Pester Lloyd, Dezember 1860 (Jahrgang 7, nr. 278-299)

1860-12-07 / nr. 282

1860.T"—­Nr.282.· Pränumeration: Mit­tägl, Postversendung Morgen- und Abend­­jährig. 4 fl. 75 kr. österr. Währang. — Für PEST-OFEN in's Haus gesandt: ganzjährig 17 f., halbjährig 8 fl.50 kr., vierteljährig 4 fl. 25 kr., monatlich 1 fl. 45 kr. österr. Währ, Man pränumerirt für Pest-Ofen im Expeditionsbureau des „ Pester Lloyd“; ausserhalb Pest-Ofen mittelst frankischer Briefe durch alle Postämter. Go Bi a2 a m. &i'Expeditions-Bureau: Dorotheagasse Nr. 12 im ersten Stock. blatt ganzjährig 19 A., halbjährig 9 A. 50 kr., viertel­­ Freitag, 7. Dezember. Insertion: Der Raum einer­­ siebenspaltigen Petitzeile wird bei einma­­liger Insertion mit 11 Nkr., bei zweimaliger mit 9 Nkr., bei w mehrmaliger Insertion mit 7 Nkr., an Sonn- und Feiertagen um 2 Nkr. theurer berechnet. Inserate aller Art werden im Expeditions-Bureau angenom­­men; für­s Ausland übernehmen die Herren KARL GEIBEL und HEINRICH HÜBNER Buchhändler in Leipzig, die Inserate. Im „Offenen Sprechsaal“ wird die vierspaltige Petis­­zeile mit 25 Nkr. berechnet, wenn wer Seren Ta TEE wenn wenn merrnerrnrum non Der Inseratenstempel ? sr beträgt 36 Nkr . . Protokollirte Fruchtpreise der BVester Kornhalle. Wasserstand. + 1— 57 kPZ U, ,,.,, Aabet 10 » u er . . m­etre 0: ge ie. 3 U. 35 mt. = · | 16 0.8, 11 100 Am. eg « Barlas— Wien. Se ART, 6 U. — MAEN.IOM % 2 MR Moe ee: Am, 4.459. Br. Thpeisbahn: Bon Ve nad : .achtcsn.siu.s. ne Ass kzt etifgbagn ? ö ge ee gruen zeslsd«19.1«n.kk.,7n.1s.. Szolnot Abfahrt 10 N. 18 M. §r., Sn. 48 ey 95. Vüspolk-Labany AHF.1N.23M.M, 121. 40 9. N, Sal­am At = ET 81. 15 M. An. Kaschau—Hiskoles—@rosswardein— Czeglód. PROPZMCUUVUNksI2Us529sM-,UUJIMJ | MRiefoteg Ankunft 7 IN ED Am, 21 m a. MAS OR He, 10h 19 Bi 51.40. Szolnot Abfahrt .—.m.,7U.25.. Bm., 9 1, — Di ... LAS er Hurt a. tt5M. Am, mistote) anf BU 2 DM, a an | — sas 9. An, LU. ITMM. | its M « fa '·« # 7 lang ae H. 23 98. 10 U,5M. Fr. Mezd-Tnr Abf. 11 M. 31 9. Mitt,, 11 NM. 18 98, N, | Begyvernet Handha- ägkstlatji 31 Fi Km. an. 28 3 BR Sarcs · «M«,.S.t. ...·. Sgolnot AbfahrtAN.45M.Nm., 4. 47 M. Er, »Abfahrt4U.sM.Nachm.,SU.55M.Fr.Engl­'s Tatanft5U.45M.Ub.,GU.­M.Fk« CIaban.1U.36M.R. | gaziás rind waren ör. megestut § u. 30 M. a­n M.64 Pe. 2. 59. 28. 39, fl. 70 fr., t., Bratau­­i 80 m­ von 47 Er, Sf. 22 fr., X . : «­« «­­49 sc sielnot sbf.5fl.SM.Um.,40.IlM Staatsbahn: Wer Zollzentner in öft. W., erti­ft láz ke Aneeans Anf- 18 Abladegebühr und 1a Bufälag, Er ae TE er 1 2. 5% If. 21 fr., I Bieliy IM, 96 tr, IR. 18 ti, 1 f. 60 fe, 2 f. Bufielk onen IM. 68 fr., 211. 12 ke. 3 fi, 32 fr., Ratibor 1, 31 fr., Bretlau IR, | Ir ine if Tate, ÓN Tote Direkter Seaäifet über Bodenbadh nach Dresden 312 Ger 1 fl. 56 fr. 20 fr. I. RL MRI 29 Er. 38 Er. 17 fr 33 44 « „ , Oberberg Bodenbach Barbubig 1. 20, "« . au « « "a 04 mega 52 64 „ „ 28 27 8480 9 „ « 3, ; 9 .—. 50-84 69.20 , 2T40, ,, 32-60, er + en » 13.007 --s, Preibukguukmiftsu.39a.sp.,9n.21m.g.Mittel-i­bfahrt 70—7M.Jr.­80.7M.sm.«m«k"lq«94«.10«13"4»END-CZA­­Tofaj Abfahrt 8 IL. 58 9. 81. 6­0. 8. A. „ , ,, 35:20, Szegebin Ankunft 9 NM. 57 Mm. A, = e an ' - "Fr" « « - 92. SI; s­ern Szegled Belegyhaza Secefemét 26 „39 gran AT. 0. 02, 36 „ “ AL 49, Die Absatzfähigkeit ungarischer Weine in England.« Der Vizepräsident der Handels-und Gewerbekammer in Wien, Herr Franz Wertheim,hat die durch eigene Anschauungen und Erhebungen gewonnenen Daten bezüglich des Weinexportes Oesterreichs nach England­ die er sich während seiner Reise im letzten Herbste an Ort und Stelle gesammelt,in einem Berichte an die er­­wähnte Handelskammer zusammengefaßt.Vonsziefeb­erichte liegt nun heute das erste Heft vor,und widermangeln nicht,davon,bei der insbesondere fürungarn so großen Wichtigkeit dieses Gegen­­standes,das Wesentlichste unsern Lesern in Nachfolgendem mitzutheilen. Der Zoll»tarif für Wein­e aller Länder in England ist,nach dem 1.Jänner 1861,folgender­ rothe Weine­,189rädige, entrichten einen Zoll von 1 Shilling pr.Gallon,269r.1­-2s,409t. La,in Flasche anpr.Gallon,wovon 121X2 einem östekr.Eimer entsprechen;weiße Weine,sowie Weinhefe sind mit den rothen Weinen gleichmäßig besteuert.Die Grade des Geist­­gehaltes(Spirit)­werden nach Syke­s Hydrometer bestimmt. Zur näheren Bezeichnung der englischen Maßverhältnisse mögen die folgenden drei Skalen dienen: ZOUXxop Gallon sind gleich 100 Maß in Oesterreich, 25 Moo»» 0 „ Preußen, 22 ion. „100 &itres “, Stanfreid. Mein in TAffern darf in den nahstehenden Häfen Englands zur B Verzollung eingeführt­erden, London, Bristol, Folkstone, Gloucester, Hull, Liverpool, Nemweastle, Plymouth,­­Southampton, Glasgow, Leith, Dublin. In den hier nicht benann­­ten Häfen darf Wein in Fäffern ni­cht eingeführt werden, und Fünfte laut Bollgefeg Fonftizirt werden. Nach dem 1. Jänner 1861 findet auch­heine Rüdvergütung des Zolles (Rüdzoll) statt, falls verzollter Wein wieder erportirt würde. Es ist ferner bei Wein­­sendungen den­ betreffenden Zollamte der Oradegehalt genau anzuge­­ben. Bei Weinsendungen in Slafdgen ist seine Rücksicht auf den Safenplad zu nehmen. Es is nun anzunehmen, das ein Eimer unseres Wei­­nes, gleichviel ob Oesterreicher oder Ungar , weiß oder roth, 121/ Schilling, das ist 61. fl, in Silber , an Eingangszoll bezahlen werde, da unsere Weine (mit Ausnahme von Ausbrüchen) nicht über 18 Grad nach Syfes’s Hydrometer haben, während spanische und portu­­giesische Weine ihres hohen Alkoholgehaltes wegen den doppelten 301 zu entrichten haben dürften. Soviel man annimmt, beträgt die ge­­sammte Weinproduktion Europa’s beiläufig 150 Mil. Eimer. Oesterreich mit Ungarn produzirt über 40 Mill. Eimer, und es ist wirklich nicht bei Nede werth, was wir imt Vergleiche zu Frank­­reich erportiren. Die Frage aber, ob unser Land nach England mit Wein einen bedeutenden Export zu erwarten habe, ist nun eine erledigte und kompetente Sachmänner haben sich allgemein dahin ausgesprochen, daß unsere geeigneten Weine auf den engli­­sen Märkten einen gro­ßartigen Ablag in näcster Zeit zu er­­warten haben. Bei den früheren Zölen in England wo man per Gallon 5 Sh, 6 Pee, (oder per üfterr, Eimer 22 fl, 50 fl. in Silber) an Eingangszoll entrichten mußte, hatte der M Weinverbrauch derart abge­­nommen, daß derselbe sogar im Jahre 1791 größer gewesen war, als in den legt verfroffenen Jahren, ungeachtet sich seíident die Besöl­­ferung verdoppelt hatte. Man hat gleichsam das englische Publikum zur Bier- und Branntweinkonsumtion gezwungen. Wir produziren sefunde und an­kräftige Weine, und diese würden einen sehr willkommenen Erlag für das dortige schlechte Wasser, so tote für dünnes Bier und sauren Cider (Obstmost) bilden, indem man mit dem Zolle von 1 Sb. per Gallon den arbeitenden Klaffen eine Blasche gefunden Weines zu 1% Sh. liefern dünnte. Er viel bekannt, war bis­tet der Konfumanen Wein i­n England etwas über 500.000 Eimer im Sabre. Ein großer Theil dieses Duantums bestand in französischen Weinen. Nach sichern Angaben trinkt man in Frankreich über achtzigmal mehr als in England ; die Engländer dagegen trinken sechsmal mehr Bier und Spirituosen als die Franzosen. In früheren Zeiten, bis zur Hälfte des vorigen Jahrhunderts, wo der Weinhandel Schottlands und Ir­­lands seinem so hohen Infuhrzolfe unterworfen warb, gab es kein Haus in jenen Ländern, wo man nicht französische Weine fand. Erst seit dem Jahre 1763, wo die hohen Weinzölfe íre Lehen traten, ver­­schwand der Wein überall, und an seine Stelle trat Brannt­­wein, später auch Bier. Dur die nun wieder in’3 Leben tretenden herabgefegten Zölfe ist wieder ein ausgebreiteter, gro­­ßer Konsumo ermöglicht, und es sind keine Ursachen mehr vor­handen, die einen großen Abfall unseres Weines verhindern. Mit Erfolg werden­­ daher unsere geeigneten Sorten auf den engsin­gen Märkten mit spanischen,­ französischen und por­­tugiesischen Konfurru­ren kennen, vorausgefegt, daß unsere Em­­porteure in jeder Beziehung ihre 9 o I­­fte Aufmerksamkeit und un­getheilte Energie dieser Angelegenheit zuwenden. Es­ gab eine Zeit in England, wo man den Marsala-Wein gar nicht nannte, und welch’ ein Import findet darin jegt statt! Auf Grund genauer Informationen bei Fachkundigen, welche zum Theile in England Weinhändler oder sonst kompetente Fachmän­­ner sind, müssen insbesondere folgende Bed­ingungen er­­füllt werd­en, um das große Ziel eins­chwunghaften­­ Weinexportes nach England zu erreichen: Die Haupt­­folge unserer Exporteure muß fan, nur solche Weine über den Kanal zu senden , von welchen man überzeugt it, daß sie un­­verd­orben an Ort und Stelle gelangen. Man muß den Ber fdtmad der Engländer stubiren, um jene Weine zu erportiren, welche dort leichter Eingang finden; es müßte Sorge getragen werden, um die betreffenden Weinproben, deren in den dortigen Dodó zu Tausen­­den von Eimern lagern, vor Berderben zu flingen, indem es dort üb­­ld is, daß die Fäffer, in worin die Weine zum Kosten lagern , Feine Hähne zum Abzaufen des Weines, auch feinen Spund zum Heraus­­heben desselben befigen. Die Fäffer bestehen meist in vier- bis acht­­eimerigen Gebünden (Piges), und wenn man in den Dods Wein ro­­ttet, so wird in dem Boden des Fafses ein Loch gebohrt, wo der Wein herausläuft, und nachdem man ihn gefoftet wird bieses Loch mit einem bölgernen Nagel wieder zugemacht, so daß man oft 20—30 solche verfähloffene Köcher an einem Barboden bemerkt, „ Inwieweit unsere Weine diese Manipulation ertragen können, darüber haben die betreffenden Kachmänner zu entscheiden , jedenfalls seien sich aber Die Weinproben, um solche ficherer zu fonserviren, in lafchen versenden , wie es auch bei französischen Weinen vorkommt. Die Temperatur in den­ englischen Dods ist eine andere und höhere als in unsern Kellern. In den Dods lagerten unter anderen rothe Weine, wovon sich der Eimer auf 80 fl. E. M. stellt es mir besigen ee­ne um den halben Preis mindestens eben so gut sind. Um nun eine möglichst are Anschauung bezüglich der Kosten­­verhältnisse zu geben, Laßt Herr Wertheim mehrere Tabellen folgen, in denen die Unforten spezifizirt werden, welche unsere Weine , wenn sie ab Wien oder ab Pet nach London Hersandt und dort eingelagert werden, zu tragen haben. Hiernach würde sich beispiels­weise ein hier pr, Eimer 12 fl, 50 fl, Silber Foftender Wein in­ England auf 28 fl, 50 fr, stellen, eine Slafche Wein aber, etwa eine halbe Map ent­­haltend, auf 50 Fr., Breite bei denen mit großem Erfolg auf dem englischen Markte zu konkurriren wäre. Da richtige Ziffern am­ ge­­eignetsten sind, das Verständniß der Sache zu fordern, so werden wir uns wohl noch Gelegenheit nehmen, auf diese Kostenüberschläge zu­­rüczukommen, Üleneste Börsen und Bindels-Wacheichten. £ Melt, 6. Dezember, An der gestrigen Wiener Abendbörse stagnirte das Geschäft, nur in Nordbahn- und Kre­­ditaktien fanden etwas belangreichere Umfäge zu wenig veränderten Kursen statt 5 erstere wurden mit 1954 bis 1957, septere mit 171,60 bis 172,19 verhandelt, S Kreditlose waren mit 107, Lose vom Jabre 1860 mit 86, Staatsbahn mit 284 und Westbah­n mit 184 gefragt, Die bessere Rente, 70,60, und die höher gemeldeten Konsols, 937/s, blieben ohne Einwirkung. — An der heutigen Börse haben sich Devisen und Komptanten etwas billiger gestellt ; Staatsfonds und Supdustriepartere ohne unwesentliche Veränderung. Laut einer Kundmachung der hiesigen Postpires­­tion wird vom 15. Dezember b. 3. bis 31. Jänner 1861 der Schluß der Aufgabe für Geldbriefe und Fahrpostsendungen , welche mit dem Heft­ Wiener Abendzuge abgehen, auf 6 Uhr Abends, für jene aber, welche mit den Mallefahrten nach Bünskirchen, Bujovár , Drehprim und Erlau ihre Abfertigung finden, auf 4 Uhr Abends festgelegt. Die Aufgabszeit für Geldbriefe und F­ahrpostsendungen nach den fibrigen Routen bleibt ungeändert. Das Finanzministerium hat der Kronstädter Handelskammer eröffnet , dem Antrag auf Gestattung der Zollzahlung In Banknoten mit Aurozuschlag könne­n eine Folge gegeben werden. Die Kammer nimmt das mit Bedauern zur Kenntnis, da die Anschaffung des Silbers immer schwieriger werde. Bezüglich der Franco - serbischen Industrie­­gesellschaft soreibt man der „Desterr. Big.” aus Bel­­grad: Wie bekannt, kam fedor im Jahre 1856 Herr Magnan mit einem alten französifgen Dampfbote, dem „Lyonnats‘‘, nach Bel­­grad, in der Absicht, dieses Schiff der serbischen Regierung zu ver­­laufen. Der Plan schlug fehl und wag einer unglücklichen Kette nach Bosnien kehrte der „‚Ryonnats‘ in die untere Donau zurü­ck. Wo er ir­gendwo verfihnklen ist. Einige Zeit nachher trat Magnan in Belgrad w­ieder hervor, und diesmal mit einer Menge zum Theil sehr groß­­artiger Projekte. Sein Programm umfaßte eine Menge Unter­­nehmungen : die Errichtung eines Hafens bei Belgrad; die Neguli­­tung und Beschaffung des Mioravaflusses; den Betrieb der Regierungs­­bergwerke in Majdanpek, nach einem großen Maßstabe, die Errich­­tung einer Eisenbahn am serbischen Donauufer von Milanovecz bis Bıla-Palanka, und endlich eine Dampfschiffverbindung direkt zwischen Bosnien, Serbien, Bulgarien und Frankreich. Magnan mußte sich beim Zürsten Milotch einigen Einfluß zu verschaffen, und es gelang ihm, für die Maydanpeler Bergmwerfe einen Packver­­trag auf 30 Jahre unter äußerst vortheilhaften Bedingungen zu Stande zu bringen, für die Dampfschifffahrt auf der Donau und Morava aber Konzessionen und sogar eine Zinsengarantie zu erhalten. Aber Eines — die Hauptsache — nämlich Geld, war dem alten Flugen Fürsten im Vorhinein nicht zu entladen, und in dieser Beziehung fohetterten alle Beruude Magnan’s solständig. Es war offenbar die Absicht des Legieren, mit den Zugeständnissen des Fürsten Milosh in der Sand , eine jener Unternehmungen in die Luft zu bauen, die nie realisirt werden künnen, die aber bei Kluger Leitung doch ihrem Unternehmer sehöne Summen abwerfen, wenn auch am Ende dem gläubigen Testen Inhaber einer ihm goldene Berge verheißenden Hütte nichts Anderes als ein Stück Papier verbleibt. — Von Frankreich telegraphirte man nach Serbien, daß die Aktien der franeo-serbischen Industriegesellschaft ungeheuren Abfall fänden, und daß man den Serben selbst nur eine Kleinigkeit von 10 Millionen da­­von überlassen könne, und die umgekehrten Nachrichten gingen von Belgrad nach Marseile. In Geldsachen aber sind die Serben gar hartnädig und vorflätig, und die Franzosen scheinen es nicht minder zu sein, und Magnan konnte somit einen 3wed nicht erreichen. Ein Versuch desterben, ein überösterreichisches Dampfbot für seine Pläne zu requiriren, scheiterte mit großem Staffo, und ein Dugend französischer Werfleute, die man, um m wenigstens dem Scheine nach Maydanpef in Betrieb zu bringen , dorthin zu reisen im Laufe dieses Sommers veranlagt hatte, fisen noch jegt dort, ohne Beschäfti­­gung und 3wed, dafür aber in Hunger, Noth und Entbehrung. In­folge dieser Schatfachen wollte denn natürlich Hier in Belgrad Nies­mand glauben, daß unwirk­iich Dampfbote der projektirten franco-serbi­­schen Kompagnie von Marseille abgefahren seien, um hier Dienste zu thun, und noch einige Stunden zuvor , als die Schiffe wirklich an­­langten , war die eminente Mehrzahl hiesiger Einwohner ungläubig. Die angekommenen Schiffe selbst aber haben sofort auch Denjenigen jede Station genommen, welche sie an die Schatfahhe der Ankunft ges­­nüpft hatten. Die angelangten Dampfbote sind zwei ungemein lange, aber formale alte abgenägte Fahrzeuge der Rhonedampfschiff­­fahrtsgesellschaft,, welche durch die parallelen Eisenbahnen und die dadurch entstandene Konkurrenz selbst sehr im Gedränge ist. Ohne tr­­aend eine Bequemlichkeit zu bieten, die wir auf den Schiffen der österreichtigen Donaudampfschifffahrtsge­­sellschaft zu finden gewohnt sind, taugen diese Schiffe nur für den Transport von Personen, und auch da nur für kurze Reifen. Schiffe solcher Art können weder den Bedirfnisfen des gegenwärtigen Verkehrs entsprechen,­ noch als eine ernstliche Konkurrenz gegen die Donaudampfschifffahrtsgesellschaft angesehen werden. Am Ende sind sie auch nicht geeignet, den Kredit der franko-serbischen Gesellschaft zu befestigen, sondern sie geben höchstens den Beweis, daß diese Gesell­­­­schaft, oder eigentlich nur die Namensführer derselden, Magnan und Bouillon, nach jedem Strohhalme hafchen, um sich über dem Wasser zu halten. Diese Schiffe sind daher in der That auch nichts Ande­­res, als eine Fortlegung des Lyonnais-Concordia-Schwindels, und nichts weniger, als die Basis eines reellen lebensfähigen Unternehmens. Die Berliner Kaufmannschaft hat sich In Betreff der von den verschiedenen Handelskammern eingeforderten­­ gutachtli­­chen Regierung über die Rühzollvergütung auf in­­landischen Rübenruder beim Export mit einer Stimme Majorität dahin ausgesprocen,, den Rüdzol für N Rübenzucker auf Höhe des dem indischen Zucer bisher gewährten zu befürworten, zu­gleich aber die Herablegung des Eingangszolles auf indischen Zucer zu beantragen. De Monatsü­bersicht der preußischen Bant vom 30. November zeigt, daß die Bewegung auf den großen auslän­­dischen Geldmärkten den Berliner Play ganz unberührt gelassen hat. Der Metallbestand der preußischen Bank zeigt am Schlusse. des No­­vember nicht nur keine Abnahme, sondern selbst eine Vermehrung um beinahe 1 MI. Thlr. (genau um 926,000 Tplr,). Der Notenumlauf, der allerdings noch immer die enorme Höhe von 83,847,000 Thlr. hat und wovon nur etwa 7 MIN. Thlr, durch Metall nicht gedeckt sind, hat gegen 30, Oktober um 3,208,000 Thlr. abgenommen. Diese Verringerung der Zirkulation findet ihre Erklärung einmal in der erwähnten Verstärkung­ des Barbestandes­ und dann in der 920,000 Ihle. betragenden Abnahme des Wechselportefeuilles und in den um 216,000 Thlr. verringerten Lombardbeständen. Die Höhe der Despo­­sitenkapitalien, die jegt 21,677,000 Thlr. betragen und 234,000 Th. größer sind als Ende Oktober, beweist in Nebeneinstimmung mit allen übrigen Positionen des Status, daß das Geldbedürfnig aller mit der preußischen Bank in Geschäftsbeziehung stehenden Beriehtszweige sich verringert hat. Diese Erscheinung ist um so auffälliger, als der Schluß des Jahres die Ansprüche an den Geldmarkt in der Regel etwas zu steigern pflegt. Die Guthaben der Staatswaffen, Institute und Pri­­vaten sind im Laufe des Tegten Monates um 21. Mi. Thlr. ge­wachsen , ein Verhältniß, was allerdings um diese Zeit des Jahres regelmäßig w­iederkührt und sich im Laufe des legten­ Jahresmonates nur an der alldann fällig merdenden Verbindlichkeiten stets ausgleicht- Aus Barts wird geschrieben: Viel bereitet der Börse der Kampf zw­ischen Mires und Rothfhilbd in der neuen Phase, Die Bormwü­rfe geläc­helt, er Unterhaltung beschritten hat. Nachdem die Banffrage hinreichend abgesprochen ist hat die Zahlungseinstellung der pävítlichen Regierung Rothfhild einen neuen An­­laß geboten, Mires den Handschuh hinzuwerfen. Rothfhild er sei noch nicht im Beleg der Dedkung, um die Zinsen der römischen Staatsschuld zu bezahlen. Die Befiger von römischen Eisenbahnak­­tien sind durch diese Erklärung sehr erschreckt, sie fürchten, ihre Briten zu kommen, John meint. Mirés begnügt sich nicht, erklärt, auch um seine Aktionäre hierüber zu beruhigen, er macht Nothschild zugleich den Vorwurf, daß er seinen Anstand nehme, die Ü Verlegenheiten des Papstes noch zu vermehren und ihn auch noch finanziell zu kompromittiren. Uebrigens behauptet Mires, die sardinische Negierung sel­ bereit, einen Antheil an den Schuldverpflichtungen des Kirchenstaates zu übernehmen,­­was inzwischen auch geschehen ft. D..R.) Rotpfepild hat über Mires’ er­st ja dem Papstthum nicht verschwägert, wie er mit Anspielung auf den Herzog von Polignac, Mires’ Sonst beschäftigt die Börse sich sehr lebhaft Schwieger­­mit­re­­formgedanken im Steuerwesen, Daß die Torniquets in erster die Abschaffung inte stehen, ist natürlich. Diese Dinge machen sich der Börse bei jeder Gelegenheit fühlbar. Davon abgesehen, ist die Rede von einer durchgreifenden Reform, die in Erregung Abgaben durch Forcade’s an die Spite Die Ratifikationsurkunden über die türfishe sind gestern zmoischen Herrn M. einer ganzen Anzahl von N­­orte und Herrn Mires ausgewechselt worden, der Anleihe übernimmt die türkische Bank, Ihre die Börse Londons zu Interefsizen versuchen. Jen Bank an der Operation wird sich hauptsächlich Berufung erste Schritt zur Ausführung dieses Planes betrachtet, mit dem der Kal­­ser, wie man aus älteren Kundgebungen weiß , sich sett langer Zeit trägt, Anlethe H. Court als Spezialkommissär der Einen großen Theil Londoner Direkto­­ren, Gladstone, H. Gordon, Ruffel, Elliot und Radocanadhi werden Antheil der türkis­­cher Einzie­­hung des Papiergeldes Fonzentriren, Berlin, 5. Dezember. 6perc, freiw. Ansehen 1011%, 5perc, Met. 461, 1854er £ofe 63, Nationalanl. 53%, Staatsbahn 132 °­, Kreditaktien 58%, Kreditlose 501%, F­ankfurt, 5. Dezember. 5perc, Metall, 437/8, Al­shere, 371%, Wien 82 , Bankaktien 607 , 1854er Lofe 60% , Nationalanl. 52%%, Staatsbahn 225, Kreditaktien 138, 1860er Lore 60V, Hamburg, 5. Dezember, Kreditaktien 58, Nationalanlehen 5314, flau fchließend. Amsterdam, 5. November. Dort verzinsl. 65%, 5pCt. Met. 43946, 2Ysp Ct. Met. 23%, Nationalanl. 50 °%, lebhaft. Haris, 5. Dezember, Schlußfurfes 3% Rente 70,60, 41% 96,30, Staatsbahn 510, Kredit Mobilier 780, Lombarden 488, London, 5. Dezember, Schlußkonsols 937/5, Lomb. "/s, flau. [tot nachstehende Preise notiris Weizen 5 fL—5 , Drei­­viertelfrucht 4 fl, 30—50 fr. , Halbfrucht 3 2 fl. 80 fr.—3 fl,, Gerfte 2 fl. 20—50 fr, , Hafer alter 2. Witterung fl. 80—90 Fr, Kufurz febr fehön, gelind, fl. 80-85 fr., Flüffe abneh­­mend, aber bestens fahrbar, Was­serfracht nach Karlstanz 10 und der Steuern auf Mobiliar wert­e dabei eine Progressinsteuer bestehen sol, des Finanzministeriums wird Der Die als der in ift äugerst sehwac, und werden je nach Qua­­­­rr, fr. 5 fr. 70 fr, Landfradht nach Steinbrüch 60—65 fr, pr. Me, § Wels, 3. Dezember. Die Stimmung im Getreide­­sefhäfte war in verfloffener Woche zum Theil et­was animirter­s: namentlich haben sich die Preise von Weizen und Roggen minderer Qualität bei ziemlich starker Nachfrage um 10—15 fr. pr. MH. gebessert, lat. 50 fr.—6 und auch in den selteneren Sorten beschränkte sich der DBerfehr nicht Bos auf den örtlichen Konsum, sondern es wurde auch Mehreres auf Spekulation zu den früheren Preifen aus dem Markte genommen. Die Borratbe in diesen Trachtgattungen waren jedoch von seinem großen Belange und wurden daher Geschäfte abgef­loffen. Für Gerste reger Begehr und wurden fer fand auch nur im Durcheänitte fl, 30 tr. , im Durchfeänittspreife minderer Qualität auf zeigte sich ebenfalls pr. Mg. 10 fr, mehr bewilligt , für den Bedarf zu herabgedrücten Preifen Roggen 3 fl. 50 fr —4 fl, 6 fr, fl. 10 fr. Lieferung schöne Srucht bei einem Rücgange von 20 Er, unbeachtet blieb, stellten sich am jüngst abgehaltenen Waren­­markte, der schwach befahren war , die Preise wie folgt: Weizen 5 fl. 50—80 fl. , Safer 2 f.—2 im Preise gestiegen und Foftete ber Meben guter Sorte 1 Am Riehmarkfte war etwas bedeutender. Im Ganzen kamen zum Berkaufe: zu. 150 fl., , , Gerste Zutterwiden 3 fl.—3 der Zutrieb nur in während H­ar­tb­­3 fl. fl. 86 pr. Mt. Kartoffeln sind gegen die Vorwoche wieder um fl. Borstenvieh 7 Stüd Ochsen 21 Stüd Kühe zu 65—105 fl, 500 Stüd Triedschweine zu 21 fl. pr. Stüd, 40 Std abgestochene Schweine zu 25 fl. pr. Pfb. FH Ursacre-Linz, 3. Dezember. Der wegen Mitrathen des Hopfens, gegenüber einer gesteigerten Bierpropoktion, im Jahre 1860 eingetretene unverhältnismäßig hohe Hopfenpreis hat in Ober­­österreich und namentlich im Mühlkreise auf die Vermehrung des Ho­­pfenbaues sehr wesentlich eingescirft. Allennpalben macht man näm­­lich vorzüglich im Mühlviertel in vielen Gegenden Anstalten, entwe­­der neue Hopfengärten anzulegen oder sehon bestehende bedeutend zu vergrößern. Es hat sie im laufenden Sahre die Meberzeugung her­­ausgestellt daß der Hopfenertrag felőrt bei einer nur mittelmäßigen Tehfung mit dem heurigen hohen Hopfenpreise, pr. Loch berechnet, sich als ein sehr hoher herausstellt, daß selber den Ertrag jedes ande­­ren landwirthschaftlichen Produktes weit übersteigt und die zufrieden­­stellendste Ueberraschung für die fleisige und mühevolle Bearbeitung dieses Handelsgemächfes bhervorbrachte. Auch scheint es ermiesen zu sein , dass der Hopfenbau schon vor circa 600 Jahren in Oberöster­­reich bedeutend betrieben worden sei. Im hiesigen Getreidege­­schäfte gab sich am legten Wocenmarkte ein recht lebhafter Ver­­zehr fund und besonders für Weizen war die Stimmung unge­­wöhnlich animirt. Die Preise dieser Srnctgattung sind sett einigen MWonen wieder im fortwährenden Weichen begriffen und erfuhren ge­­gen die Vorwoche einen Nachgang von 8 fr. pr. Mt. Au Serste war sehr beliebt und wurde bei ansehnlichen Borrathen um 23 Er, bird­schnittlich­ billiger abgelasfen. Nur Roggen und Hafer gingen unbedeutend in die Höhe und fanden gleichfalls willige Nehner. Mar notirte Durchschnitilich : Weizen 6 fl, 8 fr., Roggen 4 fl, 2 fr., Gerste 3 fl, 52 fr., Hafer 1 fl, 77 fr. pr. Me­im Schlachtvieh­­markte war der Auftrieb nicht sehr bedeutend , und bei stärkerer Nachfrage gingen die Preise merklich in die Höhe. Im Ganzen wur­­den 84 St. Hornvieh im Einzelgewichte von 3—7Ys Ztr. angebracht. Der Preis wechselte von 54—202 fl, pr. St. und berechnete si mit 18—28 fl, pr. 3tr. Am Lungv­iehmarkte war die Kaufluft ungemein rege und die Preise für Borstenvieh zogen an­, da­­gegen sich Kalbfleisch wieder niedriger stellte. Verkauft wurden : 110 St. Kälber zu 13—19 fl. , 472 Gt, Borstenvieh zu 20—26 Er, per Hfd.; dann 74 St. Schafe zu 11—16 fl, pr, Stüd, Witterung trübe und fast mit Nebel und Wind, A Fr­ankfurt am Main, 4 Dezember. Die Witte­­rung ist hier noch immer vorherrschend milde, ein schwachrer Nacht­­frost nur dann und wann bemerkbar. Im Publikum bleibt die Klage über Theuerung aller Lebensmittel vorherrschend, und daß solche nicht unbegründet ist, weiß Seder, der für eine Haus­­haltung finanziell zu sorgen hat, Gemüse jeder Art, Die nothb­endi­­gen Kartoffeln voran, Brod, Sletsch u. s. w., Alles ist um 1a—%s höber im Preise, als es im vorigen Herbst und vor einiger Zeit der Halt war. Ein Handelsartikel, Der in unseren Gegenden audh mert­lich theurer bezahlt wird, als man es früher vermuthete, it Tabak, sog. Pfälzer, welcher 17—22 fl. pr. Ztr. bedingt, in feinen Dechblatt­­sorten sogar noch erheblich mehr, trog dem die diesjährige Qualität im Allgemeinen nicht so gut st, als es in manchen vorherigen der Fall war. Es wird an davon Mandel zum Export getauft, da Die dies­­jährige Tabaksernte Amerifa’s in der Qualität nicht gut gerathen tí. An unserem gestrigen Produktenmark­t stellten sich übrigens die Getreidepreise neuerdings etwas niedriger und das Geschäft war ohte Leben, Wetzen konnte frei Hier nicht über 13, —h% fl, bedin- Roggen lo%rfl, Seifte 975—4 fl, Alles pr. 200 Pfd. oder 100 Kilogr. Hafer 4A—5 fl. pr. 120 Pfund oder 60 Kilogr. Sülfenfrüchte unverändert, doch auch weniger gefragt Auch Branntwein war etwas billiger zu haben. Neps und Rübhl dagegen etwas höher, Kleefanten (roter) bleibt Hoc im Preise. An unserem Effertenmarkt hat es sich mit den öfteren Pa­­pieren fett der vorigen Woche neuerdings sehr verschlechtert. Diesel­­ben gingen fast von Tag zu Tag eiter herunter und es hat beinahe den Anschein gewonnen, als sel in dem Ballen keine Grenze mehr vor­­handen, 5pCtg. Nationalanleihe hat sich von 54%, auf 5249— 14 zu­­rírdígestellt , Kreditartien von 142142—143 auf 187, Bankaktien vor 644 auf 595—558. Verhältnismäßig am m wenigsten sind hier bis fest Benetianische gefunden. Andere hier gangbare Spekulationspapiere haben si Dagegen behauptet oder selbst noch etwas höher gestellt und die biesige Flauheit bezieht sie nur auf die österreichischen. Ueber die Ursachen zu sprechen, ist unnöthig, da wir sie [chon öfter angegeben haben, doch darf nicht unerwähnt bleiben, daß sich hier das Gerücht verbreitet hat, die Hfterr. Negierung werde die nächstfäligen Koupons der Nationalanleihe nicht in Silber, sondern in Banknoten nach dem Tagesfurfe zahlen Lassen , was ebenfalls zu der neuen Blauheit bei­­trug. Der M­ediek­urs auf Wien ist hier gleichfalls sehr gefunden, tiefer, als man es sett langer Zeit kannte, auf 82—81%/4 %. Dage­­gen bleibt der hiesige Geldmarkt für günstig fituirt, Diskont 3­2; pCt. Die Londoner und Pariser Diskonterhöhungen sind ohne allen Einfluß auf denselben geblieben, fl, 50 fr, 1 nm mn Geschäftsbericht. * Meft, 6. Dezember, Witterung den ganzen Tag über reg­­nerisch, Wasserstand zunehmend. Getreidemark­t. Heute sind blos einige Feinere Posten Beizen an Konsumenten begeben worden. zen 81—834fog, á 5 fl.—5 In treidesorten fand Fein erwähnenswerther Verkehr statt.­­ Siffek, 2. Dezember. Detailgeschäft f. Im Allgemeinen hielt sich das G­e­treidegeschäft des hiesigen Marktes in der verfroffenen Woche auf dem früheren Standpunkte, und obwohl sich in Weizen und Mais einige Nachfrage tundgab , kam es dennoch wegen Zurückhaltung der Käufer vorderhand zu keinem unwesentlichen Abschluß. Seit mei­­nem lebten Berichte vom 25. v. M. sind ca. fl. 30 fr., 1500 den 1500 Mg, neuer Wit­­Mg, neue Halbfrucht a 3 fl, 80 fr. , 5000 Ms. schöner Prima-Mais & 2 fl, 90 Er, 7000 Mg, neuer Hafer & 1 fl, 72—80 fr. pr. Mb. begeben worden. übrigen Ge­­Das ee

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