug gefaßt, den Ausiguß zu ers | mäsd daß. der Minimalpreis des Bulkenich.nfweines von Zeit zu Zeit feitz | gelekt werde, um der gegenwärtig. par= herrjchenden Preisdrüderei ein Ende zu bereiten. Der Meinjhanfverein bat nun, um im! dieier Cahe auch mit den Flajchenichenfern einheitlich; vorzugehen, dieje gejtern »or= mittag zu ‚einer Beiprehung in den evan- Dr. Wilhelm Laehne gelijchen „Lejes und -Iünglingsverein ge= laden. Wie rege das Interejje für dieje Angelegenheit ilt,beweijt. jchon der ‚Um: ttand, dak ih. von den. 76 Flaichenichen­­fern jajt alle eingefunden hatten, um ge= meinjam mit den Mitgliedern des Mein- Ihanfvereins Beratung zu- pflegen, wie durd Selbithilfe eine, bejjere und erträg­­lichere Lage geihaifen werden fünnte. Der Präjes. des Meinihankvereins begrüßte eingangs der. Beiprehung die Erjhienenen auf. das herzlichite » und. - jhilderte die traurige Lage, in der fi die Dedenburger Wein bauern gegenwärtig und jhon jeit einer Reihe von -Iahren beiinden.. Leider be­­iteht . aber die traurige . Tatjache, daß die Dedenburger Weinbauern jefber auch zur Verjchlimmerung ihrer Lage beitra­­gen, und zwar dadurd, dak- sie lich. jelbit untereinder die größten Ronfurrenten find und damit‘ das erreichen, daf der gute Dedenburger Wein bald gar feinen Preis mehr Haben wird. Hat einen gutew Tropfen zu verkaufen und er verlangt 30 Heller, einen Preis, der ohne- Fin nicht mehr billiger jein fönnte, wird ihm jofort die Antwort! Da geh’ ich zum N. N, dort befomme ich ganz denjelben Wein um 25 Heller und bei einem Dritten Jogar um 20 Heller. Ia, es find jichen Fälle vorgefommen, da5 Weinbauer um 16 Heller jehr guten MWeifgwein im wahr­­ten Einne des Mortes verichleuderten, denn vom Berfaufen kann doc) hier feine Rede jein. Dr. Yaehne wies auf das Un­­haltbare diejes Zujtandes hin und er Härte, dag der Weinihanfverein nad eingehender Beratung ganz ernitlich ges jonnen it, diefem Unfug ein Ende zu machen. Es darf nicht jo weit fommen, daß der Dedenburger Wein ganz in Mif­­fredit fomme und zu einem Preis ver- Ichleudert wird, der einfach lächerlich fit Denn dies muß in furzer Zeit zum gänze lihen Ruin der Weinbauer führen. In ver @tmigtert liegt die Kratt, führte der Vorlitende weiter aus, And wenn die. Dedenburger Weinbauern Zur jammenbalten, jo wird bezüglich des |Weinpreijes eine erträglichere Lage, jo­­weit dies eben unter den gegebenen Ver­­| bältnijien möglich it, erreicht werden. Denn dadurd, dag die Dedenburger MWein­­| bauern jelber den Preis des Meines wil­­|jentlich herabdrüden,. ichneiden fie ich jelber ins Fleilch und geben damit gleidhe zeitig Gelegenheit zu Neid, -Gehäjligkeit und- Unfrieden unt tereinander. Präjes Dr. Vaehne teilte im Verlaufe jeiner Rede den mit, daß die Mitglieder des vsreins Teit entichlofien find, Bejtimmungen des Ausichulles s weiteren Anwejenden Meinihankt­­ich an die zu halten und unter feinen Umitänden billiger Nein auszuihenfen, als der vom. Yus­­ihuß feitgejeßte Minimalpreis dies vor- Icehreibt. Er legte nun den Flaihenichen­­fern im weiteren Verlaufe jeiner Rede ans Herz, einheitlich mit den Mitgliedern des Meinichenkvereins vorzugehen "und ebenfalls die Erklärung ghaugeben, dak auch Tre den Minimalpreis reipeftieten und unter Diejem werden. Gleichzeitig | laichenichenfer feinen Wein abgeben erjute Dr. Laehnel der Stefan Shmidt, er möge zu. dem Gegenitand das Mori er­­greifen und die Stellungnahme der Yla= ichenichenfer befanntgeben, Reinbauer Stefan Schmidt erklärte, dak der Beihlug des Meinicyanfvereins binficgtli der Feitiegung eines Minimal­­preiles au von den Flaichenichenfern mit ganzer Sreude begrüßt wird. Nur Jen, _ . jemand I

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