Pester Lloyd, Februar 1855 (Jahrgang 2, nr. 26-48)
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bezeichneten Familie,welche der Mittel dazu entbehrett,soll nach Ermeffen der Oberbefehlshaber eine Reiseunterftügung bis auf 10 Silberrubel per Familte aus dem Intenpanturfond angewiesen werden. 3) Nach Ankunft dieser Familien an Ort und Stelle erhalten sie Duartier und Diwartiergelder. 4) Denjenigen, welche aus eigenen Mitteln nicht subsitiren können, werden Unterstrüßungen aus den Kreisaffen gezahlt, die zum Theil durch Abzüge vom Gehalte der Familienväter wieder gedecht werden.“ — Es folgen noch die Punkte 5, 6, 7 und 8, welche sich auf Familien der niederen Chargen beziehen. — Es sind ähnliche Aoresfen wie die in meinem lebten Briefe mitgetheilte vom Adel der Gouvernements Wladimir, Twer, Pensa, Kostroma und Tschernigow dem Kaiser unterbreitet worden. Der Minister des Innern hat eine Tate veröffentlichen lasfen, welche den Preis bestimmt, wen die Staatswaffe in den verschiedenen Gouvernements des Reichhs pr. Tag für Soldaten zahlen wir, die in bürgerliche Hospitäler aufgenommen werden ; desgleichen für das Begräbniß, wenn sie vaferlosl sterben. Ferner ist das Statut zur Gründung einer Kostienzunft in Riga erschienen. Dasselbe bestimmt, die Zunft solle aus 60 Mitgliedern bestehen, und enthält vie Privilegien und Organisation verselben nebst ver Taxe der Lootiengebühren. — Die hb. Synode hat 6 Segensspenden ertheilt und veröffentlicht für Schenkungen , welche der orthodoxen russischen Kirche an baaren Kapitalien von etwa 30.000 Silberrubeln und an anderen Gütern gemacht wurden . Die Kriegsverhältnisse haben eine Menge Bagabungen erzeugt, so daß die Regierung sich veranlaßt gesehen hat, in Folge Befehls ves Fürsten Tschernischem unterm 3. d. M. die „Marsirung" verfelben durch Brandstempel anzuordnem und die Borfehrift zu dem betreffenden Verfahren zu erlaffen. + Aus dem Königreich Polen, 18. Jänner (Czag). Die Stimmung der Gemüther ist äußerst gevrüdt aus Anlaß ver sehneren Karten, welche das Land zu tragen gezwungen ist, und welche nur Folge sind der großen Militäranhäufung , insbesondere am rechten Weichselufer, der sehr bedeutenden Refrutirung,, wodurch die tüchtigsten Arbeitskräfte dem Lande entzogen werden, und schließlich verlegten Getreideausfuhrverbotes, mit einem Worte, vag Land trägt alle Lasten eines Krieges ohne Krieg und ohne Aussicht , irgend einen Bartheil aus demselben zu ziehen. Das Getreideausfuhrverbot wurde vom Kater selbst erlassen und zwar aus folgendem Grunde. Bei der legten Konkursausschreibung für Armeelieferungen hat Niemann vierelben für die angefegten Preise übernehmen wollen. Als man nach der Ursache forschte, zeigte es sich , daß Niemann vierelben zu, von von der Regierung festgefegten Preisen übernehmen kann, wenn die Ausfuhr nach Galizien frei bleibt. Es wurde zwar dagegen eingewendet, was , wenn die Ausfuhr verboten wird und die Preise wengemäß sichniedriger stellen werden, wer Gutsheriger in die Unmöglichkeit verlegt wird, die sept so hohen Steuern und Zarten aller Art zu tragen. Allein das Interesse des Militärs, welches das Ausfuhrverbot begehrte, überwog. Der Kaiser, dem die Sache zur Entscheidung überwiesen wurde, befahl, und das Ausfuhrverbot für Oesterreich wurde erlassen. Nur nach Preußen ist die Ausfuhr noch gestattet. Eine Deputation der Kaufleute hat übrigens noch eine Bittschrift eingereicht, daß man die vor dem Ausfuhrverbot angefauften Getreidevorrstäbe in das Krakauer Gebiet ausführen dürfe. Gefläst auf einen analogen Präcedenzfall, hofft man auch jegt die Gewährung verselben. Dieses Getreideausfuhrverbot ist eine Verlegung eines der Zusagartikel des Wiener Vertrages, mit welchem die Verproviantirung des Krakauer Gebietes durch Zufuhren aus dem Königreich Polen gewährt war. Kriegerische Ereignisse. Schwarzes Meer. Einem Marseiller Blatte wird von Konstantinopel geschrieben: „Man hat beschlossen, daß bis auf neuen Befehl Feine weiteren truppen nach der Krimm gldicht, und vag die noch aus Frankreich anfangenden hier zurückgehalten werden sollen. Es fand gestern (10. Jänner) im französishen Gesandtschaftshotel eine Bersammlung höherer Offiziere statt, welcher auch General Brunet, der Kommandant der 9. Division beimwohnte, und in welcher man die Wahl eines Planes für die Lagerung dieser in nächster Zeit erwarteten Division biskutirte. Die ankommende Artillerie erhält ein Depot auf einem neben der Artillerielaterne des Campogrande liegenden Plabe, den die Türken abgetreten haben. Die Truppensendungen nach der Krimm haben also aufgehört; man ist der Ansicht, das für die im Winter möglichen Operationen das vor G Sebastopol flehende Heer ausreichen wst, und man nicht nöthig hat, noch mehr Mannschaften der Kälte, dem Regen und den Entbehrungen preiszusteben. Die Pforte hat einen regelmäßigen Dampffiffdienst nach Sinope und Heraclea eingerichtet, von wo Holy und Steinfohlen nach Balaklama und Eupatoria gebracht werden sollen. Das sardinische Kontingent wird erwartet. Dasselbe wird sich unter der Protestion der pontischen Flotte im Rufen von Kaffa auslaufen, und die Verbindungsstraßen des Isthmus von Arabad bedrohen. Dieses piemonterffere Detachement, wird dur einige englisch-Französische Streitkräfte verstärkt werden, und durfte der englisce General Kanon, der vor einigen Wochen in dem Meerbusen von Kaffa genaue Refognoszirung vorgenommen hat, Dem pitmontesischen Heldherrn beigegeben werden, ,Die»Gazette«bringt«folgenveDtpesche Raglins vom 6.Jänner:My . «.Lokal Herzog—Das Wett zwar,seit ich zuletzt am 2.Eucanaden schrieb, so schlecht,daß es mir noch nicht möglich wurde das 39.Regiment auszuschiffen um es ins Lager zu bringen, und ist es noch immer an Bord des „Golden lever" im Hafen. — Schnee, wenn auch nicht in bedeutender Höhe beliebt allenthalben den Boden. — Ale meine Bemühungen sind dahin gerichtet, Die Hütten rasch ans Land zu bringen und aufzustellen, nachdem davon in beträchtlicher Zahl bereits eingetroffen sind, und die Provisionsdepots deren ich in meiner Ieten Depesche erwähnte, in der Nähe des Hauptquartiers anzulegen. Ich Tann biestet mit Hilfe des 18. und 39. Regiments bewersftelligen, son Denen ersteres in Balas Hava Tampirt, während leßteres an Bord des , Golden Fleece” schläft. Der Seind hat sich nicht gerührt. Ich schliege eine Liste der Todten und Verwundeten ein, die bis zum 4. gestorben u. f. w. u. f. w. "" Nach dieser Liste wurden vom 29.Dezember bis 5.Jänner vor dem Feinde verwundeti Sergant und 7Z Gemeine,getödteti Sergant und 5 Gemeinez vermißti Gemeinen—von 5.bis7.Jännersilen Sergant und»Gemeinezi Sergant und 7 Gemeine wurden verwundet. Tagesneuigkeiten. " Der „Bohemia" wird mitgetheilt, das die neue Ciseubahngesellschaft mit dem Plane umgehe, eine großartige Sletfehregie in Prag zu errichten, wozu sie sich das Vieh selbst in Ungarn und Galizien anfaufen, mittelst der Bahn hieher transportiren und dann aussehroten würde. Man verspricht ich von der Realisirung dieser Ihe ein rasches Stufen der Steifepfeife und zwar nicht bloss im der Hauptstadt, sondern (u im größten Theile der Provinz. Neueste 95 o ft. Pest,31.Jänner. zUnterBorsitzdesk.k.Kämmerer-,HerrnJosephv.Uerme«nyi, .wurde am 28.d.die Generalversammlung des adeligen Kasinovereines abgehalten..Aus dem in dieser Versammlung verfaßten Protokoll ergab sich,daß die Zahl der Mitglieder sich augenblicklich auf 325 beläuft.Außer verschiedenen anderen Bestimmungen wurde zuvorerst festgesetzt,daß ein Theil des Balkons im Nationaltheater,der bisher für das Kasino um 2200 fl.jährlich gemiethet war, auch für nächstes Jahr beibehalten werden sollez es wurde jedoch der Antrag gestellt,daß nachdem an Eintrittsgebühren 2314 fl.in die Kasinokasse eingeflossen waren,etwaszn Verbesserung der Sitze verwendet werden solle.Zur Vergrößerung der Bibliothek wurden 500si.ausgeworfen,ferner wurde bestimmt,daß für Richtung des Vereins 10 Aktien zum Tunnelbau gezeichnet werden sollen.Zum Schluß wurden Behuf der Neuwahl des Präsidenten und des Ausschusses Wahlzettel Vertheilt,deren Ergebniß am 29.Abend 16 Uhr in einer besondern Sitzung veröffentlichht wmdkm Zu Präsidenten wurden durch 50 anwesende Mitglieder gewählt: Herr Graf Georg Károlyi mit 47,Herr Georg V.Zsivora mit 31 und Herr Joseph v.Verm 5nyi mit 27 Stimmen.Mitglieder des Ausschusses sind: Die Herren Graf Georg Almásy,Graf Emanuel Andrasp,Rudolph von Barzaith,Graf Adam Bethle 11,Baron J.N.Bözsän,Johann von Bohum,A1olph v.Boronkay,Peter v.Gsernovieg,Anton v.Exisler,Adolph v Eckstein,Mathiag v.Edelgbacher,Baron Joseph Böt Vois,August V.Farkas,August v.Festetics,Friedrich Fröhlich,Bartholomäusv Gombov,Ignaz v.Havas,Joseph v.Hava,M.Heinrich,Josethubay,Ignaz v.Jeßensky,Alex.V.Kajan,Thomas v.Kapczy,Joseph v.Laczkovich,Moriz v.Ltckxics,Ladislaus v.Madarassy,Baron Ladislaus Majthenyi d.ä.,Baron Ladiglaquajs thenyi d.j.,Joseph v.Matray,Ludwig v.Nemeth,Baron Ludivig Orczy,Viktor v.Palästhy,Johann Pfeffer,Baron Albert Pronay, Baron Gabriel Pronay,Graf Gedeon Raday d.ä.,Franz v.RakoVsky, Graf Johann Rhodey,Daniel v.Rudic,Karv.Sebök,Johann v.Simoncsics,Johann v.Szabó,Graf Anton Szapårt,Graf Joseph Szapirry,Michael v.Szaher,Anton v.Tafchier,Justin v.Ukbanovsky,Franz v.Vermonyi,Baron Bela Wenkheim,Graf Nikos Zaussichy d.ä. z Die Aktionäre des Pester Kunstvereins haben sich bereits bis nahe an 4000 vermehrt,vn denen heute schon 3100 ihre Jahresbeträge einzahlten. Wie von Großwardein berichtet wird,sind dort bereit HOO Aktionäre,sodaß man nunmehr auch daran denkt,dort eine Filialausstellung zu gründen,auch in Acad wird eine solche vem nächst eröffnet werden. b Die Zahl der Apotheker in Pest soll,wie es verlautet,vermehrt werdenz man beabsichtigt nämlich einen M in der Theresienstadt,um Herminenplatze zu errichten. e Die in dem neuen Pfarrhause der innern Stadt einzurichtenden Magazine und Gartengewölbe werden für Rechnung der Stadt im Laufe des Monat März verpachtet werden. Man hofft bei der frequenten Lage des Hauses einen ganz anständigen Zins daraus zu ziehen. 7. Am 22. d. brach zu Duna-Földvar Teuer aus, dem ein Wohnhaus sammt den Frattvorräthen auf de Boden zum Opfer fielen. Daß der Brand nicht weiter um sich griff, ist der muthigen Selbstaufopferung der Herren Brunner, Solovits, Werner, Szöfe Daniel und Kovácsczy zu danken, die mit gutem Beispiel voran, ihre Mitbürger zur Unterbrüdung des müthenden Elementes, ermunterten, welches bei dem herrschenden Westwinde das größte Unglück für die Bezwohner Hölyvárs herbeigeführt hätte, tente der ärmeren Klasse, welche sich Hűtig zeigten, erhielten von Der betheiligten Affeturationsgesellschaft Gesdhente, e, Herr Dertz, Mitglied des hiesigen deutschen Theaters hat einen sehr ehrenvollen, aufdauerndes Engagement abzielenden Antrag zu einem Gastspiele beim ff. Hoftheater in Berlin erhalten. e. Ein sehr interessantes Ballfest findet am nächsten Sonntag im Saale des Hotel , Tiger" statt; mehrere der ersten hiesigen Bürgerfamilien sind nämlich zusammengetreten und arrangiren in dem genannten Saal: einen „Familienball“, von welchem alles gesuchte Wesen ausgetroffen bleiben sol. Nur Erohsinn und Heiterkeit werden Daselbst zugelassen, Wie das "P. N." meldet, wurden im vergangenen Jahre nur Stadtwäldchenomnibng im Ganzen 60.233 Personen befördert. Man schreibt dem ,p. R." von Großwardein: „Seit dem Jahre 1842 besteht hier ein „Bettlerunterflüßungsverein“, durch welchen die wirklichen Hiesigen Armen unterstüßt werden und die Straßenbettelei befeitigt wurde. Im Jahre 1854 beliefen sich die Gesammteinnahmen des Vereins auf 18,959 fl. 262/g fr., die Ausgabe auf 18,287 fl. 13 fr., wonach also Die Summe von 672 fl. 132] fr. in der Kasse verblieb. Der Umfab der Drofmwardeiner Sparkassa belief sich im vergangenen Jahre auf 618,714 fl. 1 fr. E. M., wovon am 31. Dezember ein Kaflarest von 6436 fl. 31 Er. verblieb. Es dürfte wohl wenige Sparkassen geben, welche bei einem ähnlichen Umfag eine Summe von 421,920 fl. wie dies in W Dresden.Gutzkow soll Intendant des Hoftheaters in Weimar werden. Wien, 31. Jänner. Wie wir vernehmen, wird das freudige Ereigni der grücklichen Entbindung Ihrer Majestät der Kaiserin von Bewohnern der Referenz sogleich durch Kanonenschüffe bekannt gemacht werden. Die Geschüge sollen auf einer von der Burg entfernten Battei aufgestellt sein. Hundert und Ein Kanonenschüffe werden die Geburt eines Prinzen, einundzwanzig jene einer Pringeffin anzeigen. Erfolgt die Entbindung Ihrer Majestät während der Nacht, so werden die Freudenfalven am Morgen gelöst. (H. u. 5. 6.) Borgestern hatte Baron Sina die Ehre, von Sr. Majestät dem Kaiser in einer Audienz empfangen zu werden, und für die verliehene Drebenőbeforation (Das Kommandeurkreuz dereisernen Krone) Sr. Majestät seinen Dank abzustatten. Außer den bereits erwähnten fünf Direktionsmitgliedern (Baron Sina, Baron Edfeles, v. Woodianer, Baron Pereira und Dr. Kajetan v.. Meyer wurden noch in den hiesigen Verwaltungsrath der französischen Societe industrielle als Direktoren gewählt: der Bürgermeister ver . Stadt Wien, Dr. v. Seiller, ver Graf Breda und Graf Pergen. Bekanntlich sollen im Ganzen 20 Direktionsmitglieder bestehen,, von denen 10 für Wien und zehn für Paris bestimmt sind. Die Wahl eines Directiong- Präsidenten für Wien hat noch nicht sattgefunden. Mailand, 28. Jänner. Der Nationalrat Sivler aus Zürich und Beroldingen aus Tesin sind als Bevollmächtigte des Bundesrathes in Bern angekommen um mit dem Bevollmächtigten bes Kaiserlichen Kabinets wegen der gänzlichen Ausgleichung der Differenz zwischen Tesfin und der faiserlien Regierung zu unterhandeln. St. Petersburg, 30. Jänner. Einem Berichte des Fürsten Menszítoff vom 22. zufolge, fand in der Nagst vom 19. auf den 20. ein gegen den linken Flügel ver Aliciten und die französischen Trancheen gerichteter Ausfall statt. Zwei Offigiere und mehrere Soldaten wurden gefangen genommen. Odessa, 28. Jänner. Bon Schaftopol erfährt man, daß am 20. 0. DR. der legte Ausfall ver Russen stattsand, bei welchem die Alliirten entschieden im Bortheile blieben ; sie erbeuteten einen Provianttrain von 360 Stüd Hornvieh und 2400 Schafen. .(Donau) Ddefla, 21. Jänner. Am 7. (19.) b. M., überbrachten das französische Schiff "Mogador" und das englische „Gladiator“ dem hiesigen Konsularkorps die vom 3. (15.) Jänner datierte Erklärung der Admirale Bruat und Lyons über die am 1. (13.) Feber beginnende strenge Blodave alter russischen Häfen im [chwarzgen und asowischen Meere mit Ausnahme in Eupatoria, Strelegia, Kamiesd, Kafatscy und Balaslawa. Einem von 800 Rufen am 11. Jänner unternommenen Ausfalle gelang die Zersrägung gewisser französischer Belagerungswerte. Mehrere französische Offiziere wurden gefangen genommen. Dagegen erbeuteten die Alliirten im Baidar- Thale mehrere tausend Schafe. Dodefia, 20. Jänner. Die Nachrichten aus Sebastopol reichen bis zum 15. Jänner; fast jede Nacht versuchen einzelne Abtheilungen vor Sarnison Ausfälle auf die Arbeiten ver Verbündeten, und besonders folgt hierbei eine Schaar Freiwilliger hervorthun , die sich den Namen Nepobjedimaja (die Unüberwindlichen) gegeben hat. Eine andere Gattung von Freiwilligen ist die gräco-flavische Legion, welche gestern, 2000 Mann starb, in Dovefja anlangte, um morgen nag Sebastopol abzugehen. Man verspricht si von ihrer Verwendung ungemein viel, da sie für ausgezeichnete Schagen gehalten werden, und besonders auf dem gebirgigen Terrain bes Kampfplages an ihrem Plage sein sollen. Bei Eupatoria war man noch immer auf die Defensive beschränkt ; von 14. dv. M. war eine Abtheilung der Bejagung, etwa 12.000 Mann, ausgerückt, um eine Mesognoszerung vorzunehmen, und es entspann sich hiebei ein heftiges Gefecht zwischen dem Bertrab und den russischen Kavalleri vgantposten, welche leitere sich geordnet auf die Hauptmacht zurückzogen. General Pamloff erhielt gleichzeitig die Nachricht des Dorfalles, mit bedeutender Macht stellte er sich entgegen; man nahm jedoch den angebotenen Kampf nicht an, sondern zog sich wieder in die Stadt zurück. Oft. 9.) Tel, Depeschen des „Peiter Qloyd“, Stansfurt, 30. Jänner. Die Militärkommission Des Bundes hat sich für die Nothiwendigkeit der Kriegsbereitschaft des gesammten Bundesheeres ausgesprochen. Damit ist der österreichische Antrag auf Mobilisirung der halben Kontingente erledigt. Paris, 31. Jänner, Der Heutige „Moniteur“ meldet: , Den kaiserlich österreichische General von Geostwardein gescehen, auf Wechsel Hinausgegeben Hätte, ı Folliot:Chennedille wird mit einer militärischen Sendunghast erwartet - | Verantwortlicher Redakteur Karl Weiskircher, = RT en. er ..-.-...- a in nl nn lin regen En a Notizen 4 ein phrenologischer Heiratsantrag. Unter den Ieferaten des „Stanff. 3." finden wir ein Heiratsgefuch, das feines Gleichen suchen dürfte, sowohl was Styl als Inhalt betrifft.. Schon der Anfang klingt sehr Hübsch: „Es sucht die Theilnehmerin an Daseins Leid und Freud, seine Lebensgefährtin, ein Landmann unter 30 Jahren, anfällig auf einem Historisch-Haifisch und naturschönheitlic renommirter Hügellandschaft gelegenen Delonomiegute der Rheingegend." — „Das Schwierige und so festen Anknüpfung und Anhalt Bietende solcher Oeffentlichkeitsgesuche ficht er ein, glaubt aber, rag dies wohl verringert werden künne, wenn man dem Geiste des Jahrhunderts folgend, sich einer der ihm eigenen Wissenschaften, der Phrenologie bediene.” Nun gibt der Heiratskandidat seine phrenologischen Dimensionen nach Schewe an: „Armationek 31/5, Kinderliche 3, Einheitsfinn 3, Anhänglichkeitsfinn 31, Kampffinn 3172 m. f. w. 35 verfehtenene Organmaße. von seiner Braut beanspruch er „eine Mitgift von und über 10.000 fl. und Jugend." Er refleftirt „nur auf gleiche, d. h. allgemein übereinstimmende oder doc vortheilhaft sprechende Gesellesorgane. Schon slattgefundene Bewirkung, Ausbildung in Uebung der evleren höher thierifichen und besonders der Gemüthe- und Verstandesfinnen — gesammelte praftis_je Kenntnisse — und Liebe zum Leben und Selbstbetrieb der Landwirthschaft sind wünschenswerth und sehr angenehm.“ * Der Berfaffer von „Frankreich unter dem Neffen seines Dnktels" u. s. w. (Bran) hat (Berlin, bei A. Dunder) einen empfindsamen Besuch im Invalidenhotel zu Paris" veröffentlicht. Das prachtvoll ausgestattete Ehhriftchen leistet ungleich mehr, als es im Titel verspricht. Der Empfindsamkeit sind nur die ersten 20 Seiten zugestanden, der Neft wurde der Geschichte und Schilderung der givtartigen Einrichtungen bdieses berühmten Hauses gewidmet. Das Hotel der Invaliven kann 5000 Soldaten aufnehmen; gegenwärtig befinden sich nur 3000 darin, doch wird die Krimm bald für den Mett sorgen. Kurz vor Ludwig’ XIV. Zobe verpflegte der Staat im Hotel zu Paris und In den Filialen 10.000 Invaliden ; im Jahre 1794 nach den ersten so mörderischen Kämpfen der Republik erhob sich die Invalidenzahl auf 18.000, wovon jedoc 5000 no in den Zeitungen und Militärgebäuden Dienst baten. Im Jahre 1813 erreichte die Anzahl Die Höchste bisher erreichte Stufe: 20.000, — Opfer der Kämpfe Napoleon’s I. gegen das mißhandelte Europa; dann nahm die Zahl mit jedem Jahre ab, bis sie 1825 auf weniger als 4000 fant. Bei dem Anblickk dieser Opfer des Nuhmes und der Baterlanpaliebe gepenft der Berfaffer der geistreichen Berfe eines französischen Dichters : Moins vous étes entiers et plus on vous admire, Semblables à ces bois jadis si veneres Que la foudre en tombant zvoit rendus sacres. * Stanislas Julie hat in Paris ein chinesisches Buch überlegt, welches die „Beschichte der Porzellanfabrilation" behandelt. Das Buch ist nicht blossin Kuriosum, es ist auch praktisch brauchbar. Der .eberfeger führt im der Vorrede den schlagenden Beweis, daß die Porzellanfabrifation in Cha allerdinge sehr alt, fast 16 Jahrhunderte älter als die Fabrifation in Europa, aber gleichwohl nur so alt ist, als man gesrüßt auf das Vorfinden von zivei Heinen chinesischen Flacons in einem pharaonischen Grabe, seither angenommen. Töpferwanze wurde freilich schon 2698 Jahre vor unserer Zeitrechnung in China fabrizirt. Die erste Porzellanfabrik aber fällt unter die Han-Dynastie, also in den Zeitraum vom Jahre 185 vor bis zum Jahre 87 nach Christi Geburt. Nach Europa kam das Porzellan zuerst durch die Portugiesen im Jahre 1518, und die ersten Bersuche, es in Europa herzustellen, machte Franz I. in Slovenz am Ende des 16. Jahrhunderts. Einer der größten Künstler,, wen die Chinesen gehabt, war Tiehen, der von 1567 bis 1619 in der kaiserlichen Fabrik in Kang Nan arbeitete, besonders berühmt in der Nachbildung antiker Basen. Seine Arbeiten wurden schon bei seinen Lebzeiten oft mit 1000 Unzen Silber (7500 Fr.) bezahlt, und ob gegenwärtig gelten sie für unübertroffen. Unter der Ming-Dynastie von 1368 bis 1637 hat die Porzellanfabrikation überhaupt den größten Aufschwung genommen, und noch gegenwärtig gelten die Fabrikate aus jener Zeit als die bei Weitem vorzüiglichsten, sowohl was Reinheit der Maffe, als Pracht der Farben und Reichthum der Erfindung betrifft. Ganz besonders gesucht sind , aus der Periode von 1426 bis 1435, Schalen mit Heufäreden- Kämpfen von Lo und zwei Schwestern Sien, — Der für die Pratts berechnete Theil des Sullien’schen Werkes bringt zuvörderst ein Berzel IB und eine Er Härung der chinesischen Rabrikzeichen von den ältesten Zeiten bis auf unsere Tage herab, welter im Heinsten Detail die geographische Vertheilung der Habriten im Reiche der Mitte, und eine beigelegte Karte (von Vivien de St. Martin) macht diese Vertheilung noch übersigtlicher , noch weiter eine Reihenfolge von 20 gravirten Platten, welche die einzelnen Stufen der Sabrifation darlegen, daran ges hängt eine detaillirte Aufzählung der Sabrifationsstoffe und Mittel, sodann iin Verzeichniß alles heffen, was auf die Porzellanfabrikation irgend Bezug hat, und endlich allgemeine Bemerkungen über diesen Zweig der chinesischen S Industrie. Für das handeltreibende Publikum sind überall die chinesischen Namen und Kunstausdrücke eingefügt. * Ueber einen vom Cavaliere Bonelli, Erfinder des elektrischen Webestuhle, erfundenen „Telegraphen für Lokomotive" schreibt das Blatt „il Piemore“ : „Die Resultate, welche mittelstieses Telegraphen erzielt werden können, sind folgende: 1. Eine regelmäßige, fortgefegte Korrespondenz zwischen den auf der Bahn verkahrenden Zügen während der ganzen Bahrzeit ohne Nüdsicht auf die Schnelligkeit ihrer Bewegung, in Folge dessen werden die Maschinenführer stets in Kenntniß gefegt, in welcher Distanz hinter oder vor ihnen ein Train verstehrt; die Bohrer können ferner fi jene Mittheilung in jedem Augenblice machen. 2. Eine regelmäßige, fortgefebte Korrespondenz zwischen den telegraphischen Stationen und den auf der Bahn verfehrenden Trains und vice versa. 3. Der Bahnwächter kann die Maschinenführer zu jeder Zeit mit Der größten Leichtigkeit uf jede Entfernung sie von irgendeinem, auf Der Bahn sich ergebennen Hemmnisse in Kenntniß gehen, ohne hierzu einer Maschine oder Voltaisschen Batterie zu bedürfen. 4. Ein neues System telegraphischer Linien, das außer den erwähnten Bortheilen auch noch den hochwichtigen Nußen bietet, daß es durch Fein Reifen und dur F einen Kontakt Störungen erleiden kann, da Drähte nicht mehr in Anwendung kommen. Der Erfinder hat von der piemontesischen Regierung die Erlaubniß erhalten, die ersten Bersuche auf der Eisenbahn zwischen Turin und ©. Paolo zu machen; auch hat er erklärt, auf den Staatseisenbahnen in Piemont seinen persönlichen Numen aus seine Erfindung ziehen zu wollen.“ "Maris, 23. Jänner. Herr Michelet wird Anfangs Beber einen Band „la renaissance‘* betitelt, an Vortrebung seines Werkes über die Geschichte von Frankreich herausgeben. — In Diesem Augenblick druct man an einem Ergänzungsbande zur Korrespondenz des Königs Joseph ; derselbe wird abermals merkwürdige Enthüllungen über die Mitglieder der Familie Bonaparte bringen. * Paris, 24. Jänner. Die Schriftstellergesellschaft hat Die Regierung angegangen, bei ihrem neuen Alliirten, Oesterreich, auf den Abflug eines Schubvertrages für das Iterarische und künstlerische Eigenthum zu dringen. Die Regierung hat den Schriftstellern Hoffnung auf Erfüllung ihres Wunsches ges macht, und die bekanntesten Romanschreiber haben in einer Zusammenkunft beschlossen, vorläufig keine Manuskripte mehr für die Ueberseßung zu liefern, da sie das bezügliche Recht bald höher zu verwerthen hoffen. . .