Pester Lloyd - Abendblatt, April 1858 (Jahrgang 5, nr. 74-98)

1858-04-08 / nr. 79

— «wd.".Jade erb­in durben·erelerdesantern vor­. :F1ihren lag­ Land Badep ihm A, dessen Ah: sehr Heftige Vorwürfe gemacht. Ich habe thin gesagt, m­eine Stellung sei derart, dab­ ich mich wegen persönítejer Beleidigungen nicht für den Tann, aber dagich nie ein Wort leidbenm werde, welches dahin zielt, die französische und italienische Nation zu entzweien oder das Eine der beiden Regierungen verlegen könnte, die sich in einer und derselben Person vereinigt finden, ja daß ich Dasselbe ftrenge bestrafen werde. Der Gefegelter hat sich, so gut er Tonnte, entschuldigt, er hat mir sogar sein Ehren­­toprt gegeben, daß er Teine solche Rede gehalten. Sich stellte ‚mich, als glaube ich ihm, obgleich ich meiner Sache beinahe ge­­wiß war. Das ist Einer von den Leuten, die Fein anderes Glück rennen, als die vorhandenen Regierungen zu befriteln und die früheren in den Himmel zu erheben, Ich wollte diesen Schwä­­gern fund thun, Daß meine Art, sich zu erklären, eine offene set, und Daß ich zur Zeit strenge sein könne,” Napoleon war mit diesem milden Vorgehen des Prinzen Feineswegs zufrieden. Er schreibt ihm, am 25. Juli aus Elon : „Ihr findet bei folgend ein Dekret, wodurch General Sa­­lmbini (der Bruder bes unanständiger Reden, Beschuldigten) abgefest ist ; wenn sein Bruder fortfährt derartige Neden zu halten, werde ic ihn arretiren und erschießen hasfen. (Salim­­bini war Deputirter,) Euer Betragen gegen ihn ‚gefällt: mir nicht. Man muß als Richter ernster sein, Shr hättet ihn vor die Polizei und den Minister des Innern lachen sallen. Sch renne die Straliener besser als Shr. Sch werde jene besehtigen, die sich mir anhänglich er­weifen, aber ich werde trenges Gericht­ gegen­ Sene üben, tele einer anderen Kate­gorie angehören.“ . "Wer diese Korrespondenz liest»,erkennt wohl leicht weichgefährliches Spiel Cavour spielt,indem er den französischen Einfluß,bewußt oder unbewußt,zu stärken sich anschickt.Vielleicht thut er dies im Hinblick auf seine Haltung gegen Neapel, um im Falle des Bruches bei Frankreich Untersuchung zu finden. In Neapel scheint man Nehnliches zu erwarten. Denn, es­­ wer­­den! Dort sehr ernste Vertheidigungsanstalten getroffen. Man s­reibt aus jener Hauptstadt, daß die Waffenfabri­­ken und­ die Kanonengießerei in voller Shätigkeit sind, die Rettungen und größeren Hafenpläne in Vert­einigungs­­land gefeßt und mit­­ Vorräthen aller Art versehen wer­­den. Auch nach der Insel Sizilien werden Kanonen, Truppen und Kriegsgeräthcchaften in bedeutender Menge gebracht.­­ Charakteristisch ist unter diesen Umständen das Benehmen­ Neapels gegenüber England; die Verfügung, durch welche der englische­ Mechaniker Watt in­ Freiheit­ gefeßt wurde, lautet : „Da: Se. Majestät: der König, unser Herr, in Kenntnis gefegt wurde, daß Watt sich in dem hiesigen SKrantenhause be­­findet und­ die Aerzte bisher noch keine bestimmte Ansicht über Watt’s Gesundhettszustand sich bilden konnten , obwohl dessen Gesundbett im Allgemeinen gut ist , nachdem ferner das Gericht von Salerno ’entschieden hat , daß der­ Prozeß ,­­ in den Watt verwidelt ist , in Betreff aller anderen­ Angeschuldigten, unab­­hängig von der Sache dieses vorläufig. Davon ausgeschlossenen Mediantiers, fortgeführt werden soll und. Se. Majestät unter diesen Umständen einen Beweis der Benötigtheit gegen einen Unterthanen der britischen Ma­­jestät geben­ will, so hat Allerhöchstversehle geruft, dem Watt die Rückehr nach England oder einem Lande zu gestatten, imo er die angemessene Pflege und Sorgfalt finden kann" u. f. w. Epliten wir. in der Annahme irren, daß der her­freundete Einflug De­sterreich 3 dieses Entgegenkom­­men veranlaßt habe? An dieser Stelle sei zugleich bemerkt, daß einem Londoner Telegramme zufolge Hodge­­in Freiheit gefecht wurde, nachdem Frankreich auf seine Auslieferung ‚verzicht geleistet hat. Die aus EC­attar­o gemeldet wird, ist die für­ d­­ie Dampffregatte „Deizt Bahri" am 5. d. M. Nach­­mittage Hor Cppern "tom­mend in KT e Fr eingelaufen. Dieselbe verließ Konstantinopel gleichzeitig mit den bei Telt. früher angekommenen­ Kriegsschiffen und hatte Re­­mal Effendi und Kiant Vajda an Bord, die sich am 6. ausschifften. Zwischen Meteovih und Mostar wird­ eine Telegraphenlinie errichtet werden. Der Hiezu erforderliche Telegraphendraht befand sich am Bord der Stegattte „Beizt Bahri." ·­­Aus WienVom z.d.wird uns geschrieben: Heute hat die Eintreibung des protestantischen­ Menschenmenge aus allen Konfessionen war erschienen, im Die- Friedhofks stattgefunden.——Eine ungemein zahlreicher, sein Feste der christlichen Liebe anzuwohnen.In seiner Festrede­" hat Prediger Franz die großen Verdienste des­ Wiener Bü­rger­­meister­ um das­ Zustandekommen dieses Friedhofes besonders hervorgehoben und den vielen Wohlthätern gedankt,"die durch ihre Beiträge das fromme Werk gefördert.Unter den Anwe­­senden bemerkten wir auch den Prinzen Wasa und viele andere protestantische Notabilitäten, . In Betreff der Behandlung der Uebertretungen der Meld­ungssorschriften hat eine von den Mi­­nisterien des Innern, der Justiz und der Obersten Polizeibe­­hörde vereinbarte neine Borfehrift Die A­er Genehmi­­gung erhalten. Dieser, Borfehrift zu­ Folge, sieht Die Untersu­­chung­ und Bestrafung­ solcher Medertretungsfälle ohne Ausnahe den politischen, Behörden, und an Orten, wo sich Landesfü­rst­­liche Polizeibehörden­ befinden, «diesen zu. Siernach­ entfällt die Kompetenz der Gerichte in den Mebertretungsfällen des §. 320 des Strafgeseßes sub Ja, b. e. und a. Derlei Mebertretu­ngen werden­ überall: ‚ohne, Unterfehted , der Orte unter Aufhebung aller in anderer Weise bestimmter Straffä Be mit 5. bis 100: fl.,­ oder mit Arrest von 1­ bis 14 Tagen bestraft. — Mach diesem Strafausmaße ist auch gegen Saft und Shan­wirthe,vorzugehen, welche an­ Orten, mi) Fremdenblicher geführt werden müssen, Fremde über­ Nacht bei ficy aufnehmen, ohne zur Beherbergung berechtigt zu sein.­­ Mehrigens kann in solchen Fällen bei: mehr. als. zweimaliger. Bestrafung nach A Um­­ständen auch die Abschaffung von dem Gast!- "oder Schanfhaufe verhängt werden. . XPest,8.April.Seit mehreren­.Tagenzzirkulirte an der Wiener wie an­»der Berlin­ er Börse das Gerücht,die Mol·dau»»ische National­­bank habe ihre Zahlungen eingestellt. Nach den uns vorliegenden Daten­ glaubten wir dasselbe als ein bloßes Börsengerücht bezeichnen zu mü­ssenz leider scheint es aber­ mehr zu sein als ein solches.Ueberein­­stimmenden Nachrichten zufolgez befindet sich das genannte Institut wirklich"im"7Zustande«,»«der Insolvenz,sind­ wahr­­­scheinlich wird nun die­ Dessauer Kreditan­­stalt als meistbetheiligter·­Gläubiger ebenfalls­ zur"Li­­­quidation schreiten müssen. * Wien, 7. April. : Die Börse eröffnete­ im­ Borz­geschäft in günstiger Stimmung , Kreditaktien ‘wurden bis 247 bezahlt, "während Staatsbahn 301Y,, Nordbahn 189­,—190 gehandelt wurden. An der Mittagsbörse veranlaßte das ‚Gerücht, der jüngste Monatsausweis' Der Nordbahn sei ein ungünstiger , eine rückgängige Bee­gung in diesem + Effekt, «wovon­ auch Kreditaktien berührt wurden. In neuen ‚Losen war heute der Lieferungstermin für die auf, 8­ Tage : nach Exfiß einen­ gekauften »Stüde, welcher ruhig ,vorüberging. Orientbahn spät niedriger.‘ In festerer Stimmung notirte man schließlich : Kresz­ditartion 245 °, , Nordbahn 189! , Staatsbahn 301 °, ‚Orientbahn 49Y,, Theißbahn 100%,, Silber 544 Verantwortlicher Redatteur : Karl Weistiicher, 4«i­. |, ‚Schwellfeifenbruch von Emil Müller, Dorotfengafe" Nr. 12, "Verlag der Hefter Broydgesellschaft, | :­m ————— ,

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