Oedenburger Zeitung, Juli 1939 (Jahrgang 72, nr. 147-172)

1939-07-01 / nr. 147

Gedenb Verwaltung;Sopron,Deåkplatz UnzeigensundAbonnementssAnnahme.Bezugspreis: Wonatlich 2.80 Pengd (jamt Zuftellung ins Haus). IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIsIIIIIIIIIIII 19. ge = BR KETDe ee 56, Anruf: unavyånoiueznnlitiimes Ianbintt für alle SIÜNDE sis vecmitags ı Schriftleitung: Sopron, Deäfpias 56, Anruf: 19. Gelangt mit Ausnahme von Sonn und Seiertagen une as und zur Ausaet: Samstag, 1. Zuli 1939, Einzelblatt: 12 Heller. Solge 147. Jahrg. 72. der Streitfall Alein-Mühl im. Abgeordnetenhaus WUbgeordneter Dr. Mühl widerlegt die Anfchuldigungen. BekanntlichbrachtcdetAbgeordnete derKleinbasnidwirtepartenAntonKleiin im Abgeordnetenhaus in einer öffentlichen Sigung gegen den volfsdeutichen Abge> ordneten Dr. Heinrich Mühl, der Mit­­glied der Partei des Ungariihen Lebens ft, Schwere Anjchuldigungen ein, auf die er Antwort forderte. Abgeordneter Dr. Mühl beantwor­­tete nun die Anjchuldigungen des Abges ordneten Klein und widerlegte dieje in einer längeren Rede, Die wir nachfolgend in Kürze veröffentlichen: Dr. Klein, fjagte der Abgeordnete Mühl, behauftet, daß der Volfsbund aus> ländiihes Geld erhält. Ich frage, Tagte Dr. Mühl, wer, wo, weldhen Betrag, für welchen Zwed jemand befommen hat? Der VBolfsbund ijt der Verein der Un garländiichen Deutichen. Es wird Aufgabe der zujtändigen Stellen jein, die Yinanzie> rung des Vereines zu kontrollieren. Sollte irgendwelche Unregelmähigfeit entdedt werden, jo muß man gegen den Verein gejeglich vorgehen. Es gibt feinen Min» derheitenführer, der nicht mit ähnlichen Antlagen angegriffen worden wäre Wir wollen in jeder Hinfiht in Harmonie mit dem Ungartum arbeiten. Wir wollen aber das völfiihe Veben der Deutichen Teben. Hätte fi Dr. Klein mit mir in Ver: bindung gejegt, jo hätte, ich feine Auf­­merfjamfeit auf viele Dinge Tenten fün­­nen und er hätte die Dinge mit anderen Augen gejehen. Seine Behauptungen wa­­ren jedoh unwahr. Dr. Klein bejhuldigte mich dejjen, daf ich die ungariiche Fahne nieht auf mein Haus Hiljen wollte. Ich wohne jeit zehn Sahren in Bonyhad, acdteinhalb Jahre wohnte ich in einer Mietwohnung und hatte eigentlich feine Gajjenfront. Anjon= iten ift es Pilicht des Hausbefiters, die Fahne zu Hilfen. — Auch it die Antlage des Ausipudens unwahr. Die joziale Lage it derart. Daß leider viele Arbeiter in Deutichland arbeiten. Dieje Arbeiter fom­­men von Zeit zu Zeit nah Haufe. Ich habe niemanden gerufen. Das ungarländiihe Deutihtum jteht auf dem Fundament der Stwatstreue. Ich wünjche feine Beichwerdepolitif, jondern eine aufbawende Politif zu machen. * Yukenminijter Graf Stefan Ejafy über die parlamentarijhe Debatte zwiidhen den Mbgeoröneten Dr. Mühl und Dr. Klein. Augenminijter Graf Stefan Cjafy hat fi im Parlament über den Streitfall Klein— Mühl ebenfalls geäußert. Er wies darauf hin, Daß die Diskuj­­jion, die zwijichen den Abgeordneten Dot: tor Mühl und Dr. Klein jeit Tagen im Gange it, feineswegs geeignet erjheint, den außenpolitifchen Interejien Des Lan des zu nüßen. Alle fontreten Bejhuldi­­gungen gegen ein Mitglied des Abgeord­­netenhaujes fünnen und müjjen geflärt werden, jei es vor Gericht, fei es — injo­­fern fie fi der juridiichen Färbung ent­­ziehen — vor der Leitung der Partei, der der Beihuldigte angehört; wenn aber dieje Frage anitatt der regelmäßigen Er­­ledigung auf dem politijhen Yorum be­­handelt wird, fo ift es unvermeidlich, daß fie in eine faljche Perjpeftive gerüdt wird. · i Amneitie im Rarpathenland Das Amtsblatt veröffentlihte ein HandschrseibsenidesReiichgsverwoserg,worin Der Reichsverwejer begnadigt ohne Rüd­­[denen politiihen Spannung ficht auf Staatsbürgerihaft und Nationa­­tät all jene, die wegen in Verbindung mit der Frage der Itwatlichen Zugehörig- Gnadenreht als Staatsoberhaupt ausübt. |feit, beziehungsweile der daraus entitans» Ungarns Reichsvewejer auf dem Gebiete des rüdgegliederten Rarpathenlandes jein begangenen Delitte rechtskräftig verurteilt wurden. jerner gegen die wegen jolher Delikte ein Strafverfahren anhängig gemacht werden müßte. He Gonroner Wanderheriommliunn ung. Ingenieure begann unter dem Ehrenvorfit des Gene: | raldireftors der hauptitädtiichen Wajler­­werfe Franz Bap und dem Vorfik des | Umiverfitätsprofeliors Franz Modro­­vih Mittwoh im den Nachmittagsitun­­den. Die Gäjte, etwa 100 an der Zahl, wurden im Namen der fün. Yreiftadt Go­­pron dur den Leiter des Stadtbauamtes Baurat Stefan Hants begrüßt. Don­­nerstag wurden die tehnilche Fakultät, Der Botaniihe Garten und die Löwer- Shwimmichule befichtigt. Nach einem Bad und einem Spaziergang in den LQöwern wurde im LöwersHotel das Abendmahl eingenommen. Geitern Donnerstag wurden die Ge hbenswürbigfeiten der Stadt im Augen- ihein genommen, die Plänejhau befihtigt und Stadtoberbauingenieur Paul Berg­­mann hielt im Städtiihen Lichtipielthen­­ter einen viel beachteten Yachportrag. 12 Uhr mittags wurde im großen Rat­­hausival die Wanderverfammlung abgehalten, in deren Rahmen Oberregie­­rungsrat Dr. Iojef Frohmer über ein zeitgemäßes Yahthema Iprad. Das Mit: tagejjen nahmen Die Teilnehmer an der Manderverfammlung in Der Gflijabeth- Barfreitauration ein. Nachmittags be= gaben fih die Gälte mittels Autobufjen nach Brennberg, wo die Grubeneintichtun gen befihtigt wurden. Den Tag beihlof eine Zufammentunft im Elijabeth-PBarf. Die Wanderverfammlung wird Heute Freitag beendet. Soproner Honveprenlichüler Ingerten in Nick Die Zöglinge der Soproner „Franz Raködızi“- Honvedoberrealihule,, 215 an der Zahl, Ingerten unter Rommando des Oberitleutnants Stefan Soös vom 15. bis 25. Iuni im der Gemeinde Nick im Komitat Bas. An der Lagerung nahmen ferner teil: die Majore Stefan Nenves und Emft Bankfay, die Hauptleute Gu- ftav Marcis DOsbar Ehtebänyi, Ladistaus VWerejs, Tibor Andor Sanföd und . Sohann Nemes- Hanmwi, Negimentsarzt Dr. Eugen Fat» tas und Oberleutnant Tibor BenEköo. Die Uebungen und Ausmärjche erfolg: ten in der Gemarkung von Nick, Diejer netten Gemeinde unjeres Nahbarkomi: tats. Die Zöglinge nahmen die Gelegenheit um an wärmeren Tagen im der Raab ein erquidendes und nervenjtärten­­des Bad zu nehmen. Am 18. Iuni, dem Geburtstag Seiner Durhlaudft des Herrn Neichsverweiers, buligten die Zöglinge nach einem Got: tesdtenit im Rahmen eines Feitarrange­­ments dem Allerhöditen Kriegsherrn, welcher Feierlichfeit auch die Ortsinjajlen beiwohnten. Am 20. und 23. wurden Lagerfeuer angezündet, wobei ein reiches Vortrags­­programm abgewidelt wurde. Am 23. Suni, mittags, gedachten das DOffizierstorps und die Zöglinge der Hei­­dentoten der Gemeinde Nick und befränz­­ten das Heldenmat. Die Einwaggonierung erfolgte am 24. Suni und am 25. zeitlich früh erjholl das Rommando: Wbblafen! und wie­­der gings in die „Stadt der Treue“, * Hier wollen wir erwähnen, daß Das Lagerbommando für privatpojtaliiche Zwede geihmadvoll gezeichnete Lager­­briefmarfen mit der Aufigrift „Hazateres 1938—1939“ heritellen ließ. Die Marken erjchienen in Werten von 1, 2, 4 und 6 Hellern und dürften ges wiß auch von philateliftiihen Kreijen be­­gehrt werden. Sie werden aber ficherlich auch für die Teilnehmer an diejer Lager rung einen bleibenden Wert bilden. Erdelyi, wahr, Sriakmitolieder Des evang. Konvents In der Feiertagsnummer veröffentlicd­­ten wir die Namenslifte der ordentlichen Mitglieder des evangelischen KRonvents. Nachitehend die Namen der Erjagmitglie- Der: Paul Amtmann, Karl Aradi, Ludwig Bauer, Franz Becsfa, Dtto Binder jen., Karl Bognar, Gottlieb Brudner, Zoltan Der, Gottlieb Dreier, Wolf Einbed, Wilhelm Eisner, Ludwig elber, Karl Fiedler, Rudolf Fink, Sojef Fodor, Mi hael Frank, Karl Friedrid, Ludwig Fürft, Andreas Göldhl, Rudolf Greilinger, Dr. Julius Gruber, Iojef Ha­­lab, Tofor Hammerl, Franz Ihak, Artur Steig, Ludwig Komjathy, Andreas Kö­­vari, Samuel Kranirfeld, Philipp Kräs mer, Eugen Kremjer, Aladar Qagler, Os­­far Manninger, Karl Marton, Friedrich Mayer, Ernit Melyfuti, Samuel Moderer, Konrad Mühl, Gottlieb Piandler, Gujtav PBogany, Ferdinand Preidl, Matthias Rözia Ten, Michael Salamon (Wieden), Samuel Seidl, Friedrich Seltenhofer, Ale­­zander Schmidshofer, Leopold Schneider, Gottfried Schottmer, Hugo Schrödl, Gte­­fan Sefcsif, Eugen Simon, Geya Span ner, Karl Straßner, %. Stefan Tham, Franz Tremmel, Koloman Ujhelyi, Si: lard Uhelyi, Ludwig Völgyes, Samuel Meber, Oskar Winkler, Ludwig Wildhy und Ludwig Wurm. Altitudentenzufammenkunft Gewejene ‚Realjchüler, die vor 20 Iah­­ren die Reifeprüfung an diejer Lehr­­anjtalt erfolgreich bejtanden Hatten, tva= fen fi) gejtern in unjerer Stadt, um einen Tag der Erinnerung an die jhöne Stu­­dentengeit zu widmen. Von den einjtigen Profejioren waren Direftor Oberjtudien­­rat Ernft Qauringer und Honorar Direktor Wladar VWendT erjchienen, die von den Mltftudenten herzlich begrüßt wurden. Im Laufe des Vormittags be= frängten die einftigen Schulfameraden die Heldengedenktafel im Flur der Lehr: anitalt. Abends gab ein Bankett im Eli­­jabeth-Parf Den acht Altitudenten wieder Gelegenheit, im Kreije ihrer verehrten gewejenen PBrofejjoren Iugenderinnerun­­gen aufzufrijchen. Unfälle Getern jtürzte Der 18jährige Zuder­­fabrifsarbeiter Stefan Mark, aus Ehter­­häza gebürtig, beim Zußballipiel in Nagy­­cent jo unglüdlih zu Boden, dak er einen Beinbruc erlitt. — Der vierjährige At: tifa Baan ftürzte gejtern auf der Straße nieder und erlitt einen linfsjeitigen Arm: brud. Beide PVerunglüdte werden im Eliiabeth-Spital gepflegt. Keyeit Be TEN VOR HSET 4 . ,—,., er Rolales Sopron, 30. Iunt. Leihenbegängnis, Gejtern Donnerstag wurde Die im Alter won 60 Jahren ent- Ihlafene Witwe Andreas Bratranetf, geb. Maria Toth, im neuen Michaelis- Friedhof zu Grabe getragen. Eine große Trauergemeinde, in der wir u. a. - viele Konventsherren erblidten, gab der Toten das lebte Geleite. Die Einjegnung nahm Brälat:Stadtpfarrer Roloman BPapp mit großer Mitten; vor. Todesfall. Heute entichlief der Hiefige Einwohner Ludwig Kijs, Vater des Ge­­meindehilfsnotärs von Sopronbänfaloe, Paul Kiis, im Alter von 52 Iahren. Ausflug des Vhotoflubs. Der Hiefige PhHotoflub veranftaltet Sonntag nadhmit­­tag einen Ausflug nah Fertöboz (Hol­­ling). Mbfahrt um 14 Uhr 10 Minuten vom GYSEB-Bahnhof. Treffen um 2 Uhr vor demStationsgebäude. Gäfte find gerne gejehen. TONER da: SER N Kae HERFRIELRIEN.: nl ee er ie rer Ne en Mae ee i |

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