Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1858 (Jahrgang 5, nr. 99-122)

1858-05-01 / nr. 99

fffqWqu GSdm­elyrefendrud von Emil Müller, Dorotheagafe Mr. 12. — Verlag der Weiler Éloybaefeltfájaft, »­DerBerg,»n­ erBund-graiby atsorgestes MUchEUk· scheidung des Präsidenten bei gleichgetheilten­ Stimmen Regu­­laung der französischen Konsum-akuten beschlossen.Stam­­pf’s Antrag auf sofortige Einbetuung der Bundesversamm­­lung wurde umworfen.—In Madrid steht ein Minister­­wechsel nahe bevor, Narsaez und Gonzales- Bravo sollen das neue Kabinet bilden. Aus Paris vom 27. wird geschrieben : Der Amerikaner Morse, der Erfinder des gegen­wär­­tig am meisten verbreiteten telegraphischen Syse­­me 3ö, lebt gegenwärtig in einer wenig günstigen Rage. Dies ist Durch Briefe aus Amerika hier bekannt geworden, SFrank­­reich, hat nun die I­nitiative ergriffen, um zu welcher MWette dem Herrn Morfe eine werben könnte. Auf den Vorschlag des Grafen haben sich die Repräsentanten 9­6 Herrn Morfe eingeführt sammelt ; aber allgemein wurden Morfe und den Belohnung für den bisherige Eigenthü­mer des „No­r­d“, Herr sich häuslich hier niedergelassen und macht­­endes Haus, tragen haben. Einem ehemaligen Redakteur der untersuchen, in geleiitet Walemwift wo das Gystem zu einer Konferenz vor sein bestimmter Beschluß gefaßt, die unwesentlichen Verdienste des Herrn internationa­­gentalen Erfinder anerkannt. — Der sich gebracht und v. Poggenpohl, hat glän­­in der literarischen Welt starf umgehen­­den Gerü­chte nach fol Herr Emil 9. Strardin den Brüf­­feler , Nord" an die Redaktion, desselben dem ange Nach fünfjährigem Stilfchweigen, schreibt der Pa­­riser Korrespondent der, „Wien. 3tg.", hat Proud > bon die Feder ergriffen, um sein Gyiftem des sozialis­tischen Atheismus der Welt in umfassendster­ Weise vor­­zulegen. Sein Buc­h (das seitdem in Paris fonfiszirt wurde, b. Ned.) führt den Titel: „De la justice dans la revolution et dans Véglise." Was er. über Religion und Kirche vorbringt, it nicht neu; das hat Feuerbach Längst vor ihm ausgesprochen. Eines muß man ihm nachrühmen, daß er ehrlich, tt und an die Wahr­­heit seiner Worte glaubt. Er ist der Belanger des Sozialis­­mus, ist­ arm, will arm bleiben und läßt es an einem ©elten­­hiebe auf die Plutofratie getoteter neuen Stranggrößen nicht fehlen, die, als sie arm wie Kirchenmäuse waren, Sozialismus mit menagement trieben, Pr. ist aber nicht blos ehrlich, er­st auch naiv. Er will entdeckt haben, Herr Mirecourt, Herausgeber der „biographie des contemporains”, sei von Sr. Eminenz dem Kar­­dinal Erzbischof von Befangon, Msgr. Matthieu, veranlaßt wor­­den, auch seine, Yroudhon’s , Lebensgeschichte zu schreiben. Er findet zwar seinen besonderen Grund, sich d­arü­ber zu beschwe­­ren, gibt selbst bereitwillig zu, im Vergleiche mit Anderen recht glimpflich weggenommen zu sein, ergreift inztoischen Diese Bezie­­hung, um sein Buch dem genannten Prälaten zu widmen. Noch mehr, er beschwört ihn, den Atheismus in Die katholische Kirche einzuführen — „da in Rücksicht auf die menschliche Ehwady­­keit doch einige äußere Symbole des „Mystizismus” beibehalten erben dürften” — ‚dann­ wolle er selbst kommen mit seiner Frau, die nicht mit ihm getraut ist, mit seinen beiden Töchtern, welche er nicht taufen­de, und sich von ihm segnen Taffen. Er wolle nicht behaupten, daß die Religion absolut erlogen sei; nur wisse er nichts Geschsfes ; er leugne auch nicht, dag er ze weilen selbst von dem Wunsche, nach dem Tode geistig und mit Bemwußtsein fortzuleben, beschlichen worden sei; selbst seine Frau habe es sich nicht nehmen haffen, ein Christusbild­ in ihrem Zimmer aufzuhängen, und was Fünne er thun, wenn seinen Kindern von gutmü­higen P Veriwandten DOftereter zugefehtet würden u. |. mw.” Die fire See Proudhon’s fit, daß die Menschheit des Hinblis auf ein höheres Wesen gar nicht bedürfe und daß sie berufen sei. Die Idee der Gerechtigkeit, des „sittlichen,­ ökonomi­­sen, familiären und sozial-politischen Gleichgewichts” aus sich selbst sollfommen zu entiik­eln, mit einem Worte das bipktische Paradies auf Erden zu rekonstrueren. Proudhon ist offenherzig ; diese Phrase, sagt er, wird von den Gegnern meines Systems als Abschiedungsmittel angewendet ; ich greife sie auf, ich stelle sie an die Sorge meiner Geistesarbeit ; sie ist die ganze, unver­ Tehleterte Wahrheit. Jedenfalls sehr unverschetert ! Denn es mag gelegentlich bemerkt werden, dag Nobespierre ein Reaktionär und Heuchler geschalten wird , weil er den Kul­­tus der Odttin der Vernunft abschaffte. Anaharsis Elovosb erscheint ihm als ein Held der Frystallifirten Vernunft, Diesem Sesellschaft darstellen und da die Leitung der Seelen befigt.” Aus Wien vom 31. v. M. wird uns geschrieben: Die öffentliche Feilbietung der beiden in Kärn­­then gelegenen Staatsgüter Maria Saal und Toggen­­brunn wird von Seite der Nationalbank am 4. und am 6. Mai bei den betreffenden V­erwaltungs- und Bezirksämtern ab­­gehalten werden. — In Folge: a b. „Entschlteßung! fann in Zukunft Die Anlegung von Militärhetrab­stan­­tionen auf solche Legende Gl­er in Ungarn, Kroatien, Stavonten ‚der serbischen Woiwonschaft und­ dem­ Temesscher Banate stattfinden, welche nach den bekannt gemachten Anord­­nungen in Grundbüchern ersichtlich sind. — . Eine Anleitung für Nichtärzte zur Wiederbelebung der Scheintodten und zur ersten Hilfeleistung bei plöglichen Lebensgefahren wurde von Seite der Statthalterei im geeigneten Wege’ veröffentlicht. Die große Mehrzahl der evangelischen­ Geist ligtert in Oesterreich Hab, wie der „Trankis Portz.“ge­­schrieben wird, in einer Adreiffe­ an das Komite der „evan­­gelischen Allianz“ in Berlin ihre­ Adhäsion­ zu den­ Bestrebungen dieses Bundes zu ersennten gegeben. — "Der Bescheid inn­eres­­ Kultusmiinisteriums ‚> heißt es weiter, »vermöge­ Deffen­eg tt Hinblick auf die den anerkannten Religionsgesellschaften ‚grund­­läglich zustehende selbstständige Verwaltung ihrer Angelegenhei­­ten von der Zenfürtzung der evangelischen Bethaugrechnungen durch die erste politische Behörde abzusommen habe" hat so mehr befriedigt „ als jene, Zensurtrung (Rechnungsresision) mit nicht unbedeutenden Kosten für die ohnehin­ sehr­ belasteten evangelischen Kirchenfallen verbunden war. I­n Wien,30.April.Im Bargeschäft eröffneten Kreditaktien 244,Staatsbahn 288,«Nordbahn»ls2 und war die Stimmung eine günstige. An Der Börse herrschte für Spekulationspapiere völlige Geschäftsh­ilfe ; auf Staats­­effekten nur schwach gehandelt, aber fest. Am Schluß trat in Folge namhafter Realisationen eine rückgängige Bewe­­gung zu Tage. Die­ Geldverhältnisse gestalteten sich ber­friedigender und ist der Ultimo ohne Störungen vorüber­­gegangen. Bei etwas matterer Stimmung wurden schließlich notich : Kreditaktien 243/,, Nordbahn­ 182, Staatsbahn 2873/,, Theißbahn 100%, Orientbahn 49 ,, Kofe der Kreditanstalt 1035, , Silber 5 °/. ei . Der Pariser Credit Mobilier wird, nach dem Beschlusse des Verwaltungsrathes vom­­ 29. April, in diesem Jahre seine Dividende zahlen, was jer doch nicht überrascht hat. Man war darauf längst ‚gefaßt. Verantwortlicher Redakteur : Karl Weisslich­er, noch wurde zwar fft, heute. ehrenvolle Hilfe aller Länder, die Notaunwendigkeit einer ehrenhaften ein ziemlich „Breffe” Herrn Neffler EEE §

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