Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1856 (Jahrgang 3, nr. 125-148)

1856-06-11 / nr. 133

Die einzelne Rummer Kostet Lkr. EM, Aittvod , 11. 3nni. Res, Abendblatt des Pefter 3 od. Sz 1857 NEL u uk 04 Redaktiond. Barean, Do­­totheagaffe erften Stod, Zelegrapbifche Depefcben der , Defterr. Eorreip.* Ronstantinopel, 4. Juni. Lord Stratford hat, wie man vernimmt, am Geburtstage der Königin Bistoria die Glüwünsche der Pforte nicht fest entgegennehmen sollen. Agenten des Pariser Kredit Mobilier sind hier ange­­kommen, um wegen Gerichtung der Bank zu unterhandeln; Baron Rothschild ist nach Paris abgereist. Der Generalstab des türkisch-englischen Kontingentes ist aug Keicih angelangt. Turin, 8. Juni. Der­ Gemeinderath von Cagliari ist wegen Zü­iftig­­keiten mit der Nationalgarde aufgelöst worden. Der „Armonia” zufolge beab­­sichtiget Das Ministerium, die Regierungen von Neapel, Rom, Toskana und Modena um Beiträge zu den Kriegskosten des Jahres 1848 anzugehen. Gene­­ral Breglio wird in Begleitung des Obersten Petitti und des Majors Lugia zur Krönung nach Mostan reisen. Der hiesige "Credit Mobilier" hat seine Operationen begonnen. Die neapolitanische Regierung hat ein erneuertes Verbot gegen den Bellb und Verkauf von Waffen erlassen, * Veit, 11. Sunt. Hataud) die englische Breffe aufgehört, pie­tt’ az lienische Agitation zu sch­ren, so wirkt, wie man der „N. Pr. 3." aus Turin meldet, auf die fanguinischen Italiener gleichwohl noch sehr auf­­regend die Thatsache, daß die englischen Garnisonen der Sta­­tionen des Mittelmeeres auf eine nie dagewesene Stärke gebracht werden. Von den aus der Krimm zurückkehrenden englischen­­ Regimentern verbleiben siebenzehn auf den Ionischen Inseln, auf Malta und zu Gibral­­tar. Die englische italienische Legion, welche En­de dieses Monats hätte verabschiedet werden sollen, wird nicht aufgelöst und geht auch nicht nach Indien, eben­so wenig nach Canada oder dem Gap, sondern sie verbleibt zu Malta, wo sie zusammen 12,000 Mann unter den Befehlen des Gene­rals Pennefather befinden. Diese 12,000 Mann, vereint mit den aus der Krimm zurückkührenden für das Mittelmeer bestimmten 30,000 Mann, bil­­den einen ansehnlichen Truppenkörper von mehr als 40,000 Mann, welcher in fürgerter Frist auf jedem beliebigen Punkte der Halbinsel in Thätigkeit gelegt werden kann. Diese Macht ist, wie man behauptet, zu einer allen fallfigen gegen Neapel zu richtenden Demonstration bestimmt. Gleichzeitig versichert man, daß die Regierung von Neapel sich in Rom sehr lebhaft über Se­ Eminenz den Erzbischof Risario­ Sforza befragt habe. Dieser fromme Kirchenfürst sol in einer Audienz beim König die Nothwendigkeit von Maßregeln der Milde sehr dringend befürwortet hat ben, worauf mit einer Weigerung und Klage in Rom geantwortet wurde. In Bezug auf den in seßterer Zeit­­ oftmals genannten Kardinal Fürsten Patrizi, welcher als der Stellvertreter des heiligen Baters ver Taufe des anderen Königs von Rom beimwahnen soi, dürfte es, wie man der „Elb. Ztg." Schreibt, nicht unintersfsant sein, was den jegigen frangol­­fischen Machthabern vielleicht noch unbekannt ist, daß der gedachte Fürst nebst seinem Bruder im Jahre 1812 Zögling der kaiserlichen Militärschule (Primande militaire) zu La Bleche im Sartedepartement war. Der alte Fürst Patrizt wurde nämlich nebst mehreren anderen vornehmen Italienern von Napoleon I., der bekanntlich auch Die deutschen Grafen und Barone seines Reid­es freundlichst einlud, ihre Söhne seiner militärischen Erziehung anzuvertrauen, aufgefordert, die jungen Prinzen in die gedachte Vorberei­­tungsschule zu fleiden. Der Fürst suchte Died abzulehnen und sol sich for gar erboten haben, in Nom selbst, dad Damals bekanntlich nebst dem Fest­lande beg­ießigen Königereiche Sardinien einen integrirenden Theil des großen Kaiserreichs ausmachte, während die Lombardei und Benedig das Königreich Italien bildeten, eine Kriegsschule auf seine Kosten zu grün­­den, um seinen Sohn dort behalten zu können. Dies wurde natürlich ab­­geschlagen und die einzige dem Kürsten gewährte Begünstigung bestand darin, daß seine Söhne unter der Obhut ihrer Mutter in der Stadt La Siehe statt in dem Schulgebäude, einem vormaligen Jesuitenkollegium, wohnen durften, dem Unterricht jedoch, regelmäßig bewohnen mußten. Wahr­­scheinlich­st der ältere Bruder, eine stattliche Figur, der schon damals etwas von einem Kirchenfürsten an sich trug, ver jebige Sardinal a latere. Was die englisc­he amerikantische Klage betrifft, so scheint es, wie die „Berl. B. 3." von „ehr­fundiger Seite" erfährt, daß Eng­­land sich in der Erwartung arg getäuscht hat, Fraakreich werde unter allen Umständen feindliche Operationen gegen Amerika unterflüsen. Man hat in Paris angefragt, und die Antwort blieb hinter aller Erwartung. In demselben Blatte lesen wir: Man versichert mit Bestimmtheit, der Herzog von SKoburg habe vom Kaiser der Franzofen die Zusage eines­­ Besuches erhalten. Die Großherzogin Stephanie von Baden is zu Paris eingetroffen, um den Zauffeierlichkeiten beizuwohnen; diese werden, wie der „Moniteur“ bekannt macht, denn doch stattfinden, da die biesfälligen Vor­bereitungen­ bereits zu weit vorgerückt sind. Aus Paris wird vom 7. d. berichtet : Der traurige Ausgang der gestrigen Affizenserhandlungen gegen Herrn Lejolivet hat hier einen großen Eindruck gemacht. Der Prokurator erinnerte daran, daß die Mitglieder der Konferenz sich gelobt hatten, die strengste Dif­­kretion über ihre Verhandlungen zu beobachten, man künne sich daher leicht vorstellen, wie viel darin liege, daß eine Handlung bestraft werde, merde zu allerlei Verdächigungen Veranlassung gegeben. Ein V­ertheibiger bemerkte daz­gegen, daß die Enthüllung des Vertrages im Grunde gar seine Enthüllung ges wesen, denn das Dokument habe nichts enthalten, was das Publikum nicht Schon seit acht Tagen gewußt hätte. Daß Lejolivet sich übrigens, abgesehen von dem Nechtspunste, nicht viel Arges bei der ganzen Geschichte gedacht hat, bez­weift schon der Leichtsinn, mit dem er zu Werke ging, so war es ihm gar nicht eingefallen, den Brief zu vernichten, im welchem der Direktor der „Inde­ “ des Dokumentes dankte. Dieser Brief “wurde In seiner Wohnung gefunden, war sehr unglückigh für ifn und über dem dépendance" für die „Independance helge”, denn der Direktor dieses Blattes gesteht darin ein, daß er sich Über die Beschlagnahm­e der „Sn­­in Frankreich nit ein Bisschen ärgere: c'est une reclame Deine wahre Empfehlung). Die Vertheidigung Durch zwei an die Geschworenen durch der berühmtesten Pariser Advotaten Ra­haud und Bethmont war meisterhaft, und bis zum Schlusfe der Verhandlungen glaubte niemand des Öffentlichen Anklägers eingeschlichtert, 2 seine Rede mit den Worten schloß: „hr Ausspruch wird mir sagen, wer je find!" Die Reife Des Katsers in den Überschwemmten Gegenden Hat einen enormen Erfolg gehabt, für seine Popularität nit nur, sondern al für den allgemeinen Wohlthätigkeitssinn. Nicht nur, daß ver Katfer­ten Bethätigungen fürflicher Freigebigkeit vat­atouille weit übertroffen hat, berührt hat, Mittelpunkt und Antrieb Kundgebungen alle sonst befam­­­Spenden aus feiner Pri­­kaffer bei dieser Veranlassung befahren mußte, haben sich gedrungen ‚gefühlt, zu Unterstühungsvereinen zusammen zu treten, und es ist, hierdurch angeregt, das Eisenbahnsystem Stanfreldha zu einem Neb von mild­­t­ätigen Organisationen geworden, deren Resultate wahrhaft großartig zu nen­­nen sind. In einigen Die Auftritte sattgefunden­­­den Pariser Journalen jedoch wurde strengstens verboten, etwas darüber verlauten zu Taffen, Bauern, von Aufswieglern verleitet, haben an vielen Orten die Eisenbahnpämme durchflochen, da man ihnen Maires und Gens­­darmen wurden mißhandelt und sogar ins Wasser geworfen. Es war dies ver fehneten Neffe des Kaisers an Ort und Stelle; er Hat übrigens befohlen den Beh­örten gegenüber Gnade für Net ergehen zu Taffen und so und durch reichliche Unterflüchungen von den wohlwollenden Inten­­tionen der Regierung bereits für ausgestellten Thieren, Geräthschaften, Säme­­400,000 Fr. angetauft und zur Vertheifung unter die verschiedenen Tandwirthschaftlichen­­ Vereine bestimmt.­­ Unter den landwirthschaft­­lichen Geräthen, welche ausgestellt sind, ist besonders eine neue Erfindung bei la Pontonnerie zum Schälen des Weizens von Michtigkeit. Während bisher beim Scheinen der Al­te von Weizen­wendung Milionen Die Schälung eines Heftoliters MWeizen nach Gentimen­ Bankhauses steht, zu werden. Als solcher wohnli Herrn Place ein Drittel des Gewinns überließ, veite mit­einander bei der allgemeinen An­­statt eines Ausfalles von 7 Credit Mobilier in enge Geschäftsverbindung. Er erwarb ih Finanzoperationen, der Herzogs geliefert haben würde. Yoftet nur 20 — In Paris beobachtete man drei Abende nacheinander(Montag,Dien­­stag undhtttroch­ l)ei­scheinende Nordlichter,welche bies i ihr Morgens an­­dauerten. Der Erådlt Mobth­er Suisse,dessen Bildung ich ihnen s.Z.mittheilte, hat ein Unternehmen in Angriff genommen­,dem die deutschen Börsen nicht fremd bleiben werden,da es zu Deutschland in enge Beziehung treten wird. Die Gesellschaft hat mit der niederländischen Regierung einen Vertrag geschlos­­sen,durch welchen«sie das Recht"erlangt hat,von Vließingen nach dem Rhein eine Eisenbahnlinie zu führen,die die direkteste und kürzeste Verbindung z­wi­­schen London und dem mittleren Deutschland darstellen würde.Man wird die VahUVUk direkte Zweiglinie mit Hamburg und Bremen in Verbindung brin­­gen und damit einen Schienenwegherstellen wie ihn der mntinent noch nicht besitzt. Ueber das Falliment des Herrn Place schreibt man der»Oest.Z.«: Nicht die Summe an sich selbst,sondern die traurigen Kollisionen,welche jener KtkdazUMGtUUdeliegen,sind es,welche auf den Geldmarkt hö­chst nachtheilig zurück­­wirken.HettPlace ist eigentlich ein Kü­nstler,welcher durch seine Marinebilder einen Ruf sich e­rworben hat. Da er aber eine ausgezeichnete geistige Staa be»­gt, ließ er sich bewegen, Affocié seines Bruders, der an der Sorge eines ansehnlichen französischen binnen einigen Jahren mehrere Millionen und beschloß erst kürzlich, sich zurücczuziehen, um procus negotiis seinen Reichigum zu genießen. In der riefigen Finanzwelt herrscht allgemein der Glaube, daß Herr Place eigentlich, die echte Hand von Galliera war bei allen welche Lesterer für eigene Rec­nung unternahm und wobei er ge­­So viel tít gewiß, daß als der Herzog von Galliera neulich nach Wien abreiste, er nicht weniger als fünf Millio­­nen Ste. in Händen des Herrn Place zurleitet. Es ist Hier der Ort zu bemirfen, daß das Haus Nothfchild und Die Herren Pe­­behufs der Gründung in Konftantinovel zu erteirfen. Baron James Rothschild, Chef des hie­­sigen Hauses Rothfchild, hat seinen ältesten Sohn eigends nach Konstantinopel zu dem Ende Besihlert, aber bis zur Stunde Nichts durchgefegt. Da Herr Place in Allem was er zu unternehmen pflegte, immer som Gnde Sereite auf den Gedanken, Ihn nagy pflegt­e enlever l’affaire. Der Großvetfer Ali el Pasha, welcher begünstigt eine zu feine Herrn Place mit seinem ganzen Einflusse beim Divan zu ward, gerieten die Herren Nase­hat, um nicht sogleich begriffen zu haben, daß die französische Regierung sehr gerne sehen würde, wenn die Herren Pereire die fragliche Konzession erhalten möchten, versprach Die Sendung des Place war wirklich schon­­ zehn Tagen von hier aufgebrochen, um in Marseille nach Kon­­n­­en­ den fnäter seß der hiesige Mandatar des abwesenden Herzogs von Salliere durch einen gerichtlichen Hau­fier den Herrn Place auffordern, binnen sie rundzwanzig Stunden die dem Herzog von Galliera gehörenden fünf Millionen Kant auszuzahlen. Kerr Place war inzwischen in Enon angekommen und erhielt durch den pendance beige" Heren Besucher de Nahrungsstoffes Eisenbahnen, biete mit ein Grund fie telen 90. einer Bant Ähm privater Der Kalser der Hat für die Hebersendung sehr verbrießlich Die der Möglichkeit einer V­erurtheilung. De überschwenmten Gegenden haben unruhige Die Drohung zu Überzeugen, von den felen großentheils Nahrungsstoff verloren, so Aft: durch seine Person an allen Orten, Die MWohlthätigkeit geworden. Sogar an der Ueberschweratmung Schuld, wegnahm, gehen bei dem einem durchsichtigen Häutchen macht, woraus Papier Der Erfinder versichert, Daß seines Verfahrens die vorjährige Heftoliter, einen Ueberflug von 3 Millionen Konstantinopel zu die die erstere unterfrügen, neuen Berfahren, das Ernte. Spätem trat er mit den Gründern Mettelfern, um som: Sultan die Sonzession wurden die bereitet wird, nur feinem des die Kiele 4 pCt, die er zu für die umfaffendsten und ausgiebigsten Beamten der weiß machte, 20 pCt. des Tender, um wie man zu fügen Herr

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