Oedenburger Zeitung, Mai 1935 (Jahrgang 68, nr. 98-122)

1935-05-01 / nr. 98

. M » .-·.is» ., »Es­­ a­lur. LIT ERIIL EINTRITT EIN III TI RTTTTN IT Schriftleitung: Oedenburg, Deäfplat 56, Anruf: 19. Gelangt mit Ausnahme von Sonn: und Seiertagen Monatlich 2.80 Pengöd (jamt Zuftellung ins Baus). Sanbiali für ole stünde täglich nachmittags 5 Uhr (15 Uhr) zur Ausgabe. Solge 98. Jahre. 68. Derwaltung: Oedenbura, Deäfplat 56, Anruf: 19. Anzeigen: und Abonnements-Annahme. Bezugspreis: nabhüngiges paltiliies Mittwod, 1. Mai 1935. Yas Rällgi-Jobt. Derjelbe Artikel erjchien aud in den „Deutjihen Allge­­meinen Zeitung“ (Berlin) vom 25. April. Am 8. April waren es zweihundert Jahre, da der große ungariiche Frei heitsheld un Sürft von Siebenbürgen, Franz Rafdczi IL, in der Verbannung in Rodojto itarb. Es warn nicht nur der Todestag, Der in Ungerm und bei den außerhalb Rumpfungarns lebenden unga­­riihen Bolfsguuppen jeieuilich begangen wurde, Das Jahr 19385 ijt bereits ein Raköczi-Sahr geworden, es jteht im Zei­­hen verjhiedeniten Beranjtaltungen und fultwvellen Leiftungen, die die Hiftorilche Gejtalt des Freiheitsfüriten zum Gegen: jtaniı Haben. Schon im vergangenen Sahır wurde eine Bewegung eingeleitet, um: ein großangelegtes Raköczi-Denfmal er: richten zu fünnen. Neben den Schulen haben die verjchtedeniten kulturellen Ber­­eine es als ihre vatenländilche Pilicht er­­achtet, womöglich im Rahmen einen Son­­derveranitaltung des großen YFürjten zu gedenten. Ein bejonders jhwries Gepräge gibt dem Raköczi-Iahr die MWiljenichaft. In diefem Iahre erjchtenen bereits oder ericheinen noch Die Ergebnijje Hiftorijcher Forihung, die Franz Raköczi II. zum Gegenitand haben. Drei Werfe find es vorwiegend, Die allgemeine Beachtung fanden. Ein großes Werf von dem jun­­gen Gelehrten Nikolaus Ahtalos, ein Gedenfbuh von Lufinich und ein flei­­neres Heft von Marko. Auch die Zeit­­ihriften bleiben nicht zurüd. Nach Tun Tihkeit veröffentlichen die meijten Kleinere oder größere Aufjüte über Raföczi. Bon den politilchen Zeitjchriften ift es bie von Prof, Szeffü herausgegebene „Ma­­gyar Szemte“, die in ihrem April­­heit gleich zwei aufichlußreiche Beiträge veröffentlicht. In Diefem Zuiammenhang it es interejjant zu erwähnen, da Prof, Seffü in den Vorfriegsjahren duch ein Raköczi-Buh in Das öffentliche Bewuht­­jein Ungarns eingetreten ijt. Damals hat die hausinijtijche Prejie gegen ihn einen rücfichtetojen Feldzug eröffnet, weil er die Gejtalt Raköczis zu natungetrem wie­­bergab. Die willenichaftliche Welt Hat ihn rehabilitiert und heute ift Szeffü den angejehenite ungarijche Hijtorifer. Auch Sranz Herczeg, der Schriftiteller Der ungariichen Gentry und des Mitteljtan­­des, wird jeinen Beitrag zum Räföczi- Sahır Durch einen Einafter liefern, ber demmädhit im Nationaltheater zur Aufe führung gelangen joll. Schon in der Vorfriegszeit hat es in Ungarn einen RäköczisRult gegeben, der jeinen Höhepunft erreichte, als die Ge beine des toten Helden im Sabre 1906 aus der Türkei im die Heimat bejürbdert und in der oberungeriichen Stadt Ku - hau beitattet wurden. Der Räföczi- Kult von Damals wie von heute galt und gilt Dem großen ungarilchen National- Helden. Num war aber die Geftalt Ra­­föczis aukh ein Symbol fürn die damalige politiihe Gegenwart und fie hat ihren ymboliichen Charakter auch in der Heuti­­gen politiichen Lage mod; nicht verloren. Das Geichleht der Raköcezi regierte in Siebenbürgen. Diejes Glied der Heiligen Stefanstrone war Jahrhunderte Hindi ein eigenes Fürjtentum, politifchk getrennt vom weltlichen Qandesteil, den unter) dien Herrichaft des Haufes Habsburg fand. Diejes Siebenbürgen war die Zufluchts­­fätte nicht num » erhtungerifchen Wejens ndien gegen England. Einer Meldung aus Kalfutta zufolge Angriff gegen die nationale Bewegung der verurteilt. Panindiichen Vereinigung eine große Ta­­das indihche Wolt jelbjt berechtigt fei, die, in weldjer bedeutjame Ent­­fünftige Verfaflung Indiens zu jormulie­­gegen die englijche Indien­­| ven. gung ab. Ihliekungen Rolitit gefaßt wurden. Zunädit wandten ih die Tagungsteilnefimer gegen die Ge­­jangenjegung von mund 3000 Bengalen in Kongentvationslagern olbine VBerjahren. Die. Freilafjung der guoliti=, hen Gefangenen und die Abichaffung der Repreiliugejege wurde gefordert. An die indijche Arbeiterihaft wurde ein Aufeuf gerichtet, fi aftiv am Kampfe für die, nationale Freiheit zu beteiligen, Die Verhaflungsrefonm wurde als ein werden müjjen. Zum Schlug wurde die indiihe Ar­­hielten die Arbeitnehmevverbände Es wurde erklärt, daß nur beiterichaft aufgefordert, fi an den Feit-| lichkeiten anläßlich; des Regierungsjubi- ‚Ssums König Geomgs nicht zu beteiligen. gerichtliches | die Beltrevolution und der1. Mai. bewirft, dag diesmal weder von Frank­­weder von dem Das howjetruffiiche „SS tweitija“ bes, Ihäftigt jich in einem groß aufgemachten | reich nach, von England, Leitartitel eingehend mit den Lojungs- | „bedrükten und gefnechteten Indorhina“ worten anläßlich des 1. Mai. Dieje Lo jungen gliedern fih auch Diesmal in augen: und innenpolitijche, wobei es auf: fällt, da entiprechend der Wenderung) Der fowjetruffiichen Stellung zu den meijten Mächten der augenpolitilche Teil diesmal bejonders mager ausgefallen ijt. Nach einem Grwähnung den internationalen Berbundenheit des Puoletariats wird das heidenhafte Ringen den Kommunijtijchen Bartei in China unterjtrihen. Außen­­varualR KRüfiihten Haben es ee nod von Indien die Rede it. Zum Schluffe heißt es: „Proletarien aller Länder folgt den ahnen der Kommuni­­tiihen Internationale, die euch zw newen Kämpfen und Siegen vorwärtsführen. Es lebe die joztalijtiihe Weltrevolution!“ In den innenpolitifchen Lojungen fin­­den ih die Sorgen wieder, die Die Some jetregierung in den letten Monaten be- Drüdten: VBerfagung des Eifenbahnver­­fehrs, Nichterfüllung des Produftions­­planes uf. Ginzelblatt: 12 Heller. |jierendes Veben bringen will. Zu den wichtigiten Aufgaben gehört . a. eim intenjives Werben von neuen "Witglieber, denn nur jo wird es möglich jein, eim richtiges Vereinsleben zu Ichaf­­fen. Die Veranjtaltung von Wettbewer­­ben mit Prämiierung, vom Rurjen und YUebungsitunden für Anfänger, bezie­­bungsweije Yortgejchrittene, it gleichfalls von größter Bedeutung. Ueber die nor­­­nehmiten Greignilie im Vereinsjahr jolt Im Berlaufe der Tagung wurde im- die intexejfterten Kreije ein alljährlich her: mer wieder der Grundiag eines freien In- , ‚wuszugebender Rechenichaftsbericht orien- Dieng, insbejondere einer freien Bauern: | tieren. Jm weiteren wäre es wünjchens- Ichaft betont und; zum Ausdirud gebracht, | | wert, wenn der Verein eine Namensliite ‚dab die Nedefreiheit, Preijefreiheit und |allen in Dedenburg lebenden Stenogva­­‚ Verfammilungsfreiheit wieder hergeitellt Pphen anlegen würde, um dieje gegebenen- und die VBerbrauhsiteuern abgehhafit ‚falls hevanziehen zu können. Wuch jollen die Vereinsitatuten zeitgemäß abgeändert werden, da fie in gewiljer Beziehung be- Nahdem Anna Szenteydrgyi, ein eiftiges und Tangjühriges Mitglied des Vereins, den Kafjabericht verlas, der zur allgemeinen Kenntnis biente, fand unter dem Vorfig des Alterspräjes Prio­­tejion Dr. Gezn Gabor die Neumahl Der Vereinsfunkttionäre jtatt,. Zum Präjes wählte man mit Afffamation den Fachkun- Mädhengymnafiums Dr. Ludwig Mar: jes Profejfior Dr. Iohann von Udvar­­dy-Lafos. Gefretär: Ladislaus Ro - väcs, Notare: Maria Horvath und reits veraltet find. Im Rahmen der Generafverfammlung wurde Ferdinand Mauver, der im Sabre 1928 Dunch entjchiedenes Eingreifen den jinfendenm Verein vor dem fücheren Untergange rettete, zum Chrenpräles, die Profejjoren Dr. Gabriel Merenyi und Dr. Ga Gabor für ihre großen Ver: dienjte zu Ehrenmitgliedern des Deden­­burger Stenographenvereins gewählt, Zum Schlufle der Generallverfammlung beantragte Profefior Dr. Gabor, die Verdienite des im Vorjahre verftorbenen agilen VBereinsmitgliddes Dejiderius Km - labai protofollariich Feitzuhalten und Hievon die Witwe des auch an den weit­­ungarüchen Kämpfen hervornagend betei­­ligten verewigten Helden Durch Weberjen­­dung eines Protofollauszuges zu benach­­tihtigen. Auch ftimmte die Genevalver­­jammlung dev Propofition Dr. Gäbors, der Verein möge fih mit der jtädtijchen Boltsbildungstommilftion bezüglih Der Veranjtaltung von Stenographenfurjen und -übungsitunden im Rahmen den übli­­hen Volfsbildungsturie in Verbindung jegen, mit Danf zu. Nachdem die Generalverjammlung dem geihäftsführenden Vräfes VBrof. von Ud­­vardy=-L2afos fürn jeine bisherige nuf­­bringende Vereinstätigfeit protofollarijch Dant jagte, Shlof der Vorjigende die Ver­­jammlung, die — wir wollen dies zuver­­fchtlich hoffen — eine neue Aera in der Geichichte des Dedenbunger Stenographen- in etidffinede | “ digen Profejior des Hiefigen jtaatlichen a ton bs ref eg er Prä- Ybihluß Eugen Bas, KRalfter: Anna Szent­­györgyi, Hauswart: Dr. Zoltanı Ka­­mandy, Anwalt: Dr. Ludwig Szent­­imvey. In den Ausihuß wählte man: Dr. Elemön Yugoktonovicz Frau Dr. Merander Debreceni-Nagy, Marie Horväatd, Dr. Viktor Mafo­­vi und Ladistaus Thier. Rehnungs­­fontuollove: Julius Sliegenfehnee und Margarethe Savos, Auf Wunich und Erjuhen der Gaskon­­jumenten jowie den Frauen- und Mäld­­henvereine anmrangierte auch heuer Das tädtiiche Gaswerf im Glasjaale des Ho­­tels „PBannonia“ eine Haushal­­tungswodhe, — verbunden mit Wett­­fochen, — welche gemeinnüßige VBaranftal­­tung einen überaus guogen Bejuch aufzu­­weijen hatte. Unjere Hausfrauen und Deren Töchter brachten dem Arvangement Nah erfolgten Wahl gab Präjes Dof- ‚ein Tebhaftes Interejfe entgegen und Die tor Martonos ein großzügiges Arbeits­­| Leitung des jtädtilhen Gaswerfes jorgte programm, das in den jeit mehr als jechs Dafür, daß ji die Beiucher auch diesmal Degennien beitehenden, an Imabitionen auf dem Gebiete des raihen und billigen veichen Verein (dev Dedenburger Steno- Rochens mit Gas viel Nüliches aneignen. graphenverein ft einer der ältejten Grün: | ı Hün die Veranjtaltung der Haushaltungs­­dungen diefer Art in Ungarn) neues pul-. woche gebührt demnah dem jtädtiichen Generalverfammlung des Nedenburger Stenographenvereines. Ferdinand Maurer zum Ehrenpräles, Dr. Geza Gäbor und Dr. Gabriel Merenyi zu Ehrenmitgliedern gewählt. Dedenburg, 30. April. Berfloffenen Sonntag fand, in einem Lehriaale des ewangeliichen Lyzeums Die wegen Beihlugunfähigkeit am 4. April vertagte Sahresgeneralverfammlung Des jeit 63 Iahren bejtehenden Dedenbunger Stenographenvereins jtatt, deren Worth an Stelle des Franfheitshalber abgedianf­­ten PRräfes Ferdinand Maurer der Prior fejlor der hiefigen Höheren Handelsichule Dr. Johann von Udvardy-Lafos führte. Der Borfigende widmete in jeiner Er­­öffnungsrede dem vieljährigen gewejenen Prüjes Yerdinand Maurer, der fich um den Dedenburgen Stenographenverein un­­vergängliche VBerdienite erworben Hat und dem es grüßtenteils zu verdanten ijt, Daß diejer in den Nahfriegswirren nicht ein­­gegangen war, warme Worte der Aner: fennung und Danfbarfeit. Auch, des ver- Itorbenen Mitgliedes Alois Maurer, der mit zu den Gründern des Vereins ge­­hörte, gedachte Puofeflor von Udvardiy- Lafos in pietätsvoller MWeije. Im weiteren teilte der Vorfigende mit, Da fich Für die am 4. Mai in Oedenburg lhattfindendeStenographentonfurren; über 180 Mitteljchülen gemeldet haben, ein er- Treuliches Zeichen des Inteveiles für die­­‚jen jo wichtigen Wifjfenszweig. und ungeriicher Geiitigfeit, es war auıc) der Hort, wo ungariiches Freiheitsitveben Fuß fajlen umd ich zu erniten Aktionen verdichten konnte, Und in biejem Sie­­benbürgen war es das Geichlecht der Ra­­­­ ER re der diesjährigen Haushaltungswodhe. Dedenburg, 30. April. | Gaswert öffentlicher Dan, ferner auch föczi, Darunten insbejondere Yranz Na den Budiapeitenr Zahautoritäten Frau Ni­­folaus Laurijin und Furl. Marie ‚Betri, die befehrende und nügliche Vor­­‚träge hielten und durch praftiihe Vorfüh­­zungen Demonitrierten, wie man mit Gas Be föczi II, das fih an die Spige folder Aktionen jtellte. (Shlu folgt.) *

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