Pester Lloyd, Januar 1860 (Jahrgang 7, nr. 1-25)

1860-01-01 / nr. 1

8 fl. 50 Er., vierteljähri­g"Wirl"-Behrenktiti3: jjkfxisgsl­­t. Abonnenten aufmerksam zu machen, daß mit erstem Jänner 1860 ein neues Abonnement beginnt. dung : ganzjährig. 19 fl. ,halbjährig 9 fl. 50. tr. vierteljährig 4 fl. 75­ Er., zweimonatlich fl. 20­ £r., einmonatlich 1fl. ms Die Präm­ationspreise sind 60 frz. — für Pesen : ganzjährig 19 Der Neujahrsgruß «« aus den Tuilerien. Pest,31.D«ezem­ber. Europa glaubte­ an,dem«Vokabel1d«e«"ein­es Congr­esses zustehen,an dessen Zustandekommen kei xx Menschwohl zweifelte,seit die—Einladungs—schreit-—energangenicnd«diek Be­­vollmächtigten von allen Seiten ernannt waren , seitdem Die, Eröffnungstermine angefecht und der Saal im Ministerium des Auswärtigen neu hergerichtet war. Da plöglich zuht in Form einer Brochlire ein Blis aus heiterem Himmel herz nieder; und im Umsehen‘ ist die­ ganze Scene verwandelt. Man braucht heute zu Tage Fein, Petifimist zu sein, um ich alles Ernstes die Frage vorzulegen, ‚ob der Zusammentritt dieses Areopages nach dem Erscheinen des LXngueronnieres­chen Pamphletes, zur­ bestimmten Zeit stattfinden werde. Schon hat Kardinal Antonelli officiel angezeigt, daß er aus Anlag der Weihnachtsüberraschung, welche Napoleon III. ver Melt, und dem heiligen Vater insbesondere bereitet, seine Abreise nach Paris verschoben. Schon machen sich die Fei­­neswegs un­wahrscheinlichen Gerüchte hörbar, es werde Die eventuelle Weigerung Pio Nongs , die Bersammlung zu ber­ichieren, für die Mehrzahl­ der übrigen katholischen Mächte die Losung sein, diesem­ Beispiele zu folgen. Und wenn auch nicht . . . jedenfalls steht fossel fest, was wenige Worte aus der Feder Eines Mannes B hingereicht haben, um alle Ver­­trauensseligkeit zu zerstören. Um den Kongreß kümmert sich im Grunde Niemand mehr : statt dessen erwartet man mit fieberhafter Ungedul den Neujahrsgruß, welchen der Kaiser morgen an den Nuntius, Monsignore Saeroni, richten wird. Wirn Er, auf weifen, reifesten Arhemzug unser Erotheil doch nun einmal zu Iauschen verurtheilt it, aló .hinge das Schiksal der Menschheit davon ab — wird er einlenfen?. ober wird aus seiner Ansprache zu entnehmen sein, daß es ihm mit jener Ermuthigung, Die er scheidenn von Mailän­dern zugerufen haben soll, mehr Ernst­ ist, als­ man gemeint hat, daß in der That das Congreßprojekt nur bestimmt gewesen ft ,­ die üde auszufüllen,bis ‘zu’ dem Zeitpunkt, wo er an die Verwirklichung des­ Versprechens gehen wird : „ich will das Ding in zwei Arten machen­, wenn ich wiederkomme, werden sich­ zufrieden sein ! Die Frage über die Zukunft der Romagna war die größte Schwierigkeit für die Jung der italienischen Berwidlungen. Eben um dieser Schwierigkeit willen Durfte man sich in Rom bisher nicht nur mit der gewissen Hoff­­nung schmeicheln, auf's Neue in ven­ Befis Der abgefallenen Provinz zu gelangen, sondern mittels des Niffes, der durch die Abtrennung Bologna’s in die mittelitalienische Liga ges­chah, einen tüchtigen­ Schritt zur­ Nestaurirung der früheren Zustände in den Herzogthü­mern zu thun. Ging die Cache nur ihren ruhigen, kongreßmäßigen Gang, so war ein an­­deres Resultat kaum­­abzusehen. Von den katholischen Mäch­­ten, so rechnete man, im Batícan, fett eine Trübung dieser Aspekten nicht zu befürchten , die afatholischen aber würden, fon aus Discretion, sich hüten, in einer Angelegenheit von so zarter Natur die Initiative zu ergreifen. Somit würde denn die ganze Ausführung der Klausel von Billafranca und Zürich, in welcher Oesterreich, und Frankreich fr an­­heifchig gemacht, von Papst zu zeitgemäßen Reformen zu vermögen — in einigen abermaligen Bitten und Ermah­­nungen bestehen, die man, sobald das Unmetter sich, erst ein­­mal verzogen, eben so ruhig werde zu den Aften, legen Fan­­nen, wie 1831 048 Memoire der Großmächte, wie 1849 den berühmten Brief Napoleon’s an Edgar Ney, swie­ 1856 die Definerien des Pariser Friedenskongresses. Dieser Platz ist durchkreuzt,indem der für den Au­­­genblick mächtigste katholische Staat selber,mit dem Vor­­schlage,dem Papste die Romagnaztt entreißen,hervor­getre­­ten ist,in dem der,,älteste Sohn der­ Kirche«den Antrag gestellt hat,den kein Bevollmächtigter einer protestantisch­en Macht bei dem Kongresse einzudringen gewagt hätte,den aber auch schwerlich der Mandatar eines a katholisch­en«Mo­­narchen bis auf’s B­ 111 zu bekämpfen sich berufen füh­­len wird,wenn derselbe von dem Nachfolger der,aller­­christlichsten Könige” ausgeht. An Mitteln zur­ Berwikklis­chung des neuen Programmes, wenn es nur nicht auf eine unüberwindliche Coalition der übrigen Mächte stößt, fehlt es sodann dem Kaiser nicht. Irren wir nicht, so ist es Die Drohung mit dem unverzüglichen Abzuge der französischen Decupationstruppen aus Rom, mit welcher Louis Napoleon äußerstenst alles das Bonelave in aller Demuth unplinterwürfigkeit mürbe zu machen gewennt. Nach alle dem was wir während des italienischen Krieges erlebt, wo ja der Aufstand bis zu den Thoren der Hauptsrant v­orgedrungen, wäre, hätte ihm nicht­­­­ endlich Sdmm­­s­­ blutiger Sieg bei Perugia ein engeres Bett angewiesen , wo die päpstlichen Truppen masfenweise­­ defertirten , wo der Legat Bologna’s­es. als selbstseritämnd­­­­lich betrachtete, daß er die Stadt zugleich mit‘ der österrei­­chischen Bejagung räumte : nach all’ dem wird Niemand bezweifeln, daß der­­ Abmarsch des General Goyon mit dem Sturze der weltlichen Herrschaft des Papstes gleichbedeutend sein würde. Da nun Frankreich entschlossen­­ ist, seine aus­­­wärtige Intervention in Italien zu dulden, und­ dieser Ent- Schluß sich son Seiten der großen Mehrzahl der europäischen Mächte der entschiedensten Zustimmung, ja positiver moralis­scher Unterfrügung erfreut , fo­st nicht wohl zu erkennen, auf welche Weise das Carvinals Kollegium im Stande sein sollte, die Projekte Napoleon’s zu vereiteln. Neapel wird sich hüten, Frankreich in den Weg zu kommen, zumal in einer­­ Angelegenheit wo beide Westmächte an einem Strange ziehen; und, wird ‚Oesterreich e‘ auf einen neuen Krieg ankommen lassen, um die­ Integrität des Kirchenstaates zu wahren, nachdem es der Herstellung des Friedens­ so eben eint. Die Lombardei zum Opfer gebracht ? ! 38 « Wieder«einmal hat Lott­s Napoleon den Stier ent­­schlossen bei den Hörner«11 gepackt.Die Bewegungen des letzten Decenniums haben die früher so mannigfachen«Partien ind Kirchenstaaten auf zwei zurü­ckgeführt,in denen alle an­­deren Strömungen aufgehen: die nationale und die öfters reichische. Eine langjährige Erfahrung hat nun gelehrt, daß das Papstthum, es mag wollen oder nicht, zulebht Doch immer auf Seiten der festeren Nichtung stehen muß. "Pius IX. hat geleistet, was einem ‚freisinnigen, nach Unabhängigkeit trachtenden Päpste zu leisten nur irgend möglich war , aber der Berfuch ist täglich mißlungen. Sollte auch ein anderer Pontifer dasselbe Experiment mit dem nämlichen guten Wil­­­­len und größerer persönlicher Energie nochmals in Angriff nehmen , er würde doch an der Gewalt ver Ueberlieferungen und an­deren Trägern scheitern, die in Rom mächtiger sind, als die Autorität eines Einzelnen­ . Zu dieser Ueberzeugung hat­­ sich mit der Brochure die kaiserliche Regierung bez­­annt, ohne sich der geringsten Täuschung darüber hinzuz­ieben, als Tieße sich eine so tief muntzelnde Situation durch, neue Memoranden und Reformvorschläge umgestalten, hat sie sich­ mit aller Entschiedenheit auf die Seite gestellt, welche nicht diejenige Oesterreich’8 it — eine einfache, aber­ mit eiserner Consequenz gezogene Schlußfolgerung aus dem Cape, daß es der österreichische Einfluß ist, ven Stankreich auf der avenninischen Halbinsel zu bekämpfen hat. Zwischen sich und dem Ultramontanismus hat Xouig Napoleon somit für alle Emwigkeit die Brüden abgebrochen ; wenn gefest selbst, sein Programm bliebe unausgeführt — so wird­ per Klerus ihm dennoch nie verzeihen, daß­ er­ es vor aller Welt proklamirt hat. Die Broschüre aber beweist auc, daß er die alten Ctűben nicht von sich geworfen, ohne sich nach neuen umzusehen. Im eben dem Maße, wie er dem­ Papste von Naden fehrt, wendet er sich den italienischen Patrioten zu. Nicht nur daß Die Nomagna ihre Freiheit und Unabhängigkeit von dem kaiserlichen Publicisten gera= ver geschenkt, erhält, ja ja die katholischen Staaten den heiligen Vater für diesen Gebietsverlust ‚Durch Geldbeiträge entschädigen sollen , aus dem ganzen Conzert der Flugschrift geht überdies hervor, daß Ftankreich für Die Restauration der vertriebenen Fürsten gleichfalls nichts mehr thum will, indem alle gegen die Intervention im Kirchenstaate anges­ führten Gründe eben­so gut für die Herzogthümer­­ gelten, und Herr LYngueronniere bei Parma, Modena, Zosfana mit demselben Nechte oder Unrechte wie bei der Nomagna fra=­gen ‚könnte s. „wie­ sollte­ man­ es, nur anfangen, sie den früheren Souveränen zurückzuerstatten ." Fligen wir Dazu ‚Die reigenden Echilderungen,­ ‚welche. ‚der Berfaffer in größter Unbefangenheit von den Segnungen freier politischer Institutionen entwirft , folgen wir ihm, wie­ er sich abmiüht, für die armen Bewohner Rom’s Requisalente zusammenzuz­­auchen, um­ sie über die Entbehrung­ jener­ unfräsbaren­ Güter wenigstens einigermaßen zu­­­ trösten , so müssen wir wohl gestehen, daß der Autor nichts unterlassen hat, um­ den Glauben zu erwecken , daß Napoleon III. im Begriffe stehe, mit einer fabnen Wendung die Führerschaft, des europäis­­chen Liberalismus zu übernehmen. .· Wie es freilich so weit gekommen­ daß Ein Man1­, ein Mant,der sich selber Voll Stolz eigen,,Parvetm«ge­­nannt,in solcher Weise mit dem Geschicke der Menschheit Fangeball spielen kann?...die Beantwor­tungdchrage dürfte ihre­ Häkchen un­d Dornen haben.Daß abchassiu­s’ Worte über Cäsar:»ja­ er beschreitet,Freund,die enge Welt wie ein Colossus'«heute undci hat aquapoleon anwendbar sind, das wird die nächsthoc­e am besten erhärten—wo Diplomatie und Presse aller Länder wieder einmal Vollaufzutritt ha­­ben werden,um den Neujahrsgruß an Monsignore Saccotti ,oder r eventuell auch das..Stillsch­weigen des Kaisers zu deu­­teln und zu kommentirerl .Die«..b.e.un­ruhigte»-S­timmung.«»...««... in Paris hältanz auch am 29.trug man,sich dort mit­ Gerüchten,die für den Zusammentritt des­«Ko­ngresses wenig­ günstig lauten,und der offiziöse»Constitutionnel«mußte am 30.abermals d­ie dämpfende Rolle ü­bernehmen und den «"Gerü­chte1ten"tgegentr­eten.Uns ist eine gleich offiziöse Auf­­­gabe nicht zur Pflicht gemacht,wir wollen daher getreu wie­­der geschen was aus der französischen­ Hauptstadt brichtet wird..Der eine Korrespondent schreibts:,.Auf der Börse woll­te­­ man wissen,daß sämmtliche Bankhäuser st verkaufem was jedoch nur von Pereire und Rothschild gewiß ist.Es wurden starke Wetten eingegangen,daßdchon groß gar nicht zu Stande kommt.Die Kaltblütigsten sind d­er­ Mei­­nung, man müsse ss bis auf weiteres von­ Den Geschäften ganz zurückziehen.” Ein Anwerer­ berichtet : „Ich darf Ihnen nicht verheimlichen, daß Die französische römische Streitfrage nach bestbeglaubigter Ansicht auf eine Wiederholung des Cichon bei den­ Donaufürstenthh­mern mit so glänzendem Erfolg anz gewandten) Wortspieles, der­ „Souveränetät” oder „Suzerä­­netät” hinauslaufen werde.“ Dem Neuter’schen Telegraf­phenbursau wird freilich telegraphirt, Fürst Metternich habe Herrn 9. Nechberg mitgetheilt, daß Graf Talewski dem Di­­plomatischen Korps erklärt habe, so lange er im Amte bleibe, werde die Broschüre : „Der Papst und der Kongreß", nicht Programm der französischen Regierung sein ; man weiß, i­deß aus Erfahrung, was von solchen ministeriellen Erklärungen zu halten sei. Das Schreiben des Bischofs von Orleansg gegen die Ragueronniere’sche Broschüre lautet : Ich habe selten in meinem Leben einer Druckschrift begeg­­net , wo der Berfasser Sophismen , schlagende Widersprüche und handgreiflichen Unsinn mit mehr Selbstvertrauen und mit größerer Zuversicht in seine Gefhhdlichkeit und in die Einfältigung seiner Feier aufgestellt hat. Der DBertafler, der sic­h für einen Kar­tholigen ausgibt und seine Achtung und Liebe für die Kirche bee­rheuert, welche er retten will, hatte die Times­ zu seinem ersten Verleger. Wenn der Kongreß­­eure Brodhüre einregtfih­t, so ent­­ehrt er sich. Aber er wird sich nicht entehren. Ich wenigstens liebe volles Vertrauen in die edlen Charaktere, in die eminenten Di­­plomaten, welche ung Euopa schribt. Das Werk, welches ihr dem Kongreß aufzubringen en­ anmaßt, ist eine­ Ungerechtigkeit, die Sanktion der Empörung , die feierliche Aufnahme des revolutionä­­ren Prinzips ins europäische Not, eine Injurte für alle­­ Souve­­räne, die Heiligsprechung der Gewalt, der Verrath an dem Schwa­­hen. Ihr wollet den Papst in die Lage­ eines Fam­ilienvaters verlegen, welchen seine Kinder wegen Unfähigkeit unter Kuratel stellen gegen eine ihm zu bezahlende Pention, jedoch ohne ein­ Ge­richt welches sie zu der Zahlung verhält, wenn eines seinen Bei­­trag zu verweigert. Demüthigung­ und Abhängigkeit, Entwürdigung und Servilismus beabsichtigt ihr, um dem erlauchten Oberhaupt der atholischen Welt seine Sicherheit und seinen hohen Rang zu sic­hern. Ihr haltet den Papst schon für geschlagen, weil ihr sett drei Monaten feine Provinzen infurgtrt. Euer Verstand fit kurzsichtig, euere Voraussicht plump, So sehnen­ Fapituliren wir nicht. Die Päpste haben schon­ ganz anderes gesehen, und sie halten­ noch­ Stand. Ihr haltet den Papst für ruinirt, weil ihr ihm eine Leibrente­ an­­zubieten wagt. Nicht aus euren Händen würde er­ sie annehmen , denn eines Tags würdet ihr ihm die Wohlthat vorwerfen , over oder sie Ihn theuer zahlen haffen,. Ein Almosen! Ach, wenn wer Papst einmal so­ weit ist, wird er es mit mehr Würde aus den Händen der Dürftigen als aus den eurigen annehmen. Fünfhundert Bischöfe, welche in der ganzen Welt ihre Stimmen für ihn er­­hoben haben, würden noch einen Nothpfennig für ihn sammeln können, und wenn­ es sein muß, wird ihm: Die­ katholissche Welt auch noch Soldaten Liefern.. . Glaubt ihr denn, es fließe Fein christliches Blut : mehr in­ unsern Adern, und es schlage Fein Herz mehr in unserer Brust ? Nehne et euch in Acht. Ihr werdet uns zuleit ernsthaft belei­­digen. 54 weiß nicht, ob wir eg­nüthig haben gewedt zu werden; FRE jedenfalls: "gelingt, es euch vollkommen uns die Augen zu öffnen. Am 26.wurden Exemplar­e der»Gazette de France« mit B­eschlag belegt,weil sie die Reden und Aktenstücke ent­­hielt,worin die Regierung die Intege­it­ät des Kirchenstaats verbürgt hat.Doch kam die,,Gazette«"ohne Verwarnung davon.Am 27.erlaubte sie sich das Schreiben des Bi­­schofs von Orleans an eitrens Katholikots zu veröffentlichen, —ein­e neue Form­ von Zensur«umgehung,da die Hirten­­briefe verboten sind.—Uebrigens scheint auch von Seiten di­ehrzahl der Großmächte die Broschü­re nicht ganz gün­­stig beurtheilt zu werden,wirles,nämlich in einer offi­­ziösen Berliner Korrespondenz: »Die Flugschrift nimmt einen Standpunkt ein,der allen bisherigen Unterhandlungen der Kabinete in Bezug auf den Zus­­ammentritt eines Kongresses fernliegt.Bei dieser Lagedchinge setzt matt in hiesigen­ diplomatischen Kreisen-voraus daß bin nun Kurze meiste Erklärun­g im»Moniteur«erscheinen werde,wodurch die Eröffnung des Kongresses ermöglicht werde.Sollten auch die kannthaben,ob sie berechtigten Forderungen­ i Einführung von greifenden Verbesserungen in­ "ktalikakscheU-St gehen sos unumwunden wiru Anschauungen des g ten Flugschrift sind-n,wieau vorzugehen. [heilt per Mehrzahl der feuropäischen ‚nicht denjenigen ang, den man in Paris vielleicht bat, Den ausgen Führer wieder einzuziehen, 98 deshalb daselbít fgemessen erachten. Der , Moniteu wie man glaubt, Tange, auf sich warten Taffen,’ Medrigene aus Paris berichtet, daß dort al schon mehr benga. Exemplare von der Broschüre Pape et le Cot abgefegt waren. — Aus: Tar melpet ver „Motz, daß vie Aubienz, melche Cayo am 24. beim Köhgtte, zwei Stunden dauerte. Difto Emanuel sagte ih unter Anderem: „Ich vertraue Ih­­nen, die Schikfalgu­eng an. Sie, der Sie das Wert der nationalen Wpepurt so gut geletet haben , werden eig Ihr Mög than, damit wer Ronmreß einen glücz­leen Erfolg habeie wien , weles Vertrauen dar , Kand auf Sie feb. Aus Wien wid geschrieben: indad Keuhtesrgifche er tirifdhe BR nigreidh mahıch immer viel oa fü reden. Min . gibt endlich zu, Dal figg da um ein Fnitgemeintes Pros­­­teft handelt. Destehiicherseits wird han edoch Dafelbe eben so wenig unten, wie was Prost des Konkrets­reiches unter dem Age son Genua, Neffl des Königs. Viktor Emanuel... Gt unter solchen Umstäen begreilich, daß man hier bereit ver Auflösung dedongreffrs ala son einer gewillen cie Spricht, ehe­ Dihe noch zu Stande gekommen Han hält es nämlich­ unmöglich, bag. eine Verständigukrfolge." Zur Regelung dpolitischen Geldjesprache hat der Herr Graf Kludowóty am 20. De­zember an das­ Landesdivium von Kraft eine Vers­ordnung erlassen,e­in mehrfacher Yung auch unser Interesse in Ansch nimmt. ES w nämlich ín demselben,. — wie die ‚af. Ztg.” berichtet, als eine der wesentlichsten Aufga politischer Behördersorgeho­­ben, daß zur Unterftüg und Förderung­­ amtlichen Wirfsamkei­ das DVBertra ver Bevölkerung­srecht wer­­den soll. Zur Erreiche dieses Ziedes sei unerläßlich daß in der dienstlichen führung ver Behö mit der Bevölkerung, daher sowobei von mündlichen handlun­ gen, ald au in von achen Ausfertigungen wie Part­teien, sich einer derselles verständlichen Sp bedient werde, weil nur unter der WVorausfegung­­ entspre­­chende Einwirkung auf dBevölkerung im­mer Negie­­rung und eine erfolgreiche Asthätigkeit überhauser wars­ten lasse. Die unstatthafte,emi natürlichen Beginer Ver­­sändigung widerstreitende »pflogenheit, daß ve Ausz­fertigungen auch an folderarteten In deutscherache gez richtet werden, welche­ viefe Ssprache nicht mäcote baz­ber zur Aufklärung über di­enhalt ver­ amtlil­usfer­­tigung exit, nach einem S­retsch­eid unzusehmüßigt sind, hat nach der bisheri Erfahrung, aben von sonstigen, Unzukömmlichkeite insbesondere auch zu nam­­haften Geschäft­sermehrung Durch den Anlagen, weil die Unkenntniß solcher Partn von Wintelfc­in zur Behelligung der Behörden dd Erneuerung felkch sehr ungegründeter oder bereits pgiftig abgethaner elegen­­heiten ausgebeutet zu werbeipflegt. Diese Rit ver­­diene insbesondere bei Gemeten eine sorgfältige Ahtung, weil es hier im Interesse vedffentlichen Oron und des sittlichen Zustandes in der Feinde vorzüglich ht Liegt, daß in den Beziehungen veräehörven zu dem Feinden ein Klares­­ Berständnig obwall und Dem Umtriefen ver inselschreiber sein Spielraut gewährt werde.“ ES ist daher durch inherabgelangte Milialver­­ordnung der Vorgäng­er politist de börden in folgender Weiseormirt worden : 1. Den Parteien bleibt e freigestellt, in aller immer gearteten Eingaben, die sie bei­m politischen Behördeetrei­­den, sich der deutschen oder polniskn Sprache zu bebi 2. Protokolle aus Anlaß derernehmung von Pin, Zeu­­gen, Sacverständigen oder der zer­strafbaren "Han, deren Untersuchung den politischen Behden­­ zusteht, Befehlen, sind in der deutschen oder polnischen Sprache aufzunehme­nahe , dem die zu vernehmenden Parteierich in einer oder anderen dieser Sprachen auszudrücken vermien. 3..Bei amtlichen Ausfertigten (Bescheiden, Ihttonen, Borladungen u. dgl.) hat sich. die Behörde von den ichneter sivet Sprachen, nämlich der Deutschtoner polnischen She, jenet­­ . :­­ _ das Sylvesternächte”) Nach Zora Mór. Dieser Sylvester ist Doch ein spaßiger alter Herr . . mit der einen Hand gräbt er ein Grab, mit­ der antern schau­­felt er eine Wiege; — ruhig febt er sich auf die Grenz» scheide, die die Zukunft von der Vergangenheit trennt, und sc meichelt den Kommenden und bewirft Die Gehenden mit har­­ten Schollen; — dem heute Geborenen erzählt er Geschichten von Tuftigen Sashing , von blumenreichen Lenzen und ergie­­bigen Ernten ; dem Sterbenden malt er traurige Fasten, Dürre Sommer und unerfülle Hoffnungen vor die erlöschente Seele. — G Selbst seine Gestalt wechselt er gewöhnlich : bald klopft er als ehrwürdiger Oreis an unsere Thüre, sein Bart ist weiß und silbern bereift, feine in den Augenbrauen fehnerbelieb­t und seine Kinder fliehen erschrect in den Schoß der Mutter vor ihm; — bald wieder nimmt er ein leichtes Frühlingsfleisch auf sich, fpielt den jungen Kavalier, mit grünen Blättern im Knopflohe und das Gesicht mit Frühlingsmwolfenfarmin ge­­schminkt. Ein anderes Mal fährt der leibhaftige Satanas in ihn und auf beflügelten Windestoffen kommt er einhergestürmt, durchjagt die nächtlich ruhigen Straßen, Hopft wild an Thür und Fenster, singt in ruhige Zimmer behauerliche Lieder Durch den Rauchfang und wirft von den Dächern Ziegel auf Die Berspäteten; manchesmal erinnert er in vergangener Leiden, dem Wehmuth beschleicht ihn und er­ beginnt zu meinen ; in Strömen fließen seine Schränen und die Menschen bitten ihn vergebens , er möchte schon aufhören, nein , sein Schmerz ist tiefengroß und einige Thränen verwischen ihn nicht so leicht. Doch hie und da hat er auch erträgliche Einfälle, er ist ein gutmüthiger Kauz , der sich gerne loben läßt, der es gerne hört, wenn man ihn segnet — er bewedt mit weicher Schneedunenrede seine fehläfrigen Mädchen, die Blümlein ver­kluren , schlafe grüne Ernte, träume von goldenen Halmen, blauen Kornblumen , der alte Sypelster ist ein guter Bater, er hält feine Schäfchen in warmen Deden , gibt ihnen theure Slaumen, damit sie sich nicht verfühlen ; aber nicht immer geht es so, oft zieht er an andere Saiten auf, wenn er seinen Anfall von Misanthropie hat, dann miehe der armen Erde, zu Stein läßt er sie gefrieren und sein Ohr ist jeder Bitte vers­­chloffen, er Hört nicht des Bögleins Stimme, nicht die bitten­­den Worte erfrierender Grashälmchen. Grausem, wie ein Rus­cherer, gibt er Fein armseliges Schneeflöckchen der Hilfsbedürfti­­gen­ Erde, und wenn der Anblick des Elendes ihm endlich zu langweilig wird, vergräbt er sich bis zur Nasensaiche in sein Nebelkleid und hängt düsteren, menschenfeindlichen Grübeleien nach — Solche. Launen hat unser, alte Hagestolz , der Sylnesten. Im 7 u Im Jahre 1822 mußte der alte Herr außerordentlich guten Humors gewesen sein, denn jedem Hause hatte er reich­­liche Neujahrsgescheine gebracht : hier Eisblumen auf die fen­ster, dort glidernde Silberzapfen unter die Dächer ; die Fel­­der erhielten ihren Schnee, die fahlen Bäume ihr glänzendes Laubwerk aus Reis. Die Menschen waren äußerst zufrieden und prophezeiten ein gesegnetes Jahr : „guter Winter, guter Sommer". In den Waffen von Kis-KHrd8 hatte der Nachtwächter schon die eilfte Stunde ausgeschrieen, sie waren daher Schon fast ganz leer, nur hier und da sah man einige Menschen aus den Thü­ren heraustreten, Laternen in der Hand, um den Weg vom Hause, wo man in vergnügter Gesellschaft dest Abend zugebracht, zur eigenen Wohnung zu finden. In solchen Stunden­ ist es so angenehm, den Heimweg einzuschlaz­gen, die reine, frische Luft thut den vom Weine erhigten Kö­­pfen so: wohl­­ erzählte Anekdoten, mit Beifall aufgenommene Hifterchen, laufen einem noch immer im Gebächtnisse,­­ der ih­m wache Schnee fniftert unter unseren Büßen . In warmen Pelzen läßt, sich der Winter gut toben , uns schadet er nicht, höchstens­­ gibt er unseren Gesichtern eine blühende, lächelnde Röthe. Selbst der sternbejäete Himmel ist in solchen Stunden weit schöner als sonft, jeder Stern hat mehr Luft zu leuchten, glänzende Sternschnuppen ziehen von Westen nach Orten, märchenhafte Goldstreifen hinter fi laffend. Welch’ einfäl­­tiger Mensch muß wor gewesen sein, der zum ersten Male auf­­brachte, dag das Grnsen eines Sternes den Tod eines Men­­schen zu bedeuten habe. Als wenn es umgekehrt nicht viel scltöner wäre, so oft ein Stern vom Simmel fällt, wird ein Mensch geboren. Das Feuer, Das vom Himmel kommt, ist die Seele, die ihrem Wirkungstreife zuflieht,­­ des Menschen Seele ist ein Stern, der vom Himmel gefallen. Manche gehen nun wieder zum Himmel zurück. Nach und­ nach wurden die Waffen gänzlich übe, der Schnee frachte nicht mehr unter den Füßen, die Benster erlo­­schen. Alles ruhte, nur in einem Hause brannte noch Licht, dort ist die Ruhe sicherlich wo nicht eingeführt. Das Heine Haus­ ist die Fleischhaut der Stadt, der rothgemalte Ochren­­topf, und das Wirrholz; an der Wand raffen es erkennen. Hier wohnt , der alte, gute Wirth, 9%) Dazumal noch jung und lebensfroß , mit seiner ebenfalls jungen Gattin. Drin im reinen Zimmer ist ein ewiges Kommen und Gehen, man erwartet jemanden , einen Oaft aus anderer, fremder Welt , mit der größten. Freude bereitet man sich zu­ seinem Empfänge vor, trug dem man noch nicht weiß, ob der neue An­­semmling Freud oder Leid mit sich bringen wird. Die­ Wand­­uhr im reinen Zimmer beginnt mit hörbarer Anstrengung zu schlagen, langsam und bei jedem Stundenschlag mit sich selbst zu Rathe gehend,­ob­ sie si nicht geirrt, fehlagt sie zwölf... Papa Sylvester hat ausgelebt , das 1822. Sahı hat seinen festen Senfzer ausgestoßen. Oben am Himmel stürmt mit frredlicher Gewalt ein riesiger Meteor an den feinen Augen der erblaffenden Sterne vorüber, ein glänzendes Licht ausfirö­­mend , und seinen­­ gewaltigen Schweif funtensprühend nach sich ziehend. Im halben Wege zerplaßte er und verschwand. Hier unten: im reinen Zimmer kam ein Stäbchen zur Welt, das der gute Wirth und die beste der Mütter mit Brendenthränen empfingen. Die Sternlein oben rannten ein­­ander Teife flüsternd in die Ohren : „Heute erhielt die Welt einen neuen­­ Stern, an dessen Glanze fs einst eine ganze Nation erfrischen wird, den auch andere Wölfer sehen und bes wundern werden". Das war das Newjahhresgefdent der­­ Sylvesternacht. Heuer Habt Ihr euch bras aufgeführt, alz­ter ‚Sylvester, nehmt unseren Dant dafr ! — — — — — a — Am besten Tage des Jahres 1841 war bei Tag feine Sonne, und Nachts fein Sternlein am Himmel zu sehen ; der Regen goß in Strömen und diese einfältige Erde wurde von vielem Waschen nur noch schmäßiger. Auf einer der großen Sirenen des Alfold ist weit und breit Fein Hälmlein Crag zu sehen, von Vögeln und wilden Gä­nfen verrafen, trauert sie einsam und gibt Fein Lebenszeichen von sich. Am Rufen der Geliebten träumt ver Betgar der Pußten; hver wird in fold’ Hundemwetter sich Wind und Negen preisgeben? Der einfaite Reisende, den gewiß des Himmels Zorn in fold­­fürchterlicher Stunde auf den Weg geschiclt, kann getrost vorwärtsfchreiten, Niemand spricht ihn an, Niemand jagt ihm: Kehre ein, zieh nicht weiter. Niemand Hindert ihn im Wege, nur der Schmuß, der sich um feine Sohlen heftet, zwingt ihn oft seine Schritte zu mäßigen. Ein schlechter, kurzer Mantel bewedt seine Schul­­tern, und wahre ihn sehr schwach vor der Falten Naffe , im der Hand einen Sonatenftod hat, das Aussehen 3 wars­chernden Bettlers. Und da war er ein Fürs von Gottes Om, der König der Poeten, Herrscher im alten Reiche der Spanten. Niemand wüßte es no. Es war noch ein Geheim. Nur­. er allein gehürte tief im Innern . Himmelsflammen fühlte sich noch erhoben über den Staub er Erde. Die It wird er auch noch genug zeitlich erfahn. Unbestimmte Öffnun­­gen haben ihn auf ihre Flügel gesunmen, und zoge mit ihm in die Ferne. Wohin, das weiß ı selbst nicht. Ger nicht zur Ruhe, sicher nicht zum Glüce ! Der Regen folggt ihm, der Wind singt mit ihm, der Schuß verrammelt im den­­ Weg, der T­hronprätendent Täpf si aber durch Die Elemente nicht beirren. Als er so ruhig feses Weges ging erblichte er auf einmal einen großen See of feinen Füße Früher war es ein Heiner Bach, der sei zu einem unsberkbaren See herangeschwollen,­­ „Kleines Bächlein, das ich so oft befungen, durfi zu Halt dich gegen mich verschworen 2?!" Der alte Sylveste­ will heute gar nicht aufhören zu jammern ; einen verlorenen Done, der sich den Armen einer guten Mutter entriffen , um Anführer von Bettlern König unter Poeten, wandernder tomddiant, Papierheld zu sein, weint er sold Kilfere Thräne nach, den betrauert der Septe in der­ Reihe der Tag , Der weichherzige Sylvester so ehr. — Weld’ . Langweiliger Patro, feid.. Ihr heuer, alter Sylvester, schämt Ihr Euch nicht? — — — Im Jahre 1844 benahm si der alte Syefler wie einer, der all ein Mal ein großer Herr geworde, und in dieser Metamorphose seine armen Anverk­andten ja nicht er­kennen will. Nicht einmal einer Frage unwürdigt er das Schiefal des fterngeborenen Jünglings, dessen Oeichstag er immer verkündete. Im seiner stolzen Grausamteit­ätte er die­ Kälte auf 16 Grad erhoben. Und da könnte er es wissen, daß des­ Dichters Zimmer­ ungeheizt ist, Dag, wenn sein Herz nicht Wärme genug­ besäße, er in dieser grausamen alte viel­­leicht­ gar­­ erfrieren­ würde. Seine­ Brüder, die Menschen, mürden ihn sicherlich, daran nicht gehindert habet. ı Drei Schritte beträgt die Länge, drei Schritte die Breite des Zim­­mers, wo der Dichter verm­­rt 5; Doch was schadet das ein ist ja Die ganze­ Welt ! Bor, ihm liegen feine Gnichte, Die ihm Unsterblichkeit zusichern, was liegt also daran, wente das Städchen Brod, das ihn dem Hungertode entreifen sol,­­ vergeblich sucht ? Das Haus­ ist das legte in Der Reif Die erbärmlicste Hütte der Stadt. Aus feinem Senfter tan er die weite, Talte Pußta vor sich sehen ; nicht weit von einer­­ Wohnung erhebt sich eine kleine Anhöhe, auf der Heiner Me­ehöhe, erhebt si ein zierlicher Galgen, es műre also eine ganz erträglige Wohnung, wenn man ihn nur nicht tägt u \ | | | | | | ° Es / - *) Go tote Heinrich Heine, war auf Petőfi ein Kind der Neujahrsnacht. Keine ward am 1. Jänner 1800 geboren, und nannte sich deshalb Scherziweise den ersten Mann seines Jahrhun­­derts. 22 Jahre später kam Petöfi zur Welt. In der hir­mit­­erheilten Apotheose sktlvert uns Jo­kat in gewohnter brillanter Schreibeweise die Geburt und die bewegten Lebenskchisjale des magyarischen Dichterfüntys. Mit wenigen, eben­so Fühnen als poe­­tischen Zügen führt uns Sckat an die Wiege des Dichters. In das Städtchen Kis-Körös, 1841 , finden wir den Sänger auf der Wanderung, das glänzende Elend einer reifenden Schau­­spielertruppe theilend, dann führt uns ber Berfaffer in das durch Orlay-Vetrics’sche Delgemälde verewigte Dichterstübchen zu Debreczin. 2 Jahre später (1846) finden wir Petöft im heiteren Freundestreife, wo der Dichter in ahnıungsvoller Stunde das Ende seiner Laufbahn vorhersieht. *) Anspielung auf ein berühmtes Gediht Hetöfi­s, | sz | i v

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