Pester Lloyd, März 1863 (Jahrgang 10, nr. 49-73)

1863-03-01 / nr. 49

monatlich 1 ff. 70 fr. Die Beiträge sind in fransirten Briefen einzusenden an das ann r­­ante ne = sz may Mir ersuchen unsere geehrten Herren 96 o ft: Pränumeranten, deren Pränumeration mit Ende Feber abläuft ihr Abonnement je zeitiger erneuern zu wollen, indem sonst, wenn die Pränumerationen spät einlaufen, leicht ohne unter Berfhulden Unregelmä­ßigkeiten in der Expedition eintreten können. Die Pränumerationspreise sind, mit Postversendung : zehnmonatlich 16 fl. T0 Fr. , siebenmonatlich 11 fl. 70 Er., viermonatlich 6 fl. 70 Er. , dreimonatlich 5 fl. Die Generalversammlung der , Bester Lloyd: Gesellschaft.“ melt, 28. Geber. Der diesjährigen Generalversamm­­lung der Pelter Lloydgesellschaft wurde in weiteren Kreisen mit Spannung entgegengesehen. E83 war nämlich unter den Mitgliedern bekannt geworden, daß ss der Ausschuß in dem an die Bersammlung zu erstattenden Berichte über die Hal­­tung des gesellschaftlichen Journals aussprechen, und von vielen Seiten erwartete man, daß si in ver Lieung eine lebhafte Debatte entspinnen werde. Die Bersammlung war demnach zahlreicher besucht als je, und der große Saal bei­­nahe vollständig gefüllt. Den Borsis führte der Präses der Z Hospgesellsschaft, Herr Franz A. v. Saltes, und an sei­­ner Seite hatten der landesfürstliche K­ommissär, Herr Ma­­gistratsrath Fel, und die beiden Direktoren, Herren Kern un Kohmeister, lak genommen. Der Jahresbericht des Ausschusses wurde von Herrn Kern mit kräftiger Bez­­onung­­ der einschlägigen Stellen vorgelesen, und es fand besonders der auf die­ Haltung des gesellschaftlichen Journals bezügliche Theil des Berichtes in der V­ersammlung laute und lebhafte Zustimmung. Der Bericht konstatirt im Eingange, daß das Er­et des vertIloffenen Jahres für die esellschaft sich im Ganzen als ein günstiges herausstellt, und geht dann auf die ökonomischen Gebal­­tungen über, die laut dem vorgelegten Rechnungsab­­fehluffe pro 1862 eine Zunahme des gesellschaftlichen Ver­­mögens um 3442 fl. 40 fl. ergeben. Der Bericht fährt dann fort : „Die Details der Gebahrung anfangend, muß vor Allem erwähnt werden, daß die auch in der vorigen Generalver­­sammlung verhandelte Reorganisation der Bug­führungs-, Raffa- und Kontrollver­hältnisse — mie das Revisionssomite sich hievon zu überzeugen Gelegenheit gefunden hat — bereits in der er­­sten Hälfte des vorigen Jahres volltändig durchgeführt wor­­den ist. Dieselbe hat sich in der Z­wischenzeit auch in allen ihren Konsequenzen bewährt und die Genauigkeit und Kor­vettheit der Buchführung, sowie die Kraftheit der Kaffa­­manspiration und Kontrolle läßt wohl nicht­ mehr zu win­­sen übrig. Das Zeitungs­unterneh­men hat im ver­­flossenen Jahre auf den Antheil der Gesellschaft — nach Abzug der betreffenden Abschreibungen — ein Erträgniß von 10.650 fl. geliefert. S Hievon sind der Handelsakademie 3300 fl., der ungarischen Akademie 500 fl., von Ueberschwemmten in Ungarn 200 fl., von Oiner Abgebrannten 50 fl., also zusammen der namhafte Betrag von 4050 fl. zu Humanitäterweden gewidmet worden. D­­er übrigen somit von dem Antheile der Gesellschaft am Ret­tungsgewinn im Ganzen noch 6600 fl., die auf Gewinn­­und Berlust-Konto übertragen wurden. Da nun dagegen dieses reitgenannte Konto nur einen Reingewinn von 3442 fl. 40 fl. aus­weist, so ergibt sich hieraus, das die Gebahrung en­ner Ressource ver Gesellschaft — nach Abzug der Min­dereinnahmen der Rornhballe von 706 fl. 96 fl. — ein Defizit von 2450 fl. 64 fl. resultirt haben, was übrigens als eine natürliche Folge der ín ver­legten Generalversammlung " beschlossenen Herablegung des jährlichen Beitrages von 30 fl. auf 25 fl. erscheint. Es ist somit auch aus den festjährigen Gebahrungen allerdings er­­sichtlich, daß bei der gegenwärtigen Anzahl der Gesellschafts­­mitglieder — die übrigens gegen das 1860er Jahr einen erfreulichen Zuwachs erhalten hat — ein Jahresbeitrag von mindestens 30 fl. erforderlich wäre, um die gewöhnlichen Aus­­aben der Gesellschaft, die nicht weiter restringirt werten können, und bei denen ohnehin die genaueste Sparsamkeit obwaltet , zu bewedren. Nichtsdestoweniger glaubt índessen die Vertretung der Gesellschaft, den Beitrag auch für das laufend­e­r­ahler nicht erhöhen zu sollen, da der unverändert günstige Stand des Ret­tungsunternehmens zu der sicheren Erwartung berechtigt, daß dasselbe den allenfaulfigen Ausfall in den Gebührungen der Ressource reichlich ausgleichen werde, — obwohl es andererseits vielleicht angezeigt erscheinen durfte, das Erträgniß des Zei­tungsunternehmens ni­ch­t den Bewürfnissen der Ressource dienstbar zu machen, sondern vemselben eine andere, das In­­teresse und Die Zrede der Gesellschaft fördernde Verwendung zu geben. Wenn die Kornhballe­au im verfloffenen Sabre nicht — wie man zu erwarten berechtigt schien — die Subvention Seitens der Gesellschaft ganz entbehren konnte, fo i ft der Grund bienen einzig und allein in dem Drude der Verhältnisse, in der intensiven Brodung des Hanpeld­­serfehres, insbesondere des Getreidegeschäftes zu suchen, und es kann unter den obmaltenden Verhältnissen vergleichsweise noch als ein sehr günstiges Resultat bezeichnet werden und gibt für die zweckmäßige Moministration der Rom­balle ein vortheilhaftes Zeugniß, das diese im verfloffenen Sabre nur einen Zuschuß von 706 fl. 98 fl. benöt­igt hat. Unter gü­n­­stigeren­ Umständen wird wohl auf die materielle Gebah­­rung dieses auf den Handel unseres Pfanes direkt und un­­mittelbar Bezug habenden und ihn so wesentlich fördernden Institutes eine vollständig befriedigende Gestaltung gewin­­nen, gleichwie sein mohrthätiger Einfluß auf unsere Hand­­elsverhältnisse — insbesondere auch durch die wichtige In­­stitution des Schiedsgerichtes, dessen Benotung in erfreu­­licher Weise immer mehr an Terrain gewinnt — in steter Zunahme begriffen ist. Die f. 3. umgearbeiteten und in Folge Beschlusses der verehrten Generalversammlu­ng zur behördlichen Bestäti­­gung unterbreiteten neuen Statuten der Horn­halle haben im Laufe b. 3. in ganz unveränderter Hal­tung die b. Banftion erhalten, dagegen sind die gleichfalls die b. Genehmigung erwartenden Statuten für die zu errichtende Waaren- und Effekten­börse noch nicht zurückgelangt. Nach der diesfalls in den legten Tagen erhaltenen Information befinden sich Kie­­felben gegenwärtig im Handel­ministerium, wohin sie vor Kurzem das Finanzministerium überrannt hatte, welche letz­terem sie mit Note vom 10. Dezember 1862 von der Fünfgl. ungarischen Hofkanzlei zugemittelt worden waren. Wir wer­­den bei der M Wichtigkeit des baldigen Snelebentretens der Waaren- und Effertenbörse für den hiesigen Pla, ja für das ganze Land, alle geeignet erscheinen­den Schritte thun, um endlich die möglichst beschleunigte günstige Erledigung dieser Angelegenheit zu ermirten. Die Vertretung der Gesellschaft hat in der letten Zeit die Annehmlichkeiten und Genüsse in der Ressource P­ ő Peter Lloyd dadurch zu erhöhen getrachtet, daß sie für die Mitglieder der Gesellschaft populäre Veiträge abhalten und Konzertfoireen veranstalten ließ. Da na­­mentlich die Konzerte vielfachen Anklang gefunden haben, so glaubte der Ausschuß die verhältnismäßig geringen offen nicht scheuen zu solen, und es ist demnach die Veranstal­­tung getroffen worden, daß auch eine erneute Serie von Konzerten stattfinde. Hierauf geht der Bericht auf die Blattes in seinem poltui­tionalökonomischen Theil wörtlich : „Die Fritische Situation, in welche das Land seit ver neuen konstituttionellen Aera gerathen ist, die großen Schwierigkeiten, welche die Lösung unserer Verfassungs­­frage den patriotischesten Staatsmännern bietet, konnten nicht umhin, auch die Lage der Redaktion unsered Journals wesentlich zu erschweren. Wenn sie während der Dauer des Reichstags in der Politik der hervorragendsten Koryphäen der gemäßigten Partei einen Anhaltspunkt für die eigene Richtung suchen konnte, so fiel dieser mit der Auflösung des Reichstages weg, und von da ab ge­wahren wir wenn auch, daß die Redaktion sich gegenüber der­­ Verfassungsfrage in der Regel mit der Rolle eines bloßen Referenten begnügt , und um die jedesmalige Situation dem Leser vorzuführen,­­ ihren Referaten von Mittheilungen der Negierungsorgane wie denen der unabhängigen Presse gleiche Aufmerksamkeit zumendete, und überdies seine Anstrengung scheute, um vurde verbürgte Korrespondenzen aus Wien über die Vorgänge an maßgebender Stelle stete die schnellsten und verläßlichsten Berichte dem DBlatte zu gewinnen. — Ob von mancher Cette dennoch erwartet wurde , daß die Redaktion aus ihrer mehr neutralen Stellung heraustrete, daß sie etwa, von den vwolfer wirthschaftlichen Interessen gedrängt, se­lb­st mit einem poli­­tischen Programme­ihervortiete und zur Beschleunigung der Lösung die größtmöglichen Konzessionen von Seite der Na­­tion anempfehlen, mag hingestellt bleiben. Dagegen glauben wir, die geehrte Generalversammlung werde unsere Ueberzeu­­gung theilen, daß es der Beruf eines deutschen Journals in Ungarn nicht sein künne, dort wo es sich um die Entscheidung­taatsrechtlicher Fragen handelt, durch eine Son­­d­erpolitik welcher Natur immer, unsern Mitbürgern ungarischer Nationalität entgegenzutreten. Weberhaupt ist das dauernde und ungetrübte Hand-in-Hand-Gehen der beiden mächtigsten nationalen Elemente des Landes, des ungarischen mit dem deutschen, eines der Hauptziele, die der Rebastion unver­­rüdbar vorschweben, denn fallen die unschägbaren Segnungen, zu fennen. Wir Übergeben nun zum merkantilen und handelspolitischen Theile des Blattes und von Aufgaben vessellen. Er zerfällt in zwei Richtungen, die berichterstattende und räsoriirende. Was die erste ber trifft, so glauben wir auf die Neichhaltigkeit, die strenge Sichtung und Verläßlichkeit der betreffenden Daten, ferner auf die große Anzahl nationals ökonomischer Kräfte, denen wir ohne Scheu irgend eines Kostenaufwandes selbst Kapa­­zitäten ersten Ranges angereicht haben, hin­weisen zu müssen, um so die Sorgfalt, welche die Neuaktion der Gesammtheit der nationalökonomischen Interessen im In- und Auslande zumendet, zu kennzeichnen, und der geehrten D­ersammlung die Ueberzeugung zu verschaffen, dag mir mit gutem Grunde sagen künnen, es werde den strengsten Anforderungen in die­­ser Richtung Genüge geleistet. Der räsoniirende Theil ist theils der objektiven Bez­­euchtung vorhandener Verhältnisse , theils der fritischen Er­­örterung von Uebelständen,, zum Zmede ihrer Befeitigung, gewidmet, — und hier sind wir bei dem Punkte angefom­­men, bezüglich deffen man hie und da zum Vorwurf ich be­­rechtigt glaubte, als hätten wir zur Förderung unserer spe­­ziellen Handelsinteressen nicht jederzeit die nöthige Energie entwickelt. Unserer festen Ueberzeugung nach beruht jedoch­ dieser Vorwurf auf einem völligen Ignoriren der Ereig­­nisse, deren Zeugen wir in den fetten Jahren gerwesen, und ein Furger Radblid auf dieselben wird genügen, um den­­­orwurf alle ganz und gar unbegründet bart zustellen. Der erste und zweifellos der geeigneteste Moment gegen das ungarische Wechselgefeg, — denn dieses hat der Borwurf vorzugsweise im Auge, — ín die Schranfen zu treten, war unstreitig derjenige, in welchem die Juder-Ku­­rialkonferenz zusammentrat, um die betreffenden Gefechtsbe­­simmungen zu berathen. Diesen Moment bewüste auch unser Journal in der That, um die Argumente undge­­fammt, melche zu Gunsten des deutschen Wechselgefeges sprechen, hervorzuheben, und mit dem ganzen Gewichte der großen Interessen, die dabei in Frage kommen, die schweren Folgen zu carakterisiren, welche das Wiedervndiebenrufen des ungarischen Wechselgefeges mit Sicherheit nach sich zu ziehen drohte.. Man kann nicht energischer, nicht rücksichte­ Ipfer der patriotischen Wahrheit dienen, als es unser Journal damals gethban hat. Allein die politische m­it war eben um jene Zeit eine derartige, daß sie die Fürsprache der materiellen­­ Interessen nicht zur Geltung kommen ließ, und wo die Stimme eines Deas auf taube Ohren stieß, konnte es und nicht überraschen, daß auch die des „Lloyd“, so sollberechtigt und energisch sie auch ertönlte, unbeachtet ge­­blieben ist. — Haben wir zur Vervollständigung des Zeit­­bildes etwa­ noch auf den verhältnismäßig geringen Erfolg hinzugweisen,.. dessen die um dieselbe Zeit an Se. Erzellenz den Herrn Juder-Curiae gerichtete Petition unserer beißen Handelsgremien fi) zu erfreuen hatte!? Der ungarische Reichstag trat zusammen, und wer die Stimmung seiner Majorität fannte, mußte darauf verzichten, bei ihm eine größere Geneigtheit für das deutsche Wechsel­­gefäß vorzufinden oder hervorrufen zu künnen, als dies bei der Suder-Rurtal-Konferenz der Fall gewesen, gelang es doch erst nach großen Anstrengungen, von ihm die Annahme jener wenigen Abweichungen von den früheren ungarischen Gesethen zu erhalten, welche die Juders Hurial-Konferenz­anz empfohlen hatte. — Im August erfolgte die Auflösung des Neichetages, und nicht lange darauf traten die vom restaur­ierten ungarischen Wechselgeiet befürchteten Folgen, allerdings nur noch in geringen Anfängen, allmälig hervor. Wieder betonte es bei „Lloyd“, daß im ungarischen Wechselgesebe die Ursache der häufigen betrügerischen Zahlungseinstellungen liege; wenn er dies jedoch nicht so häufig getran hat, als es Manche gewünscht hätten, so verdienen folgende Umstände dabei in Betracht gezogen zu werden. vierseits war näm­­lich die Neuaktion der Ueberzeugung, daß das alltäg­­liche Besprechen einer obichon so wichtigen Frage auch seine Schattenseiten habe, indem es den Einpruch abstumpft derungen der Dandelswelt eine größere Beachtung zu Theil werden lassen wird, als sein Vorgänger. In ver legten Monaten hat jedoch die Kalamität un­­serer Krepiiwereng eine Derartige Höhe erreicht, daß sie noth­­wendig das ganze Augenmerk unserer merkantilen Preife auf fi ziehen mußte, und seitdem sehen wir, wie unser Sournal, stets ein treuer Spiegel der Öffentlichen Meinung und ihrer dringenden Forderungen. Nichts verabsäumt, um die ganze Größe der Gefahr vor aller Welt Augen darzule­­gen, von der der ungarische Krevft bereits getroffen worden und noch täglich bedroht wird, — und gleichzeitig mit aller Dringlichkeit auf das Heilmittel hinzumessen, von dem eine entfchieden heilsame Wirkung zu erwarten is. Mit gutem Gerwiffen können wir näher behaupten, unser Stourmal habe es nicht unterlassen, In dieser, für die gesammte Handels­­welt so wichtigen Frage stets das rechte Wort zur rechten Zeit zu sprechen. Dürfen wir nun, im Hinwiif auf die Gesammt­­leistung unseres Journale, demselben die vollste Aner­­kennung nicht versagen, so wollen wir auch in der Zukunft um so mehr an unserem Programme festhalten: den merkan­­tilen, industriellen und landwirthschaftlichen Bedürfnissen, for mit den gesammten nationalökonomischen Interessen mit der ganzen Kraft, die der innige Wunsch nach einem besseren Scheiben unseres theueren Baterlandes unseren Worten verb­leibt, zu dienen, und damit unserem Streben dor Erfolg gez­eig­net, es stet3 in jenem verfühnenden Geifte zu manife­­stiren, der unsere Bemühungen auch bisher befeelt hat, und dem wir getroft das Glüd der Zukunft anvertrauen." Nach­dem die Vorlesung des Berichtes beendet war, er­­hob sich ein Mitglied der Gesellschaft, Herr B. Hollän­der, mit dem Antrage, der Direktion und dem Ausläuffe für ihre Thätigkeit den Danf und die Anerkennung der Versammlung auszusprechen. Die einstimmige Aus­nahme vieles Antrages war ein erfreuliches Zeichen für den Geist der Einigung , welcher die Versammlung erfüllte. Aus den Beischlüssen der­­ Versammlung heben wir her­­vor, daß der Ausschuß ermächtiget wurde, den Miethvertrag mit der Aktiengesellschaft des Handelsstan­sgebäudes in Be­­treff der gesellschaftlichen Loyalitäten auf weitere drei Jahre zu erneuern , ferner ward der Jahresbeitrag der Mitglieder auf der vorjährigen Höhe von 25 fl. belassen, und schließ­­lich wurden drei Komités zur Revision der Rechnungen, zur Ermittelung des Wahlresultats und Authentisation des Protokolls gebildet. Nachdem noch auf die wiederholte Frage des DVorfigenden, ob jemand einen Antrag zu stellen habe, seine diesbezügliche Meldung erfolgte,­­erklärte der Herr Prä­­sident die Generalversammlung fü­r geschlossen. h Haltung leg­­­e über und sagt den und na W­­­az­ee Een Bee ÍZ ee Ener un namens er SER Teresa Tee, SETS Joana _ . ‚ Polen und die Kabinete. Zeit, 28. Feber­. Als man auf dem Wiener Kongresse die Herstellung Polens beantragte, wendete ein Diplomat ein : ohne Polen würde Rußland zu einer asiatischen Macht herabfinden. "Und wo wäre denn das Unglück­k" meinte der englische Gesandte. Von einer so fühnen Ansicht hielt sich der Kongreß, wie bez­­annt, entfernt; Polen blieb dem Czaren und Rußland wurde in Europa mächtiger als es jemals gemwesen. Später, in der langen Friedenszeit war noch weniger an eine Her­­stellung Polens zu denken, als im Jahre 1815, wo noch alle europäischen Verhältnisse im Fluß waren und entweder diese oder jene Gestalt annehmen konnten. Aber auch vor einem Dezernu­m, als ganz Europa die Nothwendigkeit er=­rannte, der Macht und den Uebergriffen Rußlands ein Ziel zu fegen, geschah­en ver Tage Polens Feine Renverung. Man griff Rußland in der Ostsee an, in der Krimm und sogar in Ramtschatja, nur nicht dort wo es allein gefährlich verwundet werden konnte, in Polen. Zulest erstürmte man das halbe Sebastopol und sehleß einen halben Frieden, wo so wie die Kriegsunternehmungen der Wetmächte blieb, Po­­len auch von Friedensbedingungen fremd. Man hatte sich sorgfältig gehütet,, dem Kriege den gewünschten revolutio­­nären Anschein zu geben, und blieb diesem Vorfaire um­so mehr im Kabinett getreu. Die beidem Pariser Kongresse absichtlich überhörte Vom Büchertische. A-D.«Es l­egt1hn seine nicht unbeträchtliche Sammlung erzählender Werke vor,deren Verfasser diesseits und jenseits der Leitha zu finden sind,und wir nennen,wie billig, zuerst unsere Landesleute,von welchen uns zwei­Nomane vorliegen, ein historischerx«Abuj­ los­ 3k«(Die Flü­chtlinge)Von Karl P.Szathmáry(Pest,Moriz Nath,1862),und»Abuj köldesur««(Der neue Grundherr)vonsökai(Pest,E­rich 1863).Der zuerst genannte,historische Roman hat Franz Räköczy und seine Getterin zu Helden,behandelt die letzten Bemühungen,die sich die Gattin Räköczy’ggab,u­m für den unglü­cklichen Fürsten die Hilfe Frankreichs zu gewin­­nen,und endigt mit den letzten Tagen Rákóczy’s und seiner Getreuen in Rodosto.Obwohl in manchen Partien dieses Romans das historische Material von der Poesie nicht nutzbar, nicht flü­ssig gemacht erscheint,somit das Werk stellenweise an chronikartiger Trockenheit leidet,­so ist doch andererseits der weitaus größere Theil des Romans mit jener poetischen Kraft geschrieben,die gewesenen oder von der Phantasie geschaffenen Gestalten den Schein der Wirklichkeit verleiht,und die Auf­­merksamkeit des Lesers gefangen nim­mt.Die glänzenVstE Pasp tie­ses Romans bildet übrigens die Gestalt der Susanna, einer ungarischen Amazone, die sich nicht allein durch hohen Muth, sondern auf­ zur edlen Geist und die hingebendste, lebevollste Treue für den unglücklichen Fürsten auszeichnet. — „Der neue Grundherr isi­an funftphilosopi­sichen Begriffen nicht so sehr „ein Roman, wie eine Novelle; denn den Inhalt bildet nicht das äußerliche epische Sortschreiten, sondern die innere Umwandlung beg Helen, eines deutschen pensionirten Militärs, der nach den 48er Ereignissen ich in unserem Vaterlande angefauft hat, — die Umwandlung des Ritters Anfershmidt in einen Ungar mit Leib und Seele, die mit der Verheirathung einer Tochter An­­fershhmidts an einen jungen ungarischen Grundbesißer , einen rehabilitirten Stant­gefangenen, ihren entsprechenden Abflug findet. Die Umwandlung geht theils durch die Wirkungen jenes Amteifers vor sich, der in der Bermaltungsperiode von 1849 bis 1861 sich geltend machte, theils Dur, die schlimmen und guten Erfahrungen, welche der Ritter an seinen deutschen Bediensteten und ungarischen Nachbarn macht. Trob des An­­gedeuteten darf man dem Verfasser doch nicht Nationalitäts­­gehäfsigkeit zum Vorwurf machen, denn er hat Licht und Schatten für jede der beiden Parteien. Die Herzlosigkeit und Kofetterie der ungarischen Witwe, die in tiefem Werke Jófais eine wichtige Rolle spielt, und die ganze lächerliche Schar ihrer vaterländlschen Anbeter einerseits, solwie die Biederleit Anter­­schmidt’s und die Liebenewürdigkeit der Tochter vesselben an­­dererseits bewahren den Verfasser vor dem erwähnten Vorwurf. Niet unbemerkt fönnen wir jedoch latsen, daß nebst der e danterte des deutschen Desonomen „Marenpfutsch”, der auf seine Büchermetsheit gefrügt, und die speziellen Umstände seiner neuen Heimath mißachtend, den Repsfchnitt zum großen Schaben seines Herrn verzögert, — auch die Einführung der Maschinen bei Aderbauarbeiten auf das gleiche Niveau der Lächerlichkeit herab­­gezogen wird. Wenigstens hat es starr den Schein darnach. Eine Mähmaschine, die bei dem erwähnten Repsschnitt angewendet werden sol, versügt gleich am Anfang der Arbeit den Dienst, und der betref­­fende Vorgang wird mit aller Wolluft befriedigter Schadenfreude ge­­schildert, nachdem der gelehrte Verwalter ungarische Schnitter, die vordem ihre Arbeit angeboten hatten, fihnöde abziehen [eg Die­ser eine Verwalter mag, mie Hundert Andere, die von der Wissenschaft aufgestellten Theorien fehlecht aufgefaßt haben, diese eine Maschine mag, die hundert andere, schlecht gearbei­­tet sein, und gegen die Vorführung der bezeichneten Gestalt, wie der schlechten Maschine, ist an und für sich nichts zu sagen ; aber der ganze Vorgang wird von dem Beifafser zu prinzipiell hingestellt, als waß wir uns obiger Bemerkung hätten entschla­­gen können. Es entschuldigt ihn übrigens der Umstand, das das betreffende Kapitel unwahrscheinlich unter den Einflüssen der 6ler Atmosphäre geschrieben is. Doch das sind Nebendinge ; in allen übrigen Partien der Erzählung in der Berfaffer der bewährte Meister, als den wir Sófai fennen. Der alte Garan­­völgyi, der biderbe Táblabíró von altem Schrot und Korn, und sein Famulus Rampols, der alte Unterfehmidt, dessen Töp­­fer und der junge Neffe Garanvölgyi’s, der Advokat Dr. Gri­­fát, die bereits erwähnte Nicofette sc, sind meisterhaft veran­­schaulichte Gestalten. Die Schilderung der Thripüberschwemmung ist ein Meisterstück desfriptiver Poesie, das die Schilderung der Ueberschwemmung in „Kärpäty Bolton" vieleicht noch über­­ragt. — Von den oben erwähnten Werten, die jenseits der Xei­­tha das Licht der Welt erblicht Haben, Tiegt ung eine erfleh­­liche Anzahl vor, und zwar lauter solche , die im Verlag der sehr thätigen „typographisch-literarisch-artistischen Anstalt von 8%. “. Zamarsti und CE Ditmarsch" (Wien umb Leipzig) erschlenen sind. Die genannte Verlagehandlung erwirbt sich damit jedenfalls ein nicht gering anzuschlagendes Verbienst, daß sie produktive Kräfte des Inlands sowohl als auch des Auslands unterfrügt und ermuntert. Es sind meist bekannte Namen, welchen wir in diesem Verlage begegnen , und nennen wir zunächst die „Drei Bücher vom Geist“ von A­v. Stifft. Auf den ersten Anblick sollte man meinen, man habe es hier etwa mit einer philosophischen Abhandlung über den Geist, und Feinesmegs mit einem Buch zu thun , das mit­­ten unter Romanen und Novellen zu besprechen ist. Indep ge­­hört der Inhalt dieses Buches beiden Gebieten an, und zwar zum größeren Theile der Theorie, oder vielmehr dem Sichge­­henlassen eines geistreichen Menschenbeobachters und Kuntphilo­­sophen, und nur zum geringeren Theile der Tonfreien Welt, welche die Komposition eines Romans zu umfassen pflegt. Der Autor sieht es, den Fußzapfen „Wilhelm Meisters“ zu folgen, und sein Werk hat mit dem Hasfisschen Roman der Romane einen mysteriösen freimaurerartigen Hintergrund , eine an Mi­­gnon erinnernde, sich in Liebe verzehrende G­estalt, die mit fast gleichen Zeremonien, wie Mignon, der ewigen Ruhe übergeben wird, und manche andere Äußerliche Aehnlichkeit gemein. Schade, daß mir nichts Äh­nliches von der Fülle des Materials sagen können,, das weit entfernt von dem fast unendlichen Reich­­thum des Vorbilds beinahe nur aus den Salonerlebnissen einiger allerdings interessanten, mit feiner Beobachtungsgabe ge­­zeichneten Gestalten besteht. Den überwiegenden Theil des In­­halts bilden, wie gesagt, geistreiche Bemerkungen, darunter viele über Musi­ und Malerei. Die Fülle treffender Beobachtungen und die erwähnten interessanten Gestalten verleihen dem Werke des Herrn 9. Stift großen Werth, und machen es zu einer empfehlene werthen Lektüre. In demselben Verlag erschien ferner : „Aus dem Traungau­, oberösterreichische Dorfgeschichten von Karl Adam Katzendbrunne­r Die hier ge­botenen Erzählungen reihen sich den besseren Dorfgeschich­­ten an, welche bei poetischem inneren Werth die Sän­de­­rung von Land und Leuten in Deutschland vervollständigen. Der oberösterreichische Dialekt, melden der Berfaffer seine Gestalten theilweise reden läßt, ist übrigens so verständlich, daß ein großer Theil Der eingeschalteten Erklärungen überflüssig it. — Das Land und die Bewohner an der Nieder­elbe schildert Henning Schmidt in einer in demselben Verlag erschienenen Erzählung : „Saat und Gruht, oder „Bauersleute und Schiffersleute”. Die gut vorgetragene, tra­­gig endende Geschichte beruht auf einem im Titel angedeute­­ten Konflikt zwischen Menschen von den genannten zwei Ber­­ufsarten, die bei der eigenthümlichen Beschaffenheit des Schau­­planes der Erzählung sich nahe genug berühren, um den un­­heilbaren Riß zu verursachen, an welchem ganze Familien sich verbluten. “ Von der bekannten Schriftstellerin J­u­lie Burom bringt derselbe Verlag ein Buch : „Die Kind­er des Hauses." Es ist was eine spannende Erzählung, in welcher sich bei einer erstaunlichen Fülle wunderbar zusammenhängen­­der Ereignisse der Roman einer Familie abspinnt. Die posti­­sche Begabung der BVerfasserin gibt sich zumeist in einer in diesem Romane vorkommenden Hauptperson fund, einem Mäd­­chen, das bei äußerer Mitgestalt durch Geist und Herz sich einen großen, mit Huldigung anerkannten Wirkungskreis ver­­schafft. — Schließlich haben wir zwei Bände Novellen zu nen­­nen, die unter dem wunderlichen Titel: „Novellenbuch der Brüder Foglär" erschienen. Der eine Band ist von Ludwig Foglär, der andere von Adolph Foglär gezeichnet, — und dabei hätte es sein Bewenden haben künnen, ohne eine gemeinschaftliche Nennung der Berfasser, die fast die Vorstellung aufkommen läßt, als ob die beiden Herren sich als poetische Kompagniefirma bei irgend­einem Parnaßgremium hät­­ten protofolliren lassen. Die gemeinschaftliche Nennung der Ber­­faffer ist auch nicht etwa doch eine gleiche Geistesrichtung der Herren Seglar gerechtfertigt. Sie unterscheiden sich wesentlich von­einander. Objektivität und Anspruchslosigkeit, aber auch geringere Geistestiefe gibt ih­m­ den hübschen Novellen Adolph Foglár’s fund, während hingegen Ludwig Foglár bei größerer Begabung größeren Irrthümern preisgegeben ist. Es drängt sich sein Ich zu viel hervor, er streut in flörender Weise Gedichte ein, die nicht am Plage sind und gibt zumeilen psychologische Un­wahrscheinlichkeiten zum Beten, für die er seine eigenen Erfolge zerstört. Wir heben in dieser Beziehung die anfangs interessante Erzählung „Glaubensselig" hervor. Eine Familie gelangt dahin, wegen abweichender Glaubensansichten zu fliehen, ihr fchliegt sich ein Durch Geist und Muth ausgezeichnetes Mädchen an, das aus gleichen Ur­­sachen zur Märtyrerin wurde. Dieses Mä­dchen is durch seine Aufopferung und Findigkeit der Schußengel der flüchtigen Fa­­milie und dieser Engel wird — car­tel est le plaisir de Pauteur — eine Buhlvirne verworfenster Art, die sich freilich später die Märtyrerkrone wieder erwirbt. — Besler gelingt dem BVerfasser die Geschichte eines auf Abwege gerathenen und durch Innere Kraft wie durch Äußere Hilfe wieder rehabilitirten Mädchens in der Novelle „Paula Monti“, die nicht allein die beste von den vorliegenden Novellen Ludwig Bogler’s, sondern an an und für sich eine gute Produktion is. Dieser fließt ich, was poetischen Werth anbelangt, zumeist Die No­­velle „der gordische Knoten“ an, an deren Schluß aber sich eine Anmerkung befindet, in welcher der Berfasser zwunderlich genug es für nöthig hält, Den Lefeen zu erklären, was ein „gordischer Knoten“ sei. — men a EEE eemee ST BeSsgens ernennen IK

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