Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1858 (Jahrgang 5, nr. 147-173)

1858-07-01 / nr. 147

EEE Schweffpfeifenbruch von Emil Müller, Dorotheagaffe Nr. 12. — Berlag der Vetter Lingdgesellschaft, jevo hierher fommen und mies siel an, ihre Klagen und Be­­schmwerden über ihren Aga, über die Grundbeftier und über die öffentlichen Beamten in einer Bittschrift darzulegen. Diese Schrift wurde an demselben Tage überreicht, an welchem giant Pascha nach Gotolacz abreiste ; er trug ihnen auf, seine Rad- Zunft nac Mostar abzuwarten, und versprach, sie für diesen Aufenthalt zu entschädigen. Die Deputirten baten auch um die Freilassung von achtzehn ihrer Glaubensgenossen, welche zu Sarajevo eingeferkert sind, weil sie den ungerechten Anforde­­rungen ihres Aga nicht Genüge geleistet hatten­­, ihre Bitte fand aber sein geneigtes Gehör. Der Ezar sol, die einem belgischen Blatte ge­­schrieben wird, damit umgehen, die gesammten Berg­­werte Nufßlands der Privatindustrie zu über­­geben. — In Eh­land soll Privatbriefen aus Rez­val zufolge, ein Bauernaufstand ausgebrochen sein, vor dem sich sämmtiihe­ Gutshefiter nach Neval flücteten. Ein Gut war niedergebrannt worden. Von Neval gingen 60 Mann Militär dahin­ ab, sie­ wurden aber von 1000 mit Anittern bewaffneten Bauern em­­pfangen und es kam zum Gefecht, bei dem 15 Solda­­ten erschlagen und 40 Bauern erschoffen wurden. Berichte aus Italien melden: Turin, 29. Suni. Der auf die Unterfa­sung des Italienischen Theaters bezügliche Antrag wurde von den Bureaus der Kammern zurück anerwiesen. Turin, 30, Lunt. In der gestern stattgefundenen Situng­ der Deputirtenkammer entwickelte Sm­eor seinen Geiegvorschlag in Betreff der Berant­wort­igkeit der Minister. Graf Caspar erklärte , die Regierung habe gegen nähere Erwägung desselben nichts einzumenden. In Genua hat im Carlo Felice-Theater­ vor einigen Tagen eine Vorstellung zu Gunsten der wegen des Putsches vom­ 29. Juni 1857 verurtheilten stattgefunden. Man bemerkte die Abwesenheit des Militärs, und das Blatt „Stalta del por­polo" will unwissen , es sei demselben der Besuch der Vorstellung untersagt, worden. — Die piemontesische Polizei war benachrichtigt worden, dad Mazzini am 23. b. Mm. auf der Eisenbahn von Genua nach Turin zu­sammen beab­­sichtige. Sämmtliche Traing wurden sofort angehalten und ge­­nau durchsucht, vier Personen verhaftet, von denen jedoch Kei­­er der Gesuchte­ war­­en am 24. d.M. im Bagno zu Genua vorgenommenen Unordnungen liegen nähere Details vor. Fünf Wächter waren am Abend eben mit der Austheilung der Speiseportionen beschäftigt, als sich die Sträflinge mit Nägeln, die sie sich zu verschaffen gewußt hatten, bewaffnet plöglich auf sie stürzten. Der Oberwächter eilte fort um Hilfe zu holen und verfehleß die Thüre hinter ih, um den Sträflingen jeden Fluchtversuch unmöglich zu machen. Ehe jedoch Marinesolda­­ten und anderes Militär an Ort und Stelle anfangen konn­ten, hatten die Sträflinge einen Wächter bereits so Übel zuge­­richtet, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird; den Ankern solle es nicht besser ergangen, wenn sich nicht einige Sträflinge ihrer angenommen hätten. Das Erscheinen der Truppen und die Aufforderung, zur Ruhe zurüczukehren, hatten keine Wir­­kung auf die Wüthenden, die verzweifelte Entschliffe gefaßt hatten. Nun wurde durch die Benster des Saales, in welchem sie sich befanden, auf sie gefeuert. Drei blieben sogleich auf dem Plage, zwei waren tüchtlich, zehn mehr oder minder fchwer verwundet. Die Meinrigen ergaben sich: Aus Hongkong selen wir in der „Ir Bt Die Angelegenheiten in Canton feinen sie wieder mehr zu verwideln, statt ihrer Lösung entgegenzugeben. Yih­­mwet, Han der Hoppe, und fat der Richter sind verhaftet und unter militärische Aufsicht gestellt worden, weil sie Anstalten trafen, sich heimlich davon zu machen. Auch sammeln sich in der Nähe von Canton zahlreiche bewaffnete Banden, und es wurden Versuche gemacht, die Tataren und die Keeha (natu­­ralisirte Tartaren) aufzuzwiegeln, die zusammen­­ gegen 20.000 Bewaffnete stellen Fünnen. Es scheint Lord Elgin’s Reise nach dem Norden habe die chinesische Regierung veranlagt, einen neuen Versuch gegen die Fremden zu wagen, aber wenigstens , Santon in einem solchen Zustande der Aufregung und Unsicher­­heit zu erhalten, daß Feine Truppen oder Kanonenbote von Eine Herausforderung die nicht angenommen wurde, gleichzeitig jedoch die Information persönlichen Schub bereit seien, geladene Revolver zum jede beliebige Hirnschale zu zerschmettern. Aus Jefferson­ City wird gemeldet, das der Gouverneur Stewart­ von jämmerlich geprügelt DBandiver wurde. Der Opuverneur hefand fi) in und wurde in wenigen Mi­­nuten so „kampfunfähig" gemacht, daß er um Pardon fahrte. * Wien, 30. Juni. Bei sehr knappen Geldver­­hältnissen in­folge der stattfindenden Mitimo-Regulirung und des heutigen­ Uebernahmstages. fir. Sreditlofe be­­gann die Börse sehr flau und mit niederern Notizungen. Ungünstige Pariser Berichte und Gerüchte im Bezug auf einen energischen Bundesbefchluß gegen Dänemark hatten einen­ weitern Nachgang der Nurse zur Folge, der selbst von bessern Pariser Nachrichten nicht neutralisiert werden konnte, Die Nachbörse schlag flau, Kredit 227­/,, Nordbahn 1647, Staatsbahn 266%,,, Theisbahn 100, Orientbahn 443/,, Lose der Kreditanstalt 103%, Silber 4%. Verantwortlicher Redakteur : Karl Weiß Fischer, ei­ne dort zur Verstärkung des nach Norden abgesendeten Geschiwa­­ders weggezogen werden können. Aus Wien vom 20. Juni wird uns geschrieben : Herr FIM. Graf v. Gyulat ist von seiner Urlaubs­­reise nach Venedig zum­­gekührt, und hat sein Kommando wie­der übernommen. — Der f. Tf. üfter retcht sehe Gesandte am Hofe zu St. Petersburg, Graf Valentin sich seit mehreren Wochen mit Urlaub in Paris befindet, übermorgen soll dort hier ermartet. An die Stelle in einem an ung Progentes geben müssen. Fanı, das im Dadurch­ Epterhazy, meldet wird Schreiben, wird ein „In­­teressenpatent” treten : Diese Art Gesebgebung, heißt es, ist in Oesterreich nicht neu. Es sind verschiedene katserliche Verordnungen erschtenen, welche die bewilligten Interessen festlegten. Schon in den Jah­­ren 1614, 1625, 1628 war mehr­ als 5­ oder 6 Prozent Zinsen zu nehmen, untersagt. Eben dies wird auch durch­ die Wechsel­­orönung von 1725 verboten und durch eine Erklärung von 1727 nur bei trocken Wechseln unter Handelsreuten eine Aus­­nahme gemacht. Man Sabre, 1758, ergangene Interessensteuerpatent gleichfalls als eine Herablegung der Zin­­sen von 6 auf 5 Prozent ansehen, weil das Verhältniß dieser Steuer dergestalt berechnet ist, Daß Diejenigen, welche ihr Geld zu 6 Prozent anliegen haben, über das, was diejenigen entrichten, die nur 5­ Prozent empfangen , gerade den Betrag werden des sechsten wollte man die Gläubiger vermögen, ihren Schuldnern das 1 Prozent nachzulassen, movon sie seinen Nugen hätten, wodurch aber dem Gläubiger die Bez­­ahlung erschwert würde. Nach erfolgtem Frieden endlich ward den 6. November des Jahres 1766 ein Interessenreduktions­­patent erlassen. Derzeit die Zinsen nach den Bestim­­mungen des bürgerlichen Gefäßbuches fttpulirt und können nach der Sachlage mit 4 618 6 Prozent bemessen werden. Geffern­bahn von Chur nach dem Bodensee stattfinden. Eine Newporter Korrespondenz Wie gewöhnlich sind Duelle und Prügel an der K­hem Eifer und bezeichnete daß in den Staaten ver­­im Senat sprach Herr Gwin mit gewöhn­­leine Gegner als „Dema­­gogen". Darauf erhob sich Herr Wilson­er , lieber ein Demagog als ein Dieb sei". Herr Gmwin verlangte sofort zu wissen, ob der „Dieb“ auf ihn Bezug habe, worauf der Andere antwortete, Tagesordnung des Sammlungen, möge thun, artig, erfolgte, der Wuchergesechte, heißt gerichteten, sollte wie die feierliche Eröffnung Kongresses es ihm beliebe, gegeben, einer Schnapsm­eipe daß und einem Herrn berichtet es je der Eisen­­, und antwortete er .

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