Oedenburger Zeitung, August 1938 (Jahrgang 71, nr. 172-195)

1938-08-02 / nr. 172

IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlllllIIIllIIIIIIIIIIIItIIIIIIIIIIllllllllllluts Wxsoproyvetkpcq Wuuddlldommeutsiwwchk Mmpwwwdiwx shfo unavhåugtquuulmimcs Mitmfscullesmnvt täglich nachmittags I Uhr (13 Uhr) zur Ausgabe. &olge 172. Jahrg. 71. Schriftleitnug:509rot,beäkplatzss,21nrnf:19. Gelaugtsüwahmewusouvwickwages dienstag, 2. Auguit 1938. _Einzelblatt : 12 Heller. der Unterricht beginnt... An der Soproner Sommer-Univerjität werden morgen Dienstag Vorträge hHal­­ten: die Fachmänner WUlerander Roh­­tinger und Karl Csäanyi über „Die Beriejelung, mit bejonderer Berüdjichti­­gung der ungariihen Verhältnilje“, bezie­­hungsweije „Die wiljeniHaftlihe Ausgra­­bungstätigfeit in Ungarn“. Dieje Vorträge finden vormittags jhatt. Nachmittags Halten. die Kachmänner Dr. Iolef ISaky und Dr. Endre Kotjis Borträge, und zwar über „Senfungsprü­­fungen von Bauten“, beziehungsweile „Lage und Vrobleme des Wirtichaftsge­­bäudebaues“. Mit dem Vortrag von Dr, Iojef Iafy parallel (won 4 bis 6 Uhr) jpricht Uniwer­­fitätsprofejjor Dr. Sojef Nagy (Zagreb) in deutiher Sprache iiber Die Wdria-Frage. Letterer Vortrag wird auch unjere Marineure interejjieren. Wir bitten für Die bedrängten Wirtidnitshür­­ger um Nachficht ! Borigen Sonntag hat der Aderbaus minijter auf Interwention des Bürger: meitters Dr. Midaell Sopronyi- Thurnmer im Interefje rajher Einbrin­­gung der Ernte die Sonntagsruhe aufge- Hoben; Dieje Begünitigung erjtredte fi für den geitrigen Sonntag nit, was ein­­z3elne Wirtihaftsbürger wahrjheinlich nicht wuhten, denn fie führten ihre Frudt ein, zumal da abermals jchwere Regenwolten am Himmel jbanden und eine vom Regen durchpeitichte und auswachlende feinesfalls erwünigt ft. Die betreffenden Wirtichaftsbürger, denen es um ihr Hab auf dem Adler bangte, brachten eilfigjt die Frucht heim, darunter viele joldhe, deren Rinder an der Maul: und Klauenjeuhe erfranft find und fie deshalb auf die Fuhrgelegenheit eines Nahbars oder Verwandten arges wiejen find. Megen Nichteinhaltung der Sonntags: ruhe wurden zahlreiche Wirtihaftsbürger aufgeihrieben. Sie werden fi wahr Iheinlich demnädjit vor dem Bolizeirichter verantworten müjlen. Im Interejje diejer bedrängten Wirt- Ihaftsbürger, die in ihrem Arbeitseifer au darauf bedaht waren, dak die Bür­­gerihaft der Stadt ein einwandfreies Mehl — und jomit ein gutes Brot befom­­me —, rihten wir an den Leiter Der Staatspolizei, Oberpolizeirat Anton Za= farids, die Bitte, von einer Beitrafung der Aufgeichrie­­benen abzujehen, denn das Einbringen der Frucht drängte. Es ijt au zu erwarten, daß Bürger: meiiter Dr. Michael Sopronyi-Thur­­ner in diejer Angelegenheit beim Leiter der Staatspolizei vorjtellig werden wird! Frucht, Städtisches Lichtspieltheater ZTelephon 424, Vom 1—2. August, Montag—Dienstag: Zwei-große Erfolge in Reprise! Serenade Hilde Krahl, Igo Sym. Verliebt oder verrückt? Läzär Märia, Jävor Päl, Päger Antal. Jugendfrei! Vorstellungen um 5 und 149 Uhr. Hr. Mihnel Sopronhi-Thurner: „Billenichait bricht Monopolien!“ Zur feierlichen Eröffnung der Soproner Sommer-Univerfität ‚Snönfrieminifter Bornemika über die Bedeniung der Sommer-Uniberfitäten für die Hebung des Bildungsarades großen Rathausjaal. ” Feitlihe Eröffnung. Die RBalatin Sojef Tehniihe und Wirt­­ihaftswillenichaftlihe Univerfität veran­­italtet — wie bereits des öfteren gemeldet — vom 1. bis 18, Yuguft in Sopron einen Sommer-Univerjitätsfurs, der mit einem Fortbildungsfurs für praftiih tätige Forjtingenieure verbunden ijt. Die Eröffnungsfeier der diesjährigen Sommer-Univerfität, in der Reihe die zweite, erfolgte gejtern vormittags im Lange vor Eröff­­nung der Feitgeneralverfammlung fanden fi die zahlreichen Hörer jowie die Elite der hiefigen Gejellihaft im Sigungsjaale ein und als etwas nad 10 Uhr PBroreftor Dr. Guftav SzabH als Vorfigender jeine Anjprade begann, war jedes Rlätchen des geräumigen Beratungsianles vergriffen, Dr.. Guftav Szabs begrüßte vor allem den Vertreter des Rultus- und Une terrihtsminilters: Staatsjefretär Roloman von Szily, dann den Imdujtrieminiiter Ga von Bornemißa, den Vertreter des Aderbauminiiters Dr. v. Molcsäs nyi, den Bürgermeilter Dr. Mid. So­­pronyiseThurner und die Honora­­und Vortragenden der zweiten Soproner An den jubilieren­­den Bürgermeijter hatte Nedner bejonders herzliche Worte gerichtet. Rroreftor Dr. Guftav Szab5 betonte nun, daß es für eine fleine Nation wie Ungarn von bejonderer Bedeutung jei, alle Kräfte anzujpannen, um im Kampf der Völfer nit zu unterliegen. Der Kampf it in erjter Linie wirtjchaftlicer Natur und trogdem dem Land fait alle Rohmaterialien gerabt wurden und es an naturgegebenen Energien ziemlich arm ilt, darf diefer Rampf jeitens der Nation nicht aufgegeben werden, Als widhtigite Waffe gilt die Wilfenjchaft und es ijt vornehmite Pflicht der Berufenen, diejes Willen auf europäiihem Niveau zu erhalten. Die Sommer-Univerjitätsfurje jtehen gleich: falls im Dienite diejes Zieles und ijt der diesjährige Kurs vor allem berufen, das Miljen Der praftiih tätigen Foritiach­­feute dem heutigen Stand der Wiljenjchaft gemäß zu ergänzen. SInititutive Fortbildung unjerer Foritfachleute, Die Fortbildung unjerer Foritfachleute joll — wie Redner u. a, mitteilte — injti­­tutin gejichert werden, und zwar durdy Die Errihtung einer Forftlihen Fortbildungs­­anjtalt, für deren Verwirkflihung fi aud der Landeswerein Ungariicher Foritleute mit aller Entihlojjienheit einjegt. Nahdem Dr. Gujtan Szabd allen je nen Berjönlichfeiten, die fih um die Grün­­dung und Förderung der Soproner Some mer-Univerfität verdient gemacht haben, vor allem die Univerfitätsprofejjoren Dok­­tor Eugen Ezett ler, Dr. Eduard Mär­­ffy und Dr. Mird Rommwalter jo wie der nimmermüde Direftor der Go­­ptoner KHremdenverfehrsfanzlei Rudolf Röttihaher, wärmitens Dank jagte, flehte er auf den beginnenden Kurs Got­­tes reichen Segen herab. Die Rede des ISndujtrieminijters. Nach Proreftor Dr, 6. Szabö ergriff Induftrieminifter Gejza von Borne- mißa das Wort, Vorerit überbradte er der Sommer-Univerjität die Grüße der Regierung und des Kultusminilters Graf Telefi und gab jeiner Freude Ausdrud, wieder in der „Stadt der Treue“ verwei­­len zu fönnen. Der Minijter betonte die Vaterlandstreue derBenölferung Soprons, die troß den verlodenditen Ausjihten der ungariihen Staatsidee treu blieb. „Wir Techniker,“ jo jagte u.a, der hohe Gajt unjerer Stadt, „danken der Eivitas fidelijima vom Herzen, dak fie der heimatlos gewordenen Hod­­ihule für Foritfunde und Bergbau­­funde ein neues freundliches Heim fiherte.“ Se. Erzellenz fam dann auf die Bedeu­­tung der GSoproner Sommer-Univerfität zu jprehen, die die technijchen und Natur­­willenjchaften weiteitgehend Beriidfihtigt und es dem Yahmann ermöglicht, jein Mijien „in Form“ zu erhalten. zum Schluß begrükte Indujtriemini­­ter Bornemika in jeiner Eigenihaft als Wirtihaftsfahmann die Zieljegungen der Soproner Hortbildungsfurje, die vor allem geeignet find, den allgemeinen Bildungsgrad zu heben. Mit dem Wunid, die Sommer-Univer­­jität gereiche der ungariihen Nation zum Nuten, jhlog Se. Erxzellenz jeine Ausfüh­­rungen. Sopron, die Schuljtadt. Stwatsjefretär Koloman von Szily iteflte in jeiner hierauf gehaltenen Rede Sopron als eine Schuljtadt im engiten Sinne des Wortes in den Vordergrund. Die zweitaujendjährige kulturelle Vergan­­genheit, die mit der Gründung Scarbane­­tias dur Die Kelten anhebt, machte So­­pron vor allen anderen Städten Ungarns würdig, als Sif der Fakultät für Foritz, Bergbau: und Hüttenfunde zu gelten, de= ten Bedeutung übrigens die Stadt der Treue jofort erkannte, Sie jebte fih auf für die Abhaltung der Sommer=Univerfi­­tät in ihren Mauern ein. Dieje Liebe für die Fulturellen Bejtrebungen und nicht minder die bewiejene Treue zum taujend­­jährigen Ungarland find — jo jcloß Redner — die beite Gewähr, dak Sopron auf in allen Fünftigen Zeiten eine unerjhütterliche Bajtei des ungariihen Stantsgedanfens bleibt! Bürgermeijter Dr, Michael Spopronyi-Thurner über den heutigen Wirtihaftstampf. Nun erhob fih Bürgermeijter Dr. Mi- Hael Sopronyi Thurner zu einer Er wies auf den Wirtjhajts­­fampf hin, der heute in aller Welt tobt. Er ift nicht minder heftig, als wie wir ihm in den Kriegsjahren kennengelernt haben, Zum Glüd gibt uns das Zojungswort: „Wijjenichaft brigt Monopolien!“ Hoffnung, daß au Rumpfungarn diejen um der Sommer-Univerjität. Induftrieminijter Geza von Borne-|tioren der Stadt, des weiteren die Hörer mißa traf Samstag abends 8 Uhr mit­­tels Rraftwagens in Sopron ein, Eröffnungsfeier der Soproner-Sommer- Univerjität beiwohnen zu fönnen. In jei­­ner Begleitung befanden fi Staatsiefre­­tär Dr. KRoloman Szily und Geftion«­­rat Dr, Kornelius Tobias. Auf Wunid des Minilters jand Fein offizieller Emp­­fang jtatt. Im Löwerhotel, wo der Mini­­iter abitieg, wurde der illujtre Gajt und jeine Begleitung von Bürgermeiiter Dof­­tor Mihael Sopronyi-Thurner und Univerfitätsprofeffjor Dr. Edward Marfiy empfangen. Nachdem fich der Miniiter umgefleidet hatte, fuhr er ins &t.=Hubertus-Iagdihlößhen, wo in Ge= jellihaft der Spiten der Behörden und zahlreiher Univerjitätsprofejloren Das Nahtmahl eingenommen wurde Man blieb längere Zeit gejellig zujammen. ‚Aniprade, Minifterpräfident I. Bela v. Imredy in Sopron Das Mochenende verbradte Minijter­­präfident Dr. Bela v. Imredy, deijen Gattin fjeit Tagen in unjerer Stadt weilt und im Nelfy-Imredy-Löwer wohnt, hier­­orts. Sonntag mittags jtattete ihm Indu- Itrieminijter Gega wo. Bornemißa der zur fejtlichen Eröffnung der Sommer­­univerjität nad) Sopron gefommen war — einen Bejuh ab; war gleichzeitig mittags Gajt der Yamilie Imredy. Der Minifterpräfident unternahm ge= jtern nahmittags mit jeiner Gemahlin Durch Die jtädtifhen MWaldungen einen Spaziergang und gelangte dabei auch auf die Saberwieie, wo eben der Kirtag des Zitherbundes veranitaltet wurde. Der Mi­­nijterpräfident, der auf einige Minuten dem Iuftigen Treiben zujah, wurde durch Zitherbund-Ehrenpräjes Wleranderfzreund- Martöd und PBräjes Iofef Dorner be­­grüßt. Der gejtrige Tag Hatte noch eine Fleine politijhde Senjation. Außenminijter Kolo­­man.v. Känya weilte auf Stunden in unjerer Stadt, und zwar als Privatmann.. Er fam vom Blattenjee, wo er zur Erho: lung weilt, nad Sopron und fehrte nad­­mittags zum Plattenjee zurüd. * ER en a 3 RA NEE ae BEN 5 un 3 720, Se SE TORE a a -

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