Oedenburger Zeitung, Mai 1937 (Jahrgang 70, nr. 97-119)

1937-05-01 / nr. 97

»,-IFFJI—ITW-scxfs2«sp7sss«zszXWJHMTHMTTJ a a a a an ae ·« Itlledenbuizgerzeiinng Derwaltung: Sopron, Deäfplat 56, Anruf: 19. (15 Ubr) zur Ausgabe. 56, Anruf: 19. Anzeigen: und Abonnements-Annahme. Bezugspreis: Monatlich 2.80 Pengö (jamt Zuftellung ins Baus). $olse 97. Jahre. 70. Unnbhängiges Yolkiiihes Sonbleti fü alle stünde Gamstag, 1. Mai 1937. Schriftleitung: Sopron, Deäfplag täglich nachmittags ı Uhr Gelangt mit Ausnahme von Sonn und Seiertagen Ansaens finanzielle und wirtichaftliche Lage Man mag fich vielleicht darüber wun- Dein, daß es auch jet noch, alfo fait 19 Sahre nad) dem Friedensichluß, „jo etwas gibt“, aber e3 ift leider Tatjache, daß der hohe Bölferbund in Genf auch jest noch Durch einen ftändig hier bei ung meilen­­den Delegierten über die jeweilige finan­­gielle und wirtfchaftliche Lage Ungarns regelmäßig informiert wird. Man wird üh wohl vergeblich den Kopf darüber zerbrechen, was dieje allmonatliche Be­­rzichterjtattung Diefe „hohen Delegier­­ten“ nach Genf über Angelegenheiten, die nur Ungarn ganz allein etwas angehen, eigentlich für einen Zwed hat. Aber mit Der allbefannten Lammsgeduld, mit Der wir Ungarn in diejen legten 19 Jahren alle frafjen Ungerechtigfeiten und harten Scyietfalsihläge zu ertragen gewußt ha= ben, finden uns wohl oder übel auch mit diejer Eigenmächtigfeit des Völferbundes noch weiter ab. Mer. Royal Tyler, der Dieje Bericht­­erjtattung an den Völferbund bier ver­­jieht, hat vor einigen Tagen wieder einen jochen Bericht über Ungarn verfaßt, in welchem er aber, im Gegenjag zu feinen früheren Berichten, bezüglich unferer fi­­nanziellen und mwirtjchaftlichen Lage mehr zu loben, als zu tadeln gewußt hat. Dies­­mal bat diefer freundliche Herr an der fi­­nanziellen Zage des ungarifchen Staates jo qut wie nicht? mehr auszujegen aehabt. Er mußte jogar fonjtatieren, daß die Bi- Tanz der erjten neun Monate dez legten Finanzjahres jest zum erjten Male einen Ueberfhuß auftweiit, was man mwohl auf Die zum Teil befjeren Erträgniffe Der jtaatlichen Betriebe, in erjter Linie der Staatseijenbahnen zurüdführen muß. Aus Wr. Tplers Bericht erjehen wir ferner, dab fich die Lage unferer Nationalbant jeit dem vorigen Jahre wieder merklich gebeffert hat. So hat fich u. a. der Metall­­ichag der Banf bis zum 31. März d. 3. um 16 Millionen Vengd auf insgefamt 141 Millionen erhöht. Aber auch die Gold­­tejerve ift um 5.2 Millionen gejtiegen, und der Vorrat an Devifen ift fogar um 40 Millionen Pengd auf insgefamt 161.8 Millionen Bengd angewachjen. Dies jind in diefen jchweren Zeiten fürwahr recht beachtenswerte Ergebniffe! Demgegen­­über jei e3 nicht unbedenklich, wie in die­­ir Bericht ferner bemerkt wird, daß die chmwebenden Schulden des ungarijchen Staates auch im erjten Quartal d. I. mwie­­der eine Erhöhung erfahren haben. Auch bezüglich unjerer wirtjchaftlichen Lage hat der diesmalige Bericht Mr. Ty­­ler8 etwas erfreulicher geflungen. Er fonftatierte u. a., daß fih die Ausfuhr Ungarns nad) den ferheren Zänderm in der letten Zeit beträchtlich gehoben habe, weil wir ung neue Abjataebiete für den Erport unferer Produkte zu verjchaffen aewuht haben. Auch der Handel3verfehr Ungarns im Inlande und unjere indit­­jtrielle Produftionsfraft jeien in einem teten Wachen begriffen. E&3 Taffe ich dabei allerdings nicht leugnen, daß fich der Lebensitandard in Ungarn jeit Dem vorigen Sabre wejentlich verteuert habe, was wiederum einen allgemeinenhüdgang der Spareinlagen zur Folge hatte. Sehr richtig bemerft Mr. Tyler! Woher joll­­ten wir in diejen teuren Zeiten auch noch das Geld für Spareinlagen hernehmen? — Schließlich jei noch erwähnt, dag Me. Tyler eines der Hauptübel, an denen die ; | sfadfzäxleånm en habe fich im legten Finanzjahre im Ber gleich zum Jahre 1931 um 18.257, alio um 7.8 Prozent, vermehrt. Einzelblatt: 12 Heller. Königliche echte für Horkhy Budapeijt, 30. April. Auf Grund | ReichSverwejer auf Grund des neuen Ge: einer interparteilichen Vereinbarung ijt es nunmehr gelungen, die Grundlage der Gejegesvorlage über die Ausdehnung des Nechtsfreifes deg RKeichSvermwejers feit­­‚zulegen. Dem VBernehmen nach wird der ok» fege3 mit allen Rechten befleidet, welche dem ungefrönten König zujtehen. Der Keich3veriwefer erhält u. a. aber auch Das Recht der Gejetesbeftätigung. Die Anrede des Keichsvermwejers, die bisher Durch­­­­laucht gelautet hat, joll für den Reichs­­verivejer und jeine Gemahlin Oberhoheit jauten. Die Frage des Patronatsredhtes bleibt offen. * GroßzägigeInveftitionen ber erfuchte Repr. Dr. Zoltan Hering den Büngermeifter, er möge dafür jorgen, Daß bei Beratung der jtädtifchen Schluß­­redyrung 1936 wenig andere Angelegenhei­­ten auf die Tagesordnung der MaisGene­­ralverfammlung gejegt werden, um die Schlußrechnung eingehend Ddurchberaten Bi fünnen. Der Bürgermeifter verjprach, in Diefem Sinne feine Anordnungen zu freffen. Zur Kenntnis diente dann die Mit: teilung Dde3 DOberbuchhalterg Ludwig Fabjan, dab der Snnenminijter den städtischen Kojtenvoranfchlag für das Jahr 1937 mit geringen Mopdififationen geneh­­migte. Er erwähnte Dabei, daß der Mi­­nijter den Kojtenvoranjchlag als reell bezeichnete. + Nach Kenntnisnahme weiterer mini­­jterieller Genehmigungen jagte NRepr. Gdza U. Szetely dem Obergejpan Paul von Höayeky Für feine erfolgreiche Snter= gunterVonfitzdesObergefpansPaullDieMitteilungdiente.ziursK-enntnis.Vor­­-ou«Hösg;ye"ßyhieltgdstdrnnachTnittagJ iderstätdifcheMunizipalausfchußeine aiuß«ersordentlich·eGeneralversammlu11g,in tvlelckjerdeervrfitzendedenkützlichetit­­schlafenextRemäsentantcuZofef«K-ci­­mänsundAndtrcasBratratieksowie idemOberfiskalstellvertreterAv«clBe­­«re«czeine21warmenNachtrufwidmete; ihm-AndenkenwuirdeimProtokollver­­thigtMitderUntersertigsungdesPsro- ItokollswurdextdsieRepräsentcmtenJosef sVölkeT,JulixtsHamarundAthatthias Feichtingerbetraut Sodannteilted«ekObergsespanmit, daßanStelbedesinsAckerbauministerium berufenenVeterinärvatesDr.szarlKo­­värzikseitensdesAckerbauministeks kön.ung.Ti-erarztDr.JohannHelf mitdtmrAgendencineZMunjzipal- TicmrztesfürSttMtundKomitat Soptonbiettautwurde. ·"i-eMitteilIrngqud,qmitReudezur Kenntnisgenomm.en,nach"demfichDoktor Helf allgemeiner Sympathien erfreut. Bürgermeifter Dr. Michael Sopro= AyYyi-Thurner referierte jodann, Daß die Durch Ableben freigewordenen KReprä­­fentantenftellen mit den Erfagmitgliedern Franz Hammer und Fofef Keglo­­dich bejegt wurden. Konzipijt Dr. Stefan Molnar unter­­‚breitete dag NRejfript vom Amtsantritt des meuen Sunenminifter3 Dr. Koloman von SzEll, der dur Repr. Univerfität3- profejjor Dr. Karl Bröhle in begeijter­­ken Worten begrüßt wurde. Nedner be­­tonte, daß alle Munizipalausfchußmitglier der dem Wirfen Des neuen Snnenminis iter3 im Sntereffe der Ordnung mit Zus verfiht und Bertrauen entgegenjehen. Bon der Begrüßung wird der Minifter Boriftlich verjtändigt werden. Sodann wurde mitgeteilt, daß Der Snnenminijter die jtädtifhe Schlußrech­­mung dom Sabre 1935 genehmigte, mur wurde gefordert, daß Die Steuer: und Gebühremrürs fände intenfiver eingetrieben werben Sinanzen Ungarns jeit dem Weltkriege franfen, darin erblicdt, daß Ddiejes Fleine Land viel zu diel jtaatliche Beamte md Penfioniften habe. Die Anzahl Dderjeiben joffen. , Mit Begeifterung wurde der Antrag de3 FEML. a. D. vitdz Mladar Szepef- Yy-Buaich bezüglich Gfeichberehtigung und Sicherheit Un garns jordie Schuß Der in den abge­­trennten Gebieten Tebenden wigatri­­ichen Minderheiten angenommen. Der Antrag wird befür­­wortend der Regierung unterbreitet. Zum neuen Oberfistalitellvertreter wurde einjtimmig Repr. Dr. Franz Mär: ?u3 bejtimmt und Nepr. Franz Wa= yan als Mitglied in den jtädtifchen Zen­­tralausichuß entjendet. Auf Borfchlag des penj. Forjtmeifters und Feuerwehrfommandanten Ferdinand Zügn wurde das ventiom bei der Regierung bezüglich der Jnftandjesung ver Landitrage Sopron— Gyr tm Namen der Munizipalausfchußmitglie­­der Danf. Diejen Danf iüberwälzte Der Obergeipan in bejcheidener Weife an die Amtsfunktionäre der Stadt und des Kiomi= tat3 Sopron, die fih um dieänftandjegung obiger Verfehrsader jeit langer Zeit be­­mübt hatten. Statwt von der Organifation Der Fenerivehr angenommen. » Laut Propofition des Repr. Soief Völker wurde dem Feuerwehrfommans danten Ferdinand Zügan für die murfter­­aültige und aründliche Zufammenftelhuing des Statut3 volle Anerkennung. ausge­­wrochen. Wegen nichtgenügender Borbereitung wurde das Kanalifierungsftatut von der Tagesordnung genommen. % Die Statutenänderung bezüglich des Wajenmeifterdienjteg wurde angenommen. Dabei wurde auf Erfuchen des KRepr. Karl Schärmaäar beichloffen, Das Hundeeinfangen jeiteng de3 „Schinders“ dem heutigen Zeitgeijt gemäß zu verlangen. Daz Ein fangen der marfeniojen Hunde mit der Drahtichlinge wurde als Tierguälerei bezeichnet. Der Bürgermeifter wird den Wajen­­meijter auffordern, fich diesbezüglich den heutigen Verhältniffen entjprechend ein­­zurichten. ;(BeidieserAngelegenheitmeinteein RepräsentantimHinter-grund:,,-Vielleicht Tiönntemaudie-HundemitTränengas- Dom-deneinsaugen«—Einanderersagte: »»Der»S-chinter«solltcdicHundentit Würsteindengtünanagenlocken!'«) Auf Untrag des Direftorz des jtädti­­ihen Wafjerwerfes Oberbaurag Qudmwig Sambor-Salufhfa wurde be­­ihlofjen, mit einem Klojtenaufwand von 37.200 Benad an 16 Stellen ver Stadt Die Ermeite­­rung des Waflerleitungsnegez vorzus nehmen. Die Vorrichtung des Chemikfers Guftav Steiner della Pietra in die IX. Ge­­haltsflaffe diente zur Kenntnis. Hiebei bemerkte Repr. Dr. Mar Berczeller, daß e3 Dringend notwendig wäre, die primitive Einrichtung der mufter­­güftig geleiteten chemifchen Berfudhs­­ftation aufzubefjern! Der Bürgermeijter erflärte hierauf, dab bezüglich einer Unterftügung jeiteng der Regierung die notwendigen Schritte unternommen wurden. Das Arbeitspaufchale für den Verwal­­‘ter des Bürgerheimes Karl Feihtin­­ger wurde mit 81 Vengöd pro Monat be­­jtimmmt, Ddesgleichen eine Belohnung für den Feuerwehrpraftifanten Karl Oben­­dorf (1330 Penaö). Nac Bejtimmung der Dienftjahre für Magijtratsrat Dr. Bela Heifler und VBizenotär I. Safe Dr. Artur Beto­­dits wurden auf VBorjchlag dez Direktors des ftüdtifchen Gas= und Elektrizitätg­­werfes, Oberbauiat Geza Emmerth, Für die |, * ·

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