Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1862 (Jahrgang 9, nr. 276-299)

1862-12-01 / nr. 276

Wontangllczcmbkn Ar. 276. (Die einzelne Nummer Eoftet 4 Er, 8. SW.) Ben, 1862. "Ahcuahtattdsskesternow. Sz. Paris , 27, November. In Comptegne bat man im legten Ministerrathe beschlossen, den Ereignissen bee­züglich der griechischen frage ihren Lauf zu Yaflın. Trellih konnte man an kaum anders , da die­merikanische Expedition seit Frankreichs freier Bewegung sehr nachtheilig it. Sehr beruhigt es die Regierung in keinem Falle, das beweist schon die Scharrache, dad Drouin de Lhuys seine Ab­­reise von Compiegne abermals um einen Tag verschoben hat, während zugleich der Chef der politischen Direktion im Mini­­sterium des Auswärtigen, Marquis Banneville, dorthin be­­rufen worden. Admiral Toudard hat so eben die offi­­zielle Anzeige gemacht, was die Engländer auf der Insel Lemnos eine Kohlenstation anlegen. Dieses wird man hier mehr nicht so Leicht hinnehmen. Das Geschwader des Admirals Touhard wird wahrscheinlich verstärkt, da mehrere Schiffe in Toulon den Befehl zur Armt­ung erhal­­ten haben. — Herr 9. Lagueronniere hat schon lange eine Reihe von Briefen über „die Uebereinstimmung der äußern und der Innern Politis” auf dem Herzen. Wie man hört, hat der Knister des Innern den Bicomte ersucht, von der Veröffentlichung versehlen abzustehen. Sz Paris, 28. November. Der Prinz von Wa­ Les ist gestern mit zahlreichen Gefolge aus Rom hier ein­­getroffen , er bewahrte vag firengfie Infognito, Gestern Abend war er in den Bouffes Parisiens und in der Italienisc­hen Oper. Morgen reist es nac London, wo er dem Bernehmen nach einem Familienratbe beiwohnen sol, welcher unter dem Borfig der Königin Biktoria wegen der Kandi­­datur des Prinzen Alfred gehalten werden sol. Die „Brance” berichtet, die Königin sei gegen diese Kandi­­datur, weil der Prinz Alfred bereits die Aussicht auf eine sichere Stelle in Koburg habe. Rußland will von der Kandidatur des englischen Prinzen absolut nichts willen; es hat hier Säritte getan, um Franfrei ebenfalls zu einer energischen Erklärung gegen Kieselbe zu bewegen ; sollte ihm bízó nicht gelingen, so wird es allein eine scharfe Nnte an das Londoner Kabinet richten., — Der Admiral Tou- Hard, Kommandant des fanzösischen Geschwaders im Orient, sol im Piräus schwer erkrankt sein, a Mien, 30. November, Die Finanzkom­­mission des Herrenhau­ses hat ihre Arbeit bezüg­­l. Pipis, welcher Mitglied der Finanzkommission des Here Ud der Banfakte beendet, was auch immer Gegen­­theiligen in verschiedenen Journalen verlauten mag. In den Ausıchüssen des Herrenhauses M wird der auch In andern Län­­dern übrige Gebrauch beobachtet, die strenge Beschwiegen­­heit über die Verhandlungen und Beischlüffe zu bewahren, so lange sie nit vor das Plenum gebracht sind. Nichts­destowe­­niger glaube­ngy Ihnen einige Mittheilungen machen zu kün­­nen, welche annähernd das Nichtige enthalten dürften. Einer meiner Kollegen in der Korrespondenz teits einige Andeutungen über die für Ihr Blatt hat die Beschlüsse jener Kommis­­sion gebracht , jedoch zu einer Zeit, wo dieselben noch nicht endgültig festgestellt gewesen sein dünften, indem sich die Rom­­zurückzukommen, wie «8 gleicher : bis zur Lüche der Notenausgabe von 300 Millionen (statt 330 Mil), von dieser Grenze an die Halbbebedung bis zur Höhe einer Notenausgabe von 400 Millionen (fast 440 MIN) und bei einer Not­enausgabe von mehr als 400 Millionen bite DBollbe­­vbedung bei Plusbetranes eingeführt werden soll. Dieser Beschluß, wenn auch die Verhält­­nißsiffern nicht völlig genau angegeben sein sollten , nähert sie­nnstreitig mehr der Rege­rungsvorlage als dem­ Beschlüsse des Abgeordnetenhauses und ist geeignet , sowohl die Härten beg­leiteren , als auch die rege geiworbenen Bedenken gegen die erstere zu beseitigen. Aber all in anderen Punkten nähert sich der Kommissionabeschluß mehr der Regierungs­­­vorlage als den Beschlüfsen des Abgeordnetenhauses, Sp­in bent Punkte der Berühnfung des permanenten Dar­­lehens son 80 Millionen. Nach der mir gesoordenen Mit­­theilung beträgt die Berzinsung, welche im Prinzipe beschlos­­sen ist, weniger als 2 pCt. und mehr als 1 pCt. Die Dauer des Privilegiums wurde dem Bernehmen nach auf 14 Jahre firktt. So wie­sen in diesen Punkten den Wünsc­hen des Bankausschulses, wie sie in der bekannten Petition nieder­­gelegt sind, nicht völlig entsprochen, wohl aber auf beachtens­­wertbe Weise Rechnung getragen wurde, so sollen all die anderen Punkte nur theilweise Berücsichtigung gefunden haben. Denn das Herrenhaus befand sich gegenüber den­­ hroffen Beschnifsen des Abgeordnetenhauses in ber miflichen Lage, entweder dar allzu großer Entfernung von bıffen Ber­gdlüffen seine Unnachgiebigkeit herauszufordern, oder durch allzu proses Entgegenkommen den Abschluß bró Ueherein­­­kommens zu gefährden.­­in diesem Dilemma war die Kom­­­mission bestrebt, einen Mitteltweg einzusplagen und nach beid­en Seiten hin eine Verständigung anzubahnen, 39 glaube nicht zu irren, wenn ich annehme, dasß die Regierung selbst wünscht, daß der Bankfausfguß sich nach­­stebiger verhalte und auf vermittelnde Vorfäläge eingebe, 34 mache Sie darauf aufmerksem, daß die Petition des Banfausschusses nur dahin geht, daß die Beischlüffe des Ab­­geordnetenhaufes, wie fren vorliegen, nicht annehm­­bar bezeichnet werden. Mo­dififationen billiger Art seinen daher keineswegs ausgefäloffen, obwohl der Banfgouverneur Jenhauses ist, bei den Verhandlungen der legieren sämmtliche Punkte der V­etition des Bankaufrufes auf das Eifrigste serthetbigt hatte, welcher Standpunkt jedoc in seiner Stel­­lung die naturgemäße Erklärung findet, Politische Mundichar, 1. Dezember, Die fran­­­­­­zösisc­enagt-englische Presse habe es fortwährend vor­­zugs­weise mit der griechischen Angelegen­­heit gu than; tod műffei wir, aus Heberfluß an an­­derweitigen Mittheilunger, uns heute auf das bíre Fal­­tische beschränten , mission vorbehalten hatte, auf einzelne Beschlüffe nochmals . Stage Wenn man die Bankfrege nicht, in dem Aus­­flusse des Abgeordnetenhauses wiederholt sefd­en If. Nun der K­ommissionsberich bereits in der Redak­­tion begriffen und die Beichlüffe flehen wie es im Abgeordne­­tenhaufe geschehen, vorwiegend vom fisfalischen Standpunkte, sondern vom volfswistpfhaftligen au auffaßt, welcher offenbar die wichtigste dien Punkt geben nun die Beschlüsse der Finanzkommission des Herrenhauses dahin, Daß die Drittelbededung Sn Athen haben am 22. Abends Demonstra­­tionen unter dem Rufe : „Es Iebe König Alfred!" sattgefunden, Us die Menge vor dem englischen Gesandt­­, fa zehntel vorbeiging,, dankte der englisge Ber­­fandte für den Ausbruch der Sympathie, indem er bet­rügte, er könne seine entschiedene Antwort ertheilen, und werde die Wünsche der Bevölkerung nach London berichten 5 er empfahl Mäßigung. Sn­tamta wurde gleichfalls Prinz Alfred zum König ausgerufen. — Aus Korfu vom 29. b. wird berichtet : In ganz Griechenland haben große Demonstrationen zu­gunften des Prinzen Alfred­ stattgefun­­den. Die Teftumn fama begrüßte der Demonstration mit der ihres Blattes tít, die der Welfe so erscheint auch fest, als Bedrehung der Nieten,. Ueber :­­ : ! : | | | :

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