Oedenburger Zeitung, April 1932 (Jahrgang 65, nr. 73-97)

1932-04-01 / nr. 73

­e. RN BEBEOEDESSBEOBBBURSDERBERGGGSUNGNEE. Mana Srnunananunsnnnnannunn ‘ 65. Hahre. Folge 73. Oedenburg, Deiipie 56, Anruf: 1% Sreiiaa, Den 1. April 1932. Sinzeiblati: 12 Heiler. Derwaltung: Oedenburg, Deäfplat 56, Anruf: 19. Anzeigen: und Abonnements: Annahme. Bezugspreis: Monatlich 2.80 Pengd (jamt Zuftellung ins Haus). Unnbbüngiges valitihes Zugblait Tür alle Sünde Schriftleitung:: Gelangt mit Ausnahme von Sonn: und täglich nachmittags 5 Uhr Seiertagen (165 Uhr) zur Ausgabe defterreich fündigt den Handelsvertiag mit Ungarn. Rien, 31. März. Der Miniiterrat hat geitern beidlojien, den Handels­­vertrag mit Ungarn am 1. April‘ per 1. Zuli 1932 zu fündigen um wegen Abidlujjes eines neuen Vertrages | ungejäunt Berhandlungen anzubahnen. Der Berirag, der am 1. Juli v. IS. mit einjähriger Gültigkeit in Kraft geiett | wurde, hat ji für beide Staaten in vielen Belangen als undurdführbat erwiejen. Sm neu abjwihliegenden Abkommen joll zu oflenen Präferenzjöllen übergegangen werden. Kürzung der Auhebezüge der öfter: reihifhen Auslandpenfioniften. Mien, 31. März. Der geitrige Mini­­|fterrat Hat beihlofien, dem Nationalrat ‚eine Geiesesvorlage, betreffend Maknab­­mer zur Werminderung der Ru­­'hebezüge der im Ausland Teben­­ten eiterreichiihen Benfioniiten, vorzulegen. Die Kürzung wird linear 15| bis 29 Progent betragen und eine Erjpar: |tis von 800.000 bis 900.000 Shilling er­­geben. ..-.. Witteleuropäilche Bährungs­­ionierenz in Budapelt. Budapeit, 3. März. Auf Imitia­­tioe der Budapeiter Handels: und Gewer­­betammer findet hier in der Zeit vom 14. | bis 16. Mai: eine mitteleuropäis| ide Währungstonierenz ftatt, | Die Tich mit den Fragen der Devijen: fontrolle, der Devijenbewir t= Iheftung und des Ubbaues dieler Uebergangsmaßnahmen beihäftigen wird. | der mandichuriiche Präfident ver langt die Entfendung japaniiher Zeubpen. Mufden, 31. März. Die aufitändi- Ihen Chinejen haben Saomön, das zwifchen Charbin und Tichangtiehun liegt, erobert. Sapaniihe Bombengeichwader greifen die Chinejen unaufhörlih an, um die Bahnitrede Mukden—Charbin freizu­­betommen. Der Bräjident der Mandihurei hat den japantihen General Honju um Entjen- DBungvon Truppen zur Befämpfung des Bandenunweiens eriudt. Das Aufmarichverbot in Bayern. Münden, 31. März. Das bayerikhe Innenminiiterium hat die Gültigkert des bisherigen Auizugs- und Demon­­ftrationsvperbotes jowie des Umi­­jormverbotes bis 30, Septem­­ber». verlängert, > Lebensmittelnot in Rukland. Berlin, 31, Mär, Nadı aus Mos­­bau vorliegenden Berichten hat die Ye­­bensmittelnot in Ruklann zu Ihweren Unruhen und Blünde­­rungen geführt, die von der Wolizei oewalttam unterdrüdt wurden. Beftenerung ausländifcher Baren in Franfreid. Paris, 31. März. Der Senat bat eine Sonderjteuer auf außländi- Ihe Waren angenommen, von der die Regierung eine Einnahme von 400 Millionen Frances erwartet. =... Die nenen Steuern in Amerife. Baibington, 31. März Das Re präjentantenhaus hat die neuen Steuer: vorlagen angenommen. Bon diejen Vor: lagen erwartet man im Finanzjahr 1933 Steuereinnahmen in der Höhe von 1293 Millionen Dollar zur Dedung des Defis zit von 1241 Millionen Dollar. +. ‚der Bergarbeiteritreil Prag, 31. Mär Comohl m Ditrauer, -als auhb im Brürer! BORIET NR bat. ter . Berge) arbe a AR hat aud) teritreif an Musdehnung| |Oed Der Streit auf das Steinfohlenrevier von RI adno| bei Rrag übergegriffen. Sm DOfjtrauer Revier ilt ts ‚ Bergarbeitern und Gendarmerie zwilchen zu Zus | jammenitößen gefonmen, ebenjo im Klabd: „meer Revier. 0 ED 0 0 die zehnte Jahreswende des Zodestages König Karls. An 1. April 1922 war es, dak König Karl Iv., erit 35. Sahre alt, in der Ver: | Zeiten Die bammung für immerwährende Augen jhloR. Zehn Sabre find seit dielem bedeus | |tungsvollen Datum veritrihen, aber troß-| ‚dem lebt das Undenfen an den keiten | apoitoliihen König Grogungs runs unge! Ihwädht fort. Eben in Dielen friedlofen Eins von Neid und Hak erfüllten Zeiten taudıt Das Bild diejes Trieölichenden KRü­­nigs immer wieder vor unjeren Augen auf und mehr denn je haben wır die feite Ueberzeugung, daE, hätte mın feine Arie: densbemühungen umterjtüßt, es heute beiler um uns ausieben würde und dem König mit vor Kummer und Heimweh: gebrohen das Her; in der Verbannung wäre, König Karl war es, der gleih wa einem Regierumgsantritt jüh ganz ernit­­lih mit der Aufnahme von Kriedensver­­handlungen befaßte, um dein unfeligen Krieg ein Ende zu mahen. Deshalb zÖ- gerte er aucdı nicht, es der deutichen "Hee­­tesleitung nahezulegen, day mit einer Aufgabe von EljaksLothringen nerenhnet | werden muß, um Friedensverhandlungen im die Mege leiten zu Lönnen Leider wurde aber die gute Abficht des iried- | liebenden Königs mißveritanden und alles | unternenmen, Königs zw vereiteln. Mo wären wir und Deutjchland heute, wenn man den erniten Mahnungen König | Karls Gehör geichenkt hätte? Mir hätten | territorial nichts eingebükt und Deutid­­land hätte eventuell nur Erfaf-Lothringen | entjiagen müllen, anloniten überall jeine | Gebiete jamt dem größten Teil der Kolo­­wien behalten. Es erübrigt fih, darüber Morte zu! verlieren, Es läßt ji dadurh an dem furhtbaren Schidjal, das über uns her: eingebrorben ift, nichts mehr ändern. Mie jehr König Karl vom Friedens: | willen bejeelt war, bezeugt auch der Brief, den er am 26. Oftober 1918 von Gödölls eus an den deutihen Kaijer richtete. Der Brief, den Generaloberit Baron Arthur Ar; in einem Artikel ‚Erinneruns | gen an König Karl“ in der Diterblattfolge | des „Peiter Lloyd“ veröffentlicht, Tautet: „eurer Kreund! Es ijt meine Pflicht, Dir, jo Khwer es mir fällt, zur Kenntnis zu bringen, dak mein Volk weder imitande nach willens it, den Krieg fortzuießen. SH habe nicht das Recht, mich diejem Willen zu, widerjegen, da ich niche mehr die Hoffnung auf einen guten Ausgang hege, für. den die moraliihen und tehni- Idren VBorbedingungen fehlen, und da un­­nüßes Blutvergieken ein Verbredhen wäre, das zu begehen mir mein Gemwillen ver­­bietet. Die Ordnung Innern und das! ng | monarchiiche Prinzip find in Gefahr, wern wir dem Kampf nicht jofort eim Ende be­­reiten. Selbit die innigiten bundesbrüderlichen und freundichaftlichiten Gefühle müflen vor der Erwägung zurüdtreten, daR id den Beitand jener Staaten rette, deren Chu mir die göttlihe Vorjehung anver­­traut Bat. Deshalb fündige ich Dir an, dak id; unabänderlihen Entihluß gefaßt innerhalb vrerundzwangig Stunden um einen Sepiratfrieden und um einen :tofortigen Maftenjtillitand angujuden. Ih kann nicht anders, mein Gewiljen als Herricer befiehlt mir. jo zu handeln. In treuer Freundicait den ı babe, Karl.“ Jeder, Der Diele mannhaften Worte liejt, mu die feite Heberzeugung gewine mer. daß es König Karl ernit war, feine Völter .vor weiterem Blutvergießen zw ‚rerihonen. Aber, auch etwas anderes ‚Iefen wir aus diejem Brief. Der Inhalt destelben wirft den Strahl eines Lichtes voraus, der einem friedliebenden Herricher auf jeinem Königsthron umleucdhtet und ihn zum Vater jeines Bolfes gemacht | hätte. Aber größere und gewaltigere Mächte waren am Werk, um den Friedenswillen König Karls zu vereiteln und damit Cän­­der und Völker ins Unglüdf zw ftürzen. Heute, an der zehnten Sahreswende | des TIodestages König Karls, diejes Tried­­liebenden Königs, gedenken wir jeiner und ‚Teiner vom Chidjal Ihwer heimgejugten \Samilie, die auch heute no in fremdem Lande leben muß. Collten wir an der Schwelle diejer bedeutungspollen Jahres­­ı wende nicht aud mit ganzem Ernit_ deran ‚denken, in der Yamilie des unglüdliden Königs, die vom Chidjal jo jchwer be | troffen wurde, vieles gutzumahen? Coll ‚ten nicht aus Dankbarkeit zw dem fried­­\fiebenden König Karl unjere Herzen mit ‚ganzer Begeifterung jeinem Sohne Otto |entgegenihlagen? Shm, der heute au in fern vom. Waterland, in fremden Xande weilen muß. Das wäre die Abitattung unjeres auf­­| richtigen Dantgefühles König Karl gegen­­über, der unjer Land vor dem weiteren | Bintaergiehen und vor der unmenichlühen ‚ Jeritüdelung bewahren wollte, Die Gejchichte wird einit dem großen | Toten volle Genugtuung gewähren. Dent Ljeben jeiner Gedanken und - jede jeiner Handlungen galten dem Wohle jeiner Völker. a aaa Sedenbure,31. Mär. | um die edle Abiicht des |. im | a a Aue — | | „este der neuen edang. Urn: auf dem Yealplah. Dedenburg, 31. März. Die neue evang. Bolfsichule, weldye der enburger evang. Konvent auf dem Deätpla erbauen lieh, wird Sonntag, ‚den 5. April, feitlih geweiht. Rrogranım der Feitlichkeit: 9 Uhr vormittags: Deuticher Gottes- | dlenjt it deritenfig Mine. Halb 10. Uhr vormittag: Auszug aus der Kirche unter Glodengeläute zur mewenl Schule. Gemeindegejang. Eröffnungstede des Intpettors Ober: regierungstat Dr. Roloman Töpfer. Meiherede des Ceniors Edmund CS ıholf aus Agendorf. Mebernahme der Schule durch Direftor Samuel Graf. Gejang des Chores der evang, Volts- Ichullehrer. Dir. Johann Neubauer: „Iskola­­avatajltor“ und „Zur Schufweihe‘, Ges dichte, deflamiert von zwet: Shultindern. Lieder, gejungen vom Chor der Schyul­­tinder. Dirigent: Lehrer Roloman Am - minger. Hymne. Befihtigung der neuen Schule. Ungariicher Gottesdienft in der evang. Kirche. 2 Uhr. nadmittag: Deutier Dantgottesdienit in der Kirche. Kammermusik Konzert des Franz Liszt-Musikvereines am 3. April abends 8 Uhr im grossen Kasinosaal. N ‘ ee, | | san Rubelit im Ausoleid). Wie ung aus Wien gemeldet wird, it über das Vermöcen des. berühmten Violinpirtuvien San Rubelif, der bes fanntlich Befiger de8 Gutes Rothens turm im Burgenlande it, da3 ges rihtlihe Ausgleihsverfahren verbänat worden. Die PBuaifiven be tiasen 900.000, die Afrinen 800.000 Chilling. E&& werden 35 Prozent, zahl: bar innerhalb eines Jahres, geboten. San Kubelit hat aroße Verlufte in franzöfiichen und amerifanijchen Aftien: werten erlitten. Das Gut in Rothenturm, das früher aräflich Szechenyifcher und Erdödyicher Befig mar, muß erjt dıundh Amveftitionen e:tiaareich geitaltet werden. Ein Teil des übrigen Vermögens Kubeiits it derzeit nicht realifie bar. Elite - wann Mittwoch—Donnerstag, 30. bis 31. März: Geschlagene Menschen Eine moderne Filmgeschichte aus den Kreisen der amerikanischen oberen Zehntausend. Ein äusserst abwechslungsreicher Film, prachtv. Bilder, Deutsche Sprache, Musik, Tanz, ung. Aufschriften. Hauptrolle: Janet Gaynor, Charles Farrel. Ausserdem das erstkl: Tonfilm-Ergänzungsprogramm! Für Jugendliche verboten. 2035 2 Freitag— Sonntag, 1. bis 3. April: beichtsinnige Jugend Ein grossartiges, äusserst spannendes dramatisches Lebensbild mit Musik, Tanz, deutscher Sprache, ung. Aufschriften. in '9 Akten. Hauptdarsteller : Camilla Horn, Walter Rilla. kusserdem das erstkl. Tonfiim-Ergänzungsprogramm ! Für Jugendliche erlaubt ! Beginn der Vorstellungen um f, 7 und 9 Uhr. Beginn Sonn- no. Feiertags: 3. 5, 7 und9 Uhr. RE 7

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