Pester Lloyd, Januar 1862 (Jahrgang 9, nr. 1-25)

1862-01-15 / nr. 11

... Telegr. Deperche des Pelle Floyd. 22. Berlin, 14. Sänner. Landtagseröffnung durch den König. Die Thronrene erwähnt der Krö­­mungsfeier, des Badener Nitontse­>, 0­ 2 Todes des Prinzen­­:Albert, der glücklich beigelegten „Svent"- Frage, der Begegnung mit dem französischen Kaiser, — berührt die Bundesverfassungsre­­form, die Bemühungen wegen der deutschen Bundeswehrver­­fassung und bedauert den ungeschlichteten Verfassungsstreit Kur­­hessens. Preußen wende seinen Einfluß auf, zur Wiederherstel­­lung der 1831er Verfassung, unter Abänderung der den Bun­­desgefeßen widersprechenden Bestimmungen. Preußen und Oesterreich sind mit Dänemark in vertraul­aie Unterhandlungen behufs V­erständigung in Der Herzog­­thümerfrage getreten. Dabei spricht Die Ihronreve die lebhafte Genugthuung über das vollste Einverständnis sämmtlicher deut­­scher­ Bundesgenossen in Der. Serzogthümerfrage aus. Die Thronrede schliegt : „Ich kann niemals zulassen, daß die fortschreitende Entfaltung des inneren Staatslebens das Net der Krone, die Macht und Sicherheit Preußens gefährde. Die Lage Europa’s fordert ein trächtiges Zusammenwirken zich­­ten dem König und Bolfe. Ich zähle auf die patriotische Unterstüßung der Volksvertreter." .. Der anglo­samerikanische Friede gibt dem Organe Balmerston’s, der „Morn. Bolt“, Gelegenheit, Dem Premier, wer sich son seinen lebten Gicht, anfallen noch nicht erholt hat und mir mit Hilfe eines Krüdenstodes auftreten Fan, ein Loblied zu singen . Dagegen stand England gegen Rußland in Waffen, e s sind nun 20 Jahre, — beginnt sie, — daß er, entweder als Minister des Auswärtigen oder als Haupt der Regierung, die auswärtige Politik Englands rettet. Vielerlei Differenzpunkte waren in dieser langen Periode mit Amerika und kontinentalen Staaten aufgetaucht, und nicht ein einziges Mal hat sich Lord Palmerston in die traurige Nothb­endigkeit serfekt gesehen , der Krone zu einer ‚Kriegserklärung gegen irgend­einen der zivilisirten Staaten unse­­res Erdballs rathen zu müssen ; ja, es war, so lange er im Amte war, nicht einmal ein Krieg zwis d­en anderen befreundeten Mächten ausgebrochen, als Lord Aberdeen Farm ein Jahr lang Premier gewesen war, und noch war Lord Derby nicht 12 Monate lang in Dormningstreet hei­­misch, als der Krieg z­wischen­­ Frankreich und Oesterreich ausbrach). Lord Palmerston erbte von Lord Aberdeen die schwere Aufgabe, den Krimmkrieg ehrenvoll zum Abschlufse zu bringen, und von Lord Derby die nicht minder fehlgielige, den Frieden von Billafranca mit der Wiedergeburt und Unabhängigkeit Italiens in Einklang zu brin­­gen. Binnen Jahresfrist war der Friede mit Rußland gezeichnet, welches seitdem die europäische Politik mit seinem ehemaligen Druce vershont hat, und wie viel Italien dem Einflusse Englands ver­­dankt, bezeugt jeder seiner Staatsmänner. Bloser Zufall kann es doch nimmermehr gewesen sein, daß derselbe Mann, der bis auf die neueste Zeit als Feuerbrand verschrieen war, dem Frieden Englands und Europas bessere Dienste leistete , als der sanfte Aberdeen und der milde Malmesbury. Zufälle gleicher Art wiederholen sich kaum in gleicher Weise 30 Jahre lang. Ein guter Theil muß daher Bil­­­­iger Weise dem Beistande, der Einsicht, dem Taste, der Entschlos­­senheit und den politischen Tendenzen des Individuums gut geschrie­­ben werden, das die Politik Englands leitete und die politischen Verhältnisse der Übrigen Staaten wahrscheinlich genauer fennt, als i gend ein anderer Sterblicher. Mit einem minder erfahrenen sun w­en au­­en ui wahrscheint sich gt vor der Welt oder befände sich auf dem­ besten zu einem Kriege mit Amerifa, f zebran Be Nachdem die Kriegsgefahr verschwunden, heißt es jekt, daß Die beiden Söhne des Herzogs von Orleans im Ge­neralstabe Mac Elellanvs verbleiben werden. Yu spricht man von einem Briefe des Grafen von Paris, worin er er= ‚Haart, daß er den Ueberlieferungen seiner Familie folge, in­ dem er die Seite des vor­­stelle. — Die englischen Blätter bringen ung­iebt Die­ben, auf die versuchen es nachstehend, Inhalte vertraut zu machen. Das erste ist ein Bund anerkennen würden, hätten. Doch hält Seward Brief Seward belobt in diesem wie er Lord Palmerston unummwunden erklärt habe, daß der Auf­­stand der abgefallenen amerikanischen Staaten seine Lebenskraft aus der Hoffnung ziehe. Sei diese Hoffnung erloschen,, so werde er mit dem Aufstande in einem Vierteljahre zu Ende sein. In der­­selben Note sob­t Seward von der Verhaftung Stichel­ s und Ma­­son’s als von einem unsorhergesehenen Vorfalle, über den sich beide Regierungen wo­möglich und dem Gesandten Adams seien keine Erklärungen gegeben wor­­den, da man es für zweckmäßig erachtet habe, sich zuerst darü­ber zu vergewisfern , wie die Kritische für paffend, des Staatssekretärs , er ward.an Herrn Adams vom 30. November 1861. Schreiben von amerikanischen Ge­sandten In London wegen der Art und Weise, in welcher er dem­ Lord - Mayors - Diner ausgesprochen habe, daß England und Er erwähnt ferner, Frankreich den fünlichen zu benehmen auffafse, zu erklären, daß Kapitän TBI­fes ohne Instruktionen gehandelt habe, und dend mithin der Vorfall die Verlegenheiten nicht mit sich bringe, welche er fanft hatte her­­beiführen können. Er spricht fehlteptisch die Hoffnung aus, die bri­­tische Negierung erde den Gegenstand in freundlicher Stimmung in Erwägung ziehen; von Seiten der Unionsregierung könne sie auf gleiche Gesinnung rechnen. Es folgt ein Brief Earl Ruffells an Lord Lyons vom 30. November, in welchem es heißt : Es stellt sich mithin heraus, daß gewisse Personen mit­ge­­malt auf einem britischen Schiffe, einem auf einer gefegmäßigen und harmlosen Reise begriffenen Schiffe fortgeschleppt worden sind, und es ist dies eine Gewaltthat, welche eine Beschimpfung der bri­­tischen Flagge und eine Verlegung des Belferrechtes bildet. Ihrer Majestät Regierung will gern glauben, daß der Schritt ohne Er­­mächtigung gethhan worden und aus einen Mißverständniß hervor­­gegangen ist, da Die Negierung der Vereinigten Staaten sehr unwohl wissen muß, daß die britische Regierung eine solche Verlegung ihrer Nationalehre nicht ohne die gebührende Genugthuung hingehen haffen wird. Auch will die britische Regierung nicht gern glauben, daß die Vereinigten Staaten die Erörterung einer so gemwichtigen Trage mit­­ Vorbedacht unwithiger Weise gewaltsam hervorrufen wollten. Ihrer Majestät Negierung vertraut darauf, daß Die Mer­sterung der Vereinigten Staaten aus freien Städen die Genug­­thuung gewähren wird, melde allein die britische Negierung zu­­friedenstellen kann, nämlich, Daß sie die vier Gefangenen freiläßt und dem Lord Lyons übergibt, damit sie Wieder unter britischem Schuße stehen, und daß sie sich in passender Weise wegen der be­­gangenen Gewaltthat entschuldigt. Sollte Herr Seward selbst sich nicht dazu erbieten, so werden Sie ihm diese V­orschläge machen.“ Das dritte Schriftstüd­kt die Antwort Sewards an Jorb Lyong, der ihm eine Abschrift der Depesche Earl Runes hinterlassen hatte. Der amerikanische Staats­­sekretär schreibt : „Die britische Negierung hatte ganz Recht, indem sie, was zu erklären jegt meine Pflicht tst, vermuthete, daß nämlich Kapitän MWilfes nach seinen eigenen D­orstellungen und seiner Dienstpflicht handelte, ohne daß die Regierung ihm irgend­welche Anweisungen oder Instruktionen ertheilt, oder die Sache auch nur vorher geahnt hätte. Weder ihn, noch irgend einem anderen Gee-Offizier waren Werfungen gegeben worden, die vier Personen oder eine derselben, sei es an Bord des , Trent," oder irgend eines anderen Schiffes, oder irgend eines neutralen Schiffes, dort oder anderwä­rts zu verhaften.“ Nach einer sehr ausführlichen Diskussion der Frage fährt Seward fort : Ich hoffe nun, durch eine sehr einfache und natürliche Dar­­legung der Scharfachen und eine Analyse der auf sie anwendbaren Gefäße, zur Befriedigung der britischen Regierung dargethan zu haben, daß unsere Negierung bei dem BVB erfallen, auf welchen unsere Aufmerksamkeit gelenkt worden ist. Fein absichtliches Unrecht hat be­­gehen wollen, noch begangen oder gutgeheißen hat, das­­ Ereignis vielmehr einfach ein Beziehen war, welches darin bestand,, Daß der Seeoffizier, obgleich von seinem schlechten Motive geleitet, von einer Regel abwich, die nur unsicher festgestellt ist, und welche vermuthlich die verschiedenen betheiligten Personen nur unvollsommen verstanden oder gar nicht kannten. Die britische Regierung hat das Recht, für­ dieses­­ Versehen dieselbe Genugthuung zu erwarten, welche wir als unabhängiger Staat in einem ähnlichen Falle von Großbritannien oder irgend einer anderen befreundeten Macht erwarten würden. Ich bin mir nicht unbewußt, daß ich bei der Prüfung dieser Frage in eine Argumentation gerathen bin, durch welche ich für England gegen mein Vaterland Partei zu ergreifen fehlen. Allein das macht mir durchaus seinen Kummer. Ich war Faum auf diese Argumentation verfallen, als ich entdecke, daß ich in Wahrheit nicht ein ausschließlich britisches Interesse vertheidigte und wahrte, sondern einen altehbrwürdigen und von uns hochgehaltenen a­meri­kanischen Grundfans, und zwar nicht mich auf britische Autoritäten flößend, sondern auf Grundfäße, welche einen großen Theil der besonderen Politik ausmachen, durch welche die Vereinig­­ten Staaten die Hilfsmittel eines Testlandes entfaltet und, indem sie auf solche Weise eine bedeutende Seemacht wurden, sich die Ach­­tung und das Vertrauen mancher Nationen erworben haben. Wenn i­­­iesen Fall zu Gunsten meiner eigenen Regierung entschiede, so würde ich ihren theuersten Grundfäsen untreu werden und Ihre echte Politif umstürzen und verlassen. Ein solches Opfer kann das Land nicht bringen. Halte ich hingegen an jener Politif und an Ihren Grundfagen fest, so muß Ich den Fall selbst aufgeben. Man wird daher gehen, daß unsere Negierung die Gerechtigkeit des erhobenen Anspruches nicht in Abrede stellen konnte. Man verlangt von uns, daß wir der britischen Nation eben das thun sollen , was wir stets von allen Nationen für uns verlangt haben, Indem ich zu meiner Entfehltefung gelangte, vergaß ich nicht, daß, falls die Sicherheit Der Union die Festhaltung der Gefangenen erheirschen sollte, es das Recht und die Pflicht der Re­gierung sein würde, sie in Haft zu halten. Die wirksame Art aber, in welcher der gegenwärtige Aufstand zurückge­wiesen worden ist, und sein im Abnehmen begriffener Umfang und die, wie ich mir bei lei­­denschaftsloser Erwägung sagte, ziemlich große Unbedeutendheit der Gefangenen hielten mich davon ab, zu einem solchen Vertheidigungs­­grunde meine Zuflucht zu nehmen. Auch weiß ich recht gut, dag amerikanische Bürger in Eeinem Falle und zu seinem 3wede unwi­­thiger Weise dem Gewahrsam eines fremden Staates übergeben werden dürfen. Sedo würden nur die Gefangenen selbst oder Die, welche sich für sie interessiren, auf diesen Grund hin eine Streit­­frage anregen können. Unser Ruf als gerechtes und hochherztiges Bolt würde leiden, wenn wir uns von dem Gesete der Vergeltung so wett beeinflussen ließen, daß mir längst zu Grabe getragene Bei­­legungen gegen unser Eonsequentes Verhalten als Nation und gegen das Gewissen der Nation wieder ans Tageslicht zögen. Alle derar­­tigen Gedanken bei Seite raffend, ziehe ich es vor, meine Befriedi­­gung darüber auszudrücken, daß dur das in dem gegenwärtigen Halle getroffene Abkommen, welches nach eingestandenen amerifant­­fen Prinzipien, die jedoch hoffentlich für beide betreffende Natio­­nen befriedigend sein werden, erfolgte, eine F­rage endgül­­tig und ritig erledigt­worden ist, welche bisher nicht nur alle Formen der friedlichen Erörterung, sondern al die Entscheidung durc den Krieg selbst erschöpfte, die beide Länder ein­­ander fett länger als einem halben Jahrhundert entfremdete und alle anderen Nationen mit Furcht und Besorgniß erfüllte. Die vier fraglichen Personen befinden sich gegenwärtig im Fort Warren im Staate Massachusetts im militärischer Haft. Sie werden mit Freu­­den in Freiheit gefegt werden, Eure Herrlichkeit wird die Gemo­­genheit haben, Ort und Zeit zu bestimmen, um­ sie entgegen­­zunehmen.” Darauf antwortete Lord­­ yons am 21., daß er sich über den rebterwähnten Bunff persönlich mit Mr. Seward verständigen werde. Der Weg zur Lösung war eine Reihe von Auflagen überschrieben, die der „Wort” vor wenigen Tagen über Die ungarische Frage veröffentlicht hat, und zwar warb Dabei der Dualis­­mus, wie ihn die 1848er Gesehe festgestellt , als Aus­­gangspunkt erklärt, — sol eine Vereinbarung erfolgen, so müsse für Ungarn der historische Rechtsboten, für die Länder jenfeít der Leitha das Oktoberdiplom und die Lebenserfas­­sung festgehalten werden. — Heute bespricht nun verfehlte Staatsmann die Borbedingungen zur tdfung und bemerkt dabei im Wesentlichen : Die erste und unerläßlichste Borbedingung it die augenbild­­liche und radikale Hebung des In den­ obersten Organe der Regie­­rung, dem Mini­sterrathe, bestehenden prinzipischen Zivie­­lgaltes. Kein wahrhaft konstitutioneller oder auch nur konstitutio­­nell sein wollender Staat hat der Geschichte, unseres Wissens nach, je das Schauspiel geboten , daß die Hauptträger der Negierung auf verschiedener, a geradezu entgegeng­efester Basis stehend, in dem erbittertsten Kampfe bemüht sind, sich wechselseitig zu läh­­men. Können die Anschauungen über die Durchfüh­rung eines Brinzives unter den Gliedern eines und desselben Kabinetes auch noch­ sd verschieden sein, das Grundprinzip selbst muß von allen Gliedern des S Kabinetes unbedingt anerkannt werden. Das dies in dem gegenwärtigen Ministerium des Reiches nicht der Fall sei, bedarf eben­so wenig eines näheren Beinwelfes wie die un­­­antastbare Wahrheit, daß dies ohne Gefährdung der Gesammtheit von Krone und Bölfern nicht länger so bleiben kann. Es ist nicht unsere Aufgabe, die Rechtsanschauungen des einen oder des anderen Theiles des Kabinetes zu vertreten; unleugbar fest steht aber, daß auch der neue ungarische Hofkanzler, Herr Graf Forgach, auf einer diametral entgegengerechten Rechtsgrundlage zu stehen scheint gegen­­über jener des Staatsministers Schmerling. Kann Graf Forgach der Rechtsgrundlage des Herrn v. Schmerling seinem politischen Glaubensbekenntniß nach nicht beitreten, fo ft es heilige Pflicht, dies offen im Nam­e des Kabinetts zur Geltung und im Falle der Moth vor der Krone selbst zur Entscheidung zu bringen. Kann " Staatsminister 9. Schmerling die vom Hofkanzler Forgád geltend gemachte Rechtsbasis nicht acceptiren, so gebietet es seine Pflicht eben­so unerläßlich, der Krone die Frage anheimzustellen. Auf irgend­eine Weife, sei­ es dur den Nachritt einer der beiden Trä­­ger der zwei entgegengefegten Prinzipien oder durch eine gründ­ Üde Verständigung unter ihnen, muß sofort Einheit in den Willen der Regierung gebracht werden. Oesterreich kann die Gefahr periodisch wiederkehrender Ministerfrisen, die Gefahr endlosen Experimentirens nicht länger ertragen ; die ungeräumt herzustellende Einheit im Regierungs­­se­ni­s ist also die erste Lebensbedingung für Staat und Kraffte. Ist die Einheit im Kabinett endlich zur Wahrheit geworden, so ist eine eben­so unerläßliche V­orbedingung Die feierliche D­est­avoutrung der im Drange der Verhältnisse in jüngster Zeit aufgestellten verhängnißvollen Theorie der verwirften Ver­­fassung und der auf Eroberung basirten Rechtsgrundlage. Mit Aufstellung dieses Rechtsprinzipes ist jede friedliche Vermittlung un­­möglich gemacht, und es kan­n demselben nie etwas anderes als die absolute Gewalt folgen. Nie wird man ein Bolt dazu bringen können, daß es die Berwirtung seiner politischen Rechte frei­­willig anerkenne, und wäre einer Negierung kein anderer Rechtsboden mehr geblieben als jener der Eroberung, dann darf der­­selbe am allerwenigsten von ihr selbst als alleinige Basis anerkannt und offen zur Geltung gebracht werden. Es ist dies eine zweischnei­­dige Waffe, doppelt gefährlich in dem Staate Oesterreich, dreifach gefährlich unter der gegenwärtigen politischen Konstelation Euro­­pas. Nie wird die allerhöchste Dynastie Habsburg’s , dessen sind wir voll­ommen gewiß, im entscheidenden Momente ihr durch viele Jahrhunderte erstarktes legitimes Recht auf die Länder der Krone des heiligen Stephan freiwillig aufgeben, für das sehr pre­­käre Recht des Eroberers. Nie wird Kaiser Franz Joseph die 15 Millionen der Völker jenseits der Leitha in so feierlicher Weise ihrer Unterthanentreue freiwillig entbinden.... Diese Theorie muß d­abei von der Regierung feierlich Desasouiit und die Krone auf den Bor­den des Legitimen Rechts zurückgestellt werden. Die dritte und beinahe wichtigste Vorbedingung ist die nicht blos „prodisorische”, sondern definitive Wiederherstellung der jenseits der Reitha­tter erschütterten Soupderatietät der Krone und der normalen, der Krone allein zustehenden Evefativge­walt in allen Ländern oder Ländertheilen, wo die Negie­­rungsmaschine zum großen Theil in­­ Stillstand gerat­en oder nur durch außerordentliche Maßnahmen einigermaßen im Gange erhalten wird. Den Gefeben, welche von der Krone und den hiezu kompetenten konstitutionellen BVBertretungskörpern nicht wirklich aufgehoben und durch andere erregt worden sind, mit unter allen Verhältnisssen volle Geltung ver­­schafft­ werden, und müsen hiefür die Organe der öffentlichen Verwaltung, mögen dieselben autonom oder nicht autonom sein, verant­­wortlich gemacht werden. Dies ist, wir leugnen es nicht, die alle r­­fhmnter t­at­e, und doch die allernotkhwendigste Vorbedingung, denn durch sie müssen die Bande gesprengt werden, mit welchen die Lebens­­adern des Staates unterbunden sind. Hier gilt es darum an ni­cht mit Halben Maßregeln vorzugehen, hier muß man sich sollfom­­men bar deffen bewußt sein, was man eigentlich will ; und mit rück­­halts- aber auch rücksichtsloser Energie muß das, was vom Seile 068 Staates verlangt wird, zur Geltung gebracht werden. Dieser Theil unseres Vorsschlages, weil er eben der sehwierigste ist, wird, heffen sind wir überzeugt, von allen Seiten und Parteien, wenn auch in vollkommen entgegengefeßter Richtung, die heftigsten Angriffe er­leiden, doch um so besser, im Kampfe Hären sich die Meinungen. Die unerläßlichste Barbedingung ist, nie gesagt, die Wiedereinrich­­tung der in’s Stoden gerathenen V­erwaltungsmaschine. Es war oben vom Konflikt die Rede, der zwischen dem sich für die Liberale Sache auf „Trent“- Affaire bezüglichen Lord von Lefer mit Yffenftüde in einem friedlichen Sinne £yons habe nichts über die Angelegenheit. es Regierung die Sache ; E wir ihrem wesentlichen sich bei­gefagt, Herrn Horgádh und den anderen Ministern besteht; der Wie­­ner Korrespondent des „Sp. Tan.” Hefert heute einen neuen Beitrag, indem er schreibt : Es scheint,daß der Kampf der königlichen ungarischenva­­kanzlei mit dem Herrn Ritter von Schmerling und dem­ übrigen Mi­­nistern kein Ende erreichen kann.Zwischen dem HerkantaUsz­­nister und der Hofkanzlei tauchen sehr oft Meinungsverschiedenheiten wegen der Gebühren der Komitatsleiter und anderer beim Proviso­­rium verwendeter Individuen auf.Wenn ich g»ut unterrichtet,wurde, so sind die Unterhandlungen mit dem am Gebührensystem festhalten­­den Finanzministeriu­m ndchs immer zu keinem Ende gelangt.Hin­­sichtlich der serbisch-ungarischen Frage aber kann das königlich unga­­rische Regierungsdikasterium mit Sr.Exzellenzpenk Herrthnister Schmerling nicht in Allem übereinstimmen.Ic­hickte die Behaup­­tung aussprechen,daß die Hofkanzlei die Thatsache nicht wegleugnen lasse, daß Har und alle Zweige der serbisch-ungarischen Frage, wie Angelegenheit des Kongresses und der Metropolitenwahl, eben­so deutlich zum Wirkungskreis des Surtspiktion. Diese Die „Preffe” bespricht und Das z. B. die obersten königlich ungari­­schen Regierungsdifisteriums gehört, wie die Angelegenheiten irgend einer anderen ungarischen Kontroverse wird wahrscheinlich nur nach der Nachkehr Sr. Majestät ausgeglichen werden, in ihrem Leitartikel Die Demons­stration in Verona und bemerkt dazu unter Anderem : „Denn der Kaiser von O­sterreich es sagt, „„daß und noch schwerere Kämpfe bevorstehen,, inhaltsreiche Worte, wie daß Heer sich bereit halten miüsse, sie mit Gott zu bestehen““, so sind Dies Schwerwiegende, ein Neujahrsgruß zur Antwort auf einen anderen Neujahrsgruß Flingend.“ en Zur Banffrage begegnen wir im „Magg. Drs." einem Artikel, der, wenn wir nicht seien, der Feder eines unserer ersten nationalökonomischen Kapazitäten zu verdanken ist. Nach wenigen einleitenden Wor­­ten, welche Zitaten der ministeriellen Budgetvorlage gewidmet sind, heißt es in demselben : „Obgleich wir es glauben, was die Regierung von festen Borfab hege. Die Baluta Herzustellen, so sind wir Dennoch ent­­schieden der Ansicht,­ daß die Baluta nicht dauernd hergestellt und gegen die Wiederkehr späterer Erschütterungen gesichert werden fan, ehe die inneren Angelegenheiten der Monarchie definitiv geregelt, das Gleichgewicht im Staatshaushalt herge­­stellt, die Finanzfrage diesseits und jenseits der Leitha auf konstitutionelle Grundlage basirt, nicht aber auf Die Bank­ot­tenpreise angewiesen, ehe endlich das Privilegium der Noten­­emission dezentralisirt sein wird, damit dadurch die Möglichkeit gänzlich ausgeschlossen werde, die Kraft einer Zentralbank zur Dienerin der Staatsregierung zu machen und die Kalamität der Balutafbwankungen wieder­ hervorzurufen. Der wahrhaf­­ten Bestimmung der Kreditinstitute gemäß ist es nothwendig, daß an den verschiedenen Handels- und Verkehrshauptorten der Monarchie Landesbanken bestehen, welche die Beför­­derer und Vermittler der Belebung des Kredites und dadurch des Aufplühens der Nationalökonomie sein können. Die Wahrheit dieser Behauptung wird durch That­­fachen,, der nicht zu leugnende Thatfachen erwiesen. Der Zustand der Bank ist an in dem Hale Fein schlim­­mer, wenn all ihr Hauptschuldner, der Staat, seine übernommenen Verpflichtungen nicht in ganzer Ausdehnung er­­füllen kann und das Agio von 40 pe&t. ist selbst dann wo nicht motiviert. Wenn die Bank heute liquidiiren w­ürde, so wäre sie im Stande, den Belegern der Noten mehr zu zahlen, als diese Noten gegenwärtig auf dem Weltmarkt werth sind. Was ist als der Grund, Dag das Agio so hoch steht und im Fall eines ausbrechenden Krieges noch höher steigen würde? Aufrichtig gestanden, nichts anderes als die Zurcht, daß Der Staat, wenn er wieder in die Nothunwendigkeit käme, sich auf außerordentlichen Wegen Geld zu verschafen, genöthigt wäre, bei der im Besik der Banknotenpresse befindlichen Nationalbank Zuflucht zu suchen. Es ist ein in der Finanzwissenschaft längst anerkanntes Prinzip, daß das Geld für alle jene Ausgaben, welche durch die Steuern nicht gehesft werden künnen, auf eine oder die andere Weise mit Belastung der fünfzigen Generatio­­nen herbeigeschafft werden darf. Dies ist die Natur aller Anleihen. Durch das in Borschlag gebrachte Auskunftsmittel würde aber nicht nur unsere Nachkommenschaft mit den Zinsen der mit der Bank abzuschliegenden Anleihe belastet werden, son­­dern es würde auch der mächtigste Faktor des Privatkredites und der leichten Geldzirkulation durch die Verlängerung des Privilegiums der ausschließlichen Notenemission wieder auf Jahrzehnte einem Institut verkauft werden, welches durch den Staat in seinem Kredit erschüttert wurde. u Wenn wir in Betracht ziehen, welche großartigen Ein­­fluß in anderen wohlgeordneten Staaten die freie Entwickklung der Kreditinstitute auf die Industrie, auf den Handel und im Allgemeinen auf die Zunahme des öffentlichen Wohlstandes aus­­übt, so müssen wir gestehen, daß jene momentane Abhilfe, welche die Bank dem Staat für die Verlängerung des Privi­­legiums bieten kann , sehr theuer erfauft wäre. Wenn wir eine Vergleichung anstellen dürfen, so würde dieses Verfahren in großem Maße jenem in der heiligen Schrift erwähnten Han­­del um ein Liniengericht gleichen. Wenn wir aber bewenfen, daß die definitive Entscheidung der Trage der Privilegiumsser­ Sipung Ungarische Akademie, der befletriffischen und philo­­­l­ogischen Klasse vom 13. Jänner. Herr Pompery hielt seinen Antrittsvortrag, in wel­­cm er das Tustspiel besprach. Wohl weiß er, daß das Lustspiel sein Drama und seine Tragödie sei, wo der Konflikt der Lei­denschaften, der start ausgeprägten Charaktere und "Die moralische Sühne dargestellt werden sollen, er beurtheilt deshalb auch das Lustspiel nicht von jenem erhabenen Standpunkte aus, wo, wie bei Shakespeare, auch die moralische Unentschiedenheit, die Schwäche, die ungezügelte Leidenschaft büßen. Aber dennoch fordert er, daß das Luftspiel nicht blos der Zerstreuung, der Unterhaltung diene, sondern eben­so gut wie das Drama oder die Tragödie, höhere 3wede verfolge, zur Veredelung des Herz­­ens, zur Täuterung des Deschmaches beitrage. Damit nun das Lustspiel Dieser Aufgabe entspreche, ist es vor Allem noth­wen­­dig, daß es Charaktere schildere. Es darf nicht dasselbe Indi­­viduum bald moralisch gut, bald sehlecht sein, das heißt gar seinen Charakter haben. Die Poesie soll das Leben vershh­­wern, veredeln, idealisiren, wenn also die moralische Verderbt­­heit, die Sc­hlechtigkeit, das Laster im gewöhnlichen Leben auch wirklich so groß und so häufig wäre, wie es in unseren Lust­­spielen dargestellt wird, so dürfte dennoch der Dichter Diese Wirklichkeit nicht auf die Bühne bringen. Die Kritik kann also das Verfahren unserer Luftspielrichter nicht billigen , die ohne Scheu das Laster vorführen, und dadurch die Moralität untergraben und den Geschmach des Publikums verderben. Das Luftspiel übt unstreitig einen bedeutenden Einfluß auf das Leben aus und namentlich auf diejenigen, die ihr Betragen nicht nach gewissen theoretischen Spekulationen und wissenschaftlichen Prin­­zipien einrichten. Und diese bilden die große Mehrzahl in der Gesellschaft. Der Leichtsinn unserer Lustspieldichter , womit sie auf der Bühne die Tugend dem Laster opfern, damit der Thea­­tereffekt desto größer sei, das Lachen des Publikums desto lau­­ter sich äußere, — Kann also nicht gebilligt werden. — Herr Pompery zergliederte­ nun einige unserer Lustspiele, um die darin herrschende moralische Gehaltlosigkeit nachzumessen. Schließlich machte er die Lustspieldichter noch auf einige geringere, sozusan­gen tecnische Gebrechen aufmerksam. Dahin rechnet er beson­­ders die Monologe, das „Bei-Geite-Sprechen”, das ungebühr­­t­e Sichbreitmachen der Zofen und impertinenten Bedienten oder blöden Bauern, die Zweideutigkeiten und schlechten Wibe. Hierauf hielt Herr Dr. J­oseph Bud­enz als neu­ gewähltes korrespundirendes Mitglied seinen Antrittsvortrag. Herr Budenz, von Geburt ein Heffe, hat sich aus bloßer Burz­liebe für die ungarische Philologie vor einigen Jahren in unse­­rem Lande angesie­delt, und arbeitet seitdem mit unermüdetem Eifer auf dem Felde der vergleichenden Sprachforschung, ist sowohl im Gebiete der indogermanischen als auch in­­ demje­­nigen der altaisschen Sprachen bewandert, wie es seine im "Ma­­gyar nyelvészet" erschienenen Arbeiten beweisen. Sein Antritts­­vortrag hat einen Höchst günstigen Eindruf gemacht ; es kann­­ten und bewunderten bereits viele seine tiefe Kenntnis der ungarischen Sprache, aber einen so Eorierten, Durch und Durch gediegenen Vortrag haben doch Wenige erwartet. Herr Bu­­denz beleuchtete im­ Allgemeinen den gegenwärtigen Stand der ungarischsaltaischen Sprachenforschung, wies dann nach, Das die ungarische Sprache in der Mitte zwischen den finnischen und türkischen Sprachen stehe, sich in grammatikalischer und syntakti­­scher Beziehung mehr den türkischen Sprachen nähere, wäh­­rend sie in anderer Beziehung den finnischen Sprachen näher zu stehen scheine. Dann wies er nach, daß es jecht vor Allem nothwendig sei, die Gesebe der Lautu­mwandlungen in den ver­­schiedenen altaifchen Sprachen zu findiren, die Lautlehre (hang­­tan) zu begründen. Erst nach Feststellung­­­ieser Lautlehre wird Das vergleichende Studium der altaischen Sprachen mit sicherem Erfolge fortgefekt und nach und nach eine allgemeine ver­gleichende Grammatik der altaischen Sprachen künsternrt werden können, worauf dann ein vergleichendes Wörterbuch den vor­­läufigen Schluß der magyarisch-altaischen Sprachenwiss­enschaft bilden konnte. Dies wäre die spezielle Aufgabe der ungari­­schen Philologie, und Herr Budenz will nach Kräften an der Lösung dieser Aufgabe mitarbeiten. Hierauf gestaltete sich Die Sibung zu einer gemeinschaft­lichen. Ser Dr. Ioseyhb Szabó übergab ein versie­­geltes Fläschchen, in welchem sie mit Gold, Silber und Kupfer überzogene Rohselde befindet, und welches Herr Ezimeg zu dem Innnere einsendete, damit es die Akademie der technologi­­schen Abtheilung des Nationalmuseums zustellen laffe, um sich dadurchy die Priorität der von ihm gemachten Erfindung zu sichern. Herr Egimeg wird nachträglich auch eine Darstellung des neuen Verfahrens einsenden. Schließlich, las Herr Franz v. Kubinyi einen Antrag vor, in welchem sie von dem Direktorium für den Bau des Akademiepalastes ernannte Kommission aufgefordert wird, eine billige Rücksicht auf die einheimischen Künstler zu nehmen, und da auch Herr Ballagi in dieser Angelegenheit interpellerte, ergriff der „Herr Präsident Graf Emil Deffemwffy die­ Ge­­legenheit, um einige unrichtige Ansichten , die sich bei Ventili­­rung der Frage findgegeben, zu berichtigen und überhaupt die ganze Angelegenheit aufzuklären. . Der Graf wies darauf hin, daß das Direktorium die finanziellen oder materiellen Angele­­genheiten der Akademie leitet, und daß ihm somit auch Die Beschlußnahme und Entscheidung in Bezug auf den zu erbauen­­den Palast gebühre. Die patriotischen Spender zu Gunsten der Akademie haben sämmtlich ihre Beiträge dem Direktorium zur Verfügung gestellt. Die Akademie wünschte einen Einfluß zu nehmen, und Dieser wurde derselben auch zugestanden, indem die Wünsche des betreffenden Komites bezüglich der Einteilung des Baus ihre Berücksichtigung fanden. Hinsichtlich des Style jedoch entschied die Baukommission nach ihrem eigenen Ermefsen und abweichend von den Ansichten der Majorität des Neuner­­ausschusses. Sie dur­fte dies umso eher thun, da sie in dieser Frage sollsommen kompetent war, und dem Ausspruche des genannten Ausschusses nur ein gutachtlicher, aber keineswegs ein entscheidender Charakter zuerkannt werden darf. Ferner beschloß Die Baukommission aus finanziellen Nachsichten die­dee des anfänglich projektirten Miethhau­ses aufzugeben, und insofern konnte feiner der ein­­gereichten Pläne ausgeführt werden. Indem jedoch die Kom­­mission den von­ Stüler in Anwendung gebraten Gryl und überhaupt seine Idee billigte und annahm, so brauchte sein neues Programm ausgearbeitet zu werden, sondern sie forderte bles Herrn Stüler auf, einen Plan in der nun bestimmten Weise auszuarbeiten. Bei den Modifizirungen des Planes wer­­den gleichfalls die Wünsche der Akademie berücksichtigt werden. Aber auch die hiesigen Architekten sollen keine Zurückfegung er­­fahren, indem sowohl die Bauleitung als auch die mit der Zeit etwa nöthig werdende dekorative Ausschmühung des Gebäudes bhiefigen Unternehmern übertragen werden sollen. Die vorzus­nehmenden Modifizirungen des Bauplanes sollen gleichfalls Sachverständigen mitgetheilt werden. Der Graf schloß seine Aufklärungen damit, daß sich das Direktorium bewußt sei, in Allen nach den Prinzipien des Rechtes und der Billigkeit vor­­gegangen zu sein, und daß es sich demnach der Hoffnung hin­­gebe, die patriotische Theilnahme der Nation werde nach wie vor dem Institute erhalten bleiben.­­ Oberst Deideri hat das eiserne Haus, welches Garibaldi aus England übersandt wurde, selbst aufgerichtet. Es ist ein kleines Wunder : Alles Yaßt sich zusammenfügen und auseinandernehmen Es enthält nicht weniger als jede Zimmer. * Man schreibt der „Opinion Nationale” aus Turin : „Einer meiner Freunde, welcher von Caprera zurückkommt, bringt mir son dort interessante Einzelheiten über Garibaldi mit. Er fand ihn mit dem Pflanzen von Feigenbäumen beschäftigt. „Ich muß mich eslen, sagte er, denn der Frühling rückt heran.” Dieser bestän­­dige Gedanke an das Frühjahr findet sich fast bei jedem seiner Worte wieder. Oft fleht er auf einem der höchsten Felsen der Insel, versunken im Anfchauen der unermeßlichen lebendigen Karte, die sich zu feinen Süßen ausbreitet, und gleichsam die Stelle suchend, wo er seinen Fuß an’s Land lesen soll. Die Kolonie von Caprera hat sich in den rechten Tagen ein wenig vermehrt, Herr und Madame Deidert, die alten Freunde Garibaldi’s, sind zurücgekührt. Der General be­­findet sie inmitten seiner Kinder, Micciotti ist von London gekom­­men um sich nicht mehr von seinem Vater zu trennen und Terefita bringt mit ihrem Mann den Winter auf Caprera zu. Terefita hat ihr Klavier auf der Susel; sie ist eine gute Musikerin, Garibaldi Man hat es in den Schatten gestellt, denn sein Eisenblechdac­h würde es unter den Strahlen der glühenden Sonfte Caprera’s unbeiwohn­­bar machen. Es it übrigens die Rede davon es mit einem Stroß­­dach zu beheden. Augen blieb­t man mit der Vollendung eines Heinen aus unbehauenen Steinen gebauten Laufes beschäftigt, wel­­ches sich an das, wirklich ungenügende Hauptgebäude anschließt. Gari­­baldi hat die nöthigen Steine fast alle selbst gebrochen und aufein­­­andergefügt. Ein Fürth­er Sturm hat beinahe sämmtliche Fenster­­scheiben zerbrochen ; man hat hat ihm sehl zur Folge haben, ist sie mit Papierstreifen ausgebessert, was gerade nicht fürstlich aussteht. Fortwährend Eoummen Kiften voll Borräthe und Geschenke an. Die Borräthe sind am willkommensten, denn die 3000 Frs. Rente, welche Garibaldi hat, würden zur Ernäh­­rung fo­sterer Personen nicht hinreichen. Es muss er aus Amerika empfing, hat er den besten Empfang be­­so erfreut er sich einer vollkommenen Gesund­­Ruhe und ver­­trauen die Zukunft fondirt.” * Aus Stuttgart wird der „N. Münch. tg.“ geschrieben Prügeleien und Ge­waltthätigfetten zahlreichen Nieder­­lassung englischer Familien mit aller Freundlichkeit begegnet wurde. Vor einigen Tagen drang ein englischer Midsh­ipman,, Sohn einer in Stuttgart lebenden Familie, auf einem der, den gebildeten Stän­­den gegen Karten zur Benüsung überlassenen, Seen in den Füntg­­chen Gartenanlagen ein, ohne eine Eintrittskarte geholt zu haben, hi­antzte alle dort mit Karten versehenen Schlittschuhläufer, und wenn sie es sich nicht gefallen ließen, übte er an ihnen seine Borer­­fünfte, wobei andere seiner Landsleute ihm beistanden. Als er von einem der in Königlicher Livree aufgestellten Anlagen-Portiere an ge­­feiner Karte gefragt wurde,­­antwwortete er mit Brutalitäten. Indem er denselben seine Verhaftung und Transportirung nach Folge, von wo ihn aber die Verwendung der ihm jedoch tüchtig den Tert Tas, sind durchhschnittlich täglich 15 Personen auf Caprera zu speisen. Garibaldi fehlet Nie­­mand fort; seine Gastfreundschaft ist unerschöpflt. Dame bett, iít heiter und glückich wie ein Mann, halten der mit Eine englische prächtig gefticte Feldstühle übersandt. „Das ist mir ein sonderbares Geschenk für einen Mann, sagt er, der die Stunde erwartet seinen Marsch anzutreten.” Einer Kiste voll Rez solver, die reitet, Garibaldi hat beständig seine zwei Pferde auf Caprera ; er gedenkt sie mit einzuschiffen, wenn die Stunde schlagen wird. Was seinen Zustand betrifft. : Schon seit einiger Zeit herrscht unter den hiesigen Bewohnern gro­­bes Mißvergnügen über beharrliche Büchereien, die durch junge Eng­­länder von 12 bis 18 Jahren verübt werden, und meist, sowie dem­­selben entgegengetreten wird, die um so mehr erbittern, als der in den legten Jahren hier und in Cannstatt vorgekommenen ins Gesicht borte. Dies hatte Schlafwache zur des englischen Gesandten, wieder befreite. Nichts besto­­weniger wurde andern Tags von Engländern auf demselben der Krof­e gehörigen See das nämliche Manöver wiederholt, was aber­­der Angeheidigen ei­­nst allen Engländern mit Ausnahme der der Gesandt­­schaft Angehörigen das Betreten der Anlagen untersagt.­­ In Wien wurde dieser Tage eine ganze Zigeunerbande We­gen Diebstahls zu zwei Jahren Kerker verurtheilt. Als ihnen das Urtheil in ungarischer Sprache vorgelesen wurde, gab es eine gräul­­iche Szene. Die Weiber stürzten zu Boden, mälzten sich herum, tiffen sich die leider vom Leibe, zerrauften sich die Haare, schimpften, fluchten, baten, Alles durcheinander und auch die Männer, meinten laut auf und risfen­ sich die Kleider herab. E8_war ein fürchterli­­ches Lärmen, das selbst fur­ die energischeften Drohungen der Po­­lizeimannschaft nicht gedämpft werden konnte. Eines der verurtheil­­ten Weiber mußte sogleich Ins Spital geschafft werden. Er­­­­ , wie ein Spielzeug, digte, und mit Sert nach militärischer Wegtransportirung der­en ist zwar sein großer Musikfreund, obgleich­ er eine­ sehr sanfte Stimme hat, aber man muß ihn sehen, wie er den Kopf aufrichtet und gang Dhr­ist, wenn seine Tochter das Stud aus den „Puritanern“ singt: Suon, la tromba intrepido, Jo pugnero da forte.

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