Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1858 (Jahrgang 5, nr. 1-24)

1858-01-02 / nr. 1

­ Nechte der Christen ausgedehnt. Die Türfet ‚son heutzutage it großentheils sein Wert. Alle Patchas der jüngern Genera­­tion, die so viel Anstand haben, um vor der abscheulichen Ver­stechlichkeit ihrer Väter zurück zu fehreden, verdanken ihm die Erziehung, die aus ihnen gemacht hat was sie sind. Wenn der „Erante Mann­ je wieder zu gefunden bestimmt ist, so wird die Welt in Lord­ Stratford de Nedeliffe den Arzt erkennen, der die Heilung an ihm vollbracht hat.“ Mit der neuesten indischen Post erfährt man endlich Genaueres über Den Brand des Transport- Shifes „Sarah Sands" und die wunderbare Rettung der Mannschaft. Dieses Fahrzeug, ein Schraubendampfer von 2000 Ton­­nen, war mit 352 Mann, mehreren Frauen und Kindern auf dem Wege nach Indien. Die Fahrt ging anfangs glücklich von­statten, aber am 11. November, als das Fahrzeug noch unge­­fähr vierhundert Meilen von Mauritius war, machte man die entfegliche Entdeckung, daß die Ladung im unteren Raume des Hinterdecks in Brand gerathen sei. Der Wind wehte scharf, und der Kapitän leß sofort die Maschine einhalten und beor­­derte­ die Mannschaft, um dem Feuer Einhalt zu thun. Aber trog dem Jeder gehorchte, als stünde er auf der Parade, hatte das Feuer doch schon zu sehr um si gegriffen, als dag man es wasch hätte bemeistern künnen, Kaum daß man sich, des Dich­­ten Rauches wegen, mehr ins Zwischended hinabjagen konnte, und doch war es vor Allem nöthig, das Pulver über Bord zu retten. Einige Freiwillige unterzogen sich der Aufgabe mit Ge­­fahr ihres Lebens. Sie wurden zwar halb besinnungslos wieder aufs Dee gezogen, aber es war ihnen doch gelungen alle Pul­­verluffer bis auf zwei oder drei über Bord zu werfen und daz­mit war wenigstens die Gefahr einer verderblichen Explosion beseitigt. 8 · Mittlerweile zu iss das Feuer­,vom starken Winde ange­­facht, immer weiter um sie; es schlug Durchs Oberdech und züngelte an der Tafelage empor ; die Kabinen brannten lichter- so ; oben auf dem Dech stand die Mannschaft in Neig und Stied, um die nöthigen Werfungen zu empfangen, und die Bote flott zu machen, was ohne Unfall ‚geschah und auf denen ‚einst­­weilen Weiber und Kinder fortgeschafft wurden. Da­s plöglich frachten Die paar zurüidgelasfenen pulverläfler in der Tiefe des Fahrzeuges und schlugen einen Theil der Schiffswand ein. Durch das Leck strömte das Wasser mit Gewalt und drohte das Schiff zu verrenten, aber gerade dieses Leck scheint das Fahrzeug vom Untergange gerettet zu haben. Bor der einströmenden Set 309 fich­ das Feuer zurück, und am anderen Morgen , es, zur unsäglichen Freude der Mannschaft gänzlich­ erloschen. Es hatte 16 solle Stunden gedauert und das ganze Hintertheil i­ie eine Nußschale ausgebrannt. Sehr rief man die Bote zurück, und machte sich an die Pumpen, denn das Wasser stieg rasch im Schiffsraume, und die Gefahr des Ertrinkens war nicht minder drohend, als die eben überstandene des Bergrennens. Volle 38 Stun­­den arbeitete die ganze Mannschaft unausgeregt, um den Dampfer flott zu erhalten; endlich gelang es , Das Xed zu verstopfen, und 8 Tage später landeten die Geretteten in Mauritius, von wo sie ein anderes Schiff nach Stalfutta führen wird. Der Kapitän (Bastle ist sein Name) soll sich während der ganzen Seatastrophe mit großer Umsicht und Geistesgegenwart benommen haben. Das Schiff selbst war genügend versichert.­­ Laut Nachrichten aus N­ewyort von 19. D. war der Freibeuter Walter mit 200 Mann zu Punta­ Arena in Nicaragua gelandet und hatte von Greytown Besit genomm­en. Pariser Korrespondenzen berichten : Wegen der Aus­weifung mehrerer französischer Kauf­­leute aus Sebastopo­lis verlangte Graf Walemsfi Aufklä­­rung und Genugthuung; Fürst Gortschatoff sei nun, nachdem er die Sache ungebührlich in die Länge gesogen , die verlangte Genugthuung zu geben sich geweigert und die Maßregel als noth­­wendig für die Ausführung gewisser Pläne der Regierung be­­zeichnet haben. Diese abfertigende Reife von Seiten Rußlands, das noch vor Kurzem so Liebenswürdig gewesen ist, sol höhem­ Orts eben so überrascht als mißfallen haben; man spricht von einer scharfen Note, welche das auswärtige Amt gegen das Pe­­tersburger Kabinet zu fehlendem­ beabsichtigt. — Die jüngsten Berichte aus Konstantinopel melden, daß die Péres latins, welche um die Erlaubnis zum Wiederaufpaue der Kuppel der Kirche vom heiligen Grabe bei der Pforte nachgesucht, einen günstigen Bescherd erhalten haben, was der energischen Bursprache der fran­­zösischen Regierung zugeschrieben werden muß. Die Erdbeben "in Zahl ungeheuer, man­chäst sie die man auf 300. angegeben hatte, waren beim Abgange der rechten Nachrichten allein 2000 Reichname ausgegraben worden. Der hf. österreichische Gesandte am St. Jet­tersburger Hofe, Graf Balentín Esterházy, is nach St. Nationaltheater.«AntoniuscisCleopatra«', Trauerspiel PefterveutfchesTheater.,,Tl)ereseKrones«,Gente­­ bild in drei Aufzügen, Neapel wo angerichtet ein Festabend ein Trio und ein Chor des Jung fommen werden, DOnner Stadttheater, in vier Aufzügen, Verheerungen,, viel fürd­erlicher der Todten und V­erwundeten Zahl der inm­­anufzücht. Todten Petersburg abgereift. 7 z Heute Abends findet zu Ehren hat, die das sind, als man genialen­­ wie, anfänglich ist man geglaubt recht auf 20,000. In der Stadt Pole, erfährt, Die Hütte, wo in den LloydloFialitäten Robert Bolfmann’s ftatt, wobet Komponisten zur Auffüh­­»Die Gimstkinge«,Schauspiel.·. Hälfte lebend da, ‚ öfterr, gen Geld Börsen­ und Handel nachrichten. * Wien, 31. Dezember. Die heutige Börse war durch die Ultimo-Regulirungen Anfangs gedrüht, Geld war sehr napp, und wurden daher bei schwachem Geschäfte Die meisten Effekten einwirkten und eine steigende Tendenz hervorriefen. Banfaktien 5 fl. höher, Wechseln auch Man notigte schließlich : Kreditaktien 2171/,, Nord­­bahn 479, Staatsbahn 303, Theisbahn 1001 gy Orient­­bahn 52%,, Banfaktien 989, Silber 196, Dezember. Frei. Anleihe 98, Metall. Sp­t. österr. 1854er dort verlost. 86%, 7978 6. Nationalanleipe 80'/,, Staatseifenbahnaktien Streditaftien 1054. Brankfurt, 30. Dezember. Defterr. Metall. Spt. 1574 4Y,pCt. 66%, öfterr. 1854er Lofe 102'%, österr. Staatseisenbahnaktien 339, Bantaktien 1112, Kre­­ditaktien 195%, Wien 112, Amsterdam, 30. Dezember. Defterr. Metall, pCt. 377, Nationalanleihe. Hamburg,30.Dezember.Nationalanleihe 83«­,, Kreditakte 1111072. Paris,30.Dezember.3pCt.Rente68.50, 41 pC t. 92.65, Staatseisenbahnaktien 793. London, 30. Dezember. Konfols BAR Mailand, 29. Dezember. Die Lage des Kiers­­hat sich wesentlich gebessert, aus Deutschland aund ein. Die Gründung der Aus­­­ getwirkt . Die Preise für Seide sind um 21­,—3­ Lire:in­ die Höhe gegangen, In Rohselde wenig Geschäft, weil es­ an Ber-­läufern fehlt. Verantwortlicher RedakteursKör Su­ßkirchen··; stellen ist nicht niedriger sich abgegeben. trafen auswärtige Kaufordres Gold pCt. London und niedriger. Berlin, 30,­­die 105, 21, In der zweiten ein, Die wieder Orientbahn 77­­,, österr. Seidenmarktes mehr selten und sehr unwohlthätig Srankreich laufen Aufträge hilfskaffa Hat verarbeitete steigend. ' her Von Paris billiger, Silber 72 ° /4; Schuenpresschw­uck von Emil Müller,Dorotheagasses­tr.72.—Verxggderwester Lloydgesellschaftä «-

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