Oedenburger Zeitung, September 1937 (Jahrgang 70, nr. 197-221)

1937-09-01 / nr. 197

:2.-;j-:ss-«iss;js«-,T«ss-sc­t-f,-:—­­ 56, Aneuf: 19. NMxSopnwVch MepvndAbouamentsiUnahw-Bezugipteb: szpeugöomutwujsiwhmx 1 z0nblail En: solliiles Schriftleitung: Sopeon, Deälplag 56, Anruf: 19, Gelang!: mit Aussahme von Sonn und Feiertagen ale stünde tägich nacmitiege ı Uhr (15 Uhr) zur Ausgabe. Mittwoch, 1. September 1937. Ginzeiblett: 12 Heller: Solge 197. Sahre. 78. VOM TAGE 300.088 Lire des VBapites für die Kinder in Santander. Santander, 31, Auguft. Der Bapit hat in hochherziger Weile Monfignore Antonifittt 300.000 Lire als Hilfsfonds für die Kinder von Santander übermit: telt. * Teuppenfonzentration Ruklands in Sibirien. Zondon, 31. Auguit. „Daily Tele­­oraph“ meldet aus Mostau, daß Die Somijetregietung eine jtärfe Atinee an der fibiriihen Djtgrenge -anjammle. — Truppen, Flugzeuge, Artillerie und U: Boote find in der Nähe von Mladimoitof fonzentriert worden; es jtehen dort un gefäht 1000 Flugzeuge, 1000 Tanks und 200.000 Mann unter dem Kommando des Generals Blücher bereit. ü Ein Opfer feiner eigenen Erfindung. Naaybecsteref, 31. Auguft. Im einem hiefigen Hotel wurde der Mafihi­­nrenihloffer Meirner mit fieben Schuf­­wunden tot aufgefunden. Man vermutet, dak Meirner das Opfer feiner eigenen Erfindung wurde. Am Tiihe wurde nämlid eine eigenartige, einem Majdi­­nengewehr ähnliche Schukwaffe vorgefun­­den, mittels der beim Niederdrüdfen des Hahnes zehn Schülfe aleichzeitig abge: feuert werden jollten. Es fcheint, daß Meirner beim Hantieren mit der gelade­­nen Maffe zufällig den Hahn abzog, jo daß ihn die ganze Geihokladung traf. * Eine 'hiitoriihe Benediftinerabtei abgebrannt. Münden, 31. Auguft. In der Ort- Ichaft Rott am Inn brad) in der vergan­­genen Nacht an mehreren Stellen gleim­­zeitig Feuer aus. Eine Brauerei wurde bis auf die Grundmauern eingeäldhert. Das Feuer griff von dort auf das Aloiter und die Kirche über, doch gelang es der Feuerwehr nach mehrjtündigen Bemühun­­gen, die Flammen einzudämmen. Der Sahihaden beträgt etwa eine Million Markt. Das Kloiter, eine Benediktiner­­abtei aus dem Jahre 1086, wurde fait völlig zeritört. * Das Herzogspaar von MWindjor fommt nah Ungarn. Budapeit, 31. Augult. In den er­­ten Tagen des September dürfte das Herzogspaar von Windjor nah Ungarn fommen, wo der Herzog in der Horto­­bagyer Bukta auf Maflerwild jagen wird. * Adele Sandrod geitorben. Berlin, 31. Auguft. In Charlotten­­burg it geitern abends die befannte Schaujpielerin Mele Sandrod, die fi auh als Filmfünitlerin großartig be­­währte, im Alter von 73 Sahren verjchie­­den. Die Entihlafene war Tochter eines Rotterdamer Kaufmannes, fam mit 16 Sahren auf die deutiche Bühne und wurde ipäter Mitglied des Burgtheaters. 1908 309 fie fi von der Bühne zurüd. Wurde dann für Filmaufnahmen verpflichtet und erwarb jih als Filmfünitlerin einen Was | men von Weltruf. | x ra RERETTE EEE TEEN ERESTEESEEETN EN ZEETERERTE Bor einer japaniihen Yffenfive Die Sapaner bereiten>jich zu einem großen Borjtog in Line: Wufung vor. Die Chinejen bauen ihre BVBerteidigiingsftelungen aus, An dieje Ranipffront haben geftern die Iapaner 50.006 Mann herangezogen. Die Dffenfive erfolgt heute oder morgen. Shanghai, 31. Anguit. Shanghai, 31. Auguit. Die dine­­fiiche Agentur Central News meldet, daß 17 japanijche Flugzeuge etwa 50 Bomben auf Tatung, einen wichtigen jtrategijchen Bunft in Nord-Schanfi, abgeworfen und den Bahnhof jhwer beihädigt haben. Er­­bitterte Kämpfe find bei Liangwang, 25 Kilometer jüdlih von Tientfin, im Gan: ge. Die Sapaner gtiffen die Chinejen bei Matihang an der Eijenbahn Tientfin— Bufau an, wurden jedoh unter jehweren Berlujiten zurüdgeihlagen. je Ihe Generaljtab meldet, daß ih Die ganze Eijenbahnlinie BPeting—Ralgärt nunmehr in den Händen der Iapaner be­­finde, bis auf das Stüd des Nanfau: paljes, wo ein Teil der Hinefiihen Trup­­pen harinädigen Widerjtand leilte. Bort Huatlai fommende japanijhe Truppen haben Hjinpao bejegt, während aus Aal­­gan antüdende Abteilungen der Amwans tungarmee ih des Ortes Hlaihuayuan bemädtigten. = gewährten Interview äußerte ih Mar­­ihall Tihiangkaiihek über die gegenwär­­tige Zage. SIapan habe eine Aktion zu dem Zwede unternommen, ein Reich auf dem Kontinent aufzurichten. Der Ron­­flitt, fügte Tihtangkailhet Hinzu, Habe als Ergebnis Bereits die Einigung und die Sammlurtg des hineftihen Voltes ge: gen den unbarmherzigen Feind, der alle internationalen Regeln mikadhte, zur Folge gehabt. China lehtte es ab, ji weiterhin der Behandlung Ju unterwer­­fen, die Japan gewohnt it, China ange: deihen zu Talfen. Nanting, 31. Wuguft. In einem Tientjin, 31. Auguft. Der japani= | dem Vertreter des Reuterihen Bureaus Der Richtangrifisverirag Mostau—Nanling Totio, 31. Auguft. Die Agence Havas meldet aus Shanghai, dak der di­­nejijchjowjetruffiihe Nichtangrifispaft drei geheime Artifel umfalje: Eritens: gegenjeitiger Beiltand und militäriihe Zujammenarbeit gegen den Angreifer im Falle eines Einfalles in die innere oder äufere Mongolei, Zweitens: Somjetrußland entjendet militäriihe Berater, Munition, Rebensmittel und Petroleum. Drittens: offizielle Anerfennung der Kinefiihen fommunijtiiden Partei die Nanfingregierung mit dem Recht der Teilnahme an der Negierung. augerdem Waffen, duch die Konferenz der Kleinen Entente Bufareft, 31. Auguit. tet, betrafen die gejtrigen Bejpreihungen, die im Geilte ;freundichaftliher Zujam­­menarbeit geführt wurden, vor allem die allgemeine internationale Situation. Es wird betont, daß fih die Bellerung im Verhältnis Rumäniens zu Polen pofitiv auf das Berhältnis der Kleinen Entente- Volen auswirfen fünne. Ueber die Bezie- Hungen der Kleinen Entente zu Ungarn bejtehe unter den drei Staaten vollfom: mene Meinungsübereinitimmung, Man Mie verlau=! fünne fonjtatieren, daß nur eine Rege­­lung mit der Kleinen Entente als Ganzes in Frage füme. Die Atmojphäre jowoh!l auf ungariiher wie auf jeiten der Alei­­nen Entente jei einer joldhen Regelung jehr günitig. Die KRundgebungen in Sinaia betref­­fen au eine weitere Befejtigung des Staatenbundes und im Zujammenhang damit die Frage der eventuellen Errid- Hy von Botihaften der Kleinen En­­ente. - u. die Alpenfahrt des Neichsderiveiers Budapejt, 31. Auguft, Nah hier eingelangten Meldungen it Reichsperwe­­jer Nifolaus von Horthy, der gejtern früh Sicht verließ, über Münden nad Friedrichshafen am Bodenjee mweiter­­gereilt. dns wahre Geficht Budanpeils Aus Rom wird gemeldet: Unter dem Titel „Das wahre Gefiht von Budapejt“ veröffentliht Alftdo Marauscelli, ein Mitarbeiter des „PBopolo di Roma“, der fürzlih in Budapeit geweilt Hat, einen interejjanten Artifel über die unga= riihe Hauptitadt. Der oberjlädhliche Rei­­jende — heißt es in dem Artifel — be­­gnügt ji in der Regel mit der einfachen Feititellung, daß eine Stadt Ihön, jhöner oder weniger jhön it als die andere, aber er analyjiert die Gründe Diejer Schönheit nit. Wie andere MWeltjtädte, jo bietet auch) Budapeit für den Fremden reihe Zerjtreuung. Wer aber Ungarns Hauptitadt tatljächlich fennen und lieben lernen will, ver muß vorher das ungati- Ihe Bolf fennenlernen. Die ungarilde Rafje vereinigt in fidh die Unmittelbarkeit des Südländers mit der Bejonnenheit und der Charaktertiefe des Nordländers. Die edle Tradition der Gaitfreundihaft vererbt ji von Generation zu Genera­­tion. Der Hervorjtechendite Charakterzug des Ungarn ijt jeine Väterlandsliebe, die Anhänglihfeit an den Boden und an die Unabhängigkeit. Dieje Leidenichaften le­­ben in den Ungarn mit einer geradezu elementaren Kraft. Belgrad, 31. Augujt. Der penjio­­nierte montenegrinijhe Oberit Milutin VBufovic it im Spital von Cetinje an den Folgen eines Autounfalles, den er vor adt Tagen erlitten Hatte, gejtorben. Neue Terrsrafte in Paläjtina. Zondon, 31. Auguft. - Meldungen aus Baläjtina zufolge wurde gejtern ein Araber in Ierujalem und ;wei jüdijche Arbeiter nahe von Haifa aus dem Hinter: halt erihojlen. Durch eine angeblich ver: irrte Kugel, die einen Autobus auf der Chaufjee Ierufalem— Iaffa traf, wurde ein weiterer Arbeiter getötet. Truppen und Polizei haben eine intenjive Sud aftion nach den Tätern aufgenommen. * Ein Ontel der Königin von Italien geitorben. TngesChranit Die Subiläumsihau des Kunjiver­­eins wird am 13. September eröffnet. Mie verlautet, joll die Schau reich be- Ihiet werden. In Esorna beginnt dieje Woche ein gewerblicher Yortbildungsfurs, der bis Ende September währt. Kirhweihfet in Sopronbänfalve- Wandorf. Sonntag, den 12. September, findet in der Gemeinde Sopronbänfalva- Mandorf das Kirhweihfeit itatt, welches fiherlich auch heuer viele Gäjte aus Sop­­ron und Umgebung aufluhen werden. Die Pläne und Kojtenvoranihläge jür den Bau eines Dampfbades mit gededter Schwimmhalle wird — wie man erfährt die Kismarton-Eijenitädter Finanz: gruppe anfangs September der Hiefigen Stadtverwaltung einreihen. Es ijt nicht ausgejchlofjen, daß die Angelegenheit nod der jtädtilhen September-Generalver­­jammlung unterbreitet wird, 200 Wiener Eijenbahner fommen nädhiten Sorntag mit der Südbahn nad Sopton. Ankunft um 9.40 Uhr vormit­­tags. Die Gäjte ziehen mit eigener Mufif in den Elijabeth-Barf, wo von 11 bis 13 Uhr ein Promenadefonzert jtattfindet. Nachmittags Belihtigung der Stadt und der Umgebung. Bon 16 dis 2. Uhr Tanzmufit im Elijabeth-Barf. Rüdfahrt um 20.36 Uhr. Bom Gerihtshof. Der Wiener Agent Sojef Melihdar wurde vom Hiefigen Gerichtshof zu vier Wochen Gefängnis und 4400 PBengö Gelditrafe verurteilt, weil er unlängit 5 Kilogramm Sadarin von Dejterreih nah Ungarn jchmuggelte. Er wurde beim „Herrentiih“, wo er die Grenze übertrat, gefaßt. Im Nichtein­­bringungsfalle fann die Geldjtrafe in Arreititrafe umgewandelt werden, und zwar ein Tag pro 100 Pengd. Macht ins­­gejamt 44 Tage Arreit aus. Melichar gab fih mit dem Urteil zufrieden. Die Einjhreibirtgen in der Mufitichule Enden am 1., 2. und 3. September, von : Is 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr in der Kanzlei der Mufttihule (Feitetich- Meierhof, Telephon 648) jtatt. Meiiterichajtsipiele der ungariihen Nationalliga: In Szeged: Szegedi 3C— EIO 4:1 (2:1); Ferencväros—Nemzeti 5:2 (2:1); Hungaria—Bocstai 4:0 (2:0); Ujpeit—Rispeft 8:1 (3:1); Szürtetari Phöbus 2:2 (1:0); Töref­­ves-Budai 11 6:1 (4:0).

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