Oedenburger Zeitung, Oktober 1937 (Jahrgang 70, nr. 222-247)

1937-10-01 / nr. 222

R EHEN day = 7 ».—-, S = = » yarası Könyvig IV .­­-«­­. :’,­­sk. - 8 u · . --« . « - . 4 Dewaltung: Sopron, Dehtpleg 56, Auf: 19. Unobhönn! e nalitiihes Schriftieitung: Sopeon, Deälplat 56, Anruf: 19. Uumyeigen umd Abonnements-Uinnehm. Bezugspreis: I Gelangt mit Ausmahine von Sonm und Seiertagen Monatlich 2.20 Pengd (fat Zußehung tus Hans) ZUNDINI UL DIE GLÜUDE sans mecmitage ı une (15 Ute) zur Ausgabe sreitag, 1. Altober 1957. , Einzelblatt: 12 Heller. Bir leben immer länger! Zu diefer für uns und unjer Land ‚recht. erfreuliden Tatjache find unjere jta­­- tiftiihen Gelehrten auf Grund von Bered­­nungen gelang, die fi aus den einzelnen Daten der lebten in Ungarn veranitalte­­ten Volfs;ählung ergeben haben. Wäh­­- rend zum Beilpiel im SIahre 1900 das Durhihnittsalter des einzelnen Menjchen in Ungarn nur 40 Jahre und neun Mo: nate betrug, hatte fi diejes Alter im Sahre 1920 bis auf 47 Iahre und fieben Monate erhöht. In Ddiejer verhältnis­­mäßig furzen Zeitdauer von 1920 ab bis zur Seßtzeit aber hat unjere duchichnitt­­liche Lebensdauer einen weiteren foloija­­len Kortihritt gemadt — das Durd- Ichnittsalter des ungariihen Menichen be­­trägt nämlich gegenwärtig nicht weniger als 59 Sahre und neun Monate! Seit dem Sahre 1920 hat fi aljo die durd- Ichnittlihe Dauer unjeres Lebens um zwölf Sahre und zwei Monate verlängert. Das it doch wirklich interejlant! Ieder ernithaft dentende Menjh bei uns wird über dieje Tatjache unjerer Le­­bensverlängerung gewiß nur ehrliche Freude empfinden. Er fann au dem lieben Gott dafür dankbar jein, dab es ihm vergönnt war, gerade in dem von der Natur jo reich gejegneten Agraritaat - Ungarn zur Welt gefommen zu jein und bier leben zu fönnen, denn es unterliegt faum einem Zweifel, daß in einem Agrar­­‚staate die allgemeinen Lebensbedingungen für jeine Bevölkerung wejentlich leichtere und angenehmere find, als zum Beilpiel diejenigen in den großen Induftrielän­­dern Europas. Wir wollen aber damit nit etwa behaupten, als ob in den gro- Ben weiteuropäiichen Ländern die durd- Ichnittliche Yebensdauer der Völker in den legten Sahrzehnten nicht geitiegen jei. Im Gegenteil — au dort lebt man jekt im allgemeinen viel länger, als noch vor 20 oder 30 Iahren, aber in eriter Qinie des- Halb, weil eben die jozialen und Hygieni- Ihen Berhältnijfe in den weitliden Dän­­dern jchon jeit langer Zeit viel bejlere find als hier bei uns. Mber auch Hier bei uns geht man jeit einiger Zeit, wie wir Dies jhon öfters an diejer Stelle darge­­tegt haben, jeitens der Regierung jehr ernitlih daran, alles bisher in jozialer und Hygieniiher Beziehung Verjäumte endlih nadhzuholen und Ungarns Benöl­­­ferung allmählih aud aller fultureller Vorteile teilhaftig werden zu lajien. Wenn wir aber einmal in punkto Aultur und Hygiene wirflih jo weit jein und vor allem unjere ländliche Benöffe­­tung mit einwandfreien gejundem Trink waller werjorgt haben werden, jo wird unjer fleines Ungarn in der ganzen Welt als ein Mujterland dajtehen, in dem es— | wie dies jpäter einmal die Statüitifer | feitftellen werden — viel mehr Methua­­lems geben wird, als in allen anderen | Ländern. Borausjegung dafür allerdings | ei aud, da unjere Herren p. t. Selbit: | _ mordfandidaten endlich einmal zur Ber­­munft fommen und damit aufhören, ihr foitbares Leben „aus verihmähter Liebe“, gefränftem Chrgei;“, aus „momentaner Notlage“ oder aus anderen ganz nichtigen Gründen einfach von jih zu werfen! Die bo En tedereinführung der Prügelitrafe wäre « Für mande „Qebensüberdrülfige“ jehr an­­emejien. San u a a bannen a ad ea Be end Ber ante en as . . z ---— .-( I-.- *; Fr 1 AT Be => a a N a N age a A ie a a 2 Tan ze, ka nu Ku) —’s,,, — EEE! . , » . · ET asia .- rin) ee -.- - . « . s- . 3 BER sc . N ” 5% - ,».»- k. REN y 4 ? ® a 3 ice, « FE - are ı P ® .­­ Folge 222. Jahre. 70. Mufiolini auf der Jahrt nad) Nom Berlin, 30. Sept. Geitern vormite ‘tags befränzte der italieniihe Minijter­­präfident Benito Mujjolini das Eh renmal, dann wohnte er in Begleitung des NReihsfanzlers Wdolf Hitier Der Truppenparade bei. Im ganzen defilierten 591 Difiziere, 13.095 Mannihafien, 145 'bejpannte Fahrzeuge, und 144 Krafträder. Für die Baradenuf­­itellung diejer Truppenmajje reichte dies­­mal die Charlottenburger Chaufjee nicht, jondern es mußten noch Teile der Sieges­­sallee und der Königspla miteinbezogen werden. Bejonderen Eindrud bei den Zulhauern erzielten wieder die neuen mo­­dernen KRampfwaifen, wie Panzerforma­­"tionen, Tanks, Mbhorhgeräte und ähn- Tiches. Anichliegend an die Truppenparade, weldher eine unzählige Menjihenmenge beiwohnte, folgte beim Reichstanzler ein Ejien und darauf eine längere politiiche Ausiprahe. — Um 13.43 Uhr erfolgte vom Lehrter Bahnhof mittelsSonderzuges 613 Kraftfahrzeuge die Abfahrt Muffolinis. Auf dem Bahniteig hatten fih die jüh:, enden Mitglieder von Partei und Staat, darunter fait das gejamte Reichstabinett, verjammelt, denen der Duce zum Abjichied die Hand drüdte. Bis zum Abgang des Zuges unterhielt jih Mujjolini noh aus dem zeniter jeines Wagens mit dem Neihstanzler, dem er, als der Zug fi in Bewegung jeßte, beide Hände entgegen: trete, um fih) no einmal für die Auf­­nahme in Deutihland zu bedanken. Bis zur Reihsgrenze begleiteten den illuitren Gajt die Reihsminifter Hek und Dr. Frank. Ueber Naht fuhr Mujlolini — ohne Aufenthalt — dur öjterreidhi­­iches Gebiet. Es fanden feinerlei Emp­­fänge jtatt. Auf öfterreihijchem Gebiete bes gleitete den Sonderzug der Sicherheits­­direftor von Tirol. Die Siherungsmaß­­nahmen waren die gleichen, wie bei der Reije nah Deutihland, Muflolini trifft mittags in Rom ein. WELTBERICHTE Torpedvangrifj auf ein japaniihes Slaggihiff. Mie aus London berichtet wird. wurde geitern die Bevölferung Shanghais durd ein anderthalbjtündiges Gejchügfeuer jei­­tens 16 japanijher Kriegsidiffe in Schref­­fen verjegt, das nad einem mikglüdten Torpedierungsverfuh des japanilchen "Slaggihiffes „ISzumo“ einjegte. Das die nejilhe Torpedo erplodierte nämlid) etwa 200 Meter vor jeinem Ziel, daraufhin hät­­‘ten die hinefiihen Batterien die japani­­ihen Kriegsihiffe unter Feuer genommen, die das Feuer erwiderten. Das Blatt „Tagungspao“ teilte mit, dak die Iapaner fieberhaft am Bau einer itrategiihen Eilenbahn zwijhen der Hauptitadt von Tihehol, Tihengtehfu und ‚Beiping arbeiten. Die Bahnlinie, die 'eine Länge von 175 Ailometer haben wird, joll in zwei Monaten fertiggeitellt jein, * Die japaniihe Regierung Tief geitern den Tofioter engliichen, franzöfiihen, ame­­titanijhen und Sowjetvertretern die Ant­­wortnote auf die HinefiihenAnjchuldigun: ‘gen bezüglich des Bombardements hineli­­icher Städte überreihen. Der Wortlaut der Note ijt unbekannt. * Zandwirtetag in Rajfa. Der Ungarländiihe Deutiche Volfsbil­­dungsverein veranjtaltete Sonntag in Rajta (Komitat Mojon) unter Beteili­­gung der Nachbargemeinden einen Zand­­wirtetag, in deffen Rahmen ein Erniefeit, fernereineSchauftellungfür Agr-ar-undHandswerkgerzeugnisfejlstatt­­fand.JnBertretunsgdeSAckerbaumini­­stetserschienStsaatsfekretärDr.Mar­­chall.fernermarendieSpitzenderKo­­mitatgbehördenundderPräfidmtdes Vereins,Ministera.D,Dr.GustaoGraxz, ReichstagsabgeordneterLadiglaugPim tärJVeitergDelegiertedesOefterreichi­­schenBauernbundegerschien-en.Inder amNachmittsagabgehaltenenZeitver­­jammlungergriffStaatgsekretärJJkar­­schalldasWortundwürdigtediela11d­­wirtschaftlicheKulturkdegMosonerKo­­mitats. * Engliihe Flugzeuge für China. London, 30. Sept. Ein Transport von Glouceiter -» Gladiator - Rampfflug­­zeugen iltt nah China abgegangen. Die Lieferung it von der dKinefiihen Regie­­rung noch vor dem Ausbrud der Feind» jeligfeiten in Wuftrag gegeben worden und das britijche Quftminijterium hat den Export der Flugzeuge bewilligt, Es han­­delt fi um die jchnellite Flugzeugtype, die in der britiihen Quftflotte in Berwen: dung jteht. Die Marimalgeihwindigfeit beträgt 400 Kilometer in der Stunde und fie fünnen innerhalb von drei Minuten ;u einer Höhe von 3000 Meter aufiteigen. * Schwerer Unfall in der engliiden uftflotte. 2ondon, 30. Sept. Auf dem Flug: feld von Sealand bei Shejhire ereignete fih eine furKhtbare Katajtrophe. Der Flies ger fand den Tod. Elf Arbeiter erlitten Brandwunden. E Bor der Eroberung Aituriens. Saint Iean de Luz, 30. Sept, Nach Hier eingetroffenen Berichten nimmt an der jpaniihen Tardfront der Wider: tand der ajturijhen Truppen von Tag zu Tag ab. Nach den legten Geländegewin­­nen der nationaljpanijhen Streitfräfte äjt die Bejegung des ganzen Gebietes von Aiturien nur mehr eineffrage von einigen Tagen. Im Abihnitt von Toledo wurden die roten Truppen zurüdgedrängt, jo daß fie die Stadt Toledo nicht mehr beihießen fönnen. 48-Stundentwodhe im Sleiihergewerbe Das Induftrieminiiterium übermittelte der Budapejter Gewerbeforporation Der Fleiihhauer einen Verordnungsentwurf über die Einführung der 48-Stunden- Mode im Fleiihergewerbe zur Begut­­ahtung. Die Einleitung zum Entwurf weilt darauf hin, daß die neuen Beitim­­mungen nur auf die Arbeiter der Schläd;­­terbetriebe angewendet werden jollen. Das VBerfaufsperjonal der offenen Ges ihäfte joll in diefe Regelung nicht einbe­­zogen werden. Abihied von Pireltor sojei Bölfer Der Auffihtsrat, Brofejjorenförper und die Schüler des hiefigen Taubjtummenin­­ftituts nahmen gejtern vormittags von dem nad AOjährigen eriprieglichen Wirken in. den wohlverdienten Ruheitand getrete­­nen Direktor der Lehranitalt, Sojef Böl­­fer, im Rahmen einer Feitfigung herz­­lihen Abihied. Die Bedeutung des Tages würdigte Direktor Franz Wayäan in ‚einer längeren Anjprade, desgleichen er­­innerte ji Brofefjor Julius Takacs des Ächeidenden Direktors in anerfennenden Morten und überreichte Iojef Völker im Namen des Lehrförpers einen jilbernen Lorbeer;weig, auf dejlen Blättern die Namenszüge der Profefioren eingraviert find. Ein Schüler, Iohann Nemeth, verdolmetihte die Gefühle der danfdaren Zöglinge und überreihte dem gewejenen SInititutsleiter einen Blumenjtraug. Im Namen der Abjolventen der Lehranitalt richtete Iojef Torma an Direktor Böl­­fer herzliche. Abjchiedsworte. Für die Ihönen Beweije herzliher An­­bänglichfeit dankte Iojef Völker in war­­men Morten. Kirchweihieltinsovrou 3uGhrendesSchutzpatronesderSop­­ronerStadtpfarrkirche-—St.Michael­­findetSonntag,iden3.Oktober,daSKirch­­weihfeststatt. DieGottesdiewfteinteilungistfolgende: 6,7und8UhrfrühftilleMessen. Halb9Uhrvonnittags:deutfchePre­­digt, gehalten von Stadtfaplan Stefan Rohrer. 9 Uhr vormittag: Bontififalamt, jele­­briert von Prälat-Stadipfarrer Roloman Papp. 10 Uhr vormittags: ungariihe Predigt in der Kirche; Froatiihe Predigt in der Parentationshalle des neuen fath. Fried» hofes. Halb 10 Uhr Meile. 3 Uhr nadhmittags: Bejper. vormittags: ungartiche * Anläklih des Kirchweihfeltes werden viele Gläubige aus den umliegenden Ge­­meinden nad Sopron fommen, u. a. au aus dem Burgenlande. In der MihaelisGalle werden auf diesmal viele Verfaufshütten aufgeitellt jein und in den Weinproduzentenhäujern wirds audh Moit aeben. — die Goproner Kommillion derMindeftlohnbeitimmung im graphiihen Gewerbe Der Innenminijter ernannte auf jedhs Rammerbezirfe die Mindejtlohnbeitim: mungstommilfion des graphilhen Gewer­­bes. Für den Soproner Rammerbezirk find folgende Perjonen zu Rommillions­­mitgliedern ernannt worden! Senatspräjident Dr. Julius Simay ‚um Bräjes; Minijterialtat Siegmund Vandor zum VBizepräjes; Yinanzrat Franz Nagy und Finanzoberrehnungsrat Yranz Baltay zu uninterejjierten Mitgliedern, Geza Szetely und Mbin LefaisLingauer zu ordentliche, Rudolf May und Yriedrid) |Rönai zu Erjiagmitgliedern jeitens Der | Arbeitgeber; Julius Füreg und Paul ‚Ventef zu ordentliche, Edmund Horvdih und Zoltan Töröt zu Erjagmitgliedern jeis tens der Arbeitnehmer. Schriftführer der "Rommilfion it Rammerhilfsjefretär Dol­­tor Ladislaus Simon,

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