Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1860 (Jahrgang 7, nr. 226-252)

1860-10-26 / nr. 248

« .(Die einzelne Nummer kostetssr.ö..) Pest,1860. Nr.2­18 es Freitag,26.Oktober. nelblatt ass kestersleyel. mann Y, Wien, 25. Oktober, Die Zeugenvorladungen zur Richter«schen Schlußverhandlung sind gesternep­gangen,und figuu­ren auf der Liste die hervorragendsten Mit­­glieder des Verwaltungskat bei der Kred­itanstalt,sowie zahl­­­eiche Notabilitäten der Geschäftswelt überhaupt.Auch viele Beamte der Kreditanstalt werden erscheinen lassen,um dem Gericht­ loose zu jeder Zeit Auskunft über die verwickelten Operationen zu geben,deren Gegenstand die Ausklage ist.Der Zutritt zu den Verhandlungen wird, wie ich höre, eine so beschränkte, daß wohl kaum hundert Zuhörer Pla finden werden. Politische Nundschau, 26. Oktober. Wiener Naridan für den die Räumlicpfett des Saales der „Berl. B.- u. H.-3tg." zufolge, fordert die öserreichische Regierung Sal­meit hieraus die Nothunwendigkeit eines Kampfes Gedanken eines Angriffe auf Seder­­zwischen Oesterreich und Piemont , Neutralität von allen Seiten. Die zweite Aufgabe, die ich Graf Rehberg gesellt den IMtachweis aus piemonteriigen Alten­­flächen zu führen, daß Piemont jecht bereits nur Venetien hegt, sondern bereits die Ausführung eingeleitet hat, für Oesterreich hergeleitet werden wird, dem Angriff zuvorzukommen, wird wahrschein­­lich von der Aufnahme abhängen, welche die Bemweisführung findet. Nach derselben Quelle ist die Erfüllung des Herrn von Salem­ig eine Wirkung seiner früheren Erhigung gegen Oesterreich, und der Prinzregent von Preußen habe es wohl dem Kaiser Mlerander Liebe gethan, wenn er sich entschloß, in Warschau­­s einen Minister fur den Unterstnatssekretär vertreten zu lassen. Meber Die Koblenzer Unterredung mit der „D. A. 3." gemeldet : Lord Ruffelt hat sich für die Nichtintervention in Italien , für die Konstitutionele_ Wortentwickklung Preußens und gegen eine Koalition aufs entfätedenste ausgesproßen, die eine Restauration der entthronten italientjchen Fürsten und der weltlichen Macht des Papstes zum Zweck hat, Here ». Schleswig hätte seine bestimmte Verpflichtung übernom­­men, aber erklärt, daß Preußen nist aufhören werde, die freundlicaften Beziehungen zu England zu unterhalten. Aus Warschau vom 23. b. wird der „Pfeffe" get­rieben : Wenn man sich in den Logen des hiesigen Theaters umsieht , so ist man nicht wenig erstaunt , den vielgerühmten Flor polnischer Damen gänzlich zu vermissen. Der Adel des Landes, der um diese Zeit in Warschau zu wohnen pflegt, ist nämlich für die Dauer der Konferenz ausgeflogen , und das zurückgebliebene Publik­um hält sich absichtlich von allen öffentlichen Ovationen fern. Es war mir auffallend, daß bei dem gestrigen Preisschießen im Lager außerordentlich wenig Zuschauer vorhanden waren ; es fehlte nicht an armen fei­nen und polnischen Juden im Talar, an Droidhentätschern und Schnapsverläufern ; aber in der Nähe des Zeltes, in welchem der Kaiser mit seinen Gästen sie auspielt , standen nur spärliche Gruppen, troßdem seine Polizei Den Zutritt wehrte. Heute Abends gibt Für Gortíchatoff, der Statthalter („Le Namiestnik du Royaume‘, wie er sich auf den Einladungslarten nennt), seinen Ball; aber er wird außer Stande sein, auch nur annähernd soviel Damen zusam­­menzubringen , als ein solches Bett verlangt. Der Abel is­t möglich auf seinen Gütern oder im Auslande, und die Ber­­fuche, den Müttern ihre Thönen Töchter zum Tanzen und zur Dekoration der Hoffeste abzufordern, f­lagen durchaus Fehl. Es sol deshalb sogar nac Paris telegrappirt worden sein, und man hofft noch zum heutigen Abend einige Schönheiten mit der Eisenbahn zu erhalten. Gestern gab man im Theater den ‚‚Beenfee‘‘, ein artiges Ballet, das aber sehr mittelmäßig gegeben wird , wenn doch in den Tagen und auf der Tribune Ein hübsches Gelegt zu entdecken gewesen wäre! Der Flor point­­ier Damen scheint sich auf die Kunst des Berstechens nach Beilchenart trefflich zu verflehen. Aus Italien sind nachstehende Berichte ein­­gelaufen : Bis zum 22. waren in Neapel über die Ab­stim­­mung in den Provinzen folgende Resultate bekannt : In Nola, Salerno , Lanciano , Castrovillari , Caserta , Toglia, Berignola, San Severo, Lucerna, Bovino, Monopoli, Lago­­nero, Artano , Bagnara , Palmi, Molfetta, Polignang fast einstimmiges Sa, Sn Avellino flimmte von 5000 Reiner mit Nein, Sn Trant unter 5900 Abstimmenden 7 Nein, Sn Pozzunli unter A000 10 Nein. Sin Procida unter 5609 12 Nein, Die Abstimmung in Ostuni, Brindisi, Paola, Lecce, Catanzaro und den betreffenden Provinzen it beinahe ein­­stimmig zu Gunsten der Annexion ausgefallen. Da die Te­­legraphenverbindung mit Sizilien unterbrochen ist, nennt man das E­rgebniß der dortigen Abstimmung wo nicht. Das amtlie Blatt veröffentlicht folgendes vom 15. b. Mm. bar tirte Defret Garibaldis: „Um einen der ganzen Nation unbestreitbar theuren Wunsch zu erfüllen, verordne ich, daß die beiden Sizilien, die dem italienischen Blute ihre Befreiung verdankten und mich freiwillig zum Diktator erz­wählten, einen integrirenden Theil des neuen und untheil­­baren Staltens bilden, mit seinem konstitutionellen König Rister @manuel und dessen Nachkom­men. Ich werde in die Hände des Königs bei seiner An­­kunft die mir von der Nation übertragene Diktatur nieder­­legen. Die Prodiktatoren sind mit der Vollziehung des ge­­genwärtigen Dekrets beauftragt.“ Der Produ­ktator erließ eine Proklamation, worin er der Nationalgarde für ihre am 14. stattgefundene Demonstration zu seinen Gunsten bantt, mit dem Beifügen jedoch , mag fortan die populären Demonstrationen aufzuhören haben. Das , Paese" erzählt, der f­ranzösische Ad­miral habe sich nach Gaeta begeben, um dem König be­­merklich zu machen, daß jrder fernere Widersand annít set, und er ihm für den Fall, daß er Gaeta räumen wolle, seine Flotte anbiete, die ihn überallein bringen werde, wohin er zu geben wünsche. Der König sei aber nicht darauf einge­­gangen. — Ein Gerücht wir willen, ein T. Genieoffizier, der zu Garibaldi übergegangen und von diesem seinem General­­stab eingereiht worden sei, habe verrätherische Adsichten ge­­habt, die aber entdeckt worden. — Aus ©. Angelo vom 16. Abends wird berichtet, daß Garibaldi in der Station von S. Maria eintraf und den Befehl gab, allen Verkehr auf der Eisenbahn einzustellen ; die Lokomotiven mußten unter seinen eigenen unmittelbaren Befehl gestellt werden. Gegen 8 Uhr kam das französisch-englische Treikorps unter dem Be­­fehle des Obersten Pearle. Sie werden in die erste Schlacht­ Linie einladen, General la Mafa sol seinen Wunden er­­legen sein, Ueber das angblide Bombard­ement Mef­fina’s Laßt die „Preuß. Ita.“ sich von dort schreiben: „Am 23. September, Nachmittags gegen 3 Uhr, flichte Fort Blasen einige Kugeln über die Terra nuova nach der Stadt zu, und am folgenden Morgen gegen 10 Uhr begann das Schießen von Neuem. Auf die Vorstellungen des engstrájen und französischen Konsuls erklärte der Kommandant der Zis­tabelle, es würden ihm täglich Vorposten verwundet, ohne daß er sich genau angeben lasse , woher die Schüffe fielen. Um seine Soldaten zu fügen und den Meffinesen zu zeigen, da er sie noch in seiner Gewalt habe, habe er schießen Yaffen­ hat, den gestattet sein, doch Briefe if die, ist Einem nit in Inmie­­foz als dem Kaiser Franz Joseph zu |

Next