Oedenburger Zeitung, Juni 1932 (Jahrgang 65, nr. 121-145)

1932-06-01 / nr. 121

p BBSUSBEBSBBBEBBSESBBRBEBABBDRGGLERL. Derwaltung: ODedenburg, Deäktplat 56, Anruf: 19. Anzeigen und AbonnementUnnahme. Bezugspreis: Wlonatlich 2.80 Pengö (jamt Zuftellung ins Haus). 65. Jahrg. Folge 121. BRBBUEnTSABBDDBUBBBBSRDBHUBERESTTE Inabbängiges Doltiihes Zupblati für alle Stände == Mittwoch, den 1. Suni 1932, Einzelblatt: 12 Heller. Schriftleitung: Oedenburg, Deäftplag 56, Anruf: IA Gelangt mit Ausnahme von Sonn und Seiertagen täglich nachmittags 5 Uhr (15 Uhr) zur Ausgabe, Hrüning demiffioniert, Berlin, 31. Mai. Reihspräfident von Hindenburg fam Heute früh mit einem Extrazug in Berlin an, um nıit Reihsftanzler Brünning widtige Beiprehungen zu pflegen. Hindene burg gab jehrbejftimmte Anre­­gungen mit bezug auf eine Drien­­tierung des KRabinetts nad rehts. DieNationaljozialiiten follen indas Kabinett eintre­­ten, und eine Reihe neuer Initiativen be­­züglich der Notverordnung, des Stedlungs­­programms u. a. jollen ergriffen werden. Da fihl zwilhen dem Stendunit des Reichstanzlers und dem Präjidenten un­­überbrüdbare Gegenjäße erga­­ben, bat Reidhsfanzler Brü­­ning-heute die Demiljion des Gejamtfabinetts überreigt. Cobreben anftatt Kredite Für Yerterreih. Raris, 9. Mai. Die Rarijer Sa vritändigen jtellen feit, daß Deiterreih elle Anstrengungen gemacht habe, um jeine Verpflihtungen zu erfüllen. Cs ftege nun an den Regierungen, das weitere Los Deiterreichs zu bejtimmen,. Antionallonereb der Gosilien Sranfreihe. Baris, 31. Mai. Linfs jtehende So­­befämpiten heftig jede Beteili­­gung franzöliicher Cozialilten ar der Re­­gierung. Paul Boncour und Herriot wur= den heftig angegriffen. ‚‚ztaliften Macdonald genen | die Bertagung von Lauanne. London, HO, Mai. Macdonald unter­­hielt fi telephonijh mit dem amerifani­­ihen Staatsjefretär Stimjon über die Möglichkeit einer Erweiterung des PBProgrammsderKonferenzvon Laufanne. Es jollen jämtlide Fragen der MWeltwirtichaft dort behandelt werden. Es erregte großes Aufjehen, da fi Macdonald bezüglid‘ der Konferenz von Laujanne im jhärfiten Gegen: lat zu Sranftreid befindet, weldes eine VBertagung erreichen wollte. Sinfeung von Rebarationszuhlungen. Bulgarien hat id) außerjtande er- Elärt, jeine Reparationsihulden an Grie- Henland zu bezahlen, und die griechi­­ide Regierung hievon offiziell verjtändigt. Berihtnärung. in Brafilien. Rio de ISaneiro, 3. Mai. Als ehemalige Minijter und andere PBerjönlid;­­feiten find feitgenommen worden, da fie in Berdadt jtehen, an winer Berihwörung gegen die Regierung beteiligt geweien zu jein. f} +... Engliihe Banten in Schiwieriafeiten. 2ondon,' 31. Mai. Drei befannte internationale: Banfhäujer in London find in Schwierigkeiten geraten. Wie verlau­­tet, haben diefe Banken große Kapitalien in den Donauländern invejtiert, welche jeßt eingefroren find, n­­-k».; · ee er E Ei 4 7 # Yefterreichiich-ungnrifche Handels: beritagsberh andlungen. Budapeit, 30. Mai. Miniiter Wal­­fo erflärte, daß die Urjadhen für die Shrumpfung des öftereihiiheumgarijgen Handels nicht jo jehr in den Zöllen als in den Wirkungen der Devijenverord­­nung zu jwhen jei. Mandel geihaffen werden. Der Minifter behandelte im Abgeord- netenhauje. auch das Donauproblem jehr eingehend. Aber er betonte, dap die Do­­naujtaaten nit in der Yage wären, ihre landwirtihaftlifen und imdujtriellen Ueberjhüjje gegenjeitig zu übernehmen. Die Donauländer mülen die Handelsbezie­­hungen zu ihren großen Nachbarländern voll und ganz aufrehterhalten. Hier müfle daher! Bolitiihe Entwidlung in Sranfteih. Nur jhwer fommen die Verhandlun­­gen über die Bildung der neuen Regie­­zumg Sranfreihg in Gang. Aber zivei Dinge iheinen heute fon fejtzuftehen, nämlich, dat Herriot nicht zögern wird, ‚die ihm durch den Wahlausgang zugefal­­lene Möglichfeit einer Mebernahme der Minitterpräfidentenihaft zu ergreifen, daß aber. auf der anderen Seite Tardieu, der gegenwärtig noch amtierende Mini­­fterpräfident, auf jeden Fall verjuchen wird, fih einen Einfluß auf den Gang der- franzöftihen Bolitif in den -näcdhiten Monaten zur fichern, fei e8, daß er jelbit als Minifter in einem Kabinett Herriot verbleibt oder fi auf anderem Wege den Einfluß zu wahren jucht. Zu Anfang der Woche hat die erfte unmittelbare Füb­­lungnahme zwijhen den beiden Rolitifern ftattgefunden. Unter dem Vorfit Des Bräfidenten der Republik und unter An­­mejenheit des Finanzminister Rlandin haben Tardien und Herriot ich zwei Stunden lang über die Lage und die der gegenwärtigen und zufünftigen Regie­­rung geitellten Aufgaben unterhalten. In der längeren Unterredung find vor allem drei wichtige Fragen zur Sprache gefom­­men; deren Regelung die Leitung der franzöfiihen Politik in den näditen Mo­­naten vollauf in Anfpruch nehmen wird. Die Lage des franzöfiihden Schakamtes madt den Parijfer StaatSmännern be­­fonder3 große Sorge. Schon Ende Mai werden die öffentlichen Kaffen wiederum fo angejpannt fein, daß zur Bewältigung der Anforderungen bejondere Maßnah­­men getroffen werden müfjen. Das Schatamt fieht ji vor die Not­­wendigfeit gejtellt, von der Möglichkeit, weitere Schabicheine auszugeben, Ge­­brauch) zu maden. Die Höchitgrenze für die Ausgabe von Schaanweifungen war urjprünglihd auf 5 Milliarden Franken feitgejeßt. Davon find bereits 3 Milliar­­den ausgegeben worden. Heute jteht das Schatamt aber bereit3 vor der Trage, ob die Ausgabe der reitlihen 2 Milliar­­den Franken genügen wird, um den An forderungen an ZahlungSmitteln nad fommen zu fönnen. Der zweite Bunft de8 neuen franzöfiihen SFinanz­­programm betrifft den franzöfiichen An= teil an dem zum 4. Suni fällig werden­­den Kredit für die deutjche Neihsbanf. Zardieu hat verlauten laffen, daß er die­­jen Anteil nicht übernehmen werde, weil der Kredit. aus politifefen Gründen 'gege­­ben. worden. jei. - Wber mit diejer Erflä­­rung verjucht er. nur, feinem Nachfolger die ganze innerpolitiihe Verantwortung für die eventuelle Mebernahme des An­­teils. durch: Frankreich zugufchieben. AS dritter Punkt Steht auf dem fran­­zöfiihen Finanzprogramm das Erfuchen der polniihen Regierung an Frankreich um eine neue Anleihe. Sn den legten Tagen haben die Bolen ihr Gejuch noch einmal mit größtem Nahdrud erneuert, und zwar in einer Korm, die jehon mehr einem Hilferuf ähnlich jieht. So fehiwierig auch im Augenblid die Lage der üffent­­lihen Raffen in Frankreich jein mag, jo werden Doch jomwohl Tardieu, wie au Herriot alle nur möglichen Anftrengun­­gen machen, um den Polen den Kredit zu geben. Denn bier handelt e3 fich nicht nır um eine Finanzfrage, jondern um die außenpolitiiche Stellung Frankreichs überhaupt. Franfreihs Stellung im Dften und GSüdojten Mitteleuropas hat bis "heute auf feiner Deittfhland"hei wei­­tem überlegenen Finanzfraft beruht. Polen und die Staaten der Kleinen En­­ente verdanken den Millionen Franf­­reich ihre militärische Rüftung und zum großen Teil auch bis heute noch die Mög­­lichfeit zur Aufrechterhaltung ihrer Wirt- Ichaft. Sranfreich hat es bis jet immer noch) erreicht, alle Bemühungen innerhalb der Staaten des Südofteng, die auf eine wirtihaftlihe Bujfammenarbeit mit Deutjchland hindrängen, niederzuhalten, indem e$ immer twieder mit feinen Rre­­diten eingefprungen ift. In Südflawien und Polen, aber auch in Rumänien, be­­ginnen fich bereit die Folgen diejer fi3- faliihen Wirtichaftspolitif in erfchreden­­dem Maße zu zeigen. Damit ändert fich naturgemäß auch die Lage für Frank rei. E3 wird daher alles aufbieten, um jeinen Freunden im Often und Güdoften jolange mit feinen Srediten noch unter die Arme zu greifen, alS ihm das finan­­ziell möglich fein wird. Nationaliozialiitiiche Ausichreitun. sen in Bien. Univerfität mußte Die gejperrt werden. In der Sudengalie fanden Handgemenge itatt. Geihäftsleute der inneren Stadt beichwer­­tem fich über die empfindliden Schädigun­­gen, welchen fie durch die Unruhen ausge­­jeßt jeien. Geitern fam «s Ihulen zu an den Wiener Hod- heftigen Kravallizenen. >... . Bollenbruchihäden in Wien. Wien, 3. Me. Am NRahmittag wurde Wien von einem heftigen Wolfen­­brud, beimgejuht. Die Feuerwehr mußte 140mal austüden, um bei Unfällen beizu­­teen. In Mariahilf jentte fih eine Strake derart, dak der Verkehr jofort un­­terbrohen werden mußte. Die Urjahe war eim durd den Woltenbrudi veranlaßter Wajlerrohrbrud. , AuchinBudapeftrichstetederRegen Schaden an. In 200 Wohnungen drang MWafler ein. In einem Kaffeehaus jchlug der Blih ein, wobei vier anwejende Gäfte Ihwer verlegt wurden. =... 0 SehrigühiesJubeflftbes Harlauer Münnergelang­­bereineg, „&oncorbia* ift unjer Name, drum laßt ung eintg jein im Herzen, im Gejang, in edler Mannedtat. Diejes jhöne Motto des Harkauer Männergejangvereins gewinnt am Tage leines fiebzigjährigen Jubelfeites bejon­­dere Bedeutung. Denn eben ‚der jchöne Gedanke, der diejem Motto zugrunde liegt, ijt das Zundament, auf dem fich diejes be= deutjame Jubelfejt aufbaut. Einigfeit im Herzen, im Gejang und in edler Mannes= tat braten es zuitande, daß der Harkauer Männergejangverein nun auf eine fiebzig­­jährige Vergangenheit zurüdbliden kant, wodurd er in die Reihe der ältejten Ge­­jangvereine unjeres Baterlandes gelaugt. Nur wer es weiß, wie jeder Harlaner über jeinen Männergejangverein denkt und wie jeder einzelne diejen in jein Herz gejchlojjen Hat, der fann den Jubel und die Sreude veritehen, mit denen die biederen Harkauer Ddiejen Tag des Jubelfeftes be­­grüßten. Er wurde zu einem Gemeinde­­jejte im -wahrjten Sinne des Wortes, das ih mit unauslößhbaren Leitern in das Herz eines jeden Harkauers jchrieb. Aber nicht nur für die Harfauer, jon­­dern auh für alle Feitteilnehmer wurde der Tag des Jubelfejtes des Harkauer Männergejangvereins zu einem unvergeß­­lichen Erlebnis, das no lange freudig nadhflingen wird in allen Herzen. Nicht weniger als 12 einheimijhe und öiter­­reichiihe Gejangvereine hatten fich zu dem Seite eingefunden, was dem Feite nicht nur einen impojanten Rahmen, jondern au tiefen Inhalt verlieh. Mit bejonde­­ter Sreude muß fejtgelegt werden, dap fid, an dem Jubelfeit des Harfauer Männer gejangvereins au der Breitenjeer Män­­nergejangverein aus Wien und mehrere burgenländilhe Bereine beteiligten, was ein deutlicher Beweis für das gutnadhbar­­liche Verhältnis ijt. Der aufrigtigen Sreundichaft können eben fünftlic errid­­tete Grenzen feinen Abbrud; tun, Ankunft des Breitenjeer Mäns nerhors aus Wien. Die Mitglieder des Breitenjeer Män­­nerhors aus Wien, insgejamt 70 Perjo­­nen, famen Samstag in den Nachmittags­­ftunden in drei mädtigen Autobujjen im Harkau an. Am Eingang des Dorfes wur: den fie von dem’ Ortsgeiftlichen und Rräjes des Harlauer Männergejangvereins Ro­­bert Danielis mit herzliden Worten begrüßt. Auf die Begrügungsworte dankte der Borjtand des Breitenfeerr Männerdors Kommerzialtat Walter Müller. Seitliedertafel des Breitenjeer Männerhors. Der Breitenjeer Männerdor aus Wien, der unter Führung des Ehrenvorjtandes Dr..3. Kornhaber, des BVoritandes Kommerzialrates Walter Müller, des Ehrendhormeilters Tonkünitler. : Brofejjor Louis Dite und der Chormeijter Amts­­rat Rafimir Semi und Verwaltungs­­jefretär Heiniy Hartmann an dem Subelfejt des Harfauer Männergejangver­­eins teilnahm, -veranitaltete zu Ehren des Subelvereins am Vorabend des Feites im Kulturhaus ‚zu. Harlau eine Feitlie­­dvertafel, deren glänzender Berlauf eine würdige Einleitung zu dem jchönen Subelfeite war. Der geräumige Saal des Be EN we Be in A s ; si .il A a Fi aD IR VRRDN 1 elle Pre RR

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