Oedenburger Zeitung, Februar 1932 (Jahrgang 65, nr. 26-48)
1932-02-02 / nr. 26
IIlIIIlIlIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIstIIIIIIII-«lIIIlIIIIIIlIIIIIIlIs-.tl VerwaltungOedenburzdeåkplatzsulnrnfjs AnzeigensmtdAbonuementSsUnnahme.Bezug-press: Monatlich2.80ngö(fathnstestnn. 65. Jahre. Folge 26. dienstag, den Schriftleitung: Oedenburg, Deätplag 56, Anruf: 1% Gelangt mit Ausnahme von Sonn und Seiertagem täglich nachmittags 3 Uhr (15 Uhr) zur Ausgabe, 2. Sebrunt 1932. Einzelblatt: 12 Heller. ins Baus). Unabhüngiges noltiiles Sonblatt für alle Stände er der Konflikt im $ernen .diten. degenangriff der Chinejen in Schanghai. C hangshai, 1. Febr. Die Chinei: n haben Samstag in Shanghai einer Gegenangriff auf die Tapaner ı aternommen. Es ilt ihnen gelungen, die S ipaner aus dem Chinejenviertel bis in € internationale Niederlaflung zu treib A. Tr Stadtteil Tihapei war neuerlich *hauplaß heftiger Kämpfe ‚zwilhen Chin en und Sapanern. Die Iapaner mupi n jhließlih einen Teil von ae räumen. Kriegstärm als Woribiel zur eltabräftungstonieren. Genf, 1. Febr. Dienstag nad: mittag wird die Weltabrüjtungss fonferenz unter dem Borfit Henderons eröffnet werden. An der Aon= teren; nehmen auger den Mitglies dern des WBölferhundes aud die Bertreter Ameritas, Sowjetrußlands, der Türkei und Brafiliens teil. Die Konferenz wird vorausfihtlih mehrere Monate dauern. KRriegslärm im Fernen Oiten leitet die große Weltfonferenz ein, in der von $rieden und Abrüftung geiprehen und damit über das zukünftige Schiejal der Melt entichieden werden Jolt. Ceds vorbereitende Abrifftungstonferennotwendig, um einen Mb: rüftungsfonventionsentwurf zu jchaffen, der als Grundlage der jegt beginnenden endgültigen Berhandlungen »Dienen joll. Doc Icheint diejer Entwurf wenig geeignet zu jein, die Welt von der jtändig-dro: henden Kriegsgefahr zu befreien, denn er läht die gleihmäßige Sicherung und die Gleihberehtigung hinfihtlich des Antpruhes auf Sicherheit, der allen Tölfern zugeitanden werden muß, vermijjen. Die Anerkennung der Gleihberentigung aller Völker ijt jedoch die Voraus: jegung dafür, dak die Abrüjtungsfonferenz nicht von vornherein zum Miklingen verurteilt it, und die Vertreter der „Sieger“Mächte mögen fi darüber Har jein, welche weltpolitiichen End weltwirtichaftlichen Auswirkungen ein Scheitern der Weltabrüftungstonferen; haben würde, Es wäre ein Beweis für die Unfähigkeit Europas, aus jeiner Zerrilienheit Ausweg zu finden. Kaum wird der Völkferbund Konilitte, wie jeßt den hinefiich-japanijchen, verhindern können, doc; fan und muR die Abrüftungstonferen; die Europa Hären; Atmojphäre in und hiezu mag die Erdes - Abrüftungsentwurfes dienen, der jedoch eine andere Rolle nicht Ipielen darf, da er auf einer Balis aufge: baut ijt, die nicht als Grundlage des zukünftigen Europas dienen fann. zen waren örterung einen Man |} - - - - " n. wird fih in Genf aud darüber flar wer| Ka: € ı Gleid eitig die infolge den müjlen, daß die Laiten, des aus den jogenannten gen entipringenden Miktrauens den Völ» »t« increinart1mtrde.finddieKämpr fern auferlegt wurden, bejeitigt werden | in de Denn jolange die Völker in das | müllen. Neb der Kriegsihulden und Reparationen verjtrisft jind und die unausbleibliche Revilion. der „Sriedensverträge“ jögert wird, fann einem Zeritörung der MWeltwirtichaft nicht Einhalt geboten werden. AR. FtiedersverträFHortichreiten der hinausge= = a2 © der Brozeb NRanzenberger-Brönav. Budapeit, 1. Febr. Die Affäre RanzenbergerPrönay it Samstag zur Verhandlung vor die fün, Tafel gelangt. In erjter Inftanz war Raul Prönay wegen Verleumdung zu jehs Monaten Gefängnis, 6000 Pengö Gelditrafe, 8000 Pengdö Prozeß: und 2860 Bengö Berichtsfojten verurteilt worden, Die fin. Tafel fand Paul Pronay nur in zwei Wunften der Anflage ihuldig, in den übrigen Bunften nicht, weil der Wahrheitsbeweis gelungen jei. Das Urteil der erjten Injtanz wurde abgeä n= dert ynd Paul Prönay zu einer Geld- Itrafe von 1000 Pengö verurteilt, Bon diejem werden 600 Pengö als durch die Präventivhaft verbüßt angeiehen Es wurden aud; die Gerichtsfojten auf 1500 Pengö und die Prozeffojten auf 2500 Fengö herabgejet. Sowohl der Staatsanwalt, als auch der Kläger und der An geringe meldeten die Nichtigkeitsbeichwere an Hase tel vo borm ie 4 sahlrı 3 _ 9 2 Sabaner haben auch das aı erilanifche Viertel bejekt. Bi ırtfa Biihen haben auch den ame-= Di Sapaner Tel len 2 ne Schanghais bejeßt und Die Beje ng auf ein Gebiet ausgedehnt, auf dem I 15 deutiche, das japanilche und das | Grbtönig Itte — Chrenobmann der „Aailertrenen Partei“. der internationa= | prucd Snnsbrud,1. %ebrt. Der Gemein derat von St. Ni folaus bei Innshat dem Erbfönig Otto einitimmig das EChrenbürgerredt ver liehen. dwhy«-s Austritt Japans aus dem Böllferbund? Tifio, 1. Febr. Es verlautet, daß die Apaniihe Regierung aus dem Böl erbun® auszutreten beabihtt 5, wenn der Wölferbund im Verfahren 4rRegelung des Mandichureifonfliftes d & Anwendung der Artikel 10 und 15 der® Ferbundjagungen bejchliefen würde, * ji %ı eritanifc-englifcher Proteft. N w-Morf, 1. Febr. Mie aus Ma- Ibing m gemeldet wird, haben fa und England bei Sapan for: mell degen der Bejekung Shanghai: proteftiert. 5 dan hat der Regierung der Vereinigte Staaten und der englilhen Regierung natio ale Ronzeljionsviertel von Schang: bai ı Dt in jeine militäriichen Maßnahmen. inzubeziehen. Ye Zufiherung gegeben, das inter: | * B rilärfung der ausländiichen Truppen in Schanghai. CE Janghai,1. Febr. Bon allen Seiten | w PVerjtärfungen der in Schanghai fteher en ausländijchen Truppen unter: wegs, &benjo englijche, amerifaniiche, franzöllih und portugieiiche. Kriegsichiffe. Die j Danilche Flotte auf dem Jangtjeflug beitet bereits aus ei; Einheiten. 6 wird erbittert setämpft. S Janghai, 1. Febr. Im interna n Stadtteil jowie im Chinejenviern Schanghai tobten Sonntag tags jhwere Straßenfäm- 4 denen 30 Perjonen getötet und © verlegt wurden. „sriedenstonferenz“. Ühen dem japaniihen Admiral, inejilchen General, dem britiichen ‚m amerifanikhen Konjul fand ge: dem und m britijhen Konjulat von Schange | te Striedensfonferenz jtatt. freiiten °17 japanilche zeuge Über der Stadt und kurz nad der | Konf en;, in der ein MWaffenitillitand ganz Nähe des britilchen grree wie= der a fgenommen worden. Die Konferenz war fo ergebnislos. ruffiihe Ronjulat, jowie die großen MWarenlager der Stadt und die Boit liegen. * Nenerlicher Proteft Amerikas. Mafjhington, 1. Febr. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat an Ja bes eine neue PBrotejtnote gericdtet. * Japan verlangt Suterdention der Müäkhte. TIofio, 1. Kebr. Die japaniihe Res gierung bat die Botjchafter Englands, Ameritas und Sranfreihs erjudtf Chie na zum Rüdzug aus der Kampfzone von Shanghai zu bewegen, da jonit für die internationale KRonzejjion die größte Gefahr bejtünde. Die hinefiiche Regierung hat Nantina verlafien. Nankfing, 1. Febr. Vor Nanfing liegen derzeit jieben japanijche Torpedoboote. Die Japaner erflären, fie, hätten nicht die Abfücht, das Feuer auf die Stadt zu eröffnen. Der Siß der Hinejiiden Regterung tjt zeitweilig na Yoyang in der Provinz; Honanverlegt worden. 400 Shinejen gefallen. Charbin, 1. Febr. 23000 Chinjen, jdie den Bahnhof von Schuangtichengpu jangriffen, den von japaniihen Gtreifräften verteidigt wurde, find nad) mehritün digem Kampf zurüdgeworfen worden. Dabei jind 400 ‚Chineien gefjallen. „oo. die Anrüftungstonferenz. die ungarische Delegation abgereift. Budapeft, 1. Febr. Graf Albert Apponyi, der zur Teilnahme an der Abrültungsfonferenz entjendete ungarijche Hauptdelegierte, und Erjaßdelegierter General der Kavallerie Gabriel Tanzjzos haben fih Samstag nad Genf begeben. * Beridhiebung ivegen der Ariegserflärung Chinas? Die habsburgtrenen Zitoler. Wien, 1. Febr. Weber einjtimmigen Beichluf der Obmänner und Vertrauense männer der wurde „Raijertreuen Volkspartei“ Haujes Habsburg, zum Ehbrenobmann der KRaijertreuen Bolfspartei er nannt. Genf, 1. Febr. In Bölferbundfreijen ijt man der Meinung, daß die Abrü- Itungstonferenz; wegen die Kriegserkfläs rung Chinas an Japan verihoben werden müßte, nahdem die VBölferbundverhandlungen über den dinefiidejaaniihen Kon= ‚ flift feinesialls vor Mitte nädhiter Mode | beendet werden Zönnen. die Anßenminifter der Aleinen Entente beraten. Genf, 1. Febr. Für heute ift eine Konferenz der Kleinen Entente nad | Montreur am Genferjee einberufen wor= ‚den. Die Wuhenminifter der Tihechojlowater, AJugollawiens und "Rumäniens | werden dort ein gemeinjames Vorgehen | auf der Abrüftungstonierenz und den ruj| füich- -polniichen Nichtangriffspatt beiprewar so... Ameri-! Flug: | Otto, der Chef des der burgenländilche Kandesboraniihlag, Eijenjtadt, 1. Febr. ländijche Landtag hat Ende Woche ein Gejeg, betreffend den von Xandesangeitellten ien. Er it von 14,535.710 dedung mit einen Abgang eingebracht werden non angener Abbau beichlojdann im die Beratung des Yandesvoranidlages für 1932 eingetreten, der ein Erfordernis und eine Bevon 13,870.700 Schilling, jovon 665.010 Scilling aufweiit, der durd) Erjparungen Schilling Der burgenve her 67.673. Milionen Dart beutihe eparationsleiftungen. Die ReichsregieHat eine yonfeitiing veröffentlicht, die eigene Berechnung der bisdeutichen Reparationsleiftungen den Berechnungen der million gegenüberitellt, ReparationsfomBerlin rung in |. Die der fie gerigen Reihsmarfk. Sebr. NReichsregierung die tungen auf Danad) beziffert Gejamtlei67673 Millionen Verlängerung des 100-Nillionen- Dollar-Rredits für die Neihsbant. Berlin,1. Febr. Die Bank für Indie Reihsbant verjtändigt, daß der 100- Millionen: Dollar: Kredit bis zum 4 März verlängert wurde, nachdem auch die Bank von England und die Bundesrejervebant von New-Vork der ternationale Zahlungen (B. 3. 3.) Verlängerung zugejtimmt Hatten. hat Berhaftung eines Ibanifchen Erz bilchofs.‘ Madrid, 1. yebr. Der Erzbiihof von Malaga und mehrere Geiltliche der Stadt find unter der Beihuldigung verhaftet. worden,. eine: VBerihiwsrung gegen die pre iage angezettelt zu haben. . OOOO -