Oedenburger Zeitung, Dezember 1939 (Jahrgang 72, nr. 274-296)

1939-12-01 / nr. 274

W:Sopcon,detkplas WMWWWG: UND-OWNEwa #olge 274. Jahre. 72. Er) 56, Zmuf: 19 Unadbüngiges VOIüNdeS 4 . . » ,. Schriftleitung: Sopron, Deäfplat; 56, Anruf: 19. Gelangt mit Ausnahme von Sonn und Seiertagen Sagbiati fü ale stünde Steitag, 1. Dezember 1939, nachmittags 1 Uhr (13 Uhr) zur Uusgabe Einzelblatt: 12 Heller. _ täglich B SHeste Biirgermeilter­­wahl Mie befannt, findet Heute Freitag, 3 Uhr nahmittags, eine ordentliche Gene­­ralverfammflung des jtädtijhen Munizi­­valausihufies itatt, in weldher unter dem Boriib des Obergeijpans Paul von H5- gyeKy die Mahl eines Bürgermeijters und eines Vizebürgermeilters, eventuell au die Wahl eines neuen Obernotärs und anderer Amtsfunftionäre vorge nommen wird. Die Wahl erfolgt geheim. Bei der Mahl eines Bürgermeijters erhalten die Repräjentanten ein Kunert, in dem id awei Zettel mit den Namen der Kandidaten befinden werden. In die MWahlurne wirft der Repräjen­­tant jenen Zettel, auf Dem der Namen eines Mannes jteht. Den anderen Zettel wirft er jamt Kuvert in den Korb, der neben der Mahlurne jtehen wird. Der Inhalt diejes Rorbes wird nah der Wahr verbrannt. Bei der Mahl eines Vizebürgermei­­ters erhalten die Repräjentanten ein Ruvert mit Drei Namenszetteln, ‚ nachdem um dieje Stelle drei Perjonen eingefommen find. Der Wahlvorgang hat jo vorzugehen, wie vorher. Mehnlih erfolgt die Wahl bei Be­­legung der übrigen freiwerdendenStellen. * Die jtädtiiche Einheitspartei hielt ge= tern abends in der „Barnonia“-Reitau­­ration eine Barteifonferenz ab, in welder Rräjes Dr. Stefan BPinezih erklärte, da aus der Bürgermeiiterwahl feine Barteifrage gemadht wird. SIedes PBarteimitglied möge nad) eigenem Ermej­­ijen abitimmen. Univerfitätsprofejlor Dof­­tor Karl Bröhle erflärte in der PBar­­teifonferenzg, daß er jih neben Bürger­­meilter Dr. Michael Sopronyi-Thur­­ner jtellen werde. Für die Weihnachtszeit wurden alle Simmer des Löwerhotels belegt Alle, die einmal Gälte des Löwer: hotels waren, fönnen die Bequemlichkeit und die Ihönen Stunden, die ihnen in diefem vornehmen Hotel zuteil wurden, nicht vergejfen. Sie fehren auch bei jeder Gelegenheit ins Hotel zurüd, um hier Er: holung zu finden. Mie man erfährt, find für die MWeih­­nadtszeit bereits alle Zimmer des Hotels belegt worden; dies ein fihtliher Beweis, da man mit der fürjorgliden Umjicht des Bähters Imre Horväath Hundert: prozentig zufrieden ilt. Die Anden-Grumdjtäcde Iene Grunditüde im Soproner Hoiter, die Nichtariern gehören, werden — auf Grund des ISudengejeges — entweder ver­­fauft oder verpachtet. Seit gejtern befun­­den die Wirtihaftsbürger für diejeßrund­­jtüde im jtädtiihen Wirtihaftsamie Teb­­haftes Intereje. Wirtihaftsinjpeftor vitez Otto KRarjay geht den Refleftan­­ten gerne an die Hand. Anipruhsberedh­­tigt find vor allem Kriegsin vatide, Kriegswitwen, Frontfämpfer ujw. ‚ Rulliiche Flieger bembardierten die finniiche Danptitadt 40 Zote und 120 WVerlogte Heljinfi, 1. Dez Nah Moskauer Nahrichten fand Ende der Borwodhe im Kreml unter Anwejenheit Stalins, Molo­­toffis, MWorojhiloffs und der Vertreter der Land» und Geeftreitfräfte eine Git­­zung jtatt, auf der die Frage Über eine Entiheidung des finniid-ruffiigen Ver: hältnifjes gründlich überlegt worden jet. Nah einem KRapport des Leningrader Militärs und der Kommandanten der Ditjeeflotte stellte fi bei der Unter­­juhung der Berteidigungsmöglichfeit der Ditjee heraus, Da5 die bisherigen Stüßpunfte in Eitland und Lettland nicht ge nügen würden, um Leningrad zu fihern. Bei den Manövern jei feitgejtellt wor­­den, dak Baltiih-Port fchenden WVerhältnijfen als ein punft der Oftjeeflotte nit in Betracht fomme, „ebenjo der Stüßpunft auf Dayo. Als Stüßpunfte jeien bisher nur Windau und Libau zu gebrauden, die aber wie­­weit vom Hauptitügpunft ftadt entfernt lägen. Nah Anfiht der ujiigen Militärkreile jei dns BVerteidi­­gungsiyitem Leningrads erjt Dann voll: tändig, wenn Sowjetrußland über einen Stügpunftt an der Südfüjte Finnlands verfüge, Rußland verlangte von Finnland die Weberlafjung eines hHiezu notwendigen Gebietes. Die finnländiihe Weigerung war die Folge, daf die Pdiplomatiihen Beztehun­­gen abgebrodhen wurden. Die politi­­ihen und wirtihaftliden Vertreter Ruf­­lands wurden aus Helfinkti abbrufen und an der Grenze ruffiihe Truppen jowie Flugzeuge zufammengezogen. Dbwahl Aukenminitter Molotoff in einer Rundfunfrede mitteilte, : daß Rukland nicht den Wunjch Hege, Finnilche Gebiete zu bejegen oder der Somjet­­union einzuverleiben, überjchritten gejtern rujfiidhe Truppen bei Suojarvi die finnifche Grenze und griffen Die finniihen Befejtigungs- Die GSomjettruppen haben gleichzeitig aud vom nördliden Eismeer her angegriffen und die jogenannte Fi­­jherinjel bejeßt. 12 rujiihe Sieger eridhienen über Helfinfi und andere Städte und warfen Bomben ab, vor allem auf militärijche Objekte. Bomben fielen aber auch andernorts. So wurde ein Benzinlager zerjtört, die terh­­niihe Hohihule in Brand geihoffen. Bomben fielen auch auf den Flugpla in Malm. Durch, Das Bombardement von Hellinfi waren 40 Tote und 120 Verlekte zu verzeichnen. Tote und verleßte Zivil: bewohner gab es au) in anderenStädten, die mit Bomben belegt wurden. Die Ruffen find 20 Kilometer tief in Finn­­land eingedrungen. der zu unter den herr: Gtüß­­Kron­­­­finien an. Seminardireltor Kar! Rozsandan bei Graf Steian Esäfy Das Soproner Lehrerjeminar, das in fommender Zeit zu einer Lehrerafademie umgejtaltet werden joll, hat im bisheri­­gen Seminargebäude feinen den Verhält­­nilien entjiprehenden Pla. Das Gebäude auf dem Dedt-Plat it für die Herandil­­dung junger Pädagogen ungeeignet, was aud von mahgebenden Yaktoren be­­ftätigt worden ilt. Es wird deshalb unermüdet ange­­itrebt, für die Soproner Lehreratademie ein modernes Gebäude zu befommen. Der Bauplat jteht bereits zur BVerfü­­gung, und zwar auf dem Sportplaß in der Hunyadi=Galle. Der Unterrichtsminifter Hat für den Bau eines modernen , Qehrerieminars ihon 200.000 Bengö flülfig gemadt und weitere 100.000 Bengö werden im Koiten­­voranichlag des KRultusetats im nädjten Sahr eingeitellt. Die Leitung des Seminars Hätte den Munid, wenn Die Stadtverwaltung das Seminargebäude jamt dem wert­­vollen Gattenfompler (für Bau: parzellen geeignet) um 350.000 Bengö jamt der in Ausfidht ge= teilten jtädtijhen Unterjtügung übernehmen würde, Auf diejfe Weile fünnten 650.000 Ben 95 zujtandefommen, wozu nod der evang. Kirhendiltritt Iransdanubiens eine namhafte Summe beilteuern würde. Cs it nämlich geplant, ein Afadeniegebäude um 700.000 bis 800.000 Bengö erbauen zu fallen. Der KReihstagsabgeordnete unjerer Stadt: Außenminijter- Graf Dr. Stefan Cjaty Hat vor Monaten, als er in Sopron weilte, das Seminar befichtigt und feitgeitellt, Dat das Gebäude jowie die Ein­­richtungen den heutigen Anforde­­rungen feinesfalls entipredhen. Seminardireftor Karl Rozjonday, der eifrig und unermüdlich beitrebt: ift, dab der obige Plan baldigjt verwirklicht werde, erjichien in den jüngjten Tagen bei Graf Stefan Cjaty in Audienz und erjute ihn, fih der Sade annehmen zu wollen. Der Minijter erklärte, Daß es ihm Herzensjadhe jei, Daß Sopron ehe­­tens eine moderne Lehrerafademie be­­fomme! de INS SSERSEO VRR ERBE SFENERSDENTREN Die finnifche Regierung dankte ab, um die Ver­­wültung des Landes zu verhindern Heljinki,.1. Dez. Rußland dropte, alle Städte Yinnlands mit Bomben zu belegen, wenn die finnilhe Regierung binnen drei Stunden nit abdanfe. Um eine Zeritörung der finnijhen Städte zu vermeiden, dankte die jinnilhe Regierung ab. Zum neuen Regierungschef wurde der bisherige Finanzminifter, Sander, beitellt. Diejer hat fich bereit erflärt, mit Rußland neuerdings zu verhan­­deln. Zodesfälle In den legten Tagen find in Sopron verjhieden: Mav-Oberinjpeftorswitwe Matthias Gardonyi, geb. Barbara Dobrovnid, im 78., Boftunteroffizial it. B. Andreas Rreznäar im 73. umd BVoitunteroffizial Iojef Bencjtf im 3. Zebensjahre. Der Ranberbahn-Unternehmung wurde jeitens der Nationalbanf die Erlaubnis erteilt, im Ausland — vornehmlich im Deutihen Reich — placierte Obligationen der Ranb:Oedendburg-Ebenfurter Eijen­­bahn W.-6. im Werte von 1 Million Bengö zurüdzuerwerben. _ Modencuheiten Herrenhemden, Krawatten, Strümpfe, Pullover, Seiden-Wäsche und gestrickte Weißwäsche. Damen-Stoffe, Barchente Leinen- und Tischgarnituren eic. KASINER See 1 Telephon 6-14

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