Oedenburger Zeitung, Dezember 1938 (Jahrgang 71, nr. 272-296)

1938-12-01 / nr. 272

EEE ERREREREETUTR EEE RETTET ni 2 . . .. Oodenbur ge I-tsllsssss-«tIIIIIIIIlIIIlIIIIlIs--tll Derwaltung: Dedenburg, Deäfplat 56, Anruf: 19. Anzeigen und Abonnements: Uinnahme. Bezugspreis: Monatlich 2.80 Pengs (jamt AJuftellung ins Unabhängiges DOLLS Sonblatt fir ale Stände peifung Baus). SchrisclettuitgzOedenburg,Deåkplatz56,Unruf:19. GelangtmitUusnahmevonSonnsundFeiertagen täglich nachmittags 5 Uhr (15 Uhr) zur Ausgabe, donnerstag, 1. Dezember 1938. Einzelblatt: 12 Heller. Solge 272. Jahre. 71. Wir greifen heraus Morgen erfolgt die Sinberufung der Iherinnd-Abgeordneten Budapeit, 30, Nov. Gejtern abends hielt die Nationale Einheitspartei eine Konferenz ab, welder aud Negierungs­­chef Dr. Bela von Imredy beimohnte. Bei jeinem Erjhienen wurden ihm große DOpvationen bereitet. Der Borfigende Bi­­zeprälident Eugen Szinyei-Merje betonte in jeiner Eröffnungsrede, daß die Partei auch weiter unbeugjam hinter dem Mini­­fterpräfivdenten wusharren werde. Bartei nimmt das Sheiden des Außen: minijters von Kanya mit tiefitem Bedaus ern zur Kenntnis. Mintiterpräfident Dr. Bela von Imredy jagte jodann für die opferbereite Treue der Partei Danf. Die Partei und Die Regierung wünjhen eine rechtsgerichtete, zeitgemäße Bolitif. Ein in der Einheit verjchmelztes Lager marjhiert weiter der | Berwirklidung der Ziele entgegen, ohne fleinlihes, die parlamentariihe Mathe: | matitE vor Augen haltendes Zeilichen. Seine Ueberzeugung it, Daß alle fort- Ihrittlihen und jchaffensbereiten Yaftoren der Nation Hinter jeiner Partei stehen. Das Gefühl perjönlider Radhe fennt er nicht, von feinen Prinzipien, jeiner NRid;­­Die | tung, läßt er jedoch feinen Fuhbreit. |gierung nicht verhindern werden, Er hofft, Daß jene, die auf prinzipiel­­ler Grundlage jtehen, die Arbeit der Re- Er er juhte die Partei, im Bemwußtjein ihrer Kraft und ihres Rechtes alle KRränfungen zu vergejjen und in würdiger Weije den parlamentariihen Kampf jortzujegen, doch will er energiich und ohne Zaudern den Meg zu den geitedten Zielen gehen. Sodann meldete der Minijterpräfident an, daß er in der Gifung des Haujes um Donnerstag einzig die Einberufung der oberländiihen Abgeordneten beantragen wird, denn ohne die oberländiihen Abgeord­­neten fann feine Rede von der VBerhand­­lung der großen Reformen jein. Es ilt ihr Reht und ihre Pflicht, zu dem Re­­gierungsprogramm Stellung zu nehmen. Nach) der Rede des Minijterpräfiden­­ten verhandelte die Partei interne Ange­­legenheiten, darunter wurde der Rüdtritt dreier Abgeordneten — Morit Putnofy, Sojef Brogly und Ladislaus Maraktori — zur Kenntnis genommen. | Graf Stefan Ejafy, der Kabinettschef Ranyas, wird vor­­ausfichtlih der neue Außenminilter. Leon Blum, der Führer der franzöfilhen Volfs­­front, Hat die Kammer illegal ein berufen, um gegen Daladier Iharf zu protejtieren. Man it der Meinung, Dak nur wenige Abgeordnete diejem Aufruf Folge Tleilten werden. Die Dilfidentengruppe unter Sıtranyankfy wendete fih in einem Aufruf an die Deffentlichkeit, der zum Kabinett Imredy jcharf op­­pofitionell eingeitellt it. Der Wie­­deranihluß an die Eindeitspartei icheint ausgejhloffen. Für Kemal Atatürf plant die “türkilhe Regierung ein Maujoleum. Es wurde bereits ein Sonderausihuß aebildet, der fi mit der Errihtung befaflen wird. „News Chronicle“, das Deutichfeindliche Blatt in London, falelt von deutiher Mafjenmobilifie­­rung. Das Blatt will willen, daß Hitler drei Armeeforps mobilifiert hat, die in der Nähe der tihehiichen Grenze unter Waffen ftehen. 175 Araberhäujer wurden von den Engländern in Be­­läftina geiprengt. Feldmarihall Göring joll im Winter, wie engliiche Zeitun: gen melden, von König Carol zu einer Bärenjagd nah Rumänien ein­­geladen worden jein. Gelegentlich diejes Bejuhes werden wichtige Han­­dels- und politifhe Fragen erörtert. Franzöfiihen Meldungen zufolge wird fi Reichsaußenminiiter von Ribbentrop am 2. Dezember nah Paris begeben. England wird bis zum Sahre 1941 114 Kriegs- Ihiffe in den Dienit jtellen, und zwar 7 Riejenihlahtichiffe, 24 Kreuzer, 6 Slugzeugmutterichiffe, 40 Torpedo­­bootzerjtörer und 21 Unterjeeboote. Dr. Hada wird heute zum Bräfidenten der tihechojlowatiihen Republit gewählt. Die Majaryf- und Benejh-Bilder wurden aus allen öffentlichen Gebäu­­den entfernt. Sn Schlefien ereignete fi eine jchwere Bergwerfs- Sataftrophe, die wahriheinlih 22 To­­ desopfer gefordert hat. Auf dem Rektor der Kolozivarer Univerji­­tät wurde ein Attentat verübt. Der Täter, ein Advofat, Zonnte dingfeit gemadt werden. Der Rektor ift he­­reits außer Gefahr. ee" 0, BENETMIT FE RED NETT ET ETE PO PEERETEET ALTE TREUEN VERRÄESET EEE BEL EHENER 3 rad Bad Griftenzprobleme Goproner Rauf­­leute und Gewerbetreibenden in der geitrigen Generalverjammlung Im Beijein überaus zahlreiher Mit­­glieder fand gejtern vormittags die vor=­­dentlihde SJahresgeneralver: jammlung der hiefigen Handels- und Gewerbefammer jtatt. Nachdem der VBor­­jigende, Rammerpräles Giga U G3LE- tely, die Generalverfammlung mit dem ungariihen Glaubensbefenntnis eröffnete und die Erjhienenen herzlih begrüßte, beihäftigte er fih mit den denfwürdigen Ereignifjen der le&ten Zeiten, darunter mit der Nüdgliederung des Dberlandes an Ungarn, wodurdh dem ungariihen Handel und. Gewerbe neue Möglichkeiten gegeben worden find. Redner gedachte in danfbaren Worten jener Staatsmänner, die Dieje gerehte ungariide Sade der Verwirkflihung zuführten und _ flehte Ihlieklih des Allmädhtigen Segen auf un­­jeren allverehrten Herrn. Reichsverwejer herab. Bor der Tagesordnung bradte u. a. Ernit Durjt die Beihwerden der. hiefi­­gen Srijeur- und Rajeurmeijter bezüglich der Sozialwerfiherungsanitalt zur Spra­­he, die jüumige Arbeitgeber im Gerichts­­wege mit Gelditrafen belegte, obwohl die Soproner Frijeure und Rajeure infolge drüdender materieller Lage feine Zahlun­­gen leiten fonnten. Redner erjuhte die KRammerleitung, dahin zu wirken, daß die DOTI in der Zufunft mit mehr Einfiht worgehe. KRammerpräjes Szefely erklärte in Be­­antwortung der Interpellation des Ernit Durit, Daß fi. die Aammer mit diejer Beihwerde der hiefigen Frijeur- und Ra­­jeursyahgruppe bereits mehrmals bejchäj­­tigte, es jei aber vorweg feitzulegen, dah die Sozialverfiherungsanitalt gejet- mäßig der Handels: und Gewerbefammer. Sadlage wäre nur dDurh Aufhebung der gejeglfihen Berfügungen möglid. Dennoch wird das KRammerpräfidium nichts unver­­juht Tafjen, Erleihterungen zu fidhern. KRammermitglied Stefan BPoh (Ma: gyardvar) Iprad Icharfe Worte gegen die Hangyae Genojjenjihafst, die — dem Nedner nach — Riejenbegünitigungen leitens des Staates genießt. Die Hangya it Alleinbeauftragte im bereiten Ober­­ungarn, wodurd die KHriltlihen Kleinfauf­­leute ins Hintertreffen geraten. Redner richtete dann an die KRammerleitung die Frage, weldhe Schritte fie zum Schuße der Interejien der Raufmannidhaft unter­­nommen habe. Prüjes Geza U. Szefely betonte in jei­­ner Replif, die dDiesbezüglihen Beichwer­­den bereits. zu .Sahresbeginn zuftändigen Drtes unterbreitet: zu haben, leider blieb der- Aft bisher noch unerledigt. DOberhausmitglied Michael Rauner führte gleichfalls gegen die Hangya=sGe­­nojjenihaft und die Sozialverficherungs­­anitalt Klage, welde zwei Injtitutionen den Leinen Mann jchwer treffen. Es war bereits Mittag, als man zur Erledigung der Tagesordnung jehritt. Die Kammer bejhloß, für die Aktion ‚„Ungar für den Ungarn!“ 1000 Bengö zu jpenden, für den Fliegerfonds „Nikolaus Horthy“ wurden 500 Bengö bewilligt. Sodann nahmen die KRammermitglieder für die Einführung der wollen Sonntagsruhe Stellung und auf Antrag des Großtauf­­mannes Ludwig Stödert wurde bes Ihlojien, die Sperrjtunde am 15. März im ganzen Lande minilteriell feitjegen zu lalien, Im weiteren Verlauf der Generalver= | jammlung wurde pijt-Braftifanten vorgenommen, für wel­­che Stelle drei Bewerber einfamen. Ge: wählt wurde Dr. Stefan Tihida, Sohn des hHiefigen Gajtwirtes Stefan Tihide. jen. Die Generalverjammlung wurde mit den Schlugworten des Borfienden bes endet. Modeneuhciten vorging Eine Aenderung der die Wahl eines Konzis Herrenhemden, Krawatten, Strümpfe, Pullover, Seiden-Wäsche und gestrickte Weisswäsche. Damen-Stoffe, Barchente, Leinen und Tischgarnituren etc. NAOTNER ollert, 11. Telephon 6-14. Aniuchen um Benfionie­­zung Mie man erfährt, Hat der jtädtildhe KRatajterewidenzführer Ludwig Wagner aus Gejundheitsrüdfihten um jeine Ben­­fionierung angejudt. Ludwig Wagner jtand jeit 19 Sahven im Dienjte der Stadt. Er war im jtädtilhen Steueramte tätig, wo er gemwiljenhaft, pflihteifrig und zur vollen Zufriedenheit des Vorgejeßten jein Amt als KRatajter-Evidenzführer ausübte. Sein Scheiden aus dem Amt wird jowohl vom Amtschef Ferdinand Sriedrid, als aud von den Amtstollegen jowie von den Steuerträgern bedauert. Das Penfionierungsgejuh wird der Hädtiihen Dezember-Generalverjammlung unterbreitet werden. BURGENLAND­­NACHRICHTEN Der nädjite Gerihstag in Redhni fin; det am 9. Dezember jtatt. — Am 23... fand in Oberwart im Saale des Gaithaus: les Neubauer eine Tagung der DOrtshan­­delswalter des Kreijes Oberwart jtatt. — Im Sinne der Anordnungen des Vierjah­­tesplanes fand auh in Oberwart eine großzügige Alteijeniammlung ftatt,, mit deren Durchführung die SA. betraut war. Die Sammlung zeitigte ein erfreulidhes | Ergebnis.

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