Oedenburger Zeitung, August 1939 (Jahrgang 72, nr. 173-198)

1939-08-01 / nr. 173

« Verwaltungxsopromdeåkplatz AuzeigensUndUbonnementsiAnnah Monatlich2.Sopengö(sathustellungin5Hau5). Oedenb Bezugspreis: » w­­« pöeifung Schriftleitung: Sopron, Deäfplat 56, Anruf: 19. Gelanat mit Ausnahme von Sonn und Seiertagen Ungbbüngiges balkiines une as un) zur Ausgabe Dienstags, 1. Auauft 1939. Einzelblatt: 12 Heller. 56,21nruf:19. me. Sonbiatt Für ale SÜNDE sasr“ nawmittags ı &olge 173. Jahre. 72. Brof. Anton Nemeslery- Gtodolni an Blntveraiftung berichieden Der 3djährige Profejjor des jtaatlihen Gumnafiunms in Eger, Anton Nemes-; fery-Stodolmi, ein gebürtiger Sop: toner, wurde fürzlich zu den Waffenübun­­gen ins Oberland einberufen. Anton Ne­­mesfery-Stodolni, ein Sohn des peni. Soproner Realiihuldireftors Sulius Ne­­mesferg-Stsdolni, diente bei der Artillerie als Rejerneleutnant. Er a0g fi diejer Tage eine Fuhverlegung zu und mußte ins Raflaer Spital gebracht werden, wo er am, 27. Juli an Blutwergiftung jbarb. Der Entiglafene wurde nad Sopron über: geführt und wird morgen Dienstag, Halb 5. Uhr nachmittags, im kath. Friedhofe zu St. Michael zu Grabe getragen. Hhmar Rorpitich geftorben Samstag, den 29. Juli, 5 Uhr nah: mittags, verjihied nach langem, Ichmwerem Leiden in unjerer Stadt Oberjtleutmant >. R. Otmar Korpiticd, Ritter des Or­­dens der Eijernen Krone III. Klajje mit dem Kreuz und Schwertern, jowie Bes fiter jonitiger KRriegsauszeihnungen und Ehrenzeichen, im 56. Lebensjahre. Die Beerdigung findet heute Montag, hafb 7 Uhr abends, im fath. Friedhofe itett, Bon der Sommeruniberfität Die-erften Vorträge an der Soproner Sommerunierfität fanden heute vormit­­tags Statt. Mittwoch, den 2. Augujt, Halb 9 Uhr abends, wird im Städt. Mozi den Hörern der Sommeruniverfität die Ent­­wiclung des Filmes gezeigt. Eintritt frei. Donnerstag, den 4. Auguit erfolgt ein ganztägiger Ausflug auf den Semmering. Der Autobus geht um 7.15 Uhr früh vom itaatlichen Mädhengymnafium am Deaf­­plat ab. Reijepaß notwendig. An Zerr­­geld fönnen höditens 10 Reihsmark in Hartgeld mitgenommen werden. Benrükungsihreiben Der Soproner Gewerbeverband richtete an den neuernannten Imnbuftrieminijter Dr. Iojef VBarga folgendes Begrüßungs­­khreiben: Se. Hohmwohlgeboren Herrn Dr. Iofef Barga, tön, ung. Induftrieminifter in Budapefit. Emw. Erzellenz! Mir verdolmetihen aus Anlaß Ihrer Ernennung zum fün. ung. Inbujtrie­­minifter die herzlihiten Glüdwünjche Des Soproner Gewerbeverbandes. Umfere Freude it chen aus dem Grunde ungeteilt und aufrictig, da wir in Ew. Erzellenz jenen Mann erbliden, der der am Rande des Ruins ftehenven, eines bejjeren Lojes würdi­­gen Gewerbeihaft durh Löjung aller brennenden Probleme des Handgewer: bes die rettende Hand reicht und die Gewerbetreibenden einer bejjeren, giüd­­ficheren Zukunft entgegenführt. Mir wünihen Euer Erzellenz zur Verwirflihung der großen Aufgaben Gottes Segen, Kraft und Gejundheit und bitten Sie, der Gewerbeichaft aud) | in der Zufunft Ihre tatfräftige Unter: ftüßung angedeihen zu Tajjen. Mir verbleiben im Namen des Sop: toner Gewerverbandes: Stefan Weisinger m. p. Präjes. Franz Horvath m. p., Mitpräjes. Ludwig Raub m. p., Sekretär. ee ee PETPERE URS ee re re er Graf Gtefon Gsäfy: „se mehr man uniere Sreunde anfeindet, deito färler halten wir zu ihnen...“ seierlihe Eröffnung der Soproner Sommer-Univerfität Unjer Rathaus, in weldem jhon oft jehr wichtige, ja jehr oft jogar Ereignijie von Hiltoriiher Bedeutung Itattfanden, war Sonntag vormittags um 10 Uhr wie­­der der Schauplaß einer Feierlichteit, wel­­he infolge der dort gehaltenen Eröff­­‚nungsanipraden und bejonders der hoc­­wichtigen politiihen Erflärungen unjeres allgemein beliebten Reihstagsabgeordne­­ten und Minifters des Weukern Graf Stefan Csafy nit nur in Ungarn, jon­­dern gewiß aud in der Weltprejje allge­­meines Interejje finden ‚und jo au die Yufmerfjamkeit der ganzen Welt auf un­­jere Stadt Ienfen werden. Die Feierlid­­feit galt der Eröffnung unjerer Sommer­­univerjität. Schon der Rathausplat verriet, dak in unjerem Stadtpalais ein wichtiges Ereig­­nis jtattfindet. Viele, die in die Sonntags­­mejje gingen oder von dort famen, blieben zu Hunderten ftehen, um der Auffahrt der Feitgäfte beizuwohnen; bejonders unferen Reichstagsabgeordneten und Minijter des Aeufern Graf Stefan Csafy begrüßte die begeifterte Menge mit nicht endenwol­­lenden Eljen-Rufen. Einige Minuten nad) 10 Uhr eröffnete der Rector Magnificus der Univerjität Ing. Dr. Julius Wälder die Feitjfigung. Am Podium an jeiner Seite jahen der Reihe nah: Minijter des Aeukern Graf Stefan Csafy, Univerjitätsprof. Dr. Eugen Gzettler, Staatsjefretär Dr. Koloman ‚Szily, Bürgermeiiter Dr. Michael Sopro­­nyisThurner, ferner die Profejjoren Dr. Albin Märfiy, Dr. Mfred Romwal­­ter, Dr. Geza: Battantyus und Dekan Dr. Nikolaus Vendi. Den Saal füllten die erjten Kreije un­­jerer Stadt, die ‚Galerien bejegte ein Dich­­ter Flor umnferer elegantejten Damen. In den erjten Reihen des Saales jahen wir den Staatsjefretär a. D. Karl Kadn, Mi­­nijterialtat Ludwig Pete, Prejjehef Lega­­tionsrat Anton Ullein-Reviczfy, den Prä­­fidventen der Ingenieursfammer Prof. Dr. ‚Mihalics, den Generaldireftor der Rima- Muränyer Werke Ing. Qeo Kwirin, Ober­­gejpan Paul v. Högyeky, Prüälat-Stadt­­pfarrer KRoloman Bapp, Obergeipan a. D. Eugen v. Fertsäf, VWrobjt Dr. Ladislaus Bürhner, Oberregierungstat Senior Qud­­wig Ziermann, Altbürgermeijter Dr. KRo­­loman Töpler, Oberjanitätsrtat Dr. Eugen Kiralyg, Abt Matthias Feihtinger, Defan Arthur Kelle; in Vertretung der "Becser Univerjität Die Brofefforen Dr. Eugen Kils und Dr. Karl Pröhle, in Bertretung des Militärs die Oberjten Gyetvay-Grivi- | cic, Paul v. Bongräcz und Major Ni­­folaus Bay, den Direktor des St. Emerid)­­|. Kollegiums Neihstagsabgeordneten Dr. Gacs, den Vertreter der Rakdczi-Militär­­ oberrealjhule Dr. Czajlif, die Präjidenten des Gerichtshofes, Bezirksgerichtes und der Staatsanwaltihaft, Yinangdireftor Dr. Hugo Kruß, ferner natürlich die vollzählig erichienenen illuftren PBrofejjoren der jei­­ernden Univerjität und viele, viele hervor­­tragende Repräjentanten unjeres gejell- Ihaftlihen und öffentlihen Lebens, die den aus diejem Anlaß mit Fahnen und Blumen feitlih geihmüdten großen Saal des Stadthaufes bis aufs lette Plägchen füllten. Rektor Ing. Dr. Julius Wälder ber grükte einzeln die Vertreter der verjcdhie­­denen Körperjhaften und die Feitgäfte und würdigte in jeiner großangelegten Evöff­­nungsrede die Wichtigkeit der Induitrie und die Delfunde in Ungarn, die Bohrun­­gen in Lilpe und anderen Orten, und führte aus, dag die Indujtrie in Harmo­­nijcher Arbeit mit den übrigen volfswirt- Ihaftlihen Faftoren, insbejodere mit der Landwirtihaft, die jiherite Garantie für ein jtarfes, unabhängiges Staatswejen bildet. Ohne Industrie gibt es feine jtarfe, vom Ausland unabhängige Armee und eine itarfe, auf eigener Indujtrie bafie­­rende Armee ijt die Fräftigite Gewähr für die Unabhängigkeit jedes Staates. So dient die Mijjenjchaft, die Induftrie und die für Dieje erziehende Forjt und Montan- Fakultät der Tehnijhen und Wirtjichafts­­wijlenihaftlihen Univerjität in erjter Li­­nie der Unabhängigkeit des Landes. Auch die Sommeruniverfität, die nun jhon das drittemal Hier jtattfindet, dient Ddiejem Itaatserhaltenden Gedanfen und viejer zielbewuhten Tätigkeit. Darım wünjdht er ihr reiche Erfolge. Nach) der mit begeilterten Eljen-Rufen begleiteten Eröffnungsrede ergriff unfer jo populäre Reihstagsabgeordnete Minifter des Meußern Graf Stefan Csafy das Mort und hielt eine übergus interejjante Rede über die Theorie der Politik, die leid MWiljfenihaft und Kunft ijt. Mit Doktrinen allein fommt man nicht weit, weder in der Kunit, no in der Politik, Die Intuität Des KRünjtlerss und des Staatsmannes ijt das wichtige. Darum ind aud jo viele von den erfolgreichen Künftlern und Staatsmännern Yutodi­­dDaften. Nach Diejer, natürlih nur jehr kurz wiedergegebenen, _ überaus interejjanten, an geiltreichen Apereus reihen Einleitung iprad} er über die Äußere Politif Ungarns, Deren Grundgedanfe die Treue zu den Ach jenmäcdten ijt. Der Ungar war immer grad und aufrichtig. Te mehr und je rüdjihtslofer man unjere Kreunde anfeindet und ver- Teumdet, vdeito jtärfer Halten wir zu ihnen. Wir find ein friedliches Land, wir wollen von niemand nichts, was uns nicht gebührt, aber von unjeren KRehten geben wir auch nichts preis. Ein Land, weldes jeine Necdhte preis­­gibt, ein Land der. KRompromifje it zum Tode verurteilt. Unjere Treue zu unjeren Sreunden wird uns überall nur Achtung ud Mert­­ihägung bringen, und zeigt fi aud jet ihon in der allgemeinen Anerfennung der Wichtigkeit unjeres Landes, welder wir "weit über unjere Größe und unjere Bolfs­­h ER hinaus in der ganzen Welt teilhaftig ‚jind. Dit und oft unterbraden begeifterte Eljen-Rufe und Tanganhaltender Applaus die jpannenden Ausführungen unjeres Minilters des Ueußern, und gewik wer­­den dieje Ausführungen aud in der Welt­­prejje Tebhaftejite Aufmerfiamfeit erweden. Nad) dem Minifter jprad Staatsjefre­­tär Dr. Roloman Szily und betonte, wie ihön es it, daß gerade im Komitat des größten Ungarn, des Grafen Stefan Sz6- Henyi, die Korit- und Montanfatultät der Palatin-Fojef-Univerfität ihre jegens­­reihe Tätigkeit auf dem Gebiete der Kul­­tur und Volfswirtihaft entfaltet. Graf Stefan Szehenyi war vor hundert Jahren der erjte, der betonte, dak die Erhaltung unjerer Nation in erjter Linie davon ab­­hängt, dag die Nation in ihrer Seele, in ihrem Wijjen und Können und in treuer Bewahrung ihrer von unfjeren glorveichen Vorfahren ererbten edlen nationalen Eigenihaften — jtarf jei. Diele Iahr­­zehnte. Hindurch hat man fich oft auf Sy henyi berufen, aber ihm jelten ge folgt. Viele Reden und wenige Handlun= gen Ffennnzeichneten das öffentliche Leben. In der jchmierigen Lage der Nation ijt ‚jeßt aber eine jegensteihe Wandlung ein­­getreten. Seht jpriht man weniger über die Ideen Szehenyis, aber man handelt umfe mehr im Sinne jeirer Gedanfen Dieje Fakultät entipriht in ihren Zie­­len und in ihrer Tätigkeit den ureigenften Ideen Szehenyis. Seine Konzeption war es, eine Hochichule zu gründen, die alle wirtihaftlihen und tehnifhen Fächer ver­­einigt. Er würde ji freuen, fönnte er der heutigen Feitfigung beimohnen und den Sieg jeiner Jdeen mit anjehen. Möge die Fakultät — jo Ihloß der Redner — und Die uter ihrer Wegide waltende Sommer­­univerfität im Geilte Szehenyis wirfen und je erfolgreiher zur fulturellen und wirtihaftliden Erftarfung unjerer Nation beitragen. ‚ Begeijterte Eljenrufe lohnten die in patriotiicher Wärme vorgetragene, an poe= tiihen Gedanfen reihe Anjpradhe des il­­luftren Redners, nah weldiem Bürger­­meijter Dr. Michael Sopronyi-Thur­­ner das Mort ergriff. Mit gewohnter |, I a So ha Geh a Ver re nee SER) ATETREETE un 5 7 en TER we ee: . =

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