Oedenburger Zeitung, September 1939 (Jahrgang 72, nr. 199-224)

1939-09-01 / nr. 199

solge 199. Jahre. 72. -1-HK«1- ET ET VERTRETEN RT RER Hochzeit im Haufe Jäger Nun hat der jüngite Sohn des angeje­­henen und geadhteten Soptoner Gajtwirtes Michael Iäger Jen. geheiratet, und zwar Erporteur Ernjt ISäger, Attillerie­­feutnant d. R., der geitern nachmittags halb 2 Uhr nachmittags in der enang. Kirche jeine anmutspolle und jeihe Braut Karoline Lehner zum Traualtare führte. Die Trauung vollzog! Senior Ludwig Ztiermann, Oberregierungs­­rat, der an das Brautpaar eine zu Her­­zen dringende Anjiprade hielt. Als Trau­­zeugen fungierten Baumeilter Ferdinand BoHör und KReitaurateur Michael Iä­­ger jun. Das mähtige Götteshaus war anläßlich der Trauung von - Betannten und Berwandten fbark befugt. Die Hoch: zeitstafel fand in Der „Bannonia“-Re­­tauration jtatt, wo das junge Ehepaar mit vielen herzlichen Gratulationen aufges jucht wurde, denen auh wir uns an­­ichließen. eber 9500 Berionen haben bisher die Karlsburg heftienen Die Rarls-Burg, die mit großem Kos ttenaufwand und großer Liebe jeitens des Stadiwerihönerungspereins auf der KRarls-Höhe errichtet wurde, wird nicht nur von den Sommersriichlern und Frem­­den, jondern au von den Einheimilhen gerne beitiegen, um den herrlihen Rund­­bli genießen zu fünnen. Mie man erfährt, jollen bisher über 9500 Berjonen die Karls-Burg, wo au ein Büfett eingerichtet worben ijt, beitie­­gen haben. Wer der 10.000 Bejucher jein wird, weiß man no nit. Cs verlautet, daß diejer jeitens desStadtverjhönerungs> vereins mit einem wertvollen Erinne­­rungsgegenitand bedadht wird. Zierguälerei Diefe Tage war eine größere Wus­­fugsgejellihaft bei Befihtigung des jchö­­nen Steinbrudes im Fertöräfos Zeuge einer Tierquälerei. Ein Yuhrmanı Tud auf einen großen Magen mehrere KRubif­­meter Sanditein und zwang jeine Pferde, die übergroße Lajt von dem tiefiten Punkt des Steinbrudes (zirfa 20 Meter Stei­­gung) hinaufzuziehen. Eine vornehme, ausländiihe Dame (Holländerin) frug empört denfReijeleiter, ob es in Sopron feinen Tier­­ihusgverein gebe und meinte, daß in ihrer Heimat die Tierquälerei empfind­­lich beitraft wim. Der edeldenfenden Dame wurde der anioniten ichöne Ausflug Durd die Herz Iofigfeit des Zuhrmannes jehr verbittert.. WIIWWMWMNTMWTWs . Oed Berwaltung: Eopröik; Deäfplak y ” ·. v zeitung ««« Br 56, Anruf: 19. 56, Anruf: 19. Hahn li Uinzeigen- und Abonnements-Annahme. Bezugspreis: Monatlich 2.80 Pengö (famt Zuftellung ins Haus). Schriftleitung: Soprou, Deäfplat Gelangt mit Ausnahme von Sonm und Seiertagen Iandlatt für alle STÜNDE mans mamittags ı une (13 Une zur Ausgabe steitag, 1. Sehtember 1939, Einzelblatt: 12 Heller. die Tage unverändert Tritiich! Mobililierung in Bolen Wie aus Warjhau gemeldet wird, jind in Polen alle Männer unter 40 TSahren zum Militärdienit einbezogen. Für das Militär werden alle Bierde, Wagen und Kraftfahrzeuge jowie Fahrräder einbezogen, Die Mo: bilifierungsfundmadhung it bereits affichiert worden. London, 31. Auguit. Die Kriegsgefahr dauert in unverändertem Mae an. Die Fortjegung des deutjch-engliihen Gedanfenaustaujhes Töjt jwar eine gewijje atmojphäriihe Entipannung aus, andere Ereignijje wei­­jen indejlen auf eine tatjächliche Verjhlehterung der Lage hin. un den lehlen 24 Stunden Bezüglich der noch immer gefahrvollen Lage Liegen folgende meueren Meldungen vor: Die deutjde Rüdantwort wurde ge­­jtern unter dem Borjig des Premiers Chamberlain von einem Minijter­­tat überprüft. Nachher wurde die Gegen­­antwort formuliert und nodh gejtern abends an NReihsaußenminilter von Ribbentrop überreidt. Die engliiche Gegenantwort, über deren Inhalt gleihfalls nidhts verlautbart wurde, wird berzeit in Berlin überprüft. Es beiteht die Ausfiht, da an den engli­­ihen Premier eine neue deutihe Antwort erfolgen wird. Ueber die am Dienstag überreichte Antwort, die fih auf 9 Seiten erjtreden joll, wird naturgemäß größtes Stillihwei­­gen gewahrt, Man nimmt jedoh an, dah es fih um eine Feitlegung des befannten Deutihen Standpunftes handelt. ‚Beide Seiten haben ja ihre Standpunfte geklärt. Deutihland beiteht unverändert auf jeis nen territorialen Aniprühen gegenüber Bolen. Gleichzeitig beteuert Hitler jeinen aufrihtigen Wunfh zur SHerbeiführung einer bdeutiheftanzöfiihen und Ddeutich­­engliihen Berjtändigung. Die britijche Regierung it indejlen entichlofen, ihren Verpflichtungen Polen gegenüber unbe: dingt nacdhzufommen, andererjeits wünjcht fie auh grundjäglih eine Berbefjerung der engliihdeutihen Beziehungen. Dies it die augenblidlihe Situation. Die Lage ijt Demnach) unverändert Fritilch, da fi bezüglich des deutich-polniihen Konflikts feinerlei Möglichkeiten einer beide Seiten zufriedenitellenden Löjung zeigen. Die Niederlande und Belgien haben allerdings erneut ihre guten Dienjte zur Sriedensvermittlung angeboten. Grof- Britannien, Sranfreih und Polen wären bereit, dies Angebot ebenjo, wie den Friedensvermittlungsvorihlag des ameri­­fanijchen Präfidenten, anzunehmen. Man fieht jedoch feine Anhaltspunfte Dafür da& Deutichland von jeinem Stand­­punft abzumweicdhen und über den deutich­­polniihen Konflitt in Verhandlungen einzutreten gewillt wäre. a; Auf Anordnung des KReidhsfanzlers' Molf Hitler wurde unter dem Borjik des GFM. Göring ein Landesverteidi­­gungsminijterium aufgejtellt. Wann die Tätigkeit diejes Minijteriums erlijcht, be­­jtimmt der Reichsfanzler. %* Die Evafuierung Paris’ dauert an. * In Bulgarien wurden bis auf weites res aller Verjammlungen unterjagt. %* Viele engliihe Frauen Flüchteten fi) in Teßterer Zeit nad) Stland, wo es, wie fie jagen, im Halle eines Krieges am fiheriten wäre. * In Franfreih werden alle Eijenbah­­nen nur für Militärzwede in Anjprud) ge- Zebensmittel dürfen nicht mehr nommen. Shanffenrpräfung Bor der hiefigen polizeilihden Yahlom­­mijfion legten Erfolg ab: Karlay die Chauffeurprüfung Berfiherungsbeamter Iohann Denes Siklsfi (Soron); Univerfitätshörer Zoltän Molnar (KRapuvar); Rechtsanwalt Doktor | Zoltan (Csorne): Frudthändler | Franz Szanthö (Tsorna); Honvedleutnant | Ritolaus Szönyi-Steffler(Sopron); Rauf- | mann Georg Hammer (Agfalon); Privas Spezerei- | tier Stefan Simon (Süttör); warenhändler Iojef Glaswarenhändler (Esepreg); jay (Zaräd). Englert Zoltan Döbrentey Kaufmann Dr. Julius Rarz mit (Sopron); | | der Berirnn von Berjailles muß aus der Welt neichafft werden Rom, 31. Auguft. Der italieniihe Außenminifter Graf Ciano Hat den britiihen Botjhafter Sir Percy Lorains zu einer längeren Unterredung em­­pfangen. Dieje Unterredung beweilt, ebenjo wie Der rege Meinungsaustaufh, dag fh Mufjolini weiterhin an den Verhandlungen zur EEE Des Friedens beteiligt. 5 EEE „Bopolo D’Italia“ wirft im Zufammenhange mit den won ae Seiten im Snterejje des Friedens beim Duce einlangenden Auffowwerungen die Frage auf: MWie joll Diefer Friede beihaffen jein? Denn wenn Die Urjache der Qualen Europas bejeitigt werden joll, jo muß der Vertrag von Berjailles aus der Welt gejhajjt werden! Mujjolini hat Darüber Ihon oft gejprodhen und im voraus die Antwort auf Die Fragen und Wünjche all jener erteilt, die jich jegt jorgenvoll an ihn wen­­den, obwohl fie gejtern nod) fo taten, als ob fie jeine Worte nicht verjtünden. Der Duce — jo jhliegt Das Blatt — bemüht fih unabläfjig um die Ganie­­rung Europas, Dod) die Völker und die Einzelperjonen fönnen injolange feine Lin­­derung erlangen, als die Urjardhe ihrer Krankheiten nicht bejeitigt wird. * Mie bereits gemeldet, verlajjen immer mehr Italiener die Städte und über­­fiedeln auf das Land. Ausdrüdlich wird der zivilen Bevölferung, insbejondere den Greifen, Frauen und Kindern die Räumumg des weitlihen Teiles Oberitaliens einjhließlich der Lombardei, jowie der an die Wejtküfte grenzenden Gebiete und der Injeln Sardinien und Sizilien empfohlen. Die italienijhe Prefje betont, da Italien jest jeine Verteidigungsporberei­­tungen vervolljtändige, joweit fie nicht jhon jeit geraumer Zeit in umfajjender Meije erfolgt jeien. In der italienijhen Hauptjtadt find in der Testen Naht mit Erfolg VBerjuhe der volljtändigen Verdunfelung vorgenommen worden, die fi) auf das ganze Stadtgebiet und auf die Batifanjtadt erjtredte. Bor dem Palazz0 Vene­­zia in Rom verjammelt fi allabendlich eine große Menge, Die dem Duce zujubelt. Mie die „Gazetta del Bopolo“ meldet, ift bereits die ganze Kriegsmarine und die Luftmaht mobilifiert, während von der fontinentalen Armee nur jehs Iahrgänge einberufen wurden, da Italien nur dur See- und Luftangriffe gefähr­­det it. Auch für dieje Gefahr ift genügend Sorge getragen. Italien it von Land aus nit bedroht, da es mit Jugojlawien ein freundihaftlihes Verhältnis auf­­rechterhält, Die Schweiz ihre Neutralität mit der Waffe bewahren wird und die franzöfiihe Grenze genug verjtärft ift. * Die italienische Regierung gab eine Verordnung heraus, wonad ab 3. Sep­­tember jümtlide Berjonenautos abgejtellt werden müjjen. *: Aus Rom wird halbamtlich gemeldet, dak der Standpunkt Italiens Buntten zufammenzufajjen üt: 1. Bollftändige Solidarität mit Deutjchland; 2. Italien bewahrt feine Ruhe, bereitet fi) aber für alle Eventualitäten vor; 3. Italien wirfe für einen gerehten Frieden. in drei ne ar Ra rem \ | F 4 |

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