Oedenburger Zeitung, März 1939 (Jahrgang 72, nr. 49-74)

1939-03-01 / nr. 49

ZssslIsllsIllsllllllllsllIIIIIIIIIIII starngOedeubukg,detkplatz56,21ntufx19. InzrigensusdAbonaWumhse.Bezug-preis: MattichssopenngawiManginhansx USE-IIItssssllllssisssssshk! MWWIMU Kommissian SchrifttettungzQedenburzdeåkplatzöb,21nruf:x9. Belangt mit Unsnahme von Sonn und Seiertagen täglich nachmiltagse 3 lhr (15 Uhr) zur Ausgabe, Folge 49. Jahre. 72. Mitiuoh, 1. Mürz 1939. Sinzelblatt: 12 Heller. | | Ins Inrpathoruffiiche Bolt für den Anichluß an Ungarn Mistolc, 28, Yebr. Der ehemalige ‚Tarpathoruffiihe Miniiter Reihstagsabge­­ordneter Stefan Kencit hat in Mistolc ‚einen Vortrag über das farpathorufjiidhe Problem gehalten. Diejes Problem, führte Abgeordneter Fencif aus, jei vom non entjcheidender Bedeutung, denn von in feiner Eigenichaft als Ob- |der tihtigen Löfung Hänge die Zufunt ‚Europas ab. Die gemeinjame polnijd­­­­| Gefiätspunfte der Beiriedung Europas ungarijhe Grenze miüfje unbedingt ver: wirfliht werden, denn fie werde einen itarfen Wall gegen die marrijtiih-fommu­­niftiihen Beitrebungen bilden. Den bol: ichewijtiihen Bejtrebungen Volofins und Revajs, die den Zwed verfolgen, dak Karpathorugland zum Mittelpunkt der Somwjetpropaganda werde, müjje mit aller Kraft entgegengetreten werden, Die überwiegende Mehrheit des farpathorufji= ihen Bolfes trete jür den Anichlup an Ungarn ein. Bei den jüngjten Wahlen habe die Regierung trof des jtärfiten Ter­­rors nur 427 Stimmen erhalten, 1109 Stimmen wurden gegen fie abgegeben, Do au dies jei eine Fälihung, denn er wijje, da Bolofin insgejamt zwei Stim­­men erhalten habe Eugen d. Fertiäl — Brüles des Nadiovereines Der Soproner Radioverein hielt eine ordentlihe DIahresverammlung ab, in welder nah Kenntnisnahme der verjdie­­denen Berichte Obergejpan a. D. Eugen von Fertjaf zum neuen Bräjes ge­­wählt wurde. In der Generalverjamm­­lung wurde neuerlich betont, Daß der Ver: ein allen Mitgliedern in Fachfragen gerne und unentgeltlich zur Verfügung jteht. Ein Streiter er ungariihe Zum Tode des Mufifprofejjors Alerander Katpati, Das unerwartete Wbleben des Mufit: profejiors und Komponijten Alezander, Kärpati Hat in weiteiten Kreijen der hieji: gen Bevölkerung aufrihtiges Bedauern | ausgelöjit. Für zahlreiche fulturelle Ins | ftitutionen bedeutet Der Tod des VBrofejjors | | Karpati einen empfindliden Berluft, da er im Interejie diejer Yaktoren jtets voller , Eifer arbeitete und wejentlih zu deren Entwillung beitrug. Ws Bizepräjes des fiterariihden Vereins Franfenburg, als Mitglied des Fünftlerifhen Romitees des Landesverbandes Ungariiher Gejangsver= | einigungen, mann der fünitleriihen KRommiljion Des Soproner Sängerbezirfes ujw. war der Entihlafene Jahre Hindurd) jelbjtlos be müht, um die Sadje diejer eriten Kultur­­einrichtungen der Stadt, beziehungsweile des Landes, vorwärtszubringen. Die große Zahl tühtiger Mufifer, Ran toren und Sänger, die Brofejior Meran: der Karpati in Iahrzehnte betragender pädagogiiher Wirkjamfeit hHeranbildete, legt beredte Zeugenichaft über jeine h9= hen Qualitäten als Bolfserzieher ab. An aufitrebende Talente hat der Viel: beihäftigte immer aneifernde Worte und wenn nur möglid, ebnete er deren Wege. Seine zahllojen Ronzert- und Theater­­fritifen in den hiefigen Blättern werden dem künftigen Foriher der Theater: und Mufifgeihihte Soprons immer eine Quelle verläßlider Daten bilden. Die Bibliographie von Prof.Karpatis Auf­­lägen und Kritifen würde viele Seiten füllen. In Mlerander Karpati verlor die Mu­­ifftadt Sopron einen berufenen Verfünder der Ewigfeitswerte flaffiiher Tonwerte, der aber auch zu den beiten Kennern der Moderne zählte. Vor mehr als drei Iahrzehnten, als der größte lebende un­­gariihe Tondihter, Bela Bartöf, die eriten Triumphe feierte, war es eben un­­jer nunmehr verewigte Meifter, der für ihm Lanze brah und in einem in der „Dedenburger Zeitung“ erjchienenen Ar­­titel auf Bartöfs Milfton hinwies. Da- Dur Teiftete er Der Soproner Mufitge- Ihichte einen jpeziellen Dienft, denn des großen Bartöfs Talent entdedte jujt ein Soproner: Chriftian Altdörfer. Das tonjchöpferiihe Wirken des Ver: ewigten wollen wir nadhitehend jkizzieren: Die Opuszahl bewegt fi bei 400. Dar­­unter einige Opern, eine Symphonie, das Streihquartett „Coolidge“, Orheiter-, So: Ioflavier-, VBiolin- und Klavierwerfe, Vo­­tales ujw. Karpatis Werfe — namentlich Chorfompofitionen — wurden bei vierzig­­mal prämiiert, und zwar im In- und Yus­­band. Dieje feine Tonjhöpfungen werden die fünftleriihen Fähigkeiten des tajtlos Schaffenden allezeit fünden. Dieje wenigen Angaben dürften genü­­gen, um die Größe des Berluftes, den Sopron und mit ihm die ungariihe Ge­­­­jamtfultur dur den Tod PBrofefiors Ale­­zander Kärpäti erlitten haben. Seiner. tiefgebeugten Witwe und den drei hoff: | nungswollen Söhnen jeien die Morte des Direftors des Soproner evangelijhen Lehrerjeminars, Karl Rozjondai, die die Trauerparte Diejer Lehranitalt feithält, ein lindernder Troft in den jchwerenStun­­den der Prüfung: „Der Berewigte war zwangig Jahre Hindurh Führer unjerer Schüler im heh­­ren Reich der Töne. Er war ein veritänd­­Inispoller $reund unjerer Jugend, Geine ‚Arbeitiamteit als Tondichter und Förde rer der Gejangvereine Hat au unjeres Snitituts Ruhm gefeitigt. Er hat jeinen Namen in die Gejhihte des Soproner evangeliihden Lehrerjeminars und Herz jeiner Schüler für allezeit eingejchrie­­ben. Brofefjor Alerander Rarpati war ‚zeitlebens ein unermüdlicher und anjpor­­nender Streiter fürs ungarische Lied, echter Runjt und Literatur. Wir werden jein Angedenten jtets in Treue bewah) ten!“ Beim Begräbnis, das heute Dienstag, 3 Uhr nadmittags, im evang. Friedhofe itattfindet, werden der Mufifverein, der „Serfivalför“ und der Schülerhor des evang. Qehrerjeminars fingen; Abjchieds­­reden Halten Bürgermeilter Dr. Michael SopronyisThurner im Namen des Yrans fenburg-Bereines und Direftor Karl Ro­­fondai im Namen des evang. Vehrerjemi­­nars. ins Bädermeilter sohasn Ranler neitorben Der au in unjerer Stadt gut befannte und geadhtete Harkuer Bädermeilter Io: bann Zagler ift nad) langem, jchwerem Leiden im 43, Lebensjahre verjhieden. Durh jein Frühes Mbleben wurde eine weitverzweigte VWerwandtihaft in Trauer verjeßt. Der Verblichene, der morgen Mittwoh, 2 Uhr nachmittags, im Harkuer Ortsfriedhofe zu Grabe getragen wird, wird von einer untröftlihen Witwe und zwei Kleinen Kindern beweint. Zum Lei­­henbegängnis rüden die Rriegstameraden von Harka mit der Mufit aus. Generalveriammlung des KerAKTosZ. Die Hiefige Ortsgruppe Des Qandesver­­bandes Chriftliher Handelsangeitellten, Kaufleute und PBrivatbeamten hält ihre ordentliche Generalverjammlung Sonntag, den 5. März, 10 Uhr vormittags, im Meiken Saale des Hotels „Bannonia“ ab, bei welcher Gelegenheit die Neuwahl der Funktionäre vorgenommen wird. Außer­­dem beginnt Die Anmeldung für die rei­­reilen nach Deutihland und Italien. Im Rahmen der Generalverfammlung wird aub über die Kammerfrage geiprohen werden. Bor dem Polizeirichter MWie berichtet, nahm vor einigen Tagen die hiefige Stwatspolizgei den Ausländer Sojef N., der bei einer Yamilie in der Magyarsucca in Untermiete wohnte und für einen auswärtigen Staat Propaganda betrieb, in Haft, während veridhiedene Schriften, die man in jeinem Zimmer vorfand, beihlagnahmt wurden. Der indhaftierte Iofef N, ge gen den die Unterfuhung im Zuge it, Hatte fich geitern vor dem Bolizeirihter Franz Köves wegen unerlaubten Ge­­brauds des Doftortitels zu verantworten. Er wurde wegen diejes Vergehens zu at Tagen Arreit verurteilt. Berhaftung Die Polizei nahm den 2djährigen hiefigen Taglöhner Eugen Horväath in Haft, weil er zum Schaden der Soproner Einwohnerin Elja Rehberger aus dem Dahraum des Haujes Schlippergajfe 22 Roh und Borzellangeihirr entwendete. Eugen Horvath war in den Dahraum ge: waltjam eingedrungen; DasGeidhirr fonnte zuitandegebracht werden. Befikberänderungen Es fauften: Sohann Moter von Witwe Sohann Moter, geb. Elife Bauer, einen Ras-Sutten-Weingarten im Ausmaße von 316 Quabdratklafter um 260 Pengö,; An- Dreas Felber und Gattin, geb, Roja Fa: hing, von Frau Ferdinand Kheim, geb. Sudith Holzmann, einen Webermah-Ader im Ausmaße von 1208 Quadratflafter um 530 Pengo. * Hausdurhiuchungen Die Polizei nahm bei den Führern und bei mehreren Mitgliedern der hiejigen Hungatriftengruppe, Die bekanntlich be­­hördlich aufgelöft wurde, Hausdurdjudun­­gen vor. Es wurden u. a. verjhiedene Schriften beihlagnahmt. Das Gerüdt, daf 70 Mitglieder der Soproner Hungarijten­­gruppe verhaftet worden find, entipriht nicht der Wahrheit. Es wurden biok einige auf Der Bolizeihauptmannidaft verhört und die Ausjagen zu Protokoll ge­­nommen. In der hinefiihen Provinz Sintiang befinden fich 10.000 Somjet­­truppen, Die gut ausgerüjtet find. In Barcelona wurde, wie jett erit befannt wird, das ungarische Ronjulat von den ab­­ziehenden jomwjetipaniihen Soldaten geplündert. Sn Sory bei Paris jtehen jeit 5. d. fieben Waggons mit Kitten im Gejamtgewiht von SU Tonnen. Die Kijten enthalten Sil­­berwaren und Goldmünzen, die man aus Spanien nah Frankreich brachte. Es handelt fih um Raubgut. Unbefannte haben in der Naht auf Sonntag in der Gemeinde Sopron­­banfalmaMWandorf alle Wohnungs: fenfter und eleftrifhen Leitungmafte mit Hafenfreuzwimpeln aus Bapier beflebt. Die Gendarmerie foriht mach den Klebern. Die. MWimpel wurden entfernt. Aufruf! Die Hiefige Ortsgruppe des Landesverbandes Ungariiher Handelsan­­geitellter fordert die Mitglieder auf, im Entlaffungsjall zweds Schuß ihrer Inter­­ejlen unbedingt die Hilfe der Lofalorgani­­fation in Anjprud) zu nehmen. Eventuelle Entlafjungen find jchon aus jhatiftiichen Gründen in Evidenz zu nehmen. ötädtisches Lichtspieltheater Zelephon 424 Dienstag, den 28. Februar: Auf vieljeiti­­gen Wunfd zum zweitenmal! Eistönipin Zuftige Abenteuer einer feinen Norwege­­rin. Brahtvoolle Ausitattung! Hauptrol­­fen: Sonja Henie und das 200F6pfige Eis- Ballett. — Eritflajfiges Ergänzungspro­­gramm. Sugendfrei! Boritellungen 5, 7, 9 Uhr. — In der Pauje der 5-Uhr-Vor­­itellung die Ziehung des Wettbewerbes „Bo find die 13 Stühle?“

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