Oedenburger Zeitung, Oktober 1939 (Jahrgang 72, nr. 225-248)

1939-10-02 / nr. 225

TU ek a Besw altung: Sopron, Deäfplag 56, Unzeigen- und Abonnements-Uinnahme. Bezugspreis: Wonatlich 2.80 Pengd (jamt Zuftellung ins Baus). Folge 225. Jahrg. 72, KDD, Yx iv j| SOPRON, alle Stände Sopron, Deäfplat, 1 Uhr (135 Uhr) 56, Anruf: 19. und Seierfagen zur Ausgabe von Sonn Antuf: 19. Unabhüngiges yalltihes Sondlai it Schriftleitung: Gelangt täglich mit Ausnahme nachmittags Montag, 2. Sitober 1939, Einzelblatt: 12 Heller. I. Ludwig Szentimreh — der meue Beiiher Des Zag­­biettes „Sopronbärmenhe Wie man erfährt, it der befannte Hiefige Rechtsanwalt und Publizijt Doktor | Ludwig Szentimrey mit 1. Oftober 1. 3. Beier des hiefigen ungariihen Zagblattes „Sopronvarmegdye“ ge worden. Der bisherige Redaftionsitab des Blattes wird wahrjheinfich übernom­­men, Die Leitung des Blattes übernimmt Dr, Sgentimrey jelbit, der auf diefjem Ge: und eine gute Feder führt. Dem VBernehmen nah wird morgen Dienstag „Sopronvarmegne“ wahrjchein­­fh nit ericheinen, dafür aber am Mittwoh, und zwar möglicherweije mit neuer Sahrgangsbezeihnung. Das Blatt wird weiterhin in der „Rabafözi“-Druderei hergeitellt. - biete verjiert ijt die Entiheidung liegt bei England und Frankreich Stranffurt, 2. Oft. Die „Srankfurter Zeitung“ jhreibt zu dem angefün- Digten deutih-rujjiihen Kriedensihritt: „Die Entiheidung Tiegt bei England und Stanfreih. Die Weftmächte haben zu überlegen, ob es einen Sinn hat, den Krieg fortzuführen, obwohl die Vorausjegungen eines dauerhaften Friedens, der die eigenen Interejien Sranfreihs und Englands nicht verlegt, jondern anerfennnt, in greifbare Nähe gerüdt find. Die Entiheidung, zu der Die gemeinjame Erflä­­rung der Reihsregierung und der Sowjetregierung aufruft, betrifft nit nur Eng­­länder und Franzojen, jondern die Zukunft und das Leben aller Völfer. Umjo ichwerer wiegt die Verantwortung, der man jet in London und Paris nicht mehr ausweiden fann.“ Die Zertilmarenfabril in Gonrontöhide hat einen nenen 9ireltor befommen Die Direktion der Sopronföhidaer Tertilwarenfabrit WG. Hielt vwiejer Tage eine Sifung ab, im welcher ver iympathiihe Aktionär NRejerve-Oberleut: nant Franz Shiller zum leitenden Direktor des Betriebes gewählt wurde, Direktor Franz Schiller (Arier) hat jeinen Boiten bereits angetreten. die Weinleie in Sopron Mit minijterieler Erlaubnis war die Meinleje au geitern Sonntag geitattet. Die MWeingartenbefiger unjerer Stadt machten von Diejer Erlaubnis reichlich Gebraud, zumal jene, die an Wochen: tagen beruflich daran verhindert find, Unzählige Weinlefewagen bimmelten durch unjere Strafen und die Bewohner: ihaft interefjiert fi} bereits lebhaft nad fjüßem Moit, der 15 bis 16.5 Grad «Zncketgehalt(Wagner-Waage)anfweifi. «JeneWeingattenl-efitzer, die mit der Weinleje zumarten fünnen, werden höhere Gradationen erreihen. Einjtweilen werden in Sopron feine Maiichfäufe getätigt. Die bisher einge: braten Mailchmengen werden in den Wirtihaftsbiirgerfellern eingepreft und der Moit eingefeltert. Sn der Weinhandlung Aleber wer­­den für das Einprejjen von großen Maijdh­­mengen bereits Vorbereitungen getroffen, Wahrieinlih wird die Firma aud; heuer für den befannten Budapeiter Exporteur Franz Wiedemann Maildhfäufe täti­­gen und den Rotmojt nad Der Schweiz liefern. Genaues ijt jedoch hierüber noch nicht befannt. Dem Bernehmen nad werden aud heuer Gajtwirt Michael Jäger jen, und Weinhändler - PBiandler Mailhfäufe tätigen. Ueber die Maijchpreije ijt noch nichts befannt, nahdem die Hauptleje erjt in ‚einigen Tageır einjeht. (S) , Hkkxsil Ba Ehrung des Pireltors Ir. Eugen Ruhmann Die Ungarijhe Gejellihaft des Soproner evang. Lyzeums, befanntlic) der äl­­tejte Selbjtbildungsverein Ungarns, trat mit Beginn diejes Schuljahres in das 150. Jahr ihres Bejtandes. Aus diefem Anlag wurde auf Antrag des jheidenden Präjes, Lyzealdireftor Dr. Eugen Ruhmann, eine Stiftung von 1000 Pengö fundiert. Gelegentlih der Gründungsfigung wurde Direktor Dr. Ruhmann herzlich gefeiert und diejer hervorragende Pädagoge in Anerfennung jeiner 30 Jahre betragenden PBräfidentihaft zum Ehrenpräjes gewählt. Die Agenden eines Obnannes der Ungariihen Gejellihaft wurden dem Lygealprofejjor Dr. Ladislaus Bentö übertragen, der in jeiner Antrittsrede unterjtrih, dak eine traditionen­­reihe Vergangenheit alle Mitglieder verpflichtet, ihren Pla in den heutigen un­­gewiljen Zeiten gu Dehaupten, aber aud mit hoffendem Herzen in die Zufunft zu bliden. Nach erfolgter Wahl der übrigen Funktionäre wurde die Eröffnungs­­fung mit dem Abjingen der Nationalhymne beendet. ömwei neue Tatholiiche Kehrer gewählt Unter dem VBorfit des Präjes Prälat-Stadtpfarrer Koloman Bapp hielt der Schuljtuhl des hiefigen fath. KRonvents eine Sigung ab, in welder zwei vafante Lehrerjtellen duch Wahl bejegt wurden. Die Wahl fiel auf Iojef Kathi umd Geza Radonyi, die bereits jeit Jahren an der Hiefigen fath Bolfsihule Lehrer wirfen und jehr brauchbare Pädagogen find. Sn der Sigung wurde bejälojjen, die Konventsleitung zu erjuhen, eine Leh­­terjtelle für die Klajje der geiftig zurüdgebliebenen Kinder zu jyitematifieren. als Biihof D. Bela Rapi in Büt Dem Präfidvium des evang. Jugendvereines in Büt (Komitat Sopron) es durch zielbewußte Arbeit gelungen, ein eigenes Heim zu. jhaffen. Diejes wurde verjlojjenen Sonntag im Rahmen einer jhönen Feier dur, evang. Bilhof D. Bela KRapi jeiner Bejtimmung übergeben. Der Weihefeier folgte eine Fejtgeneral­­verjammlung, in der aud) der Biihof das Wort ergriff. ijt rt Gtädtiiche Generalderjammlung am 9. Aftober Der jtädtifhe Kleinausihug Hält am Herbitgeneralverfammlung des 5. d. eine Situng ab, in welder jtädtiihen Munizipalausihufjes vorbereitet Die jtädtiiche Herbitgeneralverfammlung findet am wird u. a, der Kojtenvoranichlag für das Jahr 1940 verhandelt. 9. Oftober ftatt. In die wird, diejer Kirhmeihfelt und Nofen: Ttanzbrozeflion Die zwei gejtrigen Kirchenfeiern, und zwar die Rojenfranzprozejfion in Ber­­'anitaltung des Dominifanerordens und ‚die Kirchweihfeier in der Patronats­­‚Stadtpfarrfirhe zu Sanft-Michael be= zeugten jchlagend die Frömmigkeit der fatholiihen Einwohner Soprons und der Umgebung, In impojanten Scharen frömten die Gläubigen in die Gottes­­häujer, ‚um der Gnaden des Herrn teil­­haftig zu werden und die Himmelsföni­­gin um ihre Fürbitte anzuflehen. Das Hohamt in der Dominifanerfirche zele­­brierte Propftt Dr. Ladislaus Bürd­­‚ner. Nach dem Hochamt hielt Religions­­profejjor Dr. Iohann MedT eine unge: tiihe Predigt, die zur Erbauung der KRirchenbejuher viel beitrug. Die Bontififalmejje in der Stadt: pfarrfirhe zu Sanft-Michael jelebrierte mit großer Miiiten; Oberhausmitglied Prälat-Stadtpfarrer Koloman Bapp. Den mufitaliichen Teil des Hocdamtes be­­jorgte der Chor der Kirhenjänger unter Leitung des Regenshori Iojef Strug- Tiß. Zur Aufführung gelangte die in feßterer Zeit jelten gehörte „Rrönungs­­melje“ von W. U. Mozart. Die Soli jan­­gen erprobte Kräfte des Kirhendhores. Gewillenhafte Proben fiherten Ddieler Darbietung fünitleriih vollendetes Ge- Tingen. Gottes Wort verfündeten Pfarrer Franz Orowitjh im ungarifcer, 30: Hann Blajovicdh (Köphäza) in Froati­­icher und Dr. Anton von Shwarf in deuticher Sprache. Die Rojenkranzprozejfion z0g um halb 4 Uhr nachmittags aus der Domini­­fanerfirhe durh die Straßen, wobei das Alferheiligite Propit Dr. Qadislaus Bürhner unter dem Baldahin trug. Die Geiftlichkeit und die fatholiihen Kör­­perihaften und Vereine jowie eine jhier endloje Gläubigenihar folgten dem Him­­mel, jhöne Marien-Lieder fingend und in inbrünftigen Gebeten der tiefen VBer­­ehrung des heiligen Altarjatraments Aus­­drud gebend. Nachdem die Vrozeifion in die Kirde zurüdfehrte, jtimmte Propit Dr. Ladislaus Bürhner das Te-Deum an und jpen­­dete den Jaframentalen Gegen. Den Abihlug der Rojenkfranzprozeifion bildete die Päpitliche Hymne, die die Gläubigen itehend jangen. Die deutihe Rojenkranzandadht fand um Halb 6 Uhr abends jtatı. Nachher hielt — wie jhon erwähnt — Dr. Anton von Shwart eine Predigt. Die beiden Kirchenfeiern, die den buk­­fertigen Gläubigen vollfommenen Ablak fiherten, brachten in unjere Stadt viel Reben und namentlih das Treiben in der Mihaelis-Gafe und auf dem Szehenyi- Plat, wo zahlreihe Verfaufsbuden alt und jung herbeilodten, erinnerte an längitverflungene Tage der BVorfriegs­­zeit. Finfter war es, als fih Die vielen Kirmesbejuher und Brogelfionsteilneh­­mer zeritreuten, um fi mit den göttlichen Gnaden im Herzen zur Ruhe zu begeben. Bolizeinahridt. Die Polizei leitete gegen die Budapeiter Agenten Iohann T. und Franz 9. das Verfahren ein, weil fie dem Hiefigen Mgenten Ludwig Yarfas einen Photoapparat hHeraus­­lodten und in der Reftauration „Zum Suclenloh“ eine unbezahlte Zehe von 21 PBengö zurüdliehen. er ie) ‚Soproner Photojchan”geichlofien Die Soproner Photofhau, die vom Können unjerer Photoamateure abermals offenes Zeugnis ablegte, wurde Am gejtrigen Tage wurde allgemein bewundert. Die Bilderfollettion der Austellung gelangt nun zur Schauftellung nad) Szombathely. Für das jhöne Gelingen der Ausitellung gebührt allen Zunftionären des Soproner Photoflubs Lob und Anerkennung, vor allem dem umfihtigen Funktionär Andor Angyalfi. die Ausftellung gejtern abends gejchlojfen. jtark bejuht und die Bilder r \ ; e] DEREN RBAN

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