Pester Lloyd, Juli 1860 (Jahrgang 7, nr. 150-175)

1860-07-01 / nr. 150

- TeI.D­eprescheur,­­efter Lloyd.” Neapel,28.Juni.Heute wurden die Kommissars­enate von 12 Stadtvierteln gleichzeitig geplündert­­die Archive verbrannt,die­ Agenten ermordet.In Folge davon wurde der Belagerungszustand verhängt. Neapel,29.Juni.Die Rebellen wurden schließ­­lich bewältigt,die Ordnuung bis jetzt nicht wieder ge­­stört.—Die Königin-Mutter sammt Töch­­tern reisten gestern nach Gaeta.Der König ist gesund.­ 3 Atalien Heft, 30. Juni. Die Besorgniß, die vom König von Neapel gewähr­­ten Konzessionen dürften in der dortigen Bevölkerung nicht den erwünschten empfänglichen Boden mehr finden, ist nur zu sehr gerechtfertigt worden. Durch einen vom 25. Juni batirten souveränen Akt wurden dem Königreich Neapel konstitutio­­nelle und repräsentative, auf nationale und italienische Prin­­zipien gegründete Instruktionen gewährt und allen politi­­­chen Verbrechern allgemeine Amnestie­ ertheilt; zwei Tage später war das neue Ministerium unter der Präsidentschaft Spinell’8 gebildet, in welchem de Martino Reuferes, Delre Inneres , Torella Kultus, Morelli Yustiz Leftnie Krieg, Garofalo Marine, Maria Finanzen übernommen hatten, — und am 28. wird die Hauptstadt von Ereignissen über­­rascht, die deutlich Darthun, daß die gebotenen Konzessionen durchaus nicht v­ersöhnend gewirkt haben. So fang an Worten die beiden Depesihen aus Neapel vom 28. und 29. sind, man erfieht troßdem , daß es in der Hauptstadt zu einem blutigen Kampfe gekommen ist. Die Worte : „Die Rebellen wurden ih­re sich bewältigt”, Yaffen hierüber, seinen Zweifel. Die Verhängung des Belagerungszustan­­des, die Abreise der Königin Mutter nach Gaeta Taffen, gleichfalls auf die Bedeutung des Kampfes schließen,­­ über den uns vielleicht noch in der nächsten Nacht ein Te­­legramm detaillirteren Bericht bringt. So sollte denn Die legitimistifte , Gazette de France" Recht behalten, die vor wenigen Tagen der neapolitanischen Regierung zugerufen: „Für ein neues Programm sei es zu spät oder zu früh, Ist Tonne nur Diktatur gelten und Suspension jedes Ber­sees, so lange das Baterland in Gefahr sei.“ — An die Ausführung der konstitutionellen Maßregeln ist nun vor der Hand natürlich nicht mehr zu denken; wir müssen vielmehr erwarten, daß die Caribaldianer ihre Landung auf dem neapolitanischen Festlande nunmehr beschleunigen werden. Von hohem Interesse­n­ die Turner Korresponden­ eines rheinischen Blattes ; man schreibt vemselben nämlich ‚unterm 25. d.: „Wie ich Ihnen aus best unterrichteter Quelle mittheilen darf, hat Graf Riffeleff im Auf­trage seiner Regierung Frankreich aufgefordert, durch die in die Ge­wässer von Sizilien zu sendenden russischen und französischen Geschwaner jede weitere Landung in Sizilien zu verhindern Napoleon hat jedoc­h diesen Antrag sofort zurückerriefen.“ — Ein Brief aus dem Garibal­­di’schen Lager, Datirt vom Washington vor Cagliari, 14. Juni, it in „Daily News" abgewrudt und vor Erwäh­­nung werth. Bor Cagliari Tagen dazumal die 3000 Mann, die von Medici geführt wurden, aber noch am 14. wußte Dieser nicht, ob er nach Sizilien oder nas dem italienischen Fest­­lande regeln werde. Gartibaldis Ordre lautete: nach Umbrien und den Marken, wogegen Cavour ihm dies aufs bestimmteste untersagt hatte. Meliet war eben mit seiner Anfrage bei Cavour zu Horeilig gewesen, und während er in Cagliari auf den schließlichen Bescheid Garibaldi’s martete, versämachteten die 3000 Freiwilligen, wie Neger zusammenge­­pacht, auf den Dampfern im Sonnenbrande. Angesichts der Stadt. Ers am 15. oder 16. sah einen Depeschen Garibaldi’s aus Palermo eingetroffen zu sein. Durch die Medici aus der Klemme befreit wurde. Mit der stolzen Aufforderung an andere Parteien einen gleichen Triumph aufzuhelsen, gibt "Contra Italiana" ein Verzeichniß von den Häuptern der sizilianischen Revolu­­tion die als Galeerensträflinge ausgezeichnet seien. N. 1 Garibaldi wurde wegen einer in Genua angesponnenen Beschwörung am 3. Juni 1834 zu einem schimpfl­­gen Tod verurtheilt, und als Feind des Vaterlandes und Bandit erster Klasse der öffentlichen Rage blosgestellt. Am 5. Sept. 1849 wurde er wieder verhaftet, in Genua is Gefängniß geworfen, und darauf­ nach Zunis transportirt. 2. Der heutige Minister und Generalsekretär des Dik­ators Gar­ribaldi, der Sizilianer 8. Erispi, wurde wegen Besschwörung bis zum 20. März 1853 in Genua im Kerker gehalten und dann nach Malta transportirt. von Paris wurde er später ausgewiesen. — 3. Der heutige Kriegsminister Garibalvi’e, der Neapolitaner B. Orsini, wurde 1847 wegen Beschhwärung in Sizilien verhaftet und 1850 in Contumar zum Tode ver­­urtheilt. Im Ort 1859 bedrohte Ricaroli ihn mit Ausmelsung aus Toskana, — 4. Der Chef des Majorstah’s Garibaldi’s, der Unger St. Türr, Berbannter, wurde­ 1853 in Piemont wegen Beschmwörung eingefordert und über Die Grenze trans­­portirt. — 5. Rosolino Pils, Sizilianer , wurde dreimal aus Piemont ausge­wiesen, erlitt im dug. 1859 in Florenz eine Haussuchung, und wurde darauf in Bologna von Espriani auf zwei Monate eingeferfert, darauf nach der Schweiz transport tirt, 6. ©. Corrao von Palermo, vertgeidigte Meffina 1848, entsam von der ältere nach Piemont, von wo er Dreimal, ausgeiwiesen wurde. Im August 1858 wu­rde er in Genua mit Ketten belastet und eingeferfert, darauf nach Malta transpor­­tirt, von den Engländern zurückge­wiesen, in Genua wieder eingeferdert, endlich ausgewiesen. Er ging am 25. März 1860 mit Rosolino Pilo nach Sizilien um in bekannter Weise die Revolution zu leiten. Folgen noch viele Galeerensträflinge, die am meisten unter der verfänglichen piemontesischen Gastfreundschaft gez­­itten hätten. — Aus Dialermo­ ging uns heute ein Telegramm zu, das wir nur in einem Theile unserer Abend­­blätter mittheilen konnten, es lautet : „Garibaldi befre­­ii­te Die Auflösung der Körperschaft der Sefutiten und der Liguorianer, ihre Ausweitung aus Sizilien und die Konfissation ihrer Güter.­ Aus Rom egen interessante Berichte vor; so wird einem rheinischen Blatte unterm 23. b. geschrieben: Die Truppen sind in Umbrien in freier Marschbewegung, da die Aufregung im Bolfe wieder beginnt. Besonders wurde die Regierung durch die Entdeckung von organisirten Revo­­lutionstribunalen an verschiedenen Orten, wie in Todt, über­­ragt. In Viterbo ist die Gährung besentlich, und um der Geistlichkeit im Voraus zu zeigen, was ihr bevorsteht, erbrach eine Bande, nachdem früher mehrere ‚Kirchen der Imgegend durch sie beraubt waren, zulebt bei Nacht auch noch die Kathe­­drale der Stadt mie die Wohnungen der Domherren. Sie stahlen dort und hier : von­ den e­lf Domherren Eristofort, Besilacqua, Zeloni, Sfontini, Patrizi, Bruni, Prada, Pompii, Zabarrino, Marcucci , Sintoni, mußte jeder wenigstens seinen goldenen Ring und seine seidenen Targtentüder hergeben. Es Haben Äch Hier und da, vor Drei­ Tagen wieder im Portale des Finanzministeriums, Edenanschläge mit Wünschen für die baldige Erhöhung S Heinrich’s V. auf den französischen Thron vorgefunden. Auch am Palaste Nafpoli, der Wohnung General Goyon’s, waren Worte zu lesen, die eine Entfernung Napoleons hoffen. Goyon zögerte, die Suche nach Paris zu melden, glaubte es­­ aber doch dem Kaiser schuldig zu sein, da Dieser ein für alle Male von dem, was vorgeht, genau unter­­richtet sein will. Nach einigem Zögern ließ er telegraphiren, erhielt aber sogleich die Antwort, der Kaiser sei bereits Drei Stunden früher davon in Kenntniß gerecht. Da der Peter- und Pauldtag heranrüht, — schreibt man der „Y. A. Btg.” unterm 20. Sunt aus Nom, — erscheinen täglich kirchliche "Einla­dungen und Aufrufe, die alle nach dem einmüthigen Gebet des Volkes um Frieden und Wiedererhöhung der Kirche verlangen. Sie sei aber­­mals von ihren Feinden sehr geängstet, und dulde die bit­­terste der Verfolgungen, die der eigenen Kinder (la Chiesa di Gesu Christo e :nuovamente agitata da’suoi nemici, e soffre la piu amara delle perseeuzioni. perche mossa dagli stessi suoi Agli). W Reit, 30. Juni. Die Heute: V­ormitings abgehaltene Generalversammlung der Perserungarn, Kommerzialbank wurde vom Herrn Bankspräsidenten Baron Ladislaus Podmanisfy mit folgendem B Vortrage eröffnet : « »Indem ich hiemit die Generalversammlu­ng eröffne,ge­­reicht es mir zum großen Vergnügethnen berichten zu kön­­nen,daß unsere Anstalt auch im Vergangenen Jahre-trotzdem daß die Handels-und Verkehrsverhältnisse im­ Allgemeinen nicht sehrsgünstig waren,in ihrer gedeihlichen Entwickl­ung erfreuliche Fortschritte gemacht hat.Es ist ihnen bekannt, meine Herren,daß in den Handelsbeziehungen unseres theue­­ren Vaterlandes sich­ 1«überall sehr empfindliche Stockungen fühls­bar machten.Der Reichthum­niscrer Produkte fand,einige etwa ausgenommen,fast keinen Abzug nach Außen,die natür­" Die Folge davon war, daß das Geld im Handel und in der Spekulation keine lohnende Verwendung fand, und sich in un­­serer Anstalt, ebenso wie bei den meisten andern Geldinstituten, unverhältnismäßig ankaufte. Die Bank war Hiedurch, und durch das Beispiel der anderen Anstalten veranlaßt, den Zins­­zug für die Einlagen auf 4 pet. ihrer Sonde gegen gleiche Zinsen anderweitig zu plack­en, und dem Eskompte nach Maßgabe der Umstände jede mögliche Er­­leichterung zu gewähren. Aus dem Rechnungsbe­richte, welcher später zur Vorlage gebracht werden wird, werden Sie ergeben, daß uns an Einlagen von Privaten im verfloffenen Jahre 2.623,637 fl. 30 fl. zugetlossen sind, daß dem Wechselessompte nicht weniger als 12.489,175 fl. 16 fl. der Belehnung von Staatspapieren 316,250 fl., dem Giroge­­schäfte 61.425 fl. gewidmet wurden, und wir im Ganzen bei, einem Bericht von­ 33.344,017 fl. 10 Tr. ein Erträgniß von 212,535 fl. 88 fl. erzielten. Von den Geldanlagen auf Rea­­litäten sind heuer­ größere Rückzahlungen erfolgt, und durch den jüngst bemwertstelligten Verkauf des Rudolph Wodianer’­­sen Hauses ist diese seit vielen­ Jahren schwehende Angele­­genheit mit dessen Erben vollständig und zur heibderseitigen Befriedigung abgewicelt worden. Einen namhaften Betrag hat die Bank in den früheren Jahren zum Anlauf von Staats­­papieren und Pfandbriefen verwendet, den größten Theil davon jedoch bei günstigen Konjunkturen wieder verm­ert­et, so daß, im Falle sie den Nest selbst nach den heutigen Kursen begeben wu­rde, Daraus kein­verlust für sie zu befürchten ist. Diese Operation hat figg aber insbesondere dadurch sehr nüblich er­­wirsen, daß bei den niedern Anlaufspreifen­ das ganze Darauf verwendete Kapital eine operzentige Berzinsung gene, wäh­­rend man sonst sich mit einem niedereren Zinsfuß hätte begnü­­gen müssen,. Die Direktion hat sich zur Sluffigmagung ihrer auf Stantgeffeften angelegten Ionds aus doppelter Ursache br­­wogen gefu­nden ; denn mit dem im vergangenen Jahre ge­­faßten Beschluffe im Einflange hat sie einen der vier Bau­gründe am Theaterplab von der sädtischen Gemeinde getauft, für den Bau eines drei Stodhohen Jin gebäudes Pläne anfertigen und Hand ans Werk fegen lassen. Sie hofft durch dieses Unternehmen nicht nur der Berscőnerung der Stadt Rechnung zu tragen, sondern auch Die darauf verwen­­deten Fonde, bei der günstigen Lage des Planes und der gewährten zwanzigjährigen Steuerfreiheit, eben­so nachbringend zu nragen, wie dies bei jenen Geschäftszweigen der Fall war, abgesehen von den­ sehr erheblichen Vortheilen, welche diese Realität der Anstalt selbst, die darin übersiedeln wird, bringen sol. Dann steht sie an der Schwelle der der die neuen Statuten noth­­wendig gewordenen Umgestaltung und Erweiterung ihrer Oper­rationen, melche in dem Estomptegeschäfte "ein bedeutend" grö­­ßeres Kapital, als Dies bis jeht der Fall war, in Anspruc nehmen dürften. Die neuen Statuten, welche jüngst die allerhöchste Genehmigung erhalten haben, sind im vertloffe­­nen Jahre das unwichtigste Ereigniß für die fernere Entwicklung der Bank. Sie wurden dem genehmigten Entwurfe gemäß in mehreren Exemplaren dem hohen TF. ft. Ministerium des Innern zur Behiebung der Genehmigungsklausel unterbreitet. Gern hätte ich Ihnen, meine Herren, heute­­chon das für die Bank bestimmte Exemplar vorgelegt, aber troß allen unseren Mühen ist es uns­ nicht gelungen, Die Herabsendung desselben zu er­­möglichen, und da es sich hierbei nur mehr um eine Förmlich­­keit handelt, so glaubte ich Dieser nicht das große Opfer bringen zu dürfen, die Abhaltung der Generalversammlung so lange zu vertagen, bis das Exemplar der neuen Statuten in unseren Händen ist, ich habe Ihnen vielmehr den V­orschlag zu machen, heute schon ein Komite zu ernennen , welches Sie mit der Ausarbeitung der Anträge zur Durchführung dieser Statuten betrauen. Wird dieses feine Mission nachgekommen sein, muß ohnedem zur weiteren Beschlußfassung eine außerordentliche Ge­neralversammlung einberufen werden. Die Aufgabe des Komi­­tés ist keine geringe und ihrer Natur nach so beschaffen, das sie nur einem Kollegum von Wenigen gestellt werden kann. Es würd­ig darum handeln, die Art und Weise zu berathen wie die alten Aktien in neue, auf österreicische Währung lautende angefeßt werden sollen , wie­ die Korporation der Stre­­ditinhaber, dann ihre beiden Ausschüsse zu­­ organisiren, welche Direktiven für die Wahlen erforderlich sind ? in welchem Ver­­hältnis die Beamten der Anstalt zu den Ausschüssen der Stre­­ditinhaber stehen sollen ? und dergleichen. Alle hierauf bezüig­­l­en Anträge müssen vorerst formulirt sein, um als Unter­­lage für die Verhandlung der Generalversammlung zu­ dienen, welche, wenn sie ihnen ihre Sanktion ertheilt haben wird, gleichzeitig zur Neuwahl aller Direktions - und Zensurmitglie­­der schreiten wird, deren Aufgabe es sein sol, die Anstalt in dem neuen Geleite zur möglichst ertragreichen­ und gemein­­nübigen Thätigkeit zu leiten. Bevor sie jedoch über diesen Vorschlag abstimmen, wird der Herr Sekretär Ihnen von dem Rechnungsabschlag Mittheilung machen." Dem hier erwähnten Rehhnungsabfällffe entnehmen wir : Das Essomptegeschäft wies am 31. Mai 1859 porräthige 1545 Stud Wechsel aus, im MWerk von . . . . . . Ih Bom 1. Sunt 1859 bis 31 Mai 1860 wurden 6470 Stud esfomptirt im DBelaufe von n .9.990,224­17 Somit berief ich im Jahre 1859/60 die Summe der eöfomptirten MWecfel auf . . » Hievon sind im Laufe des Jahres eingegangen 6381.Stück . . A . zt 9,626, 17037 Summe.der Erträgnisse ,, f. 30,497 55 Berbleibt ein Uebergewinn von . . . . seinen Vertrag Der. Herr Bankpräsident nahm nun wieder auf und flog mit folgenden Motten : „Ich­ zweifle nicht, daß Ste, meine Herren, aus diesem betatlichen Ausweis mit mir die erfreuliche Heberzeugung ge­­wonnen haben, daß unsere Anstalt den Erwartungen , welche das Publikum an sie fielt, und ihrer Bestimmung auch im vergangenen Jahre in befriedigender Weise zu entsprechen brz fliffen war. Nach Maßgabe obiger Ergebnisse macht Ihnen die Direktion den Vorf­lag, von dem erzielten Reinerträgnisse nach Berichtigung der Sperzentigen Zinsen des Aktienkapitale mit 52.500 fl., nach Vortrist der allerhöchst genehmigten neuen Statuten, dem Reservefond der Aktionäre & 5 pCr. mit 1563 fl. 6 Er, jenem der Kreditinhaber & 15 pEr mit 4574 fl. 55 fl., dem neu zu begründenden Pensionsfonde a 2 pCt. mit 609 fl. 94 fl. zugumelfen, und den Rest als Superbividende zmischen den Aktionären zu vertheilen, wonach­ der im Juni fällige Koupon für Zinsen und Superbividende mit­ 25 fl. eingelöst würde , rechnet man dazu die im Dezem­­ber 1859 für den ersten Semester bezahlten einigen von dieser zuzeziehenden Aktionären betraut wurde, um dann tiese Vorarbeiten der zu bitsem 3wede einzuberufen­­den Generalversammlung vorzulegen; ferner wurde befehloffen, der hiesigen Handelsakademie an für das laufende Jahr eine Subvention von 400 fl. zu widmen. »­­Wo Thatsachen und Ziffern sprechen­,da brauchte­ kei­­nes weitläufigen Kommentars!Die Kommerzialbank besitzt ein Aktienkapimlokml Million Gulden und einen Reservefond von üiber 80,000 fc.,sie hat»­—was fü­r die Trefflichkeit ihrer Leitung ein rühmliches Zeugniß abgibt­—nicht nur sehr schwierige Zeit unglücklich überwunden,sondern sie gewinnt auch von Jahrquahr immer mehr an Prosperitäh sie ist in ihrer Wirksamkeit nicht nur ein sehr wesentlicher Faktor eines ge­­deihlichen Fortschrittes in den Handelsbeziehungen unseres Platzes im Allgemeinen­ sondercc sie erfüllt dabei durch die Resultate ihrer Gebahrungen auch zugleich die berechtigten Erwartungen ihrer Aktionäre selbst,indem diese für ihr angelegtes Kapital ein entsprechendes Erklägniß genießen.Vermag nun die Kommerzial­­bank auch jetzt schon solche Resultate aufzuweisen,so ist mit Sicht­heit zu erwarten,daß sie in ihrem durch die neue Statuten wesentlich erweiterten Wirkungskreise auf die U­nterstü­tzung und Belebung des­ Handels eine noch viel bedeutenderen und nach­­haltigere­­ Einfluß üben werde,zugleich dürfte aber dieser er­­weiter­te Wirku­ng kreiswohl auch fü­r die Aktionäre aller Wahrscheinlichkeit nach,eine noch günstigere Verzinsung ihres Anlagskapitales resultirere. ist,nere Fragett. TH Der Telegraph brachte den hiesigen Blättern vor Kurzem nachter»Oesterreichischen Zeitung««die Meldung, die Grafen Barkosczy und Apponyi hätten sich in der Sitzung des verstärkten Reichsraths vom 21.d.M. herabzugeben, einen Theil 2.493,950 99 Wennbiervonabgezogenwexdsztij«- der zur Last der Kommerzial-­­­ bant sich ergebende Inter­­esensaldo mit Einrechnung der über den 31. Mai hinaus­­laufenden Zinsen der im Portefeuille befindligen Wechsel, und der bis zu diesem Termine laufenden, aber nicht erhobenen Zinsen von den Einlagen : , «+ ferner; Für Besoldung der Beamten und Diener, Be­­stallung des Rechtsanwaltes, Stempelgebühren , Sofal­­faffen, und ein anderes Komité des Protokolls zu ernennen.“ Es erfolgte über die im obigen Vortrage der Generalversammlung, tonare so " entfallen 7"/überzentigen IH Borschlag versammlung zur Revision­svertheilende der Bilanz Dividende 31. Mai auf 25 zur Durchführung der zu auf eine Aktie Heuer 38 zur Ernennung­ eines Berzinfung bitte Sie meine Herren, sowohl Hierüber Komite’s 1. Dezember 1859 nun bis fl­­iehgefsbt, und mit neuen aus berührten: der 1860, 13 des Mittenkapitals Ausarbeitung Statuten, die der Anträge Direktion nebst in deren Erledigung für das die an Semester fl, 1299 Er., einer fl, 121% fr, mas der und gleichkommt, als über meinen den Beschlag zu Mitte der General zur Beglaubigung dem Antrage gemäß Die Verhandlung und Beschlußfassung weiteren Gegenstände die Af­­vom 12,489,175 16 Der Verfeht beläuft sich de­mnach im Jahre 1859/60 auf 33.344.017 1, 10 fr. Die Peter ungarische Asommerzialbank erzielte in­ dem­­ abgelaufener­ Geschäftsjahre nach­­stehende E­rträgnisse: Dur das Essompiegel däft . . . fl. 146,362 86 n den Ertrag der Darlehen auf Staatsr­papiere . . . . . » 11,237 38 di: Zinsen der 9 Zollgrüffe auf Realitäten ,, 19,633 33 n das Cirogefge ft . . x > 20,950 29 », Depositengeb­ü­hren . . . » 314 12 „» Ak­ien-Umfehr­stbungsgebühren . ., 3 — n BZinsen von N­­ationalanlehensobligationen , , 783 97 » » »Grundentlastungsobligationen» 7,239 89 « « «Pfandbriefen . , 986 14 vr m. Somundner. Sallnenferien ,, 1300 — 7, Das Erträge­n­ des Reservefondes » 3724 90­­­­— 7; Far 4 — I W Beckals,,Dob­ian­«. Am Donnerstag wurde im deutsche Theater mit Herrn Beck als Gast in der Titelrolle,das Vorbild aller Opern,,,Don Juan««zum ersten Male aufgeführt.Das Bestreben,durch Erfa­hrung eines solchen Werkes der höchsten Kunstinteressen geecht zu werden,ist jedenfalls schon an und für sich sehr dankenswerth,und bildet in der kurzem jedoch bis jetzt schon an Erfolgen reichen Thätigkeit der Direktion des Herrn Alsdorf eines der wichtigsten Momente.Nach diesem aufstrebenden Beginne,ist an dem gutten Endziele kaum mehr «zuzweifeln,und es möge auch demgemäß die erste Darstel­­­lung des»Don Juan««als«Beginn«,dem die größere Voll­­endung noch nachzufolgen hat,betrachtet werden, die Neuheit des Unternehmens in Erwägung zieht, und auf die Schwierigkeit, womit­ oft die ersten Bühnen und gewiegte­­sten Kräfte bei der Vorführung des " Don Juan" zu kampfen haben, nur zu gering anschlägt, so muß seden solchem Beginne, ohne dessen Mängel zu verkennen, die vollste Beachtung ein­­geräumt werden. In der Regel is­t Don Juan" diejenige Oper , melche man am fiefmatterh­aften auszustatten pflegt, gleichsam als wollte man der Herrlichen Mult die alleinige Herrshaft nicht entziehen. Bon dieser bequemen und unwohlfet­­ten Ansicht ging unsere warere Direktion nicht aus, und hat u. A. durch eine wahrhaft glänzende Herstellung des Balls in dieser Partie einen ganz außerordentlichen Erfolg. Mit­ente fales im ersten finale, ferner der effektreiche Beranshhauli-­gung des Hösenpfuhles am Schlafe, an dem Auge den Tribut geboten. Zn den sorgfältigst findirten Nummern gehö­­ren: der Freiheitschor und das erste Finale, deren ersterer auf flürmisches Verlangen wiederholt wurde. Eine der herrliche­ren Perlen der Oper, das Gerrett, wurde desgleigen mit Yp­­bensmerther Präzision ausgeführt. An die Stelle der Prosa traten die „Recitativ" was in Hinsicht der künstlerischen Ein­­heit jedesfalls ein Gewinn is. “ Der hervorragendste Antheil 28 Erfolges gebührt Herrn Bed als „Don Suan“, dessen Auffassung als eine mußergiftige und mahrhaft carakteristische den umngetheiltesten Beifall fand. Nachdem der Künstler in den verschiedenartigsten Partien, in „„Dernani‘‘, als „Don Carr 18," ‚„Wilhelm Tel," Herzog in ‚‚Kucretin, Alfonso in ‚‚Zucie", Wenn man | ji | !­­ | ! „Belisar und in dem mit dem außerordentlichsten Erfolge hier in Pet von demselben zum ersten Male dargestellten , Rigoletto", die edelste und vollendete dramatische Gestaltungsgabe beur­­kundet, hat er im „Don Juan“ seinem glänzenden Hastspiele die künstlerische Krone aufgefebt. Hier, wo es weniger auf Entfaltung der Stimmkraft, als auf ein Berleugnen aller vir­­tuosen Hilfsapparate, und gänzliche Hingebung­en die unantastbare Wahrheit Mozart’scher Charakterzeichnung anstimmt, hat Herr Bed am Schönsten bewiesen, was sein geläuterter Kunstsinn auch in septe­ter Hinfigt zu schaffen vermag. Nach dem Prototyp sprudelnden Webermuthes, womit Herr Bed das „Champagnerlien" vortrug, sourde der Künstler mit den die Bühne bedrehenden Blumenbouquets und einem Beifallssturme ausgezeichnet, wie es nur dem größ­­ten Verdienste mit solcher Einhelligkeit zuerkannt werden kann. Der bewateleste Anstand, welcher jede Bewegung dieses Mäp­­pen- und Frauenverführers in der Darstellng des Künstlers her hermfaßte. Die Szenen mit Zerline, das Ständen vor dem­­ Zenfter Elvira’s, der trobende Hebermuth in der Kirchhofszene f­and die gotteslästerische Bermegenheit dem steinernen Gaste gegenüber — dies Alles verdiente eine detaillirte Schilderung, müssen und jedoch des Raumes halber auf die Andeutung jener hervorragenden Momente beskränfen. Namentlich war es die seste Szene, welche durch Spiel und Gesang die shnuerliche Größe der Situation auf das Wirksamste veranfganlichte. Frau Majeranopffa stellte mit der Tiebengwürdigsten Naivetät die Zerline dar, und erntete Die graziöse Künstlerin sprecßender Anerkennung sang Fräulein Schnaidtinger die Donna Anna, und Fräulein Deffina de Elvira. Die Rollen des Ottavio, Leporello und Masetto wurden von den Herren Wagner, Korfmann und Gäger repräsen­­tirt. Den Gouverneur sang Herr Scaria Der Beginn der Arie Donna Anna’s in F-dur, im Larghetto, wurde zu fitnell genommen, Me Arie selbst erheirscht Reinheit, Präzision und Seele und Fein Tremolo. Der Gouverneur lebte das A in der lechten Szene, in dem­­ , dort von den Sternenhöhen, um einen Takt zu früh ein. Für die Balligene sind zwei Tongoriester an auf der Bühne erforderlich, Tonft geht Die wunderbare Wirkung der Mozart’schen Verbindung Dreierlei Rhythmen ganz verloren. Die Biolinen waren im Verhältnisse zu den Bäffen un­­d zur Harmonie zu schwach, der Ruf Bere­­­ige rathen, linens­o zu Hilfe", wurde dur die Blasinstrumente zu sehr gedecht. Das Ű­beraus zahlreiche Auditorium rief außer Herrn Bed und ein­­ Theil der­ genannten Darsteller auch Herrn Direktor AISIgorf und den­ fleisigen und verdienstvollen Herrn Kapellme­ister Klerr auf das stürmischste hervor. * Die N­­efte des Prinzgens von Wales nach Ame­rika betreffen­d, ist folgendes best­immt: Der Prinz verläßt den Hafen von De­vonport am 10. Sult an Bord bei „Herd“. Er wird zuerst in St.­­ Johns auf Newfundland an’s Land gehen, und Neu- Schottland be­suchen, nach Neu-Braunschweig und den Prinz Edwards- Inseln gehen , und auf dem Wege von St. Lawrence nach Quebec kommen. Mi­ntreal durfte er am 23. August erreichen, und wenige Tage darauf die Victoria-Brücke festlich eröffnen. Bei dieser und bei and­­­ren feierlichen Beranlasfungen wird Se­ f, Hoheit die Königin ver­­treten, Lewers halten, und in den verschiedenen Städ­­ten der Kom ‚onte Abtreffen und Deputationen in Empfang nehmen. Dann aber tritt er unter dem Titel eines Baron Renfrew über die Grenze vor­­ den Vereinigten Staaten, um daselbst die sehenswer­­thaften S­­tädte und Punkte zu besuchen, unter Anderen au­f Wafpingt­on, wohin er dur) ein eigenhändiges Schreiben des Prä­­sidenten Buchanan an die Königin geladen wurde, und Nemyorf, von nu­r eine Einladung des Stadtrathes seit längerer Zeit an den Prinzen ergangen is. Gegen Mitte oder Ende Oktober wird Se. f. Sodel­l in England zurückermartet. "Die öffentliche D Versteigerung der zum­ Nadlak Mleranderg 9. Önt mbolbdt gehörigen Kunstgegenstände ist auf den 17. Sep­­tember in Berlin anberaumt. Man erwartet an aus Amerika ee­aufträge zum Ankauf von Andenken an den berü­­mten orfeyer. It As Wefel schreibt man bei „Rh. u. Ruhr-dtg.”’ vom 24. b. : Eine verheirathete ältere adelige Dame wurde gestern Abend 6 Uhr in ih­­rer Wohnung von einem jungen Offizier, der in einem freundscaftli­chen Verhältnisse zu der Familie gestanden haben soll durch einen zweimaligen Schuß mit einem Revolver tödtlich ver­­wundet; die erste Kugel verlegte den Arm , und die Zweite drang in den Hinte­rkopf und mar tödtlich. Nach vollbrachter That gab sich der Mörd­­er durch eine Kugel in den Kopf selbst den Tod, der sofort erfolgte . Die Motive dieses Mordes sind noch nicht bekannt und wird sich­erlich Die sofort eingeleitete Untersuchung den Schleier über die schwa­rze That flichten. Der Tod der Dame sol heute gegen Mittag erfolge sein. * In Fr­ontainebleau — schreibt ein Pariser Korrespondet — die­­sem wunderba­­ren Waldfehlaffe, spielten nenlich neben den Geistern der Reitgeschic­hte auch die Örazten. Hier sieht man lebende Räthfel. Man wählt ein Wort, stellt es feinen Silben und dann feiner G­anzheit nach allegorisch dar und laßt die Gesellschaft Geht es da in der Politik selbst nicht viel anders er! Das Wort, das man in Fontainebleau neulich zu rathen gab, war von der fünften Dame gewählt, und bildete zur Zartheit des weiblichen Geschlechtes einen seltsamen Kontrast : es hieß Gar­­gantua. Man stellte also zuert ein Gare, d. h. einen Eisen­­bahnhof dar, dann Fam eine Mittelscene , in welcher die schöne Dame den Handschuh (gant) zur Erde warf, dann wurde einer der Ritter getödtet, d. b. on le tua, also gar-gan-tua. Nun aber das ganze Wort. Eine Tafel wurde aufgedeckt , und her ein Fam der Treffer Sargantun. Er fegt sich nieder und ft, Sein Rau­­pe­n, seine Stimme, die Briefe auf der Nase verrathen feine Rehn- Hiheit mit Herrn 9. Cavour. So haben mir ihn auf dem Kon­­gresse von­ 1856 Hier gesehen, Der Haus-Hofmeister, der Ihn beim Effen bediente, fragt : ‚‚Monseigneur, ist Em, Erzellenz vielleicht e­twas Parmesan-Käse gefällig 2?" — „‚Parmefan-Käse ? von Par­ma wohl, ja wohl, nur recht viel von Parma, ganz Parmna ‚‚Betreiben Em. Erzellenz, vielleicht an etwas Mortatela (Wu von Bologna?’ , Bologna ? Bologna ? gemif Bologna, so » Sie nur wollen,’ — , Exrzellenz, ein Gläschen Rofoglio (Liquen son Florenz 9" — , versteht fich)! versteht sich! Wiprenz, Tosfang nur immer zu! — Und Alles verschwand im Magen dieses bipig­­matischen Gargantua. Als das Mahl beendet war, zeigte Der Haus­­hofmeister große Verlegenheit: „Was it?’ „‚Monseigneur, Em, Erzellenz mögen es mir verzeihen, aber ich habe das Wesentlichste vergessen. Em, Erzelleny hätten vielleicht no ein wenig Macca­­soni, echte Maccaroni von Neapel, gegessen 2!" — Dieser geistreiche Schmwanf hat, wie sich deuten läßt, die ganze Gefehrhhaft In große Hetterfeit verfeht,­­ — » s Aus Stockholm vom 18.wird berichtet:Jenny Lind- Goldschmidt kam gestern mit dem Dampfer·-Sve­ a«hieran, um auf einer Villa in der Nachbarschaft der Stadt ihrsen Aufent­­halt zu nihmen­».«Eine ahnsehliche Menge empfing bei der Schiffbrücke die gefeierte Sängeri,welche von ihrem Gemahl und zwei Kindern begleitet war.­­ In der Eggenberger Allee bei Graz wurde am selten Sonn­­tag ein ausgedehntes Wirthcchaftsgebäude durch einen Luftbal­­lon in Brand gestellt. Der Ballon in Form einer Riesenfiim­­­­ine war aus einem Oasthausgarten „zum Köflacher Bahnhof­“ em­­porgestiegen. In einer Höhe von kaum mehr als 100 Fuß wurde der Ballon durch eine Luftströmung quer gelegt, entzündete sich an der muthmaßlich angewendeten Spiritusflamme „und fiel auf das Strohdach des erwähnten Wirthschaftsgebäudes. E Aus Baden-Baden wird vem,,Schw-M.«nachträ­glich­­ folgende Polizeigeschichte mitgetheilt:Ein Bavischeers lizeidiener,der im Auftrag in Zivilkleidung während der Nacht um die Wohnung des Kaisers Napoleon streifte,wurde trotz seines Sträuben­s verhaftet—von französischer Polizei;erstam andern .Morgen klärte sich das Mißverständniß auf. ER

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