Pester Lloyd, September 1856 (Jahrgang 3, nr. 204-227)

1856-09-02 / nr. 204

— — Graf Emil Defensiß, über die fehwebenden österreich bishen Finanzfragen beginnt , welche die volfswirthschaftlichen Interessen des Baterlan­­des gerade­ n. so mußte ein Rüdplid auf Die jüngste nicht berseiben, stellen ; Vergangenheit und gleichwohl­ zur sehmerzlichen Erwägung führen, daß eine 1 sza Weit, 1. September. Wenn die Techte Zeit uns­ wiederholten Anlaß zur Freude darüber gegeben, Daß die ungarische Aristokratie aus „ihrer Pafivität herauszutreten und den Ernst der Anforderungen zu err faffen tigkeit unseres Adels, die ich fast ununterbrochen fortschlummerte, — wir meinen das Tha­­er Wirken der aristokratischen Intelligenz auf dem Gebiete der volfemirthschaftlichen Publizistik. Die Seder eines Defemfly, Longay, Trefort u, Anderer, sinde seit lange verstummt ; gewohnt ihren Stimmen zu laufen, mochte Das Ohr den Beruf die fehwebenden österreichischen Finanzfragen” Yenthalben im Lande eine der angenehmsten Heberraschungen — kün­­nen wir nach tefung derselben hinzufügen — zugleich einen der Interes­­santesten Genüsfe bereiten. Eine, wenn nicht vollkommene, doch ziemlich ausgedehnte Herrschaft über den Stoff ist dem BVerfasser eigen, und wenn hie und da Lüden wahr­­im Bunde mit dem oft­ wahrhaft den Leser gegen dieselben nachsichtig zu­stimmen, Graf Deferffy österreichische Nationalbank reichlschen Staatshaushaltes mit ihren Auswüchsen,­­ Die Lict­­und Schattenseiten der modernen Kreditinstitute. Die Bedürfnisse des, abgelernt, ihre Färbung und ihre Lebhaftigkeit und Naturwahrheit uns glauben ma­chen möchten, er habe diese Kunst dem Maler der haltung, faffer­ung im VIII. und rechten Abschnitte seines Werkes vorführt, „gehört, zu den glänzendsten, pu­blizistischen Leistungen der Orgenwart,­­— „schade, daß der größte Theil des Glanzes dazu dient, um eine Polemik­ zu unter­fügen, die an innerem, gernigem Gehalte Vieles zu münshen übrig läßt, denen er seine Ansichten unterstüßt. Der er­ste ‚Brief des­­ Verfassers, Dodo, 10. März 1856, beginnt mit den Worten: „Lieber Freund! danke Ihnen recht sehr für die interessante Brodjure, welche von der „Herstellung halte” handelt, will bieseg Resultat pflehlt Uebel. 3. B. selbst angelangt und II. Briefe wiedergegeben; wir seien in’ demselben Über die eine Wirkung eine bemerkbare Wirkung kaum äußern, bessere Organisation fic Sch beziehen, des bei der Würdigung der Gründe, mit Gleichgewichtes in seinen Augen fagt ím welches durch den Abschluß Staatshaus­­der genannten Broschüre) herbeiführen. Zu diesem Behufe ein­­Erhöhung bestehender und die Ausschreibung neuer Steuern. Das Defizit das findet­­ sich welche als Folge einer Dauer versprechenden Organisation vorhandenen Beeint­ung die Mei­­nung, daß ein selbst mit Anstrengung aufgebrachtes Steuerquantum, tie fdjiver es auch fallen mag, doch nicht so fehwer auf allen’ Gliedern eines In jugendlichem Ent­­wielungsdrange aufstrebenden Körpers stege, als: das Defizit.‘ — Sie miffen bereits, daß mein Speengang ein vom obigen verfäledener if.” Der Speengang des Berfaffers nun am prägnantesten im Mittel zur Heilung der österreichischen Finanztranftheit­ . Abgesehen vom Müngmefen, einer hierauf bezüglichen Konvention in Kürze seine Erledigung finden dürfte, bleiben drei Krank­­heitsursachen zur Erörterung übrig : das Ban­mwesen, das Defizit und der gestörte politisch-ökonomische Gesammtzufand der Monarchie, als Bolge der Vorgänge in den Jahren 1848/49... &8 leuchtet auf den ersten Blick ein, daß alle Mittel, welche auf Die Befeitigung der Dritten. Leranfbeitsurfawe berechnet und von praktischer Wirkung sind , sogleich und unmittelbar auch auf die übrigen zub­eiwirfen müssen, während Mittel, welche mit Bezug auf die beiden an­­dern Ursachen zur Anwendung kommen können, nur mittelbar und nach längerer Zeit Priorität zuweist, melde auf die Aufhebung äußern künnen. So würde so erwünschte und ersehnte Gleichgewicht der Staatseinnahmen und Ausgaben , also das Verfehtwinden des Defizits (zweite Ursache) auf die dritte Ursache „— es müßte denn sein, unb ein solches Resultat namhaften Ersparnissen im Staatshaushalte zu verdanken, wäre, im­ politisch-administrativen Systeme erscheinen; vielmehr müsse das Verfehrwinden­ des Defizits, durch Ausschreibung neuer oder durch Erhöhung bestehender Steuern, hervorgebracht, auf die dritte Ursache ohne Zweifel sehr nachtheilig wirken.­­ Ein Gleiches gilt vom Bantmwesen, dessen im gegen­­­wärtigen Augenblicke auf die Beseitigung der dritten Krankheitsursache von unmittel­­barer Wirkung nicht sein könnte. Anders verhält sich die­ Wirksamkeit jener Mittel, welche mit Bezug auf die Dritte Ursache zur Anwendung, kommen künnen.“ Nachdem Graf Defenffy hiernach folgerecht seinen Maßregeln der dritten Krankheitsur­­sache, des gestörten politisch-ökonomischen Gesammtzustan­­des nämlich, er mit Nachsicht auf dieselben , sind entweder po­li­­tischer oder finanzieller Natur. Auf dieepfteren gehe ich recht hier nicht näher ein. Ich bemerke nur nebenbei, das eine nachhaltige Gesundheit der Staatsfinanzen, solche die Solidität und Spannkraft des Staatskredits allenthalben nur auf analogen Grundlagen aufgebaut werden können, ist Überall und überhaupt das lebendige, aus der Praktischen Erfahrung herrührende Bewußtsein ver 34ed­­műfigfett und Haltbarkeit der bestehenden politische administrativen Institutonen und der Stetigkeit des Rechtes die einzige mögliche Duelle, aus welcher das öffentliche Vertrauen, als das belebende Element des Kredits und des materiellen Wohlstandes überhaupt, entspringen kann, so muß die Nothunwendigkeit, nur auf solche Fundamente zu bauen, für Oesterreich als eine durchaus unabweisbare angesehen werden ; denn hier kann nur Anhänglichkeit an die Dynastie und das obige Bemwußtsein jenen Man­­­gel an organischem Zusammenhanges erregen, an welcher die Monarchie vermöge ber le­ ihrer Bestandtheile naturgemäß leiden muß. — Die Maßnahmen fi­­nanzieller Natur dagegen wären: Herbeischaffung der für den Verkehr nöthigen metallenen Umlaufsmittel, Hebung des Privatkredits, und Gewinnung einer reellen Grundlage für eine gleichmäßige Besteuerung und eine homogene Ertragsfähigkeit der Steuern.” 4 Graf Defenífy hat uns in den ersten Zeilen des ersten BBriefes Herrn Sylvefer vorgeführt, um uns zu sagen, daß sein Ideengang vers­­chieden von Dem des Anonymus sei ; er entwickelt Darauf den ‚eigenen Ideen­gang in jenen Zügen, Die wir »soehen mitgetheilt ; nun glaubten wir aber ein Recht zur Erwartung zu haben, Daß der Herr, Graf auch jede Mei­­nungsverschiedenheit allsogleich begründe. — Graf Defensfy hat sich jedoch die ersten englischen Romanschriftsteller zum Muster genommen; glei Buls ver und Diffens macht er im ersten Abschnitt uns mit der bedeutendsten Persönlichkeit nur deshalb bekannt, um unsere Spannung über die Ent­­wicklung ihres, Charakters ‚anzuregen 5 diese einmal­ angeregt, ergeht er sich in Episoden von mehr­ oder „minderem­nteresse, um erst im rechten Ab­­schnitt wieder auf das zuerst berührte Thema zurückzukommen.. Wir glauben dieser Reihenfolge des Verf.’s untreu werden und unmittelbar an die Vertrebung seiner Polemik gegen Sylvester gehen zu müssen , wollen Daher aus den Episoden Des DBf.’8, Die es mit der Regelung unserer Geldverhält­­nisse und im DVBordergrunde jener der Nationalbanf zu thun has­ben, für heute nur einen Parfus anführen, weil er der getreufte Dolmetsch der hiesigen Plabhenürfnisse ist. Wir seien nemlich im VII. Briefe 000. 4. Mai: „Slauben Sie denn wirklich, daß mit den 20 Millionen, die auf Wechsel, und mit den 14 Millonen, die auf Vorsehüffe am 1. Apri­l 1856 bei den 12 Filia­­len in Verwendung waren, dem Kreditbedürfnisse dieser Länder abge­­holfen sei? Im Verlaufe des Jahres 1854 haben 9. Filiale im Ganzen 62 Mil­­lionen essompiirt.” Seitdem sind 3 un weitere (Grag, Klagenfurt, Krakau) hinzuge­­fommen. "Sie werden mir wohl zugeben, daß ein wenigstens 5. bis 6 mal so großer Umfag stattgefunden hätte, wenn an diesen 12 Punkten ebenso viele, nach dem (bei der englischen Bank beobachteten) Grundlage der frengen Observanz organifirte Anstalten mit dem Befugniß einerfirirten Notenemis­­sion vorhanden wären, der Dienste, die solche Anstalten im Wege des Giro-, bes Ansmwelfungs- und Depositengeschäftes dem Publikum geleistet hätten, nicht zu ge­­denken. Und wie soll überhaupt die Nationalbank Bedürfnissen abhelfen , die ihr gar­ nicht bekannt sein können ? Und wie sollen diese sich überhaupt geltend machen, wenn ihnen ein hiezu geeignetes Feld. nicht eröffnet it ?­ Von der Nationalbank gift Hier, was die Rufen von ihrem Kaffer zu sagen pflegen : , Gott ist groß, und der Kaffer ft weit.“ E38 gilt hier das, was Überhaupt von aller übermäßigen Zentralisation gilt : man kommt gar nicht in die Lage, die Bedürfnisse zu können, die man­ befriedigen möchte! Nach meiner Ansicht wäre in Nacsicht der veränderten­­Berhältnisse und der ganzen neueren Richtung: der Österreichischen Finanzpolitik eine einzige Zettelbank, für eine 12.000 Qu.-Meilen große Monarchie mit 38 Millionen Einwohnern ein vollkommener Anachronismus.“ 7. Graf D. skizzirt deshalb die M­ennung von 14 derartigen Länder­­banken, deren gesammte Notenemission gegen 100 Millionen Gulden betragen sollte, wovon auf Pest 25, auf Siebenbürgen 47, auf Kroatien, Slavonien und die Militärgrenze 31­, Millionen tamen. Und so wichtig erscheint dem Bf. die Gründung solcher gettelbanfen, — melde, „wenn sie mit der gehörigen Borsicht stattfindet, eine normale und rasche Geldzirkula­­tion, die in ihren Wirkungen einer bedeutenden Geldvermehrung gleich­kommt, unfehlbar herbeiführen müßte, während die so sehr verschiedenen finanziellen, agrifolen und gewerblichen Interessen dieser Länder, in dieser Weise besser als nach dem bisherigen Verfahren zur Geltung und Berück­­sichtigung gelangen würden." — Daß er auch im rechten Abschnitt wieder auf sie zurückommt, und uns hier folgendes Gesprah zwischen „Sincerus” und „Amicus" vorführt. 3 « Sincerus.Diesem Plan zur Grü­ndung von Länderbanken wurde eine » bkekciwrscuwunrvoihts»unmijg'chma- SFEMZZPIILFZLMXSIIllV-2«»«H­ s«GIEYVYIPFPBFEIFE passendett Individualitäten finden,um denselben diese schwierige Mission mit Beruhigung in die Hände geben zu können. Amicus.Wenn Sie die Ueberwachung auf das Unerläßlichste beschränken, können Sie eine ausreichende Wirksamkeit derselben mit Sich­erheit erwarten.Mit einer fixirten Notenemission läßt sich die Uebernachtung sehr leicht voll­­ziehen.Wien hat jetzt das Monopol einer Zettelbank,aber das Monopol der pass send-manividualitäten hat es nicht.In das eigentliche Bankgeschäft braucht man sich nicht einzumischen.Alle Sparkassen,Versicherungsgesellschaften, Dampfschiffs-und Eisenbahnkompagnien,sowie auch die Kreditanstalt verwenden ihre disponiblen Fonds zum Eskompte-und Vorschußgeschäfte.Dasselbe thun die Banquiers und Kaufleute.Werden Sie überlt einen Regierungskommissär hins stellen wollen,um diese Operationen zu kontrolliren? Sineerus.Hier besteht­ ein großer Unterschied.Die Banken sind­ wie es ihr Freund selbst ausführlich erörtert hat,Geldfabriken. Amicus.Gerade aus dieser Ursache mü­ssen ihre Notenemissionen scharf begrenzt,beziehungsweise unabänderlich sini­t und streng ü­berwacht werden Aber ein Mehreres scheint au­ch mir überflü­ssig.Sobald der Staat glaubt alles machen zu können,oder zuml­ssen,macht er entweder gar nichts,oder sehr wenig,oder können auch Andere nur wenig oder nichts machen. Doch so interessant das Verweilen bei dieser Episode wäre,wollen wir dies fü­r einen der späteren Briefe aufsparenz unser nächster Brief, wird der logischen Ordnung gerecht werden und darth1un,ist welcher Weise der Herr Graf seinen Gegensatz zu den Ansich­ten des Anony­­mus,Herrn Sylvester,begründet. ifPeb­ SeptemberÆJJn Nr.191 der»Donau« begegnen wir einem Artikel, der den lobenswerthen Bwed hat, ein Gemälde der industriellen Deimegung in Oesterreich zu entwerfen, und es werben zu dem Ende in einer dem „Bauftkalender” entlehnten statistischen Tabelle sämmtliche Aktien­­unternehmungen. Die ins Leben getretenen sowohl, wie die im Keime bes­triffenen, dem Leser vorgeführt. Damit jedoch der betreffende Mrittel einer pilanten Färbung nicht entbehre, und das Gemälde feine Lichter und Schat­­ten befite, werden den Affeturanzgesellschaften im Ages meinen und der Triester Afficurazioni generali insbesondere einige Tiebeng­­würdige Artigleiten auf dem­ Präsentivteller dargereiht. Es wird uns nicht schwer fallen, die erhobenen Anklagen der Reihe nach zu entkräften. Der Artikel behauptet: 1) daß die­­Versicherung mit gar feinem NRifico verknüpft sei, und bei ihr sich der Gewinn nach, den Regeln des Einmaleins berechnen lasses 2) dag besonders die Afficurazioni generali gar zu viel verdienen; 3) daß Die vorkommenden Vergütungsfälle der herein­ gebrochenen Schäden pomphaft angekündigt werden,. und endlich A)­m wird den Affeturanzgesellschaften ein rechtlicher Anspruch auf höheren Gewinn aus dem Bunde abgesprochen, weil sie keine Werthe schaffen, sondern nur die vorhandenen beihalten sollen. Dagegen Taffen si nun folgende Einwürfe erheben : 1) Wenn die Affefuranz ein durchaus so sicheres Geschäft ist, wenn sich der Nugen schon im Voraus so wie das in maleins Yerechnen läßt, mie kommt es Dann, daß sich die verschiedenen Gesellschaften nicht gleich gün­­stiger Resultate zu erfreuen haben? führt Doch Die erwähnte Tabelle der „Donau" einen­­Berein auf, der mit 12­ Prozent und einen anderen, der sogar nur mit­ 3 Prozent Nuben arbeitet, und nennen wir Anstalten, welche in manchen Jahren Verluste ausgewiesen haben. Wir sind im Gegentheile der Ansicht, daß die Affefuranzen als ein Bund gegen die unberechenbare Macht der Elemente am meisten den Wechselfällen des Schicsals ausgefecht sind. Wäre es so wie die „Donau”" sagt, dann würde gewiß ihre Tabelle nicht Fünf, sondern fünfzig und noch mehr D Versicherungsgesellschaften auf­­zuwessen haben. Was den zweiten Vorwurf der allzuhohen Dividenden der Nificurazioni generali anbelangt, so haben wir einen Heinen Irrthum des Artikels zu rügen. Die Dividende der genannten Gesellschaft wird mit 25 Prozent angegeben, aber die 25 Prozent entfallen nicht nur auf den eingezahl­­­ten Theil des Aktienkapitals. Wir müssen nemlich denjenigen, welche in den Gewohnheiten des Affefuranzgeschäftes weniger eingeweiht sind, bemer­­ken, daß die einzelne Aktie auf 1000 fl. Tautet, von welcher jedoch nur ein Theil eingezahlt is. Die Aktionäre haften indessen mit Dent Vollbetrage der gezeichneten Aktien für Die etwa vorfallenden außerordentlien Schären. Es ist also auch billig, Die bei weitem überwiegende Sautionssumme an dem Gewinne partizipiren zu lassen, um so mehr, da doch bei vielen Geschäften zur Realisirung eines Nubens nicht gerade ber Vorschuß­baren Kapitals erforderlich­ ist. Aber zugegeben, eine günstige Dividende wäre ein Verbrechen! Was müßte nun die Affcurazioni generali thun, um einen geringeren Gewinn einzustreichen? Ihre Kunden abweisen, wie der arabische Krämer, wenn ihm Allah seinen Tagesbedarf geschenkt hat? Das wäre doch zu nat, und hiefe die Gebräuche des Orients nach Europa verpflanzen, anstatt dem so oft angerufenen Wahlspruch der Gegenwart gemäß,­­ die Fabel der Zi­­vilisation nach dem Oaten zu tragen. — Also die Prämien ermäßigen ! Aber nehmen wir an, die Gesellschaft ginge auf die ganz unmerkliche Ermä­­ßigung eines Zehntel per mille ein, b. i. 6, fl. für jedes Tausend Gul­­den. Da nun­ die Gesellschaft im Jahre 1855 für 500 Mill. fl. neue Ber­­fn­derungen annahm, was mit den aus den früheren Jahren­ herstammenden laufenden Nisquen von ciren 1000 Mill., zusammen 1500,000,000 fl. ausmacht, so hätte die mit 1­, pr. Mille bewilligte "Ermäßigung eine Mindereinnahme von 150,000 fl. zur Sorge gehabt, und mithin den Ge­winn ARIAN?T.H­AB fr mehr wern­t. Ye rate noch gesagt zu erben, das sag­en: ER anderen Gesellschaften Gebrauc) machen würde, wenn es die Prämien der Afftenrazzoni gegen jene der anderen Anstalten zu Hoch fände. Der Schlüs­­sel des Erfolges ist übrigens bei dem erwähnten Institute in der außer­­ordentlichen Ausdehnung zu suchen, die es seinen Geschäften zu geben wußte. Die Wirksamkeit der Gesellschaft ist nämlich nicht nur auf die österreichische Monarchie bescränkt, sondern erstrebt sich auf die meisten Länder Die euro­­päischen S­ontinents, und umfaßt außerdem verschiedenartige Zwveige, woz dur die jeweiligen Verluste der einen, sie Durch­ den aus den anderen Branchen resultirenden Gewinn ausgleichen. In­ Betreff der dritten Klage, welche auf die­­ Veröffentlichung der Schadenzahlungen Hinweist, so kann man einerseits e8 der Gesellschaft nicht derargen, wenn sie ein erlaubtes und so konettes Mittel, wie Die Zeitungs- Annonce und die Beilage ihrer Schadenverzeichnisse zur Förderung ihrer Geschäfte bewüht, andrerseits ist aber auch ein solches Vorgehen eine notha­bendige Maffe gegen das hie und da v­erbreitete Vorurtheil, al würden figg, die Affeforangen im Augenblige ver Noth nicht bewähren. Es il­oft nothwendig, die Namen der Entschädigten und die Summe der Vergütung bis in die hanrkleinsten Details anzuführen, um solche Steifel zu zerstreien. Dann hatte auch der Einzelne Faum eine Vorstellung von den so häufig worben, drum an sie, aber nicht leicht fühlten. Die soeben erschienene nehmbar, reizenden Style, Beleuchtung, durch Sagden begleitet,­­ auf die Befeitigung der dritten Ursache, schildert die Berfaffers er selbst das als einen Der Dialog Der bedeutsamsten Träger Pinselstrichen, die durch , vor Allem anderen wichtig Arbeit gering anzuschlagende wird daher sorauesichtlich im Vormärz manchen verdienten, zwischen Sincerus und Amicus, den, den neten vertrauen. Das trockenste Material mit die steifen Ziffern erscheinen unter feinen Die sie zu versteht es die geistuose Bearbeitung „Die Maßnahmen, die sich auf diesem Felde der­­ mictigstien Finanz fragen Und hiemit wären wir denn Herr Sypluester (der anonyme Bf. durch bei wird technische Mittel die Regulirung und Er sagt zum Schlafe Ist : Fingern dem so vertreten eigentlichen hauptsächlichste darbieten, Xorbrer des Grafen Emil Defensfy „Ueber erhält durch ihn frisches Leben, gelenkig, das Stu­­zur geistreichsten Unter , so wünschenswerth und unab­weisbar und ihn Objefte österreichischen der sie au ift,­ al bie üfter­­auf feinen der Berz unseres Nieren ahren unn re als *) Mit Bezug auf einen neulichen Artikel der „Donau“ geht uns aus achtbarer Quelle Die obenstehende Entgegnung zu, der wir gerne in unserem Bitte einen Raum gönnen wollen. D. N. -.---...-s.....·»...—.. ·-4..-.--.-.- -—.-- Die Feier in Gran.­ va Gran, 31. August. Das gestrige Treiben in den Garten des „ungarischen Zion“ dauerte die ganze Nacht Hindurch, die Wogen dieses lebendigen Stromes natürlich und noch höher, um sich erst spät am Abend nach allen Richtungen zu zerschlagen. Tur Bequartierung der offizielen Gäste war, wie Sie willen, Durch die Munifizen, S. Em. des Hw.: Kardinalprimas, und die Gastfreundlichkeit, der Oraner gefolgt. Bars tieuliers, welche , die Stadt‘ überall mit ihm tragen, und nicht zu den of­­fizellen Gästen gehören, erhielten gegen eine tägliche Miethe, Die etwas an’s ‚„Mostauische” streifte, Unterkunft, und das am zahlreichsten, versehene Element, die, Dorfbewohner, meist Insassen der. Primatialgüter, die anstatt der , Stadt" ihre kräftige Natur mitbringen, fanden die, sicherste, nirgends fehlende Unterkunft unter freiem Himmel, die nicht ‚noch im „Wirthshaus waren, lagerten da, das Cternenzelt als Dede über sich, und einige, waren gar so glücklich in den noch nicht verkleideten Höhlungen der Beleuchtungs­­pyramiden ein Lager zu finden. Manche, namentlich jüngeres, Bolt, konnten gar nicht ruhen , so spät in der Nacht, und so, früh am Morgen, als der Kaufmann sie einließ, machten sie Einkäufe, um ihre Galla zu­ vervollsstäne­digen. Sie wußten, daß sie nebst der offiziellen hohen Welt, mit einen wesentlichen Bestandtheil des heutigen Seiles bilden werden, wie, wir ‚dieses denn ein Bolfsfest par excellence nennen möchten, so lebhaft betheiligte sich das Bolt daran. Morgens um vier Uhr werte Kanonendonner Die derzeitigen, und anfässigen Bewohner Orans, und lange ehe Die Einweihungsfeier beginnen sollte, wogte bereits eine große D Bollsmenge in den Waffen, die von der Primatialresid­enz bis hinauf zur Basilika führen. Der Pfan vor dersel­­ben, ein prächtiges, ziemlich hochgelegenes Plateau, ist an der­ einen Seite von der Gronze der Basilika, und reits und Iints von den freundlichen Prachtgebäuden begrenzt, welche von den Domherrn bewohnt werden. An beiden Seiten der Hauptreppe, die in das Innere der Kirche führt, fanden Triblinen, Die wie der ganze große Pas und die Strafe, die zunächt hinaufführt, von einer Dichtgedrängten Menschenmenge bedeckt waren. Hoch über dieselbe erhoben sich oben auf dem Kirchenpfat Hohe Masten mit flat­­ternden Bahnen. Gegen acht Uhr verließ Se, Eminenz der Kardinalpri­­mas seine Wohnung, und fuhr in einem sechsspännigen Dallawagen hinauf in die Baillifa ; vor ihm ber ritt der Pronstär Gr, Heiligleit, Mi­ Yael Shumihraft auf einem von zwei Dienern in festlicher Livree geführten,reichgesattelten und gezäumten Pferde,und hielt in der Rechten das erzbischöfliche Kreuz,während er mit der andern Hand die Zü­gel faßte. Jetzt begannen die heiligen Zeremonien der Einweihu­ng,in deren Verlauf Se.Majestät der Kaiser und fünf Erzh.anlangt­n.Di­e prachtvolle­n, mit hoher Begeisterung aufgenommenen Zuge ritt der Hofdomherr, Graf Forgach,voraus,in der Rechten das apostolische Kreuz tragend. Dieser Prälat im reichen Kirchenornate,auf dem von Gold bedeckten Pferde mit fester ritterlicher Haltung sitzend,erinnerte lebhaft an die Kirchenfü­rsten früherer Zeit,die das Schwert und das Kreuz in der Hand ihrem Vater­­land doppelte Dienste leisteten.—­Nachdem Se.Majestät von Sr.Eminenz und seiner hohen Assistenz empfangen worden war,begann der feierliche Einzug der heilige­r Reliquien,dieselben befanden sich in der Kapelle unter dem bereits fertigen Seitenthurm­,und wurden von hier in feierlicher Prozession in das Innere der Kirche getragen,um in den Altar eingeschlossen zu werden. Wenn es möglich wäre,hier überhaupt Vergleiche anzustellen­,so wü­rden wir diesen Einzug zu den feierlichsten und prächtigsten Momenten der Einweihung rechnen,so glänzend und so voll heiliger Weihe war der Zug,an dem Se. Majestät,Erzher­zoge,Minister,und so viele hohe Kirchenfü­rsten und Prä­­laten in PlUViale SUUdJUIUIW theilnahmen.Nach der Prozession began­­nen die Predigten und zwar hielt der Bischof von Stuhlweißenburg,Em­e­­rich Farkag,eine Predigt in ungarischer Sprach­e,und betral­­te eine seltene Rednergabe,während drei andere Geistliche vor der Basilika unter freiem Himmel Predigten in deutscher,ungarischer und slavischer Sprache hielt en Nach den Predigten wurde das feierliche Hochamtzelebris­t,währenddessen das Meisterwerk Lißt’s aufgeführt wurde.Ihr musikalischer Referent wird Ihneni­lss er den Werth und die Auffü­hrung dieser Komposition berichten. Ich will an dieser Stelle nur bemerken,daß das Graduale, Offertorium und das Tedeum laudamus Von dem hiesigen Regenschori Karl Seiler waren,———und daß sich die Alunmen des Seminars im Absingen der Antiphonen besonders auszeichneten.Warum die ganze Feier an mich für sich erhaben und erhebend,so wurden die Gr­­­üther durch den rü­hrenden Anblick von der Andacht und Ausdauer an Majestät und der durchlauchtigsten HerrenChzherzoge noch mehr gehoben und zur Andacht hingerissen.Der feierliche Akt dauerte von acht U­hr Morgens bis gegen drer Uhr Nachmittags,und während dieser ganzen Zeit nahmen Se.Majestät und die Herren Erzherzöge daran mit der muster­­haftesten Andacht und Ausdauer Theil. Nachmittags um drei Uhr begann die Tafel in der Primattalresidenz, wobei Se. Majestät einen von Sr. Eminenz den Kardinalprimas ausge­­brachten ZToaft mit einem ZToafte auf die Kirche und das Land in ungari­­fer Sprache zu beantworten geruhten. An dem Mahl in der Residenz nahmen an hundert Personen Theil und dauerte dasselbe bis nach fünf Uhr; während derselben Zeit fand auch in den Loyalitäten des Seminars ein Gastmahl statt, an­ welchem andere geladene Gäste theilnahmen. Um sechs Uhr verfügten sich Se. Majestät zu dem Bolfsfest auf dem­ Georgifelde, das einen anderen denkwürdigen Abschnitt der Einwei­­hungsfestlichkeiten bildete.­­ Das Georgifeld ist eine nicht ganz flache Ebene in der Nähe der Donau und war Nachmittags wohl von vielen tausend Personen besucht. In der Nähe eines Heinen Gehölzes stand ein für Se. Majestät und höchst besfen Suite errichtetes, eben­so einfaches Als geschmadvolles Zelt. Nicht weit davon fanden zwei Gerüste, auf welchen mehrere große Fäffer mit Dein Iagen, bereit ihren goldhellen Duell für die vielen durftigen Kehlen fchießen zu Taffen. Daneben fanden Wagen mit Semmeln und Schwarz­­brod gefüllt. Das größte der Helder war von einer Barriere umgeben, an deren einen Seite eine große Tribune für Zuschauer errichtet war. Eine andere Barriere war für das Bauernrennen errichtet. Bereits in den ersten Nachmittagsstunden wogte hier eine unermeßliche Volfsmenge. Dann stellten sich die Bursche und Dirnen ein, welche die malerische Staf­­fage des Wolfsfestes bildeten. Mit singendem Spiele kamen hier Die ros­chen Bauernmäpchen mit rothen Rüden und rothen Schuhen, dort Die gelb­­schwarzen, die schwarze Leibchen und ge­lbschwarze Zopfbänder. hatten, an einer andern Stelle die weißblauen an, Mädchen mit blauen Rüden und weißen Umhängrüchern. Aie marigirten an der Seite ihrer Bursche auf, deren einige Fahnen trugen, Schulmeister oder Notare waren ihre Zeremonienmeister. Die kurze Zeit bis zur Ankunft Sr. Majestät wurde mit Mufik und einigen Tänzen hingebracht. Mufikbanden waren überhaupt viele da, und einige durch besondere Kostü­me gekennzeichnet. Eine gehörte den Bergleuten an, die sich durch schwarze Bloufen und das Schurz­­fell bemerkbar machte, eine andere Bande hatte Bauerntracht, wieder eine andere blaue ungarische Kleider u. f. mw. Hier wird, Esárdás, dort Polka gespielt und getanzt, Dort tanzen Die l­ebhaften farbigen Gestalten wieder nach dem Tatz eines Marsches, der eben gespielt wird. Doch das dauert nur kurze Zeit. Stanonendonner, ferner, immer näher kommender Jubel, die Musiker spielen die Weise der Wolfshymne, — und die Gelben, Rothen und Blauen heute , fliegen­­­­ gelbe Rüde, EEE .

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