Oedenburger Zeitung, Juni 1939 (Jahrgang 72, nr. 123-146)

1939-06-01 / nr. 123

WEREETERERTTTENITETTE m FRTEEEETTEEE TEEN RERERETT SEELE ZEEEHERETFE UT TRREITE a ‚donnerstag, 1. Juni 1939. Na den Wahlen Mit einem Gefühl der Erleichterung und Beruhigung Tieft man die Berichte über den ruhigen Verlauf der Abgeord­­netenwahlen im ganzen Qande jowie über das erfreuliche Endrejultat, das der Ne: gierung eine überwältigende Mehrheit jiherte. Es werden die beiden Pfingit­­feiertage im politiiden LZeben der Nation für fange Zeiten dentwürdige Tage blei­­ben, die als dDerAinfangspunft eines neuen Zeitabjihnittes im Leben der ganzen Na: tion betrachtet werden müllen. In hohem PBrozentia stellte fich die Bevölferung des Landes Hinter die Re­­gierung, damit gleihjam den Beweis Tie­­fernd, Daß fie Vertrauen zu ihr hat und das Geihid des Landes ruhig in ihre Hand legt. Sie tat Dies in geheimer Ab­­jtimmung, bei Weußerung des freien Millens, der Stimme der Weberzeugung folgend. Das Bolf hat geiproden und jeine Stimme ijt heilig. Es gilt dies nicht nur für die überwältigend große Anzahl der Mähler, die zwar politijch anders eingeitellt, doch auch nichts anderes will, als das Mohl der Nation und jomit der großen Bolksgemeinihaft, in der wir leben. Damit it aub die Möglichkeit der feiten Zujammenarbeit des neuen Barla: ments gegeben. Das gemeinjame Ziel, das Mohl des Landes und jeiner Bürger, das muß das fejte Bindemittel jein, das Regierung und Oppofition zu weiterer zielbewuhter Aufbauardeit vereinigt. Eine gejunde Oppojition jcha­­det nie und wir haben die Ueberzeugung, day mit dem nennenswerten Blod Der Pfeilfreuzlerpartei eine gejunde Oppofi­­tion in das Parlament einziehen wird, Ein gemeinjames Ziel Tiegt vor: d’e Hin­­gebungsvolle Aufbawarbeit im Imterejie des Landes und Meinungsverichiedenhei­­ten fönnen nur betreffs des e'nzufhla­­genden Weges beitehen. Und hier wer: den Männer, die von der Tragweite ihrer zogen und verantwortungspriten Aur sche erfüllt find, gewiß den reiten Meg finden, der ein Vorwärtsgehen neben: und beieinander möglich madt. Mit Freude und Genugtuung erfüllt es uns aber aud, da fi die Deutjd­­iprechende Venclferung unjerer Stadt und beionders der Umgebung jo vorbehaltslos und treu ar die Seite der Roererung iteffte. Es ijt dies nicht zum geringen Teil audh eine Rechtfertigung jür die „Sedenburger Zetiung“, die irog mander Anjeindungen immer den Weg nüchterner Ueberlegung ging und das Wohl der Ge­­jamtheit vor Augen hielt, Wir Hatten Vertrauen zur Nationalitätenpolitif der Regierung und wir jehen nun, dak Dieje uniere Weberzeugung immer weitere Kreije erfaßt. Denn auch hier ijt ein ge­­genjeitiges Veritehen die Vorbedingung einer friedlihen Zulammenarbeit. Sie fann aber nur erreicht werden, wenn man Vertrauen zueinander hat. Das verfün­­deten wir immer offen und ehrlich in den Spalten unjeres Blattes und mit Freude und Genugtuung jehen wir, daß Diejer Standpunft auch in der Willensäußerung der deutihipradigen Bevölkerung des ganzen Landes jet bei den Abgeordneten. wahlen zum Yusdrud gelangte, indem fie ihr Vertrauen zur Ne: gierung rejtlos befundete, Die Regierung wird Dieje erfreuliche Tatjache gewih nicht unbemerft lajjen. Sie hat ihr Entgegenfommen aud) bereits gezeigt, indern fie zur amtlichen Kandi- Dierung dreier Vertreter des uns | weiteren men ihre Zujtim: |arbeit gelegt, die aud dem ungarländi- garländiihen Deutihtums mung gab, von denen u. a. Dr. Heinrich |jhen Deutjchtum Brandt zu Mans |joll. Mühl (Arzt) und date gelangten. IljillsissläjsllslslssllIlIIIIIIIiEI Verwaltung:Sopron,Veåkplatz UnzeigensundUbonnementsszlnnahme.Bezug-preis: Monatlich2.80Pengö(sathustellunginSHauS). $olge 123. Jahre. 72. a: PELTITTLLITTITTTTLTITTT LITT 56, Anruf: 19. in Unullllånllillksvlllitlflllks Der Neirhstagsabgeordnete _unjerer Stadt, Außenminiiter Graf Stefan Cjafy, erihien befanntlih vor Tagen im hiefigen evang. Leie- und Sünglings­­verein, wo er von den Wirtichaftsbürgern und Meinproduzenten herzlih empfangen wurde. Bei diejer Gelegenheit unterbrei­­tete der Präjes des Weinichanfvereins Dr. Wilhelm Laehne die MWünjhe der Soproner MWeingartenbefiger und Wirt­­ihaftsbürger, wobei er heroorhob, da es vor allem ein Wunjch der MWeinprodu­­zenten wäre, wenn die Regierung Telefi in Sopron jtaatlihe Weinfäufe tä­­tigen und einen jtaatlihenWein­­feller errichten würde! Der Minilter gab damals das Ver: Iprechen, bemüht zu jein, die Münjche der. MWirtihaftsbürger und MWeinproduzen­­ten zu erfüllen. Der erite Wunjch geht derzeit in Er­­füllung. Es werden — wie befannt — auf Intervention des Außenminiiters Graf Cjafy jeit Tagen in unjerer Stadt Meinfäufe für das Militär getätigt. Mie uns der Präjes des Weinichant: vereines Dr. Wilhelm Laehne mit­­teilt, hat der Entjendete der Budapeiter Meinverwertungsgenojienihaft der Lane despereinigung Ungariiher Weinprodu­­zenten, Injpeftor Yarfas, bisher 500 Heftofiter Wein Sopron zujammengefauft, beziehungsweije in den Aellern zahl: reicher Soproner MWeinproduzenten Die Gradation der Weine feitgejtellt und die Meinfäljer verjiegelt. 25 Prozent derKaufjumme wurde als Angabe in die Hand der Weinproduzenten ausbe­­zahlt. Der Abtransport der gefauften Meine erfolgt, jobald die Iransport­­itelle jejtgejegt it. Dann wird auch der rejtlich eTeil der VBerfaufsjumme ausbe­­zahlt werden. Mittlerweile werden die Käufe fortgeijeßt und Dr. Wilhelm Laehne ridtet an die Soproner Weinproduzenten, — die gemwillt jind, an das Militär Meine zu vertaufen, — den Aufruf, dies eheitens im Weinichanfverein (Silbergafje 13) anmelden zu wollen. Bisher find im Weinjchanfverein insge­­amt 900 Heftoliter Wein zum Berfauf worden. Die betreffenden MWeinproduzenten werden durch SInipeftor Sarfas in der Reihe der erfolgten Anmeldung aufgejuht und die Käufe ab­­geichlojien. * MWie wir erfahren, joll aud der zweite Wunich Der Soproner Weinprodus zenten: Errichtung einer jtaatlihenMein­­tellerei in Sopron, erfüllt werden, und zwar gleichjalls auf Intervention des Reihstagsabgeordneten unjerer Stadt, Außenminijter Graf Ste: fan Cjafy. Geitern nadhmittags traf der Direktor der Budapejter MWeinverwer­­tungsgenojlenjchaft der Yandespereinigung Ungariiher Weinproduzenten Kull: mann in unjerer Stadt ein und erihien in Begleitung des Inipeftors Jarkas und des Präjes des MWeinichanfvereins- Dr. Wilhelm Laehne bei Obergejpan Baul von Högyeky und Bürgermeiiter Dr. Mihael Sopronyi-Thurner, mit denen Beratungen über Errichtung einer jtantlihen Weintellerei in Sopron geführt wurden. Der Staat mühte für Diejen Zwed die Baufojten von 200.000 Pengö zur Verfügung jtellen, während die Stadt den hiezu notwendigen Baufompler — und zwar unweit einer Eijenbahnitation — überlajjen jollte. Der Regierungsvertreter Obergejpan Paul von Högyeky jowie Bürgermeiiter Dr. Michael Sopronyi-Thurner braten für die Angelegenheit das größte Ber­­tändnis auf und der Plan fand ihre volle Zujtimmung. Beide hohen Amtsjunftio­­näre werden die Aktion mit voller Kraft unteritüßen, . Das Präfivium des Soproner Wein­­ihantvereins jegt fi dafür ein, daß in Sopron ein neuer, moderner Weinkeller errichtet werde, wodurd gleichzeitig die Soproner Gemerbetreiben­­den zu Yrbeit und Verdienit ges langen jollen, Man it aber auch gewillt, bis zur Beendigung des Baues es mit einem großen Privatfeller vorlieb zu nehmen. Es it zu Hoffen, daß nun aud diejer MWunih der Soproner Weinproduzenten durch das erfolgreihe Zutun unjeres Reihstagsabgeordneten Dr. Cjafy ehe itens erfüllt wird SH. Schriftleitung: Sopron, Deäfplat 56, Anruf: 19. Gelangt mit Ausnahme von Sonn: und Seiertagen ondinlt it alle stünde täglich nachmittags angemeldet x 1 Uhr (15 Uhr) zur Musgabe Einzelblatt: 12 Heller. Sonron befommt einen itantlihen Weinteller Bisher 900 Heltoliter Wein aufgekauft! die Weinläufe werden fortgejekt! LETTERTTT I ZELTE REN LEE EEE NFRRTEENDE.T URS STREET TEETERTENTENEETETREENEIEETERT J Damit it der Grunditein vertrauenspollen zu einer Zujammene zum Wohle nie 4 TEE TTS EEE en FTTEERTER Sahnen heraus Heute Mittwoch, 7 Uhr abends, wer: den im großen Saale des Rathaujes die Abgeordnetenmandate an den Reidhstags­­vertreter unjerer Stadt — Außenminiiter Graf Stefan Cjafty — überreiht wer­­den. Aus diefem Grunde richtet Bürger­­meiter Dr. Mihael Sepronyi- Thurner an die Hausbejiger die Bitte, am heutigen Tage zu Ehren des Soproner Bertreters - im Reichstag die Häujer zu beflaggen! Franungen In den legten Tagen traten in Sopton folgende Brautpaare in den Stand der Ehe: Schuhmader Franz Galfö und Ther. Lederer; technilcher Beamter der OMTR Vinzenz Giczi und Mloije Hleber; Kauf: mann Franz Paul Piandler und Marie Kirnbauer; Kaufmann Bittor Kövari und Thereje Kotmanef; Maurer Matthias Unger und Anna Artner; Fleiichhauer und Selher Ludwig Sitos und Irene Por; Schuhmadher Roloman Horvath und Ida Feier; Arzt Dr. Iohann Pen und Sojefa Grafl. Ungariih-iugollamwilcher Häftlingsaustauih Kelebia, 31. Mai. Zwilchen der ungariihen und der jugojlawiihen Ne­­gierung werden bereits jeit Tängerer Zeit Bersanvlungen über den YAustaujh vor Häftlingen geführt. Der ungariihe Ge: jandte in Belgrad Baron Georg Batch): Bellenyey hat Anfang Mai mit der jugo- Hawijhen Regierung eine Vereinbarung getroffen, wonad) ein Teil der politiidhen Häftlinge aus der Haft entlajlen wird. Im Sinne des Abfommens wurden am 26. Mai in den Nachmittagsitunden von den ungarijchen Behörden in Kelebia vier jugojlawijche Staatsbürger, die ihre Stra­­fen in Ungarn verbüßten, einer jugojla­­wilhen Rommilfion übergeben, die im Austaufh fünf ungariihe politijhe Ge= fangene einer ungariihen KRommilfton, unter der Leitung des Geftionsrats im Augenminijterium Dr. Julius Steidl übergeben hat. -d

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