Pester Lloyd, Dezember 1857 (Jahrgang 4, nr. 275-298)

1857-12-08 / nr. 281

neue Direktion den weiteren Sortbestand des Etablissements nur von der Emission von 900 neuen Aktien zu 100 fl. abhängig machte. Dieser Beschluß sollte von der für den 22. anberaum­­ten Generalv­ersammlu­ng seine Sanktion erhalten. Die Versammlung nahm nun den Borschlag in allen seinen, in meiner jüngsten Korrespondens angeführten Einzelnheiten einstim­­mig an. Als ein Minimum für die Fortführung des Interneh­­mens wurde die Intersehrift von 700 Aftien anerkannt, und hofft man um so mehr viefes Resultat zu erreichen, als einer­ 1:18 bereits 300 Aftien gezeichnet sind, andererseits aber auch das Unternehmen in der jüngsten Zeit einen Aufschwung genom­­men, der ein erfreuliches Gedeihen erwarten läßt. Dei der in Rede stehenden Generalversammlung wurde auch der Status des Vereines in folgenden Ziffern ausge­wiesen : der reine Vermögensstand am 1. Juli 1857 betrug 90,000 fl., in­folge Generalversammlungsbeschlusses vom 28. Juni wurden nach den alten Ak­ten eingezahlt 16,000 fl., retz­ner Nußen vom 1. Juli bis 1. November 6,000 fl. Es ber­trug somit der reine­­ Vermögensstand am 1. November d. h. 112,000 fl., dazu werden noch erwartet an Anzahlungen für die alten Aktien 20,000 fl. und ver Ertrag­ter Neuemis­­sion mit 70,000 fl., woraus sich ein Gesammtvermögen von 202,000 fl. ergibt, diesen sind nun der Werth ver Gründe, Gebäude, Fruchtvorräthe, ver Dampfmaschine und sonstiger Ap­­parate mit 160,000 fl. in Abzug zu bringen, ‘und es bleibt dann ab Betriebssonnd die Summe von 42,000 fl. Die Geldkrisis und die Hansestädte. »Pest,7.Dezember. Wie ein zum Umgehen verdammtes Gespenst von denen, die es durch seinen Spuk ting stigt,die Zauberformel etwa etei, die ihm Ruhe verschaffen soll,so pocht die Geldfrage an die Thüren der Politiker,der Kaufleute­ der Publizisten.Aber traurig ist es,daß sie gerade dort,wo sie am ersten auf eine befriedigende Antwort hoffen dürfte,eine Aufnahme findet,die,»bei Lichte besehen,eben nur beweist,daß die,welche recht eigentlich zu ihrer Beschwiedung berufen sind,selber den Kof verloren haben­.An welche Gemeinwesen wären in dieser Re­rieung schärfere Forde­­­rungenzustellen,als an diejenigen,wo die staatliche»Organi­­sation mit der commerciellen zusammenfällt zwo Pamcieifami­­lie als zugleich in völliger Unabhängigkeit das Ruder der Regie­­rung führen,wie in Hamburg,Lübeck und Bremen? Allein,mit einziger Ausnahme Bremens hat man eben in die­­sen Freistaaten den Anfang damit gemacht,das Programm der Selbstständigkeit des Handels,das man zumal in Hambut­ecennien hindurch mit rastlosem Eifer verfochten, als unnützen Plunder ü­ber Bord zu werfen.Gleich Ali Baba im arabischen Mädechen,der sich in der Höhle,wo er sich mit Schätzen vollgepackt,nicht wieder auf das einfache,zur Heffnung der verschlossenen Thüte erforderliche Wort besitzen kann,und nun in seiner Herzensangst vergebenseinen Hexenspk»uch nach dem anderen herstammelt­—ruft die erbgesessene Bürgerschaft die Staatshilfe in allen nur möglichen Formen an.So voll­­ständig hat sie die Zeiten vergessen,wo sie vor aller Welt be­­hauptete,­der Handel habe an die Regierung nur eine Bitte zu richten, diejenige des Diogened an Alexander: „tritt mir aus der Sonne" , wo sie jede Einmischung der Behörden für Dund­­falberei erklärte. Aber „Selbstständigkeit des Berfehtes“ meint nicht bins „Selbstbestimmung oder Freiheit in guten“; « bewertet auch „Selbsthilfe in bösen Zeiten”, und was wer Handel öftann som Staate verlangt, so lange die Sonne scheint — das muß und darf au) der Staat som Handel3­ stande verlangen, wenn wer Himmel einmal ein schieres Gesicht schneidet. Werfen wir einen Blick auf die Mairegeln, welche in Hamburg iheild fohon eingeführt, theils im Verlaufe der Beratungen aufgetaucht sind , so stelt si Teiver heraus, das in der Bürgerschaft die unsinnigsten, abgeschmachtesten Doctrinen, die unwillürlich an Marktschreier und ihre Wunderfuren erin­­nern, die bereitwilligstie Aufnahme finden , während der Senat in seinem anfänglichen ehrenwerthen Widerstande gegen vielen wahnwigigen Taumel von Tage zu Tage mürber wird und sich bereits an den Rand eines Abgrundes hat prangen Taffen, wo ihn nur noch ein Miratel davor bewahren kann, daß er den ehrsamen „Erbgesellenen” nicht doch mit Sad und Pat in die Arme fält. Der Beschlag des Senates über das Admini­­strativverfahren stellt eine bloße NRüdsichtnahme vor Biligkest, die nicht nur den­­ beprängten Häusern, sondern oft an den Creditoren nüßlich sein kann, und bie, ma8 die Haupt­­fane if, Feine Sta­atsintervention einscclieft, in das Ermeffen der Gläubiger. € ist daher nicht das Min­­deste Dagegen zu erinnern, daß ed den Gläubigern überlassen bleibt zu entscheinen, ob sie sich in Fällen, wo die Zahlungsein­­stellung dur­ momentane Stedungen veranlaßt worden ist, mit der Einlegung einer Administration, begnügen, oder das förmliche Sallitverfahren einleiten wollen. Von einer ganz ungeheuerli­chen Verwirrung aller Rechtebegriffe aber zeugt er schon, wenn in der Bürgerschaft ein Antrag auf ein Gefes mit rücwirkender Kraft die Majorität erlangte , wenn sie don Senat um Aufhes­bung tes s. 29 der allgemeinen­ deutschen Wech­­selordnung, d. h. um die Sanction zu einer Verlegung "bereits eingegangener Berbinplichkeiten » bestürmte. Der­­ Artikel betrifft bekanntlich die Steherstellung nothsetzender Wechsel durch die Südoffenten , und wie sehr wir uns über die Seftigkeit des Senates freuen, der obiges Gesuch ab­wies, Fünnen wir doch nicht verfennen, daß wir hier auf den ersten jener Compromisse sto­­ren, welcher die Hamburger Kaufmannschaft weiter und weiter in den Strudel staatlicher Einmischung hineingerissen hat. Die ganze Neuerung beschräuft sich freilich darauf, daß ‚die Com­­merzdeputation der Börse den offiziellen Rath ertheilte, jenen Paragraphen nur weniger strift auszulegen, ald das bis=­her in Hamburg „allgemeine Usance” war , wie jedoch hätte die schärfere Interpretation sich zur „Plastisance” heranbilden kün­­nen, wenn die larere Deutung nicht eben der kaufmännischen Solivität einen, wenn auch noch so geringen Abbruch thäte ? Die Folgen dieses ersten Schrittes auf der Bahn der Zus­geständnisse blieben denn auch nicht aus; nur zu fnell bewährte fi das alte Wort: „gib dem Bösen von feinen Singer und er nimmt sich die ganze Hand.” Die, in allen möglichen Formen aufgetauchte Zee, von nothleivenden Wechseln wurde ein Staats­­ansehen zu Hilfe zu kommen , fand Anfangs nur in einem Kirchspiele Beifall. Heute dagegen hat der Senat nicht nur bereits selber die Contrahirung eines Anlehend von 30 Millio­­nen Mark Beo. zur Gründung einer Staatspistontpfa­ffe in Vorschlag gebracht , son­dern die Bürgerschaft ist sogar damit nicht einmal mehr zufrieren. Papiergeld mit Zwangs­­cours — in ehrlichem veutich : Befugniß für den Handelsfland, die Leiden, die er seinem eigenen Mangel an Voraussicht zuzus­­chreiben hat, von seinen Schultern auf Die des gesammten Pu­­blikums abzumwälzen — heit das neueste Specificum. Und wenn Senatus am 5. Abends noch in seiner Weigerung verharrte, so sind wir nach dem Vorhergehenden wohl berechtigt zu fragen: auf wie lange? Aber schon das wirklich Geschehene ist arg genug. Der Staat als letter Inoasient nothleidender MWechsel! St dad nicht Staatscommunismus in des Wortes vermögenster Bewentung , so möchten wir wohl wissen,, was es sonst ist. Staatögelvder zur Beschäftigung brodloser Arbeiter , zur Errich­­tung von Nationalwerkstätten, zur Wechselescompuirung : da ist fein haarbreit Unterfchten. Die Staatögelver gehören entweder ausschließlich Staatszweden, oder nicht, und wenn nicht, so dürfte es sehwer sein, zu erweisen, warum nothleidende Arbeiter weniger oder auch nur in geringerem Maße Ansprüche darauf haben sollen, als nothleidende Wechsel!­­ In Lübeck hat man denn au in der gemeinsamen Steeplechase nach dem erhabenen Ziele, wo der Staat „diese zweite Beziehung”, wie man in Stankreich zu sagen pflegt, Alle auf Kosten Aller beschenten und trösten soll, ohne daß Ein Mensch danach fragt, wo das Geld dazu hek­ommt, wenn nicht wieder aus den Taschen ver Steuerpflichtigen : in Lübel hat man die Hamburger in jenem Wettrennen bereits um zwei Pferdelängen geschlagen. Dort ist s. 29 der Wechselordnung suspensirt und die Annahme der von der Privatbank des Ortes emittirten Noten bei den öffentlichen Kassen anbefohlen worden — was im sebigen Momente wohl nur ein Vorspiel zur Einführung des Zwangs­­courfes sein kann. Den Tühedern, so scheint es, fehlt ein Ham­­burger Senat : allein, wenn nicht Alles täuscht, wird auch in Hamburg die Weisheit der Erbgesessenen nur zu sehnen­ über die­ Fähigkeit des Nathes den Sieg davontragen. Da ist es denn ein erfreulicher Gegenfall, daß menigsteng die Bremer Kaufmannschaft die staatliche Dund­­falberei son fi­­abmwehrt und in bösen wie in guten Zeiten des „Hilf dir selber und Gott wird dir helfen” eingetönt bleibt. Eine Depositenbank, die sich ohne alle Beihilfe der Regierung im Aktienwege conflitwirt hat, sol gegen Waaren und Bremer WVerthpapiere Borfehüffe per Wechsel reisten, die sie auf sich selber ausstellt. Von ganzem Herzen wünschen wir dieser Gesellschaft guten Fortgang und gute Geschäfte. Freilich haben­ wir auch mit der­ Bremer Bürgerschaft ein Hühnchen zu pflüden, weil sie immer noch nicht von den Wuchergeseen ab­­laffen will. Allin, wenn sie nicht wäre, müßte man ja aus dem Benehmen der Hansestädte in dieser Krisiß­ auf die gänz­­liche Unfähigkeit des Handelsstandes zur Selbstregierung und Selbsthilfe — denn die Eine bedingt unfehlbar Die andere — schliehen ; und künfte nur wünschen, waß wie Bureaufratte ihm die Zügel ‚recht. straff anziehe, wamit Bildung und Ruhe in Zeiten der Panis wenigstens so kopflose Ausschreitungen ver­­hüten, wie Diejenigen sind, in denen Hamburg und Laher sich heute überbieten i­n Wien, am 6. Dezember. Wie ich vernehme, sol dem Apoth­etergemwerde der­­ österreichischen Monarchie eine große­­ Veränderung bevorstehen oder vielmehr es sol gänzlich abgeschafft werden. Doch ich befürchte, bei Lesung dieser Worte wird sich ihrer Leser ein ungläubiges Lächeln, jenes Theild der­­selben aber, denen zu ihrem Wohl- oder Möbelfinden der ganze Apparat von Mirturen, Tinkturen und aller Arten äußerer Heilapplikaturen zur Nothwendigkeit geworben, ein geheimer Schauder bemächtigen. Um alle Befürchtungen zu beruhigen, beeife ich mich gleich die nöthigen Erläuterungen folgen zu lasz­­en. Die hiesigen Wiener­ Apotheker haben nämlich eine Ein­­gabe an die h. Regierung gemacht, worin sie petitioniren, die Apotheker aus den Gewerbebüchern auszustreichen und denselben die Stellung einer freien wissenschaftlichen Korpo­­ration, ähnlich der Stellung ver­letzte, zu geben. Das Petit wurde in der Eingabe ausführlich­ begründet und namentlich auf den Aoselatenstand hinge­wiesen, welcher ebenfalls in öffent­­lichen Lokalen (Kanzleien) die Parteien bedient, ein Hilfsper­­sonale beschäftigt u. s. w., aber, wie billig, nicht unter die „Ge­­werbetreibenden“ rangirt wird. Der Apotheker seit wie der Arzt diplomirt, eine lange wissenschaftliche Vorbereitung und strenge Prüfungen befähigen ihn erst das Magisterium der Pharmacie zu erwerben, und unter den strebsamsten Sängern der Pharmacie sei das Doktorsdiplom nicht so selten. Die wissenschaftliche Vorbereitung wie Kunstübung lasse es naher als ungeeignet erscheinen, waß die Apothese dem Handwerk gleich­­gestell werde und der Wunsch der Emanzipirung sei daher nur ein gerechtfertigter. Die hohe Negierung hat diese Eingabe den einzelnen Apothekergremien zur gutachtlichen Aeußerung über­­mitteln lassen. Einige verselben haben sich bereits ausgespro­­chen und zwar, wie zu erwarten ‚war, zuslimmend — sich nur die Rechte vorbehaltend , die ihnen aus ihrer jebigen Stellung er­­wachsen sind. Man glaubt, daß, wenn die hohe Regierung dem Petite des hiesigen Apothekerstandes Raum geben sollte, die Maßregel, obwohl nur hierorts angeregt, doch nicht in die en=­­gen Grenzen gebannt bleiben, sondern das gesammte Apotheker­­wesen der Monarchie umfassen würde. Sevenfalls hatte ich also ein Recht Eingangs zu sagen, daß man daran sei, das Apothe­­kergewerbe abzuschaffen. Der Schritt der Apotheker hat für unsere gewerblichen Zustände eine eigentel­mliche Bedeutung. Er signalisirt die ge­­ringe Stufe der Entwiclung unserer Gewerbe unter der Herrschaft des verrotteten Zunftiwesens, so daß er sich die höheren Gewerbe wie die auf wissenschaftlicher Grundlage beruhenvne Apothekerei eben nicht zur Ehre rechnen, tiefem Stande anzugehören, und das natürliche Bestreben haben, eine ihrer höheren Entwicklung auch entsprechende äußere Stellung zu erlangen. Seves Mo­­ment führt auf die Nothwendigkeit der Einführung der G­e­werbefreiheit, welche allein im Stande ist, den Ge­werben eine höhere Entwiclung zu geben. YMWien, 6. Dezember. Die Hamburger Krisis hat tem hiesigen Plate big jegt seine­ großen Berluste bereitet, wenn auch nicht in Abrede zu fiillen, daß die sofortige Dedung der, auf falsct gewordene Häuser gezogenen Devisen auch unserem Plage momentane B Verlegenheiten bereitet. Der Wiener Kauf­­mann, der aus Hamburg abgegeben, muß seine Accepte natürlich im Momente, wo das bezogene Haus falsch geworden, einlösen. Da nun unser Plath in der lethten Zeit weniger auf das Aug­­land traffirt, so ist die norddeutsche Krisis für denselben auch weniger empfindlich ge­wesen, als man gefürchtet. Wie die heu­­tigen Blätter melden, hat die Kreditanstalt in Hamburg bisher seine Berluste erlitten. Herr Schiff , der die Mission gehabt, die Sintereffen der Anstalt an Ort und Stelle wahrzunehmen, hat seine Mission redlisch erfüllt. In gut unterrichteten Handelstreifen glaubt man, daß der hiesige Plan die Krifis nunmehr überstanden. Die Wiener haute finance hat ihren guten Ruf in Dieser Krifis glücklich bewahrt. Im Momente , wo uralte Häuser in Hamburg dusenpweise fallen, hat in Wien sein einziges Haus von europäischem Aufe an nur gewannt, und wenn die Ham­­burger K­iffs nicht heftiger auftritt al­liöher , so werden die großen Wener Häuser durch die fortigen FZallimente nicht sehr berührt. Die in fester Zeit vielfach verbreiteten Gerüchte über den großen Geldberwarf der Staatseisenbahngesell­schaft repuziren sich, wie ich aus bester Duelle weiß, für das ganze Jahr 1858 auf nur 20 Milionen Francs. Dieser Betrag kann wohl aufgebracht werden, ohne die europäischen Geldmärkte zu belasten. Ien ® und die volle Degagirtheit zu gewinnen, welche das eigentliche Element des Salonlustspieles Hilde. Das Publikum konnte sich nun bald ein Urtheil bilden, man sah, dag Herr Archer auch diejenigen Vorzüge beficht, welche die­­ Voreingenommenheit dem Norddeutschen nicht gerne zuerkennen will, nemlich eine sprudelnde Lebenvigkeit und eine gewinnende Gemüthlickeit. In den zwei ersten Graden „Er weiß nicht wal er will" nach „Plauderstunden“ hat uns Herr Archer Erleinungen darzustellen, wie sie die Salonluft unserer Tage auszubraten : pflegt, Charaktere ohne festen Halt, auf der flüchtigen Laune des Augenblicks aufgebaut. Die Athmosphäre des Salons muß hier gründlich durchftudirt werden, um auf dem eng­­begrenzten Boden genug des Mannigfaltigen bieten zu können, der­­artige Rollen müsen ferner fein, Leit und rapid gespielt werden, der Schauspieler darf nicht stair zutappen, weil sonst das flüchtige Bild unter seinen Händen zerfließt. Im dieser Weise behandelte Herr Archer die beiden Röib­en und e 8 gelang ihm dadurch den Zufaller in eine angenehme und behagliche Stimmung zu versehen. Von derberem FTämischen Kaliber ist der Schulmeister im „dreißigsten November“ und „Romeo in der Schreibstube”. Hier gilt es nachbrüchlich auf die Lachmuskeln zu wirken, und gröberes Ge­­fhüt ins Feld zu führen, die beiden Rollen verlassen den Boden des Salonlustspiels und ftreifen flat! In das Gebiet der Poffe hin­­über, Herr Archer leferte uns zwei Töftliche Genrebilder und der britischen Schulmeister wirkte eben­so drastisch wie der für die Welt der Bretter schwärmende Kanzellift, den Herr Archer mi­t Humor und unversiegbarer Sri­he spielte. Er ließ seine einzige Fomtserie Nuance fallen, wenn es auch nicht seine Art ist, auf dieselben mit dem Dinger zu zeigen. Er vertieft ich in seine Rolle, nimmt dieselbe in ich auf, und läßt sie dann mit voller Tomischer Ge­walt aus fi­e Debreczin, 1. Dezember. Ich habe Ihnen neulich über den Zustand der hier besindlichen Dampfwalz­­mühe ausführlich berichtet, und Ihre Leser willen es, daß die Die Adresdebatte im englischen Parlamente hat, wie wir bereits auf telegraphischem Wege wissen, am 3.­ M. stattgefunden. Der Hergang der Verhauplungen ist fol­­ender : i Im Oberhause erhebt sich Lord Derby, um als Haupt von Ihrer Mai. Opposition Die Thronrede einer langen und somweit sie gegen den Prä­­sidenten des Kontrolamts, Mr. B. Smith, gerichtet war, unbarmherzigen Kritik zu unterziehen. Er beginnt mit der Bemerkung, daß er in den 36 Jahren seines politischen Wirkens sowohl Bollsaufregungen, Han­­delskrisen, gefährliche­ Kriege wie andere Ereignisse furchtbarer Art erlebt, aber nie seien diese Katastrophen alle auf einmal hereinge­­brocen wie im 3. 1857, Indien, welches alle Urmüther bes­chäftigt, fülle mit Recht so großen Raum in der Thronrete. Aber es würde sich geziemt haben, des Srievens, der in ganz Europa herrscht, nur mit so schroffer Kürze zu gedenfen, Gei etwa biete Thotfache dem ersten Minister der Krone nicht angenehm? Wie nimme die Anerkennung dieser Rufe Europa’s zu der Spolterrede, die der Premier in der City beim Nachtisch der Lord Mayo­rs ge­­halten? Anderseits wo sei dieser Frieden, wo die glückliche Frucht erfolgreicher Unterhandlungen? Bon Lord Stratford de N Retcliffe’s Thätigkeit, von Sir 3. Bomwring’s Triumphen wisfe Die I Thronrede nichts zu erzählen. Birlleicht were der Sekretär des­ Auswärtigen so gefällig sein, mitzutheilen, wie es mit den Moldpau-Wal­­lachischen Wirren flehe, und ob die Pariser­­ Vertragsbestim­­mungen wirklich Doc zur Ausführung kommen konnten. Was die für die Bank geforderte Indemnitätshilf betrifft, so werde er, bevor sie durchgeht, zu erfahren wünschen, auf ,weilen Rath das Ministe­­rum gehandelt, wilde Häupter von Handelshäusern e3 um Rath gefragt , ob 88 den Direktoren der englischen Bank Gehör gege­­ben habe? Die Beziehung der Bankakte im 3. 1857 habe nicht dieselben Resultate gehabt die ihre Suspenstion von 1847 hatte. Wenn aber die Regierung der Anfit sei, das die Alte in Zeiten der Noth die Schwierigkeit verfälimmere, so werde sie doch mich ein Gefeb aufrechthalten wollen, von welchem sie wife, Daß er von Zeit zu Beit gebrochen werden muß? Hoffentlich werde die Regie­­rung einen Entfehluß fassen und ihn freimüthig und offen dem Par­­lament zu erkennen geben. Sun den Babrifsbeziirten herrsche arge Noth, in Manchester Hätten von 283 Fabriken 211 theils Die Arbeit ganz eingestelt oder verkürzt — und dies in einer Zeit, wo 8 Mode sei, fortwährend mit dem Monästhum des­ briti­­fen Handels zu prahlen. Ein no­teinlicheres Thema sei die in­­dische Cmpudorung Die Königin in ihrer Nede vermeile mehr bei den Leiden der Individuen, als den Ber­usten der Nation,­­aber der Gefahr für ein so großes Neid Hätte ebenfalls erwähnt werden Dürfen, Freilich, den Heldenmuth der Fleinen Netter- und Räcerarmer Tinne Feine Sprache mit zu glühenden Farben be­­sögreihhen und preisen, Aber um weld’ Tostbaren Preis sei die Netz­­ung Indiens erfanft! Nicholson, Neil, Lawrence, Banks, Willoughby der Jüngere, Salfeld und Home und so viel andere Helden mußten vorzeitig ihr Leben opfern, Har­lod’s und Dreathead’s Marfee seien großartiger, als die größten­­ Kriegstaaten, von denen die Weltgeschichte meldet. Aber dies sei Soldatenwerk, wie habe sie die Regierung ausgezeichnet? Lord Ganning verdiene mit Nachsicht beurtheilt zu werden, doch müsse man gestehen, das er oft faumselig und nachlässig gehardelt, daß er die Stimme warnender Erfahrung häufig in den Wind geschlagen. Eben­so habe die heimische Regie­­rung den Warnungen des fachkundigen Lord Ellenborough ihr Ohr verfäloffen. Die ostindische Kompagnie wetteiferte an Thorheit mit der Regierung. Mr. B. Smith — das Täerisihe Faktum werde kaum glaublich scheinen, bleibe jedoch wahr serieb an den Sekretär der Peninsular and Oriental Steam Paket Company, er denke, da man einen Plan zur Beförderung von Truppen auf den Schiffen der Kompagnie entwerfen konnte. Der Sekretär rieb sich die Augen, sah­ bald das Datum und bald die Unterschrift an, um sich zu über­­zeugen, daß ihn Fein Spottvogel mystifiziren wolle. Aber der Brief tam richtig vom Präsidenten des Kontrolamtes, und so febte der Sekretär eine Höfliche Antifort auf mit Der trockenen Anzeige, daß der zu entwerfende Plan seit einigen Wochen in der Ausführung be­­griffen sei. Hätte man, nach Lord Ellenborough’s Rath, die Trup­­pen im Zuli über Suez abgefischt, so wären sie Ende September in Indien gewesen., Wenn jebr Ludnow untergebe,so habe die Re­­gierung ,es zu verantworten. Allein, obgleich er es für Pflicht Halte, das Verfahren der Regierung zu fritieiren, we de er ihr seinen Augenblick seinen Beistand entziehen. Auf Die begangenen Gräuel zu sprechen kommend, kann er über den tigerartigen Nache durft der Augenzeugen sein Erstaunen äußern. Er sei aber nicht dafür, die Rache auf Zeven auszudehnen, der aus Furcht oder anderen Moti­­ven seine Fahne verlassen hat. Imdep, jeder Soldat, der nur von MWoffen in der Hand auf Seiten der Rebellen ertappt wird, müsse den Tod Leiden. Für die Urheber jener unmenfehligen Gräuel da­­gegen sei der Tod eine zu gelinde Strafe. Mit dem Kennzeichen gebrandmarkt, sollen sie in shimpflier und Hoffnungsloser Skla­­verei fortleben; der Bramm­e der böcsten Starfe sollte dem niedersten Pariah als Sklave dienen müssen. Was endlich die Verbreitung des Christent­ums betrifft, so dürfe sie nicht doch den Einfluß über die Macht moralische Macht des englischen Hilfe entgegnet, seine Uenderung vorzuf­lagen, Christianiserung Indiens flimme Derby vollkommen überein, müsse durch die Lo Gran- Banfatte gedenke die Regierung selbst sondern die ganze Angelegenheit dem Ausflug von voriger Session Jung eine Indien betreffende Maßregel vorzulegen vente? Stanvile: Nicht vor Weihnachten. Im Namen der Opposition zur Kritik wächsten Mr. Milney eine Interpellation hie 2 Ingenieurss­tatt und Park betreffend (Cheers!) ; und Lord I. Neuffell auf Dienstag ein Komits des ganzen Hauses über die J­udenfrage zu den anderen ragen über. Nach Mr. Disraeli der Thronrede, er spricht gleich Lord Derby gegen die Finanzpolitik der Regierung und geht dann der Thronrede zu land den Iebe. (Gelächter.) Die Tafgberechtsamkeit des edlen Bords habe mehr zur Herzkräftigung Englands gethan als irgend etwas famosen Dundasrede, aus der man daß jeder Bitte seine nun habe England von Lord Palmerston’s dem König von Neapel, von Indien Wahrheit ab 1851 zugeben, was ration von Dude die Hauptursache der if­­m welcher Weise seit der statistische Grmwißheit sehönste, Gfündlichermweise zu fürchten, außer gerettet worden, und Hoffentlich werde das Haus nicht Dienste dieser Armee feierlich anzuerkennen. Man werde werden Aber Wohl der ganzen Nation und nicht zur Förderung teiintereffen, würde am ehrlichsten Handeln, wenn mersion das berechnet sein, Nevner erhebt, besonderer Par­­ter edle Lord er sie ungeräumt vorlegte, da­­mit man seinen Entwurf während der Weihnachtsferien prüfen könnte. Da­ss sein anderer so nimmt Lord Pa­l­­bie Landes wies, so wird Chest! Hört!) IH kann dem, was Wort Hinzufügen, außer daß das Haus in Indien ein Ein finden Der sehr ehrenmerthe Gent­­leman zum Lob und Preis unserer indischen Helden gesagt hat, sein in Bälde eine Botschaft von Sir Archdale Kompagnie das Recht ihn würdig unterhalten, ald besser zusagenden ost indische zu belohnen vorbehalten. (Hört! hört!) Der sehr ehrenwert­e Gentleman wünscht ein Heines Pensum für die Weihnachtsferien. Ich Hoffe, er wird sich angenehmer und in einer feinem Genius Weise während der Belertage so trockener Details wie eine gemessen. Ich mich. Erst nach den Beinen werden wir auf diese Fragen eingehen. Bei einer Gelegenheit, wo das Baterland mit ganzem Herc­zen den Anstrengungen unserer tapferen Armee im fernen Affen folgt, freue daß der sehr ehrenunwertfe Gentleman sie mit allseitig Herzlicher es nicht zwer­­mäßig gefunden hat, ein Amendement zur Adrefse zu beantragen, und das Zuslimmung Beifall.) Die Adrefse wird genehmigt und das Haus vertagt­­, auf 8 Uhr Abends, | Abend schließen, [heine die Regierung Streitluft des Zionsführers bemerkt der Bember­berufung nothwendig gerügte Mangel im Wege sei sehwere tige Maßregel nicht vöne griffen werden, auch nicht Katfers seinen Einfluß englischer Truppen aber wollte an, falls Truppen nach Mirseille der Krone Belohnung liehen. Würde ftandengemäß Laden.) Die Korb Ellenborough edlen Premiers 3 Franzosen fehlagen von Frankreich sagen, des eble Lord, daß an Boraussicht eingetreten, den größten Gegentheile habe wissen, daß alle Regierungen sehr ehrenwerthen Oppofl­­die Regierung um zu bewilligen, behaupten Tünne. anbelangt, fragt, ob die Regie­­aufrichtig zu bedauern, daß Eng­­in Fries jebt keinen feindlichen Ueberfall alten Freunden, dem Kaiser doppelte Regierung Indiens reformirt werden dürfte. Zum Invasionsgefahren an Daß dies eine zu erraten vermoch, eine frühe Ein­­geweise aber, daß der frühen Einberufung doch nicht Hans zu zeigen. Die Negierung habe damit sich gewich­­tler Umstände er­­nicht übereilt, aber der sehr Chrenwerthe Gentleman in er (Lord )als die Wand gemalt, so Mr. Disraek­ der Art von feinen (Lord P’s) Lips er doch Grund gehabt zu freundlichsten Bezie­­hue; zu wirken (laute Cheer8) sondern fiehlene, den Durchzug englischer fuhr der Premier fort = die Mittel zur domit er die ihm ver (Hört! hört!) Was ist für folge Berathungen zu annehmen werden, die gute Laune (Heiterkeit) fand, brauche Ohne Unglückssäle Regierung fol, Habe Feine In wie die Wort, der die daß versucht Im Unterhause den Antrag auf die Indemnitätsbill­anz seiner bekannten fröhlichen Leichtfertigkeit erzähle, daß merston­ ber City versteßt ich von selbs, selbst müsse wissen, daß nichts pen gefallen war, Im erhalten und aufgefordert werden wird, Havelo­ss erhebt sich bungen man indishe beutete Minister gewesen wäre Chört ! Hört! Wenn ih — furz wir in zu der troß aller Nah­e3­er nur werden. Beispiels geschehen. Schlug um 11 erwarten, daß doch fünne Andrang was Frankreich der Nicht nur erbot (laute Cheers) Undanfbarkeit von Uhr Abends, von China und größerer die Armee räumen, die einem englischen den Muth des zu überwerfen, er so wie Lord Canning mit zeigt der Schagfangler auf die er aus der T­hronrede verheißene Parlamentsreform und den leichten Weg Veranlassung Hatte zu zu England fliehen, und genug von Napoleon sprechen, trift vor Weihnachten verspätet, nicht rühmend Infinuation Regierungs­­heben, mußte iy, von 1852, uns bequem erleichtern, größte die Suppenflon­e8 mit Wenn Die auf Wilson und volle der Banfalre wären Parlamentsreformbill Europas einem Studium eine einigen der Gie In Bezug mit Europa Tonne. Tinne man mit indischen Meuterei daß nicht werde heitern auf das Fiktion in den fo «8 durch hoffentlich Morten if, eine sich um diese Gesinnung überall die ohne Zivel­­sein müssen, so Se, so daß die Heldenthaten unserer Armee Hat fi auf die Lord gerweten 4. Not über Korb wohl jebt er Im vergangenen Sommer behauptete, daß die Anre­­betreffe, so Tonne freundschaftlichen Haltung des Majestät in Egypten aufzubieten, um für den freien Durchzug für filh 3.10 das um er die anges EREEEREREEN ECHÜLTE Era FERSTETRELT TOT LEITER BEREITETE TEREETEEN SEINEN AURTEERTUTN a —e den I halle eine fagt, eine ansüht, Yen Bedingungen Armirale gibt, Anton Nfichber, In Guptow’s „Unterhaltungen am häusligen Herd” mur­­uns neulich mehrere gelungene Silhouetten deutfer Schauspie­­ler vorgeführt, an Anton Ascher durch Bluchter­fangenheit auf, der Fülle nahm mürdige Stelle ein, und der Errtafler erzägfte uns mit vieler Beredhtsamkeit von Theater in Anschauungen zu erweitern, pisanter Gefalten, die Archer trewe und scharfe Beobachtung des modernen Lebens ge­­schaffen, und von der unbeskränften Gewalt, die er Hauptflüge des Friedrich Wilhelmstädter Theaters, der Charakter dieser Bühne verkörpert ist, bei uns zu sehen. Herr Archer trat nämlich gestern und vorgesteen im deutschen vier Heinen „im Reiche der Die einartigen Bluckten auf, und zwar jedesmal bei gedrängt vollem Haufe, weil das Publitum begierig ist, durch die Betrachtung eines eigengearteten Talentes den Kreis feiner trat nicht ohne einige De­­der unter den eigenthum­ des norddeutschen und speziell des Berliner Le­­ben erworben ward, auch unter den Einflüssen einer fremden Atmo­­sphäre zu siltern, und den Kampf vor einem Publikum zu bestehen, wo die Formen Norden Deutsclands zu bilten pflegen. Afcher Hieraus einen Vorwurf wie im auch dem rontinirten, unter Schauspieler Charakter feiner Safte dirfe Befangenheit im Beifalls aufgewachsenen die Befangenheit verzeihen, zumal unter den Borand­­gebungen, die wir hier angedeutet haben. Jeder, wie jedem Künstler, der sich mit Luft und Liebe unterrm gefrägten „abzuspie­­l heraussprudeln, so weiß er selbst in den übertriebensten Situationen­­ den Taben zu retten, durch welchen die dargestelte Episode mit der Wahrheit oder wenigstens mit der Möglichkeit zusammenhängt, Wir hatten nun Erlegenheit, Heren Archer, Herr Archer denn es galt einen Ruf, des Gefhmeies Rose versenkt, die an der Laufe sih us endeten Linien, Berne bleib’ 13 uns, Herrn zu machen , sagt man doch, daß es GSerefransheit Teiden, ter Sonne dis in dieser Künstler­­in dem, wie man man muß demnach gelang­tes «3 euch ereten Stückchens in den Herr Alder Hat bei Gelegenheit seines ersten Auftretens un­­serem Publikum entfehteden gefallen. Der lebhafte Beifall und die vielen Hervorrufe sprechen Hiefür, mehr aber noch der Umstand, dag das Haus auch am folgenden Tage in allen Räumen gefüllt war. Wir Finnen unser Referat nicht beendigen, ohne dem Frl. Kronan d. J. unsere volle Anerkennung auszusprechen. Diese begabte Schau­­spielerin is durch ihr feines und verständiges Spiel, so­wie durch die natürliche Anmuth der Erscheinung eine große Zierde unserer deutschen Bühne; in den Rollen, in denen sie gestern und vorgestern spielte, fand sie dem ausgezeichneten Gaste würdig zur Geste. Zur Armenpflege.. & Der Herr Bürgermeister Hat über die Organi­­sation der Armenpflege in Deft folgende Kundma­­chung erlassen : Um das Armenwesen der Stadt Pet in einen geregelten Zustand zu bringen, die Verwendung der zur Unterflagung der Dürftigen bestimmten Beträge für diesen Zweck zu sichern und durch Erzielung eines größeren Erfolges in der Armenpflege die Privatwohlthätigkeit zu ferieren milden­ Sachen zu ermuntern, sind von dem Magistrate und Gemeinderathe fol­­­gende Bestimmungen beschlossen worden, und werden nach bereits erlangter grundfäglicher Genehmigung der hohen FE. f, Statthaltereiabtheilung in en­de Dezember 1856, 3, 29,644, diemit zur allgemeinen Kennt­­niß gebracht. Armenpflege, S. 1. Die Sorge für die Armen dieser Stadt theilt ich in die Pflege der in das Armenhaus aufgenommenen N Personen und in die Betheilung der Armen außer dem Versorgungshause. S. 2. Das städtische Versorgungshaus (Elisabethinum), welches ungefähr gegen­­wärtig auf 300 Betten eingerichtet ist, hat die Bestimmung, jene Armen aufzunehmen, und mit allem zum Leben Nothwendigen zu versehen, die we­­gen Alters oder körperlicher Gebrechlichkeit ganz erwerbsunfähig sind und seine Pflege von Angehörigen erhalten können. S. 3. Arme, welche nicht so gebrechlich und Hilflos sind, daß sie ss zur Aufnahme in das Versor­­gungshaus eignen, werben außerhalb desselben durch bare Gaben unter- .-.-.----»-« Tagesweuigkeiten. DVeft, 7. Dezember. « Nur Wenigen — schreibt das „DB. 9. 9." — dürfte das Bestehen eines Vereines bekannt sein, der unter dem Namen „Na­­ttional- Bildergallerieverein“ hierorts besteht, und seiner Natur nach nur selten ein Lebenszeichen von sich geben kann. Dieser Verein wurde durch den Herren Museumsdirektor, Tönigl, Rath August von Kubingt, bei Gelegenheit der 50jährigen Ju­­biläumsfeier des höchstseligen Herrn Erzherzoges Josef als Pa­­latin, von Ungarn, gegründet und stellte sich die Aufgabe, das Bild­­nis des genannten erlauchten Herrn in Lebensgröße für das Na­­tionalmuseum anfertigen zu lassen, aus den Sotereffen des von die­­sem Werke übrig bleibenden Bereins vermögend aber auch noch andere, von heimischen Malern ausgeführte Bilder jährlich anzulaufen, und Diese als eine eigene Abtheilung der Bildergallerie des Museums unter dem Titel „Nationalbilderhalle des Palatin Zofef" in einem besonderen Saale aufzustellen. Die Subskription für diesen Ver­­ein ist damals so weichlich aus, Daß ein Ueberschuß von 9—10,000 ft.verblieb,auf welchem Wege ViSHeHemts 16,mehr oder minder werthvolle Oelgemä­lde für die»National-Bilderhillt« angekauft wurden.Das Vereinasomitå ist so nach nur demn thätig, wenn so viel Geld beisammen ist,wovon ein neues Gemälde anges­­chafft­ werden kann,was eben vorgestern wieder der Fall war,wo aus der hiesigen Kunstausstellung das nett ausgefü­hrte Landsch­afts­­gemälde:»Die Adlersteinburg in der Garamgegend im Sobler Komitate««von Alexander Brodsky um 180si.angekauft wurde. Uebrigens erhielt diese»Nationalhalle«auch noch von anderen Seiten bedeutend-VERME-so daß dieselbe bereits aus 95 von ungarischen Künstlern bezeugten Bildquick steht. Vanderam5»v.M.«abgehalteneuord.Sitzung de­s Vereins der Aerzte von Budapest sitzk IHMDUHHfO ler seinen interessanten Vortrag über die Bindb­aukentzündung der Augen fort. * Für die Verunglückten in Mainz sind bei dem hiesigen Bürgermeisteramte von Heren Gusto v. Karatsongyi 100 fl. von Heren Anton v. Marcezibányi 20 Stüd FE Dukfaten eingegangen. Die Summe fünstlicher bis feßt eingegangener Spen­­den beträgt 537 fl. 45 fl., 22 Dukaten und 1 Reihethaler. *27 In der Watbnergasse in dem Hause Nr. 14 wurde gestern in den Morgenstunden eine 60 Jahre alte Taglöhnerin, die man im Hause als Magd verwendete, verbrannt aufgefunden. Es scheint, daß sie am Abend­ zuvor dem Branntwein etwas mehr als gewöhnlich zusprach und sich an einem Cluthtopf zu wärmen versuchte, bei­ wel­­cher Gelegenheit ihre Kleider Bewer­fungen. Der ganze Körper war gräßlich entstellt, doch mnerkwürdiger Weise sah sie am ganzen Kör­­per, hauptsächlich aber im geschwärzten Gestähte, viel jünger aus, so das man den Leichnam für den einer 25 bis 70jährigen Person halten könnte,

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