Pester Lloyd, April 1857 (Jahrgang 4, nr. 74-98)

1857-04-08 / nr. 80

» » Was hat Ungarn von der Ermäßigung der Salzpreise zu erwarten? vielen Blättern eine während ber­legten zu den wichtigsten und 1. P. s. P. Pet. im April. ES. dürfte angemessen sein, in Maßregel zu besprechen, welche unter den Sabre in Oesterreich „gemachten Sortierritten“ folgenreichsten, „gehört, wir meinen die Ermäßigung ‚der Salzpreise für industrielle, Swede, und zwar: son Sudfal; auf 58 bis 32 fr., von Seesalz auf 40 bis 32 fr., son Steinsalz endlich in Wieliczia, Bochnia und in den Sali­­nen der Marmarog und Siebenbürgens­ auf 18 fr., von dessen Anfällen auf 12 fr. Jedermann erkennt, daß Galizien und Ungarn Durch die bezügliche Alterhöchste Entschließung vom 18. Bebher am meisten berührt werden, indem hier das Salz für die Erzeugung chemischer Hilfsstoffe zu ven­ billigsten Preisen geboten wird . Salz, Schwefel und Brennmateriale nennt man aber mit Recht die drei Grundpfeiler aller Industrie. ar Der Aufsehwung der englischen und belgischen Industrie beruht in der That vorzüglich auf der Dilligkeit jener­ drei Stoffe; oder wenn man die Industrie eines Staates lieber mit einem sehr zusammengefesten Uhrwerke vergleichen mit, wo ein Rad ins andere greift, wo die Intelligenz die treibende Kraft ist, und auf dem­ Zifferblatte Des Marktes und Der Presse der materielle und, hierdurch auch der geistige Sortschritt , sichtbar wird: so ist der Preis jener drei Stoffe das Pendel, wel­­ches den Gang dieses Uhrwertes regulirt. Je­ geringer­ ver Preis dieser Stoffe, desto rascher kann die Impuftrie sich entwickeln, und umgekehrt, je höher verfelle, desto mehr muß Teptere vert­rümmern oder ganz erliegen. Im ber. Rangordnung. der. der nannten drei Stoffe nimmt das Brennmaterial unstrei­­tig den e­rsten Rang ein, von 3 wetten aber behauptet das­­­ Salz. Dies leuchtet ein, wenn man die großartige Verwen­­dung des Salzes und seiner abgeleiteten Produkte in­ Erwägung zieht. Wir wollen es in den folgenden­ Zeilen versuchen, eine Sfigge dieser Verwendung zu entwerfen.­­ Die wichtigste Verwendung des Salzes ist jene, zur B­er­­eitung der Soda. Wird Korksals (hestehend aus Na­trium und Chlor­ mit Schwefelsäure übergossen, so­ entsteht Glaubersalz crämefelsaures Natron) und gasförmige Salsäure (Chlor und Wasserstof), welche vom Wasser auf­gefangen und hiedurch in die gewöhnliche Salzsäure, die einen Gegenstand des Handels bildet, verwandelt werden kann. Das Glaubersalz wird aber durch Gfügen mit Kali und Koh­­lenstaub in einem Slammenofen in ( o­da­s kohlensaures Na­­tron) umgefeßt. Gh­len nun zuerst von der Verwendung der Soda und dann von jener der Salzsäure sprechen Bei einer entwickelten Industrie wird, wie in England und Frankreich, der Verbrauch der Soda nach Millionen Bir. berechnet. Sie dient zur Bereitung des Glases, zu etwa 36 Prozent desselben,­­ zur Bereitung der Seife, zu etwa 18 Prozent derselben, — ferner zur Vorbereitung der Garne und Gewiebe beim DBleichen und Färben, — zum Reinigen der Hadern und zum Leimen des Papiers, — zur Bereitung aller Natronsalze, me 3. DB, der­ D­op­pelsoda und des Natron-Wasserglases, zur Bereitung vieler Farbstoffe und einer Menge anderer her mi­ld­er Stoffe Ic­­h . Man erfischt aus­ dieser Aufzählung , daß es wenige Far­britszweige gibt, welche som Preise der Soda nicht mittelbar oder unmittelbar beeinflußt werden. Mir wollen einige dieser Gabritsz­weige etwas näher ins Auge fallen, um und zu überzeugen — d­aß diesel­ben von nun an im Defterreich einer großen Ausdehnung fähig sind Das Glas war so vor 50 Jahren einer der wichtigsten Ausfuhrartikel O­sterreich. Das böhmische GLAS war in der ganzen Welt berühmt, und behauptete alle Märkte durch seine Qualität und Quantität. Da wurde vor einem halben Jahrhunderte in Sranfreich die Erfindung gemacht, aus Salz fünstliche Soda zu bereiten. Das Material dazu waren ver billige Schwefel aus Siäil­en, das bill­ige Seesalz in Sranfreich, und Das noch billigere Steinsalz in England! Bald fing man an, bei der Glasbereitung die trbeure Pottarche dur­che Soda zu erleben und man warf sie besonders auf die Erzeugung von Gegenständen des gewöhnlichen Verbrauches. Man überließ vorerst noch Die Erzeu­­gung der feinen Gläser der böhmischen Sabrisation und bereitete Tafelglas und gemeines Hohlglas, und ehe Drei Jahrzehende vergingen, hatte die Glasindustrie von England, Frankreich und Belgien die böhmische von den Märkten Amerikas, des größten Theiles von Europa und endlisch auch Des­ Orientd verdrängt. Aber auch nicht einmal die Erzeugung des feinen Glases blieb lange Oesterreich vorbehalten ; auch hierin wird es bereits von Frankreich überflügelt. Während die österreichische Glasz­ausfuhr von 14 Mil. Fr. auf einen Bierbheil gefunden ist, hat sich z. B. jene von England von 2 Mil. auf 160 Mil. Gulden gehoben. Wenn nun all die großen Kapitalien, die größere Intelligenz und die günstigen Transportverhältnisse der vorge­­nannten Länder bei dieser Erscheinung ihren Einfluß hatten, so konnte verfehlte doch erst später eintreten, und die Grundur­­sache davon blieb in den hohen österreichischen Salzpreisen und in der dadurch be­wirkten Ber binderung einheimischer Sopraerzeugung zu fi hen. In Oesterreich, welches reicher an Salz ist als irgend ein Land in Europa, und wo dasselbe billiger als irgend­wo gez­­iefert werden kann, koftete dieser Naturschab zehnmal so viel wie in England oder Frankreich. An das Ausland ringsumher verkauften wir Salz um billige Preise ; nur der heimischen Impustrie haben wir es vorenthalten, und haben uns damit selbst eine unserer Lebensadern unterbunden. Die matten und bleichen Gestalten, Der Glasschleifer und Weber im nördlichen Böhmen sind redende Zeugen hiefür, Doch nun Gott ,ob ! haben wir das Sa in Galizien, in der Marm­az­zos und in Siebenbürgen um 18 und um 12 fr. den Zentner, das heißt halb und­­­,mal so theuer wie in England. Arbeitskraft und Brennmateriale haben wir an vielen Orten billiger als in England, für billigen Transport ist durch die Schifffahrt unserer Ströme und bald auch wurch ein Neb von Eisenbahnen hinreichend gesorgt. Was könnte und nun noch hindern, energisch an die Sabrisation sehr billiger Soda zu fihreiten, und nicht blos damit unsere Industrie zu heben, sondern auch den Markt von halb Europa für Dieselbe zu gewinnen ? Der hohe Preis des Sch­wefels, wird man vielleicht antworten. Und in der That ist Dieser gegenwärtig noch ein Hindernis, Wir können zwar den Schwefel eben so gut wie die Engländer aus Sizilien holen, allein nur bis an die Küsten des adriati­­schen Meeres ist der Transport hinreichend billig, und gerade dort mangelt es an billigen Brennmaterialien. Erst nach Herz­­stellung ver Bahnen nach Triest und Fiume wird Diesem Hebel­stande theilweise abgeholfen­ werden. Auch für Die unteren Donaugegenden­ wäre der Wassertransport über den Pontus ziemlich billig; ‚allein das große Ganze der Monarchie hätte daz durch noch keinen billigen Schwefel. Zum Glas haben wir einen Ausweg. Ms vor etwa 18 Jahren England mit dem Königreiche beider Si­­zilien in­ Differenzen gerieth und dadurch vom Handel des Schmer fess. Hindernisse entstanden, hat sich Die erfinderische Impustrie Englands sehr bald und für­ale Folgezeit geholfen. Man ber­gan aus den Schwefel­nd Kupferfiefen Durch Erhigen verselben in einfachen Thonvorrichtungen den Schwefel abzuscheinen­­ den­ Nachstand­serwannelte man dur Rösten in Bitriol, aus welchem wieder dur Erbisen Schwefelsäure ge­­wonnen wurde. Wir brauchen nur dasselbe zu thun und haben das Beispiel nicht einmal sehr weit zu suchen. Zu Alt­sattel in Böhmen, wird in den trefflichen Starfchen Werfen, verfellte Prozeß in ähnlicher Weise schon fett wiesen Sabren betrieben. An Schwefel- und Kupferkiesen mangelt es und aber nicht, nach Erz und Nierengebirge, der ganze Karpathenzug. Das ganze Oneusgebirge der Alpen sind reich daran. Zahlreiche Quellen in vielen Gebirgen zeigen pur) ihren Geschmach und den braungelben Adfas einen Gehalt an Eisenvitriol, wodurch sie bez­uweisen, daß ihr Wasser über Lager von Schwefelfies getroffen istz sie können somit: als Führer beim Aufsuchen solcher Lager dienen. Ein blanfes, Stüd Eisen, in solche Duellen gehalten, läßt durch feine Heberfupferung bald erkennen, daß man es mit einem Lager son. Kupferfies zu thun habe, dessen Abbau Ne­­ th­rlich noch gewinnreicher ist. Heberkies müssen wir noch an "die Lager von gediegenem Lehmwefel erinnern, Imelhe in Oesterreich, und zwar besonders in der Nähe­­­on Schwefelquellen gar nicht selten sind. Einige derselben wer­­­den bereits abgebaut, wie jene zu Raphobor, V­ürfhad,­­und noch viele verselben würden den Abbau wohnen. Die günstigsten Orte fü­r die neue Sodafa­­­brikation werden nun jene sein,wo Steinsalz,Schwefel,­­Brennmateriale und Kalk sich in­ unmittelbarer Nähe befinden, ,z.B.die Gegenden von Krakau,die Marmaros und einige Stellen in Siebenbürgen.Da auf die angedeu­­­tete Art 17ir.Schwefel sich für 2—3fl.oder auch billiger erzeugen läßt,und man zu einem Zentner Soda etwa«X38tr. »Schwefel(in der Form von Schwefelsäure)braucht-so dürfte «sich 18tr.Soda um 372bis bfl.herstellen­ lassen. In anderen Gegenden,wo die Fabrikation noch lohnend sein wird­ wird man je nach den Transportverhältnissen theissten Schwefel zum Salz und Brennmaterial,theils die beiden erste­­ren zum letzteren führen,an den meisten Orten wird man sich aber auf den Bezug der fertigen Soda beschränken,denn dies­e wiegt um 70 Prozent wenigern,als ihre Materialien,nämlich Salz und Schwefel zusammen.Modifizirend wirkt jedoch die­­bei der Bedarf an Säuren und Bleichmitteln in den Gegenden einer Vorgeschritteneandustriez dorthin wird man lieber das Salz als die Soda transportiren,weil das erstere das Ma­­teriale für Soda,Salzsäure und Bleichmittel zugleichbildet.r­ -8pert,7.April.Den unrichtigen Angaben gegenüber, welche von der«Presse«über die zwischen der hohen Staatsre­­gierung und der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft schlossene Vereinbarung gemach­t wurden,sind wir in der Lage, folgende authentische Mittheilungen zu geben:Die Garantie des Staates­ den Aktionären der Dampfschifffahrtsgesellschaft gegen­­über,erstreckt sich auf ein 72 s­,pCt.betragendes reines Erträgniß und s­ zpCt.welche dem Reservefon­d zugetheilt werden,der bis zum JahressZO die Höhe von 7 Millionen Gulden erreichen wird.Nur für«den Fall,daß das somit spät.er gebende ga­­rantirte Reinerträgniß überschritten werden sollte,wird die­­ses Mehr der Regierung zufallen,zur Deckung etwaiger Zu­­schüsse,während dieselbe auf jeden Ersatz verzichtet,der nicht aus dem Reservefond oder den erwähnten Mehrerträgnissen bestritten werden kann. Y Wien, 6. April. Die neuesten Maßnahmen der pr­e­u­­ßischen Regierung mit Bezug auf die Dividendenver­­b­reitung der Eisenbahnunternehmungen haben hier großes Aufsehen erregt und man fürchtet, daß dieses Mederworz die zollfreie Einfuhr des Salzes nur noch für Das nördliche Bö­h­­men eine Bedeutung haben. mundungssystem eine nachtheilige Einmchr­ung auf das Aktienge­­schäft ausüben werde. So­weit es Oesterreich betrifft, ist, wie ich glaube, die Besorgniß vor ähnlichen Verwaltungsmißbräuchen nicht stichhaltig. Die Staatsverwaltung übt bekam­tlich Durch einen Negierungskommissär eine Kontrolle über das Gebahren der Aktienunternehmungen aus. Diese Kontrolle ist vielfach mis­deutet worden und erst neulich, wo der Negierungskommissär nur bei zweifelhaften Fällen die Statuten interpretirte, hat man über die Omnipotenz der Regierung bittere Klagen geführt und die Einflusnahme des Regierungsfommissärs getabelt, allein wie Das Beispiel der Kosel-Oderberger Bahn zeigt, dürfen sich die Aktio­­näre der österreichischen Bahnen Glüc­k wünschen, daß ein Regie­rungsfommissär die Gebahrung des Gesellschaftsvermögens über­­wacht. Nach meinem Dafürhalten ist die Stellung eines Regie­rungskommissärs, der seine Pflicht erfüllt, von wohlthätigem Ein­­fluß auf den Gang des Unternehmens , weil er der Negierung einerfett. Die Garantie bietet, daß ein statutenmäßiger Vorgang beobachtet wurde, während er anverseits den Aktionären Die Sicherheit gewährt, Daß eine unredliche Administration seinen Spielraum hat, ihre Interessen zu gefährden. Für das Unternehmen selbst ist es anverseit von großem Bartheil, daß ihm ein mit allen Verhältnissen desselben vertrauter Regierungsfommiliär zugetheilt wird , weil eine solche in das Gebahren des Unternehmens vollkommen eingemeihte Persönlich­­keit auch ganz in­ der Lage ist, Die Interessen desselben bei der Regierung zu vertreten. Aus dem Gesagten erhellt ganz einfach‘, daß die öfterretz­lifhe Staatsverwaltung, welche die jungen Bahnen mit einer 5 pCt. Zinsengarantie Dotirt hat, auch noch Darin die Interessen der Aktionäre gewahrt, indem sie sich über alle Aktienunterneh­­mungen das Beaufsichtigungsrecht vorbehalten und dasselbe auch ausübt. Finden nun die Aktionäre in der Stellung des Negie­­rungskommissärs die Garantie, daß ihre Interessen nicht verlegt werden, so­lt es dagegen auch Pflicht der Staatsverwaltung, zu seinem so hochsichtigen Vertrauensposten nur solche Persön­­lichkeiten zu designiren, die mit vollständigster Sachfenstung auch­ die Unabhängigkeit des Charakters verbinden, die in einer solchen Mission eben vorzugsweise nöthig­ ist, weil im entgegengefesten Falle die Ausübung des Beaufsichtigungsrechtes eine Illusp­­rische wird. D Belgrad, 4. April. Vor mehreren Tagen kündigte die­ Dampfschifffahrtsgesellschaft Matthis, Mag­nan Barrot,und Comp, mittelst Plakate in Französischer, serbischer, walachischer- und griechischer Sprache die Abfahrt des „KHonnais“ nach Widpin und Galab an. Nachdem am 1. April viele Waaren für die unteren Donaugegenden bestimmt und au) gegen 50 Passagiere am Bord des Schiffes waren, begann die Hei­­zung­ der Dampfmaschine ; als jedoch bereits Dampf in genügender Duantität entwickelt war und das Schiff sich in Bewegung gehen wollte, ließ sich der Anker durchaus nicht lichten. Nach vieler vergeblicher Bemühung erst konnte das Schiff in Gang gelebt werden, und zwar mit voller Kraft. Der neu angekommene.­ar­viton Belle Enfent führte in Person das Steuerruder. Bald jedoch geriet­ das Schiff am österreichischen Ufer der Save ans Rand. Eine Schwenkung brachte e wieder in die entgegen­­gefegte Richtung und es eilte mit voller Kraft, ans serbische Ufer, stieß an das österreichische Stehschiff, zertrümmerte dessen Brüche, ging mit dem Vordertheile an das flache Ufer, stieß mit großer Heftigkeit an das Uferpflaster, wo es fest fisen blieb. Der Stoß während des Aufeisens war so stark, daß zwei Matrosen, welche auf dem Borderded standen, über die Barriere des Schiffes auf das Uferpflaster herausgeschleundert wurden, ohne sie jedoch zu bez fchädigen. Nun wurde versucht, das Schiff flott zu machen, was aber nicht gelingen konnte. Die nächste Nacht stieg zum Clyde das Savewasser mit 1­­, Fuß und hob das fehlergeprüfte Schiff so weit, daß es wieder schwamm. Nun wurde abermals geheizt und abgesegelt, aber kaum aus der Sase in die Donau gelangt, saß 08 abermals auf, machte sich jedoch in sehr kurzer Zeit flott. Dies war die lechte Don Quixodiade 968 „LHyonnatis“ hier, und wir werden fehmerlich mehr Gelegenheit haben, es so frem­ig wie voriges Jahr im Juli hier zu begrüßen, da er von nun an zwischen Wippin und Gala regelmäßig fahren wird. Der acht RAR Aufenthalt des , "yonnais" hier fortet ü­ber 100,000 Janfen. —­ Senfard, 5. April. Ich freue mich Ihnen mittheilen zu künnen, daß auch unsere Hiesige Spartaffa von Jahr zu Jahr einen in Ziffern nachwessbaren Aufschwung nimmt, und es ist diese Thatsache um so erfreulicher, als nach dem Vorbilde der Pester Sparkasfa an von den Früchten unseres Institutes ein Theil mohl­­thätigen Brieren zuge­wendet wird. Im der fjüngsteen Sahreg- Generalversammlung, welche im Beisein des Tf. F. Hrn. Stuhlrichters Franz S 90H als Landesfürstlicher Kommissar aba gehalten wurde, konnte der Herr Präsident Fran Stann mit Recht die Mittheilung machen, da­ das Institut seit­ den zehn Jah­ren seines Bestandes eine immer größere Ausdehnung gewonnen habe. Im Jahre 1856 betrugen die Einlagen: 103,552 fl. 5 fl. und sind somit gegen das B Vorjahr um 36,229 fl. 46 fr. gestiegen, die Rückzahlungen beliefen sich auf 67,322 fl. 19 fr. Die reinen Einfünfte des abgelaufenen Jahres, bestehend aus 4000 fl. 26 Fr., werden nach dem Beschlusse des Komites in folgender Weise vertheilt: 5pEt. der Neineinnahmen also 200 fl. 20 fr. für den Pensionsfond der Beamten, 20 fl. für das hie­­sige Franzensspital, 40 fl. in die hiesige Armenkaffa, 40 fl. für die K­leinkinderbewahranstalt, 100 FL. für die Ergänzung der Fundirungs- Summe und 3600 fl. zur Vertheilung an die Aktionäre. Zur Unterbringung der Anstalt wurde das Tormaysche Haus um 15.000 fl. angetauft, ferner wurde Herr Stann unter dem Aus­­bruck der allgemeinen Anerkennung auf weitere 3 Jahre zum Prä­­sidenten gewählt. Unsere junge Weinhandlungsgesellschaft is bereits in solfer Thätigkeit begriffen und hat si einer großen Theilnahme zu erfreuen, die sich in namhaften aus dem Auslande hier einge­­langten Kaufordres zu erkennen gibt. Die miedererwachte Schiff­­fahrt erhöht den regen Berfehn,d­ann täglich m werdenshedeutende uantitäten von den hier eingelagerten fremden Gebirgsweinen ein­­gestift. In unseren W­eingärten haben bereits die Früh­­jahrsarbeiten begonnen und wir sind, durch den wunderschönen Früh­­ling, und den ausnahmsweise milden Winter wohl berechtigt ein gutes Weinjahr zu erwarten. Schließlich will ich Ihnen eine, die Donaudampfschiff­­fahrt betreffende Neuigkeit mittheilen, die ich so­eben in Erfahrung bringe. Die Gesellschaft sol nämlich gewillt sein, ihre Agentin von Zolia nach einem geeigneteren Place zu verlegen, und sie hat deshalb einen Hafenkapitän zur Untersuchung des Stromes entsendet, mit dem Auftrage, einen paffenden Ort in Vorschlag zu bringen. Der Beamte der Gesellschaft hat man zwei Pläne als für die neue Agentie besonders geeignet bezeichnet : der eine ist stromaufwärts bei 9 a 99 in der Nähe des neuen Boggisiver Durchstiches, der andere stromabfwärts in Taplos, im Segzarder Hotter, in der unmit­­telbaren Nähe des Sarviz-Kanales, und mas und wohl am meisten intereffirt, nur eine halbe Stunde von unserer Stadt entfernt. Ich weiß zwar noch nicht, welcher von beiden Punkten sich der definitiven Wahl zu erfreuen haben wird, doch zwweifle ich kaum, daß die ber­trächtliche Anzahl von Passagieren, welche Szegzard an die Donau­­dampfer abgibt, so wie der immer mehr in Schwung kommende Wein­­handel unserer Stadt die Wagschale zu Gunsten einer Agentie in Taplos drüden wird.­­ Aus der Bácsfa, 1. April. Die Sicherheit unserer Straßen befindet sich seit geraumer Zeit in einem so befriedigenden Zustande, wie er sich kaum besser wünschen läßt. Die strengen Maßregeln, die ergriffen wurden den berüchtigten Me­gelagerern unserer Gegend das Herumlungern unmöglich zu machen, waren von außerordentlichem Erfolge begleitet, und es thut wahrhaf­­tig Noth! Abgesehen davon, daß ein Bauer, dem feine Pferde aus dem Stall geführt werden, auf ein ganzes Jahr unthätig, manchmal sogar zum­ Bettler wird, ist es für Jedermann, selbst den V­ermög­­lichsten, Höchst unangenehm, heute feinen Keller erbrochen , morgen feine Speisefammern untergraben zu finden, Heine Leiden, die Durch ihr öfteres Wiederkehren, wie wir aus eigener Erfahrung willen, Einem das patriarchalische Landleben sehr verbittern. Um so mehr freut es und daher eine Art mittheilen zu können, wodurch in einem hiesigen Orte die Eigenthumssicherheit auf eine glänzende Weise re­­habilizirt wurde. Der Markt Istanifits, der in dieser Beziehung besonders erzelligte, duch ein Kontingent von 24 bedeutenden Ver­brechern, Die er in einer Mod­e Dieses Winters an das Zomborer Kreisgericht stellte, hat auf Vorschlag des Herrn Bezirksvorstandes von Aranyosi dieser Tage eine Art Awange-M fseluranz gegen Diebstahl bei sich errichtet. Eine geheime Gesells­­chaft, an deren Spibe der dortige Zigeunerrichter steht, ein Mann, von dem Die Sage geht, daß er auf 10 Meilen in der Nunde in die Moysterien des Betyarismus eingeweiht ft, Hat gegen Erlag von einem Geldbetrage und Früchtendeputat im summarischen Werth von ca. 2009 fl. E. M. es übernommen, für die Sicherheit des Eigen­­thumes der Bewohner des Ortes, sowohl auf dem Felde als zu Hause gegen Diebstahl gut zu flehen, und jeden mittelst Eides oder B Zeugenaussage er­wiesenen Schaden zu erfeben. Der Lohn, der durch die gänzliche Abschaffung aller Feldhüter und Dorfwächter von selbst einkommt, hat bis zum Ablauf des Kontrastjahres bei der Gemeinde als Kaution zu­ hinterbleiben ; außerdem haftet die Gesellschaft mit 6 Häusern und einem 1. Ans­tässigkeitsfeld, für die vertragsgemäße Einhaltung ihrer Verpflichtung. Wir hatten Gelegenheit, im Markte selbst Zeuge der Freude zu sein, welche die Aufhebung einer Kalamität der Bewohner daselbst her­vorrief, und können nicht umhin den vielfach ausgesprochenen Dant­­gefühlen für den Herrn Bezirksvorstand ihren Ausdrud "zu Teihen, welche auch nichts als Der verdiente Lohn für den Eifer sind, mit welchem sich Herr 9. Aranyosi, außerhalb dem Bereiche der strif­­ten Amtsthätigkeit Der schönen Aufgabe hingibt, die erhabene Stel­­lung der Regierung, gleich einer besorgten Mutter auf das Wohl und Wehe ihrer Kinder bedacht zu­ sein, würdig zu repräsentiren. — Diese sinnige Manier, das Stehlen unmöglich zu machen, und durch einfaches Abgewöhnen gemeingefährliche Individuen in ordentliche Staatsbürger umzuwandeln, dürfte zahlreiche, wohlangewandte Nace­ahmung finden.­­ Ein großes Unglück hätte sich verflorene Woche bald in Baja zugetragen. Bei Gelegenheit des Ablaufes des KPefter Marktes und der zahlreichen Heimfehrenden, die das Dampfschiff braspte, hatte ein Schiffer in seinem Seelenträufer, der die Angelang­­ten ans andere Ufer übergeben sollte, weit über die gewöhnliche Zahl aufgenommen, so daß er dasselbe sogleich beim Abfrogen vom Lande mit Wasser zu füllen begann, und nur das zufällig sich dort befindliche Frachtschiff Die Passagiere von einem Falten Bade rettete, das bei der großen Tiefe des M­assers sehr tragisch Hätte werben künnen. An dieses Schiff hängten sich nämlich: Die Füße im Wasser, die Neifenden, bis schnell herbeigerufene Kähne sie aus dieser unan­­genehmen Situation befreiten. Möge dieser glücklich abgelaufene Ball den Schiffen ein Fingerzeig sein, ‚sich künftig durch Hafen nach ein paar Kreuzer erhöhten Fahrlohnes nicht einer Gefährdung von Menschenleichen auszulesen., ARTE [/ « *) Daraus ergibt sich, daß die Sopdafabrikation auch in dem sch­we­felreichen Böhmen eine sichere, wiewohl beschränkte Zukunft hat. Für die nächste Zeit­ wird die durch die Alferd, Entschließung vom 18. Febr. zugleich zugestandene zollfreie Einfuhr von Sak in Böhmen und zwar zunächst an der Elbe einen raschen Aufschwung der Lohn­­bereitung herbeiführen, und die eben zu Aufig im Bau befindliche Fa­­brik Fann, durch die Wasserfracht und durch die Nähe der SKieslager im Erzgebirge begünstiget, glänzende Geschäfte machen; später jedoch, wenn die Fabrifation der Soda im übrigen Desterreich erstarrt sein wird, wird KANTE­ur Ungarische Akademie. Sipung der Historischen Abtheilung vom 7. April, (Szeghárder Alterthü­mer, — Geschichte der Chasaren,) d. j. Herr Augus von­­ Kubinyi, Direktor des Museums, hielt einen Vortrag über die bei Szegfärd vorge­fundenen Alterthümer. Im der Einleitung schilderte er die verschiedene Art und Weise, womit bei den alten­ Griechen, Römern, Persern und Egpptiern die Todten bestattet wurden. Je ge­bildeter ein Bolt, desto größer ist seine Pietät gegen die­­ Verstorbe­­nen. Bei vielen der alten Völker, wurden die Todten verbrannt, so namentlich bei den Griechen, Römern, Hunnen. Aber das Ber­brennen der Leichname war weder­ bei den Griechen noch bei den Römern eine allgemeine Sitte, so hatten z. B. Das Geschlecht der Eph­elier und der Fabrieier das D Vorrecht, ihre Todten in der Stadt Nom zu beerdigen. Die Christen träubten sich gleich Anfangs gegen das Verbrennen, und Die Beerdigung wurde bei ihnen eine allgemeine Sitte. — Nach einer interessanten Schilderung Der Ze­­remonien und Gebräuche, melde die Römer bei den Leichenbegäng­­nissen­ beobachtet, erwähnte Herr von Kubinyi noch Furz Die Drei Perioden, welche die Alterthumsforscher aufgestellt haben, und ging dann zu dem­ eigentlichen Gegenstand seines Vertrages über. Am 24. April 1845 wurde in Szegpaard, dem alten Alisen, in einer Tiefe von zwei Martern in­folge eines Beifalles ein Sartophag ausgegraben, worin ein 40—4-jähriger Mann begraben lag. Es wurden nun die Ausgrabungen auf Anordnung der damaligen Komitatsbehörde fortgeseht, und in einer­ etwas grü­­nern Tiefe fand man einen seltönen, beinahe ganz unversehrten Sarkophag mit einem Frauengerippe und mit zahlreichen Geräth­­schaften. Dieser, 110 Zentner wiegende ganze Sand wurde nach Heft ins Museum gesendet. Der Sarkophag ist aus weißem Mar­­mor von Baros. Dieser Parishe Marmor hat große Aehnlichkeit mit dem Krafcheer, welchen unser verstorbener Bildhauer Ferenczy zu bearbeiten pflegte. Die vordere Seste, der Dedel und die beiden Effekten sind mit gut gearbeiteten Basreliefs geschmüct. Neben dem Sarkophag fand man viele Geräthschaften, die sich nun an im Mu­­seum befinden, darunter einen Glastrog, der zur Hälfte noch mit einer öligen Flüssigkeit gefüllt ist, womit der Leichnam wahrschein­­lich eingefarbt wurde. Das merkwürdigste Stif ist eine Glasschale, die außerordentlich fein gearbeitet, mit Figuren und einer griechisc­hen Aufschrift in erhabener Arbeit geschmück­­t. Die Figuren zeigen die Gestalt von Fischen, der Sinn der Inschrift ist: „Opfere dem Hirten, trinke und du wirst leben." Aus diesem Umstande fol­­gert Herr von Kubinyi, daß jene Glasschale ein bei dem heiligen Rheinmahl bewühtes Trinkgefäß war. Leider ist sie in sehr zerbrochenem Zustande gefunden worden und mehrere Stübchen sind abhanden gekommen. Aber auch so ist sie unter allen bis­her im Auslande gefundenen derartigen Schalen die schönste und ein wahrer Schale unseres Museums. Als Resultat sei­­ner Torschungen glaubt Herr v. Kubinyi behaupten zu dürfen , dass die Frau, welche hier begraben wurde, eine Christin war, während ihr Gemahl in die heim­ische Religion befolgte. Sie wurde des­­halb mit heidnischen Zeremonien und christlichen Symbolen beerdigt. Der Sarkophag aus Parisschem Marmor und die griechische Aufschrift bemeift es, Daß Die ganze Arbeit ein griechisches Werk sei, und die Frau unwahrscheinlich eine vornehme Oriehin war. Das Begräbnis mußte im 3. oder 4. Jahrhundert stattgefunden haben, wo es auch in Pannonien schon einzelne Christen gab. Hierauf legte Herr Prof. Wenczel seinen Vortrag über die Geschichte der Chasaren fort Er war in sei­­ner Erzählung bis zu Attila’s Zeitalter gekommen. Nach Attila’s Tode veränderten sich die Zustände der Chasaren, im 5. Jahrhundert wurden sie zwar noch nicht selbstständig, aber das Zerfallen des mäch­­tigen hunnischen Reiches machte es ihnen möglich, sich die Unabhän­­gigkeit zu erkämpfen. Schon im 6. Jahrhundert begründeten sie ein mächtiges Reich, welches sich von den Grenzen Persiens und vom Kaspischen bis zum Baltischen Meer erstreckte. Das chafarische Reich umfaßte also weite Länder nicht nur in Asien, sondern auch in Europa, und Die Chasaren kamen sowohl mit den asiatischen als auch europäischen Börfern in Berührung. Zur Zeit der Sassaniden in Persien dehnte si ihr Reich bis zum Azares aus. Kobad entriß ihnen die zwei armenischen Provinzen, sein Sohn Nufchirevan oder Chosroes erbaute gegen sie die sogenannte Mauer von Derbent, die 200 Meilen lang war, als Schusswehr. Die Neste dieser großen Mauer sind noch immer vorhanden und erregen die Bewunderung der Neftenden. Die Chasaren aber wurden dadurch nicht gehindert, fortwährend Einfälle in das persische Reich zu machen. Das 5. Hauptftück der Geschichte von Sornandes enthält sehr merkwürdige geographische, ethnographische und Historische Notizen. geht unter andern hervor, daß die Chasaren ihre Herrschaft bis zum baltischen Meere ausgedehnt hatten und dort selbst mit den Bewoh­­­­nern von Dänemark Krieg führten. Dieses haben besonders dänische Aus diesen­­ Gelehrten beiwiesen, während die russischen Gelehrten eine auffallende Antipathie gegen das erwähnte Kapitel des Sornandes bethätigen und die Chasaren für ein rein asiatisches Bolt erklären. Nun kann doch nicht geleugnet werden, daß noch im 9. Jahrhundert selbst an den Ufern der Theiß chafarische Niederlassungen bestanden, und sehen dieser Umstand bemweist die Grundlosigkeit der russischen Behauptung. Die Naffen sind eigentlich nur in die Fußtapfen der Chasaren ge­­treten, indem sie ihr Reich theils in Asien, theils in Europa an­bauten. — In der nächsten Sikung der historischen Abtheilung wird Herr Prof. Menzel die Verhältnisse der Chasaren im 7. Jahr­­hundert schildern. Ü­­berbrechen der Brandlegung und des Diebstahls, verhandelt am 20. März vor einem Fünfrichterkol­legium des tf. f. Landesgerichtes. Dieser sch­weren Verbrechen wurde Johann 3. angeklagt, der seinem Reufern nach Faum der Kindheit entwachsen zu sein scheint, laut Tauffchein aber sein 19. Jahr angetreten hat. Sowohl er als auch sein Älterer Bru­­der Michael, der gegenwärtig im Straflaufe zu Warten seine Verbrechen NR... Vester Gerichtshalle, I. Verbrechen der öffentlichen Gemwaltthätigkeit. Am 12. März standen drei kräftige junge Burschen von gefälligem Recufern, nämlich der 17jährige Stephan T., der 19jährige Paul­­, und der 21jährige Stephan T, einer Reihe von lediglich aus angeborenem Hange zum Müßiggang entstandenen verbrecherischen Handlungen angek­lagt, vor den Schranken des TE. Landesgerichts. Bei Ihrem Anblie kan­n man sich des Bedauerns nicht ernwehren, daß diese Fülle jugendlicher Kraft in verbrecherischer Richtung verpraßt wird, während sie auf geieglichem Wege entwickelt , für die allgemeine Wohlfahrt die besten Früchte tragen konnte. Die drei Angeklagten lebten, nachdem sie bereits früher wegen ähnlicher Handlungen zu wiederholten Malen abgestraft waren, ohne einen bleibenden Wohnort zu haben. In einer offenbar auf systemmäßige Angriffe fremden Eigenthums hinzielenden Gemein­heit. Zwischen ihrem und dem Be­HAGAR wirklicher Räuber ist die Unterscheidungslinie Faum bes­terkbar. Am 14. August 1856 kamen sie in den Hof des Predigers zu Gomba und liegen demselben durch seinen Knecht sagen, er möge ihnen Geld auf Stie­­fel geben. Der Prediger, die Gefährlichkeit der sogenannten szegény le­­genyek wohlrennend, hielt es nicht für rathsam ihr Verlangen abzumel­­fen und fehiete ihnen 2 fl. Am 21. August fanden sie sich daser oft zum 2. Male ein, und fechdeten bei dieser Gelegenheit den Knecht mit einem Zettel des Inhaltes , der erwähnte Prediger möge ihnen Lebensmittel und et­­was Geld zum Weiterreifen geben. Es wurde no mündlich die Dro­­hung beigefügt, daß sie im Weigerungsfalle die Kellerthi­r einbrechen würden. Adud diesmal fetterte ihnen der Prediger 6 Pfund Fleisch und 1 Gulden. Erzürnt darüber, daß sie zum Seife keinen Wein bekommen, erbrachen sie wirklich Die Kellerthür und Hatten sich Wein im Werthe son 3 fl, 36 fl., den sie mit sich nahmen, zugeeignet. Um dieselbe Zeit Hatten sie dem Gombaer Grundbesiger Franz P., ‚welcher zu Pferd nach seiner auswärtigen Wirthschaft sah, auf offener Strafe angehalten, mit der drohungs­weise vorgebrachten Bitte, er möge ihnen, die erst unlängst aus dem Pester Strafhause entlassen wurden, Geld und Lebensmittel geben, 9, ermahnte sie zwar, sich gefeglich zu verhalten­­­­ wurden aller­lei­ser Handlungen theils durch ihr Geständnis, theils durch Zeugenaussagen Schlußverhandlung mittelst Diebstahls für Urtheil­schuldig überwiesen, gepflogener des Gerichtshofes der Verbrechen der öffentlichen Gewaltthätigk­eit der Ergreifung und des erkannt und nach Maß ihrer Be­­theiligung und der bei dem Einen und Andern ohmwaltenden Erschmwerungs­­und Milderungsumstände Stephan T, zu einj­ährigem, Paul K, zu neunmonatlichem und Stephan Sz, zu achtmonatlichem s schweren Kerfer verurtheilt, und sein Hab und Gut nicht anzugreifen, sonst werde er sie dem Arme der Gerechtigkeit überliefern, erachtete es aber dennoch für rathsam, durch Ve­­friedigung ihrer Wünsche weiteren und gefährlicheren Angriffen vorzubeugen. In gleicher Weise Martin B.,, benahmen sich Branntwein neben, auf er Feines habe, die Truhe, der tom nichts geschehen, gingen sie in das Haus des Gombaer Safaffen fid daselbst wie in ihrer eigenen Wohnung, Tieren einen Indian zu schlachten und sich wohlgesättigt, ohne an ein Bezahlen des Gerisfenen auch nur im Entferntesten zu denken. Am­ 23. August begegneten die drei An­­gefragten Straße zwischen Súly und Szent-Syany in der Nähe einer Csárda Abends 7 Uhr dem pensionirten E. £ Hauptmann Franz K. und forderten von ihm Geld, derselbe ermahnte ten, gab ihnen aber unter Einem sie, sich ruhig zu serh al« er nicht wußte, ob etwa in der Csárka ihrer nicht Mehrere seien. Al er nach Hause kam, traf er sogleich Anstalten, um die jeden Burschen zur Haft zu bringen, sie wurden aber nirgends ausfindig gemacht. Derselbe Ef. Hauptmann bekam am 26. August die Angeklagten auf der Peczeler Straße wieder zu Gesicht. Diesmal wagten nicht und sie es aber sich ihm zu nähern, weil die Offiziersuniform, welche der Hauptmanıt diesmal angelegt hatte, ihnen eine gehörige Entfernung empfehlenswerth machte. Am 23. August 1856 kamen sie in die Orlaner Esärda und fore­derten vom Wirte ungestüm und unter Studien und Drohungen Wein, sie brachten den ganzen Tag daselbst zu, und traufen insgesammt 40 Halbe Bein aus, dessen Bezahlung der Wirth gar nicht zu fordern wagte. Endlich verlangten sie zur selben Zeit vom Orlaner Schafhirten Stephan T., er möge ihnen ein Schaf fehlachten. T. hatte den Muth ihnen zu erwiedern, er habe­­ hiezu Fein Recht, weil die Schafe nicht sein Eigen­­tum t seien; so möge er Geld geben, worauf T, ihnen zum Betreffe, daß die Truhe öffnete. Der Angeklagte Stephan T. vurchsuchte fand darin 50 fr., nahm diesen Betrag zu fi und entfernte ich sammt feinen Genossen mit den Worten : er (der Hirt) möge — wenn jemand (worunter er muthmaßlich Leute ähnlichen Gelt­chters meinte) fűme, si nicht fürchten, sondern nur sagen, T, felt hier gewesen, entfernten Die Angeklagten befahlen k sofort 1 fl., da­nach es werde Eine Stimme für Yeh: “ Eine zum Theil sarfastisch gehaltene Zuschrift an "Daily News", deren Berfaffer in Korrespondenz mit China steht, bemerkt : „So oft wir einer fremden Nation, gleichviel weshalb, in den Haa­­ren Liegen, machen wir bald Die Entredung, daß sie aus unterge­­ordneten Wesen, wenn nicht gradezu Wilden besteht, und Publifus fohluet Die tollsten Märchen über ihre Grausamkeit und Tyrannei. Die maßloseste Vernichtung von Eigenthum und Menschenleben, die wir begehen, ist nur eine not­wendige Sicherheitsmaßregel oder gar eine Lektion in der Humanität, aber die natürlichsten Nepresfalien des Beindes gelten nur für­­ Beweise seiner Nichtswürdigkeit. Also ist Yeh ein Nero, der sich zu seinem Privatvergnügen in Blut badet und mit nichts mir nichts 70.000 Köpfe in einem Jahr, einem Mo­­nat, vielleicht gar in einem Tage abhabt. Yeh kam 1853 auf

Next