Oedenburger Zeitung, Februar 1934 (Jahrgang 67, nr. 25-47)

1934-02-01 / nr. 25

verwaltung:Oedenbutg,VeäkplaH56,Anruf:19. UnzeigensundAbonnementssAnua Monatlich 2.80 Pengd 67.- Jahrg. Folge 25. (jamt Zuftellung ins Baus). hme. Bezugspreis: Unadhüngiges Dalilihes fung Schriftleitung: ODedenburg, Deäfplag 56, Anruf: 19. mit Ausnahme von Sonn md, Seiertagen Sondiott fü olle stünde Uhr (15 Uhr) zur Ausgabe. donnerstag, 1. sebrnar 1934. Einzelblatt: 12 Heller. Belangt täglich nachmittags 3 I wie man nit regieren Tan. Sinanzminifter. smredy über Die Währungsvolitit. Aus Budapejt wird gemeldet: Die ' Yenkerungen des Grafen Stefan Bethlen ‚über ein Neuorientierung in der ungati­­'Ihen Währungspolitit haben in Wirt: ihaftstreilen zu verjhiedenen Kommen taren Anlai gegeben, Sinanzminifter Dr. Bela Imredy ‚gibt im Zujammenhang damit die fol­­| gende Erflärung ab: „Die Nidtlinien unjerer Devijenpolitif find feinetzeit nad jorgfältigjter Erwägung aller Einzelhei­­ten Der gegebenen Lage jeitgelegt worden. Sch jehe feinen Grund dafür, dak wir an Diejer einzig richtigen Devijenpolitif it­­gendetwas ändern jollten. - Bisher ijt da­­ber jede Kombination, als ob Die Regie­­rung in der Bewertung oder Notierung des Pengös irgendwelde Aenderung her: beiführen wollte, unzutreffend.“ Endes. aber. . fihtslos reiht, ft doch befeitigen jehen, Regierung unzufrieden, fo | Gshetßt,man-«kanwnichtaufden "Switzen«devBajsowetteregieren.Daggilt nummitEinfchriinkuwg.Mantumischon cuchausßdewspitzen-derBajso-netteregie­­ren. Das Rolf, weldes jo regiert wird, muß fi aber mit diefem Zuitand: mehr oder weniger abfinden, Es muR entweder derart willenlos fein, daR es fih jeder Herrichaft wideritandsios unterwirit oder es muß ganz ausfichtsios jein, ich den Bajonetten zu widerjeten. Belt in jeiner überwiegenden Mehrheit mit jeinen wird der Kampf dagegen exit Dann aus­­jtchtslos, wenn fi die Regierung fremder Bajonette bedient. D. 5. wenn fie das Not mit einer volfsfremden bewaffneten Nacht niederhält. Das Bolf wird fich mit der fremden Soldatesfa nicht veritän­­digen, es wird fie von dem eigenen Recht nicht überzeugen fünnen, es wird für die eigene Sade fein Mitgefühl erweden fönnen. Mit einem Wort: es wird die volfsfremde bewaffnete Macht zu einer politilchen Stellungnahme nicht veranlaj­­ien können. Wenn aber eine Regierung das Rolf mit jeinen eigenen Söhnen niederhalten will, jo muß das eher oder Ipäter zu einem Mißerfolg führen. In einer jolhen Rage fann man dauernd auf den Epiten der Bijonette wahrlich nicht regieren. Die Söhne fünnen nicht gegen die Väter aufgeboten werden und die Täter nicht gegen die Söhne. Ein Volk ift deshalb Tolf, weil fi; alle feine Teile einig. fühlen, weil jeder einzelne weiß, tat das Voltsinterefje auch jein Interejie ift: ob er nun als Bauer, Handwerfer, als Beamter oder als Vertreter der Staatsmacht jeine Erijtenz findet. Man kann au; nicht regieren, wenn ih das ganze VBolf einjperren läßt. Denn dann gibt es nur Häftlinge und Staats­­örgane. Die Staatsorgane fünnen aber nicht bezahlt werden, wenn die Steuer­­träger alle in Haft fien. Wer foll dann arbeiten, wer joll das Geld Herbeiichaffen? Aber abgejehen davon, ein foldhes Regie­­ven it dann gar fein Regieren mehr. Man regiert, weil jedes Wolf geordnete Zuftände benötigt, die eben nur möglich find, wenn es. im Stanter: einen Miarht: jaftor gibt, Menn es aber im Staat nur einen Mahtfaktor gibt und fein Bolf, weil es im ängnis fit, fo ift das fein Regieren mehr, fondern eine Kolonie von Deportierten. Man kann auch nicht einen Staat gieren, wenn das wird: hoffen, unteritüßte Regierung re: nur vom anderen Staaten gewünjdt die Dauer geht das aus zweifahen Gründen nicht. Die anderen Staaten müljen Geld hergeben. Anfangs tun fie es auch, weil fie glauben, und die vom ihnen Ietten da dies immer mehr aus­­wird, jo- werden fie aufhören, ihr Geld-für eine verlorene Sache hinaus­­zuwerfen. It einmal diejer Bunft er­­find die fremden Staaten zur Ein­­Stante jelbjt zw übernehmen. das-aber nicht tun wollen; kann aber Wenn jo wird ein joldes Regieren dann jein Ende nehmen, wenn die anderen Staaten fein Geld mehr Fergeben. Man allein mit Hilfe fremder Staaten audi deshalb nicht dauernd -Erekutive unter jolden Umftänden einmal doch ver- gekommen, verloren it; Weg für fie: daß die regieren, wird fünnen. weil Sit aber das die Auf fich Wenn fie fie Hopfen und Malz dann gibt es nur noch einen Regierung in diefem das deutiche Neichsreformaejieh. Aus Berlin wird beridtet: Die Reichstagsitgung, die geitern anläßlich des einjährigen Subiläums der Hitler- Regierung abgehalten wurde, war die zweite Tagung des am 12. November ge­­wählten Reichstages. Die Minifter und Reihstagsabgeordneten waren vollählig erichienen. Viele davon in brauner oderfherichtete über ihwarzer nationaljszialiftiiher Uniform. In der Diplomatenloge waren fait ulle Botihafter und Gefandten des Auslandes zu jehen. Die Sigung eröffnete Prälident Göring, der auf die gewaltigen Verän­­derungen hinwies, die jeit einem Sahre in Deutjchland von fich gingen, und er= flärte, dag der 30. Sanuar 1983 ein MWendepunft für das deutihe Reih war. Er erörterte dann die Verdienite Hitlers und polemifierte gegen den Parlamenta= tismus von früher. Im bejonderen be­­tonte er, daß es gelungen fei, das Reich wieder in Einheit herzuitellen. — Abe. Dr. Frid jtellte nach der Rede Görings einen von Hitler, Dr. Frid und Genofien gezeichneten Antrag bezüglich eines Ge­­jeßes über den Neuaufbau des Staates. Der Gejegantrag hat Folgenden Wort­­laut: Die Bolkfsabitimmung und die Reicds­­tagswahl vom 12, November 1933 haben bewiejen, daß das deutiche Volt über alle innerpolitijhen Grenzen und Gegenläße hinweg zu einer unlöslichen, inneren Ein­­beit verichmolgen ilt. Der Reichstag hat daher einftimmig das folgende Gejeg beiloffen, das mit einmütiger Zuftimmung des Reidisrates hiemit verfündet wird, nachdem feitge­­ftellt ift, daß die Grfomdernijie verfaj- Jungsändernder Gejekgebung erfüllt find: Artikel 1: Die Bolfsvertretungen der Länder werden aufgehoben; Artikel 2: Die Hoheitrechte der Län: der gehen auf das Reich über, die Van destegierungen unteritehen der Reichs» regierung; terjtehen der Dienftauffiht des Reichs­­miniiters: des Innern; Artikel 4: Die Reichsregierung banm neues VBerfailungsrecht Teen; Artikel 5: Der Reihsminifter des Innern erläßt die für Durhführung des Gejeßes eriorderlihen Rehtspenord­­nungen‘ und VBerweltungsporichriften ; Artikel 6: Diejes Gejeg tritt mit dem Tage der Berfündung in Kraft. jagen muß. Bolt geht zu Bolt, Blut zu ‘zu Blut. Es ift immer jchöner, dem eige­­‚nen Bolfe zu dienen, als im Dienite eines ‚fremden Bolfes das eigene Bolt zu ver­­taten. Auf die Dauer geht das nicht. Nun ergriff Reichgfanzler Hitler das Wort und jprah über die Schuld- Iofigfeit des deutichen Volles an dem Weltkrieg und über die Laften, die der lungerechte Vertrag von Verfailles für das deutiche Volf gebradt. Er erörterte auch die Lage ziwiichen Staat und Kirche, da Verhältnis zum Auslande, mit dem Deutfchland in Frie­­den leben wolle. Ueber Defterreich führte eru.a. aus: „Zum großen Bedauern der deutichen Regierung find demgegenüber die Beziehungen des Reiches zur derzei­­tigen öfterreihifchen Negierung feine befriedigenden. Die Schuld liegt nicht auf unjerer Geite, Die Behauptung der öfterreichiichen Regierung, daß von feiten des Reiches aus irgendein Angriff gegen den öfter: reihiichen Staat unternommen imerde oder auh nur geplant je, muß id Ihärfiteng zurüciweijen. 68 würde den Wert der gegen die heutige öjterreihifche Regeirung gerichte­­ten Angriffe jofort erledigen, wenn diefe fich entjhliefen Fünnte, das deutiche Volt in Dejterreich ebenjo aufzurufen, um die Identität jeins Willens mit dem Willen der Regierung vor aller Welt feitzujtellen. Als der Reichstanzler geendet Hatte, erledigte der Reichstag den zweiten Bunft der Tagesordnung, nämlih die VBerab­­hiedung des Gejeßes über den Neuauf­­bau des Reiches. Die Annahme des Ge­­jeßes in allen drei Lejungen war in weni­­gen Minuten beendet, da fh in feiner der Lejungen ein Abgeordneter zum Wort meldete. B Kreditvereinbarungen mit den ausländi- Ihen Gläubigern. Ueberall gibt es Verräter, aber ein gan­­ses Volt dann fi nicht jelbit verraten. Höhitens einzelne. Auf; die fann man aber feinen Staat aufbauen, Arpad Töröt, AP. Budapeit, 31. Ian. ditvereinbarungen mit den ausländiichen Artifel 3: Die Reichsitatthalter un­­| Gläubigern laufen am 1. Februar ab. Zur Zeit werden auf jchriftlichem Wege Ber­­bandlungen über die Verlängerung ge­­führt. Nötigenfalls werden der Präfident der KRommiffion jür Auslandsfredite, KRo­­ ranyi, jowie die Banfdireftoren Mada­­roly-Bef und Ullmann nah London reijen. Die Kre­­ FORTE FERNEN %* EEERTEER ATTERSEE EEE TEBIE TEEN BETEN ERTEILT ELBE Der Hedenburger Rafind­­berein für Die Run, Die Genetalverjammlung findet im März ltatt. Dedenburg, 31. Ian. Unter dem Rorli des Präjes Staats» jefretärjtellvertreter Geza von Kelenyi hielt diejer Tage der KRafinowerein eine Ausihußfigung, in weldher man mitteilte, das die offenen Spiellogen mit Türen ver­­jehen wurden, "womit ein «alter Wunidh vieler Mitglieder erfüllt worden it. Dem Obmann des VBergnügungstomi­­tees, Eijenbahnoberinipeftor Dr. Eugen Hartmann, wurde für das gelungene Arrangement einen Silöefterveranitaltung protofellarijcher Dank gejagt. Gleichzeitig wurde befanntgegeben, daß; der Verein om 10, Februar einen mit Tanz verbundenen Teeabend veranitaltet. Das Arrangement hat Dr. Hartmann über. Sodanıı wurden der Rechenichaftsbe­­richt vom Sahre 183 und der KRoftennor­­enihlag für das Sahr 1984 beraten. Beide KRaflaberihte wurden der General­­verjammlung zur Annahme vorgefchlagen: Sm Roftenvoranidlag find 200 Bengö Für den Antauf von, Arbeiten Dedenburger KRunfttmaler aufgenommen. Der Termin der Generaweriammlung wurde mit 4. März feitgejegt. Bei Beichlufunfähigfeit Findet die Generalver: jammlung am 10. März, 10 Uhr vor: mittag, jbatt. In den Generalverfamme lung wird u. a. eine vafante (durd Abdankung des Dr. Tofet Zedmetiter) Yusihukmitgliedsitelle bejett. Nah Erledigung internen Angelegen­­heiten wurden Gmaveur und Runftmaler Leopold Roßruder-Shweraf und die Oberjtabsarztwitwe Dr. Tofef Ku­­gel als Mitglieder in den Verein aufge: nommen. « Gcnnvnnavkcgmctanktgms acanuevegKamecnnlmnftzs vereine-akmeicnccjgrncns llllcllklAMllkliflkll. Oedenbuqu,31.Jan. Devanemtdscharftgverreingerne-jener Muhsurgeerckilleriisftewhielt-vorigen SonntagiansnabeWGmneiwdegaft­­shsasu«gzuHasrta-ueineOsrgunisfienmngs verjammlung, bei welcher Gelegenheit die an der Berjammlung teilgenommenen ge= wejenen Artilleriften die Harkauen Orts: gruppe des hiefigen Rameradichaftswereins gründeten. Bon der Dedenburger Zentralitelle wa­­ren zun Berjammelung erihienen: gejchäfts­­führender Präjes Mar Storno, Bize präfident Sojef I06, Propaganda=Ober­­jefretäv Arpsd Ratovkty, Gefretän Sriedrid Orban, ferner die Wusichuß­­mitglieder Beln Mecdhle, Guten Si­­mon, Rudolf Balatin, Karl Wa­­wet jun, Michael Göjhl und Iofef Umathum. In feiner Begrüßungstede gab der proviforijsche Ortsgruppenpräjes Johann ‚Kappel der Freude Ausdrud, dah es ‚gelang, die Harlauer gewejenen Artilfe-

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