Pester Lloyd, April 1863 (Jahrgang 10, nr. 74-98)

1863-04-08 / nr. 79

R. Wien, 6. April. In Wien wie in Berlin würde man 18 gerne sehen, wenn Wielopoläaft­en sich einmal definitiv vom Schauplan seines Wirkens abtreten würte, — in Berlin, weil dort die Denfechrift des Marquis begreiflicherweise außerordentlich mißfallen hat, unt in Wien, weil man in M­ielopolist ein brauchbares Werkzeug der russisch-französischen Allianz sieht. So lange der Marquis von Rußland nicht definitiv fallen gelassen wird, wird man hier bets eine Verständigung z­wischen Rußland und Frank­­reich für möglich halten. Diese Besorgung hat hier festere Wurzeln gefaßt, ab­ 18 den Tuilerien Lieb sein dürfte und es ist nothwendig , diesen Umstand nicht aus den Augen zu verlieren, da fs wann Manches in der Haltung Oesterreichs erklärt, was bis jegt tumiel war. — Die Leitung des militärischen Theils des Aufstandes in Polen soll sett Ge­neral Henrich Dembinszi übernehmen. Zurtagesgeschichte. " Pest,7.April. Die wichtigste Meldung geht uns heute aus Peters­­burg zu;einer telegraphischen Depesche zufolge überträgt nämlich ein Dekret des Czaren dem General Berg im Falle der Verhinderung des Großfürsten Konstantin auch die Zivilverwaltung von Polen.Hieraus geht zweierlei hervor:erstens,daß man im russischen Kabinet Voraussieh­t,der Großfürst dürfte bald«verhindert"sein, die Zivilverwaltung weiterzuführen;zweitens,daß der Graf Wiklopolski,dessen entschiedenster politischer Antago­nist der General Berg ist,gleichfalls sehr bald sich von seinem hohen Posteni verabschieden dürfte.Es wird ihm wa­­s gegeaichts nützen,daß sein Sohn für die dem Vater durch den Prinzen Napoleon­ zugefügte Beleidigung,von diesem Genugthuung verlan­gt.Ein­ Telegramm aus Augs­­burg vom G.d.meldet nämlich: »Die heutige»Allg.3tg.«veröffentlicht ein ihr vom Grafen Sigmund Wielopolski eingefunde­­tes Schreiben an den Prinzen Napoleon vom 24.März,worin er für den seinem Vater im Senat zugefügten Schimpfenngthuung fordert.Obwohl die bekannten Antezedentien des Prinzen wenig Aussicht zu­r An­­nahme der Forderung darbeeten,will Graf Wielopolski mit der Veröffentlichung des Schreibens,welches die ganze Verantwortung für Polens Unglück auf d­en Prinzen und seine »revolutionären Gevatterschaften««wirft,bi62.Avrilwarten.«« Wie gesagt,viese Genugthuung,w­o immer sie aus­­fallen mag,wird den Markgrafen auffe­inem Posten nicht zu erhalten vermögen, ist seine Entlassung ja, wie unser Wiener R-Korrespondent erlauben läßt, eine Konzession, welche der Czar dem Berliner und Wiener Kabinete machen will. Und wahrlich, beide Kabinete verdienten diese Nüd­­fit. E83 wurde schon mitgetheilt, dag vas Wiener Kabinet sich ge­weigert hat, die identische Note anzufertigen ; Die Nachricht wird heute von zwei Seiten be­­tätigt. Der „Times“ schreibt man nämlich aus Wien vom 31. März : Vor zwei oder dreit Tagen begab sich der fran­­zösische Botschafter am hiesigen Hofe zum Grafen Rechberg und benachrichtigte ihn, was die Nestmächte die Absicht hegten, ver ruflischen Regierung eindringliche Vorstellungen zu machen, damit sie die nöthigen Reformen in Polen ein­­führe. Der Herzog von Grammont fügte hinzu, vas Frank­­reich und England im Begriffe Itanten, ver­ruflichen Mer gierung frentische Noten — nicht eine Kollettivnote — zu überreichen, und er lud im Namen seiner Regierung Oester­­reich zu einem gleichen Schritte ein. Der Österreichische Minister des Auswärtigen versprach, bei der russtischen Re­­gierung um gründliche Reformen in Polen zu bringen, weigerte sich aber, eine irentische Note In St. Pe­tersburg zu überreichen. Oesterreich sei nicht im Stande mit den M Westmächten Hang in Hand zu geben, sagte Graf Niehberg, weil es, als eine an der Theilung Polens­­ in­­teressirte Macht, besondere Reflamationen zu machen habe. Diese Reflamationen würden zu Gunsten der Römisch-Katholiken und der untrten Griechen in den russisch-polnischen Provinzen sein, die, mehreren Verträgen entgegen, seit Lange und noch immer systematisch von der russischen Regierung verfolgt werden. Und die „Europe“ Tapf fihle aus Wien, 2. April, schreiben : „Ich muß mie verholen, Oesterreich Art einer ge­­meinsamen Aktion zur Abfasfung von identischen Noten sei­­neswegs beigetreten, schon aus dem Grunde, um die Situa­­tion nicht noch gespannter zu machen und um von Rußland die allerdings noch sehr ungemisse Zustimmung zu einem Kongreß oder einer Konferenz über die polnische Angelegen­­heit leichter zu ermirten. Unrichtig ist auch, Oesterreich habe mit Frankreich beson­dere Unterhandlungen angeknüpft, zum Zwecke, um in einer gemeinsamen Denkschrift gegen die Berz­folgung der katholischen Kirche im Königreich Polen zur proz­­estiren. Wahr ist es, daß der bisherige österreichische Ge­­sandte in St. Petersburg, Graf Thun, den Auftrag hatte, über diesen Gegenstand mit dem Fürsten Gortscharoff zu verhandeln, aber ein gemeinsames Vorgehen Oesterreichs und Stankreichs scheint auch bezüglich des religiösen Theile der polnischen Frage, so wünschens­werth es auch sein würde, nicht beabsichtigt zu sein. Uebrigens dürfte die Bemerkung nicht k­nüß­feln, daß die Zurückhaltung der österreichischen Regierung und ihre Bedenken gegen eine überstürgte Lösung blos in ihrem Wunsche zur Erhaltung des europäischen Frie­­dens begründet sind. Sie will die Macht, von welcher man Zugeständnisse verlangt, sehonen, um die Drohung der poli­­tischen Verhältnisse in Europa vor Erschütterung zu bewahren. Wie sehr das preußische Kabinet sich um die Gunst Rußlands verdient gemacht hat, ist allbekannt , wir erwähnen nur der jüngsten Aeußerung des Grafen Eulen­­burg bezü­glich der erfolgten Auslieferung zweier polnischer Flüchtlinge an die russischen Behörden von Seite Preußens, welche die „Times“ zu den Worten veranlagt­­ , Graf Eulenburg kann ss rühmen, der Welt die erstaunlichste Mit­­teilung gemacht zu haben, die sich vielleicht in vielem Au­­genbild hätte machen lassen. Er hat auf seinem Posten im Abgeordnetenhause zu Berlin und im Namen des Könige, seines Herrn und Gebieters erklärt, daß die preußische Na­tion im Begriffe ist, die polnischen Häupter, die auf preußis fem Bopden Zuflucht und Gastfreundschaft gesucht haben, an Rusland auszuliefern. Es kann für eine solche That seine Entschuldigung geben. Die äußerste Notaunwendigkeit konnte ihr nicht zur­ Rechtfertigung dienen ; nichts in den resigen Umständen kann nur als Beschönigung für sie an­­geführt werden. Wir halten den Mann , der für eine solche That sich auf Konventionen und diplomatische Einverständ­­nisse oder selbst auf nationale Verträge berufen kann, für unfähig den Sinn des Wortes Ehre oder Menschlichkeit zu begreifen. Es gibt Dinge, die sein Mensch sich selbst und Andere zu thun verbindlich machen darf... .. Wenn viele Männer in Folge der Auslieferung das L­eben verlieren, so fällt ihr Blut auf das Haupt der preußischen Nation. Man kann sich nicht mit Ehren hinter den Etifettenpunft vers­cchanzen, wenn ein Frevel Einem vor den Augen geschehen soi, und wenn diese Sünde begangen wird, so wird die Stimme Europa’s die That an allen Preußen als ein Na­­tionalverbrechen heimsuchen.“ Uebrigens fährt trog preußischer Bemühungen , der Susurrestion entgegenzutreten , Spiefelbe fort, den Ruffen Schwierigkeiten zu bereiten. Die Proflamationen, welche die Aufforderung zur Niederlegung der Waffen ent­­hielten, sollen, wie man in Krakau wissen will, nicht von dem Romit& der geheimen Neastionspartei , sondern von der russischen Staatsregierung ausgegangen sein. Die rusz­­ische Polizei habe die Proflamationen druden lassen , dafür gesorgt, daß dieselben den Aufständischen in die Hände fal­­len, und auf diese Weise die einzelnen Parteigänger zu täuschen versucht. An Punkten, wo eben die untergeordne­­ten Komtten 3 nicht nahe liegen , konnte die­ Manöver ge­­lungen sein, im Ganzen aber dürfte es als mißglüct zu betrachten sein. — Un­ter That erfährt man aus Krakau vom 6. b. von einem neuen Zusammenstoß der Russen mit den Polen. Kiansurgententrupp überfiel einen Grenzposten von 12 Kosaken in Szklany.Zehn Kosakenzquet­ d entkamen, zwei zu­ Fuß sollen erschlagen worden sein.DieJ'sUrgeTs­­ten wurden ihrerseits am­ 5.durch russische Infanterie an­­gegriffen,und ihrer 53,wovon 118 verwundete,nach Koby­­lany im Krakaug­ebiet gedrängt.Die Russ m zng sich zurück,an der Grenze lagerten noch etwa 2003ufurgen­­ten,worunter 40 Berittene. Die Nachrich­t des»Czas«,daß am4.d.M.s­chs entwaff­­nete ruffische Sun­aten nach Krakau gebracht wurden, wird bemen­­tirt. — Die Grenzverlegungen ruffischerfelts mehren sich. So wurde am A, ein Fleischhauer aus Defierren­feh-Dombrowa, melder auf einem Wagen ZOPf Und Rintfleisch zum Verkaufe führth an die­­Grenze von sechs rufsisten Soldaten auf österreichifgem Boden überfallen und derselbe seines Fleisches beraubt; die Ruffen mach­ten sich eben daran,den Fleischbauer seinesteibessamthagen zueel­eichteen,­allein gerade beim­ Umkehrendedi­gens erschien eine österreichische Finanzwachpatrouille und die russischen Soldaten ergriffen somit dem geraubten Fleische die Flucht. — Am 5. kamen drei suffisshhe Soldaten (ein Ad­ale und zwei Mann Infanterie) in das Öserreichische Dorf Drugoszin und begaben sich in’s Wirths­­haus, ließen sich Schnaps vorfegen, sprachen diesem Getränke tapfer zu und wolten sich dann, ohne die Zeche zu bezahlen, entfernen. Eine nicht weit davon auf Streifungen entsendete üsterre­ Wische Sinanmadhpatrouile wurde hiervon prävenist, erschlen am Plage, entwaffnete die ru­sischen Soldaten mit Hilfe einiger bereitwilliger Bauern und brachte sie nach Szczatowa, von wo aus Kieselben nach Szafau abgeführt und auf das Kastell geschafft wurden. Neben der politsschen harrt noch so­manche andere europäische Frage ihrer Kösung. Da ist zunächst die pänissch­­Deutsch­e, welche pur die Oftroyirung, die vie­r Regie­­rung in Kopenhagen soeben über das unglückliche Bruver­­land Schleswig-Holstein verhängt hat, in ein neues Sta­­dium getreten ist; die Oftroyirung macht einen gewaltsamen Rip in Die Verträge von 1852. Damals verzichtete Deutschland auf das mächtigste Landes­­auf die durch Jahrhunderte sanktio­­nirte Realunion ; Oesterreich und Preußen fehloffen sich dieser Ber­ichtleistung an, und anerkannten die Thronfolge eines Fürsten, mit dessen Stammland, Dänemark, die Herzogthümer Schleswig-Holstein für alle Folge verbunden sein sollten. Die­­ses große Opfer brachte man gegen ein wahrhaft geringeres Aequivalent. Dänemark versprach, die deutsche Nationalität in Scleswig unangetastet zu lassen und die Selbstständigkeit und Sleichberechtigung der Herzogthü­mer aufrecht zu erhalten. Namentlich sollte Schleswig nie in das Königreich Intorporirt werden und deshalb nie in eine nähere konstitutionelle Ver­­bindung mit Dänemark treten, als In melder Holstein mit Dänemark ficht. Diese Bedingungen hat die dänische Regie­­rung von Anfang an nicht gehalten; den Forderungen Deutsch­­langs suchte sie bura Minkelzüge zu entgehen. Geht fant sie sich grundläglich von Kim Bertrage los, und indem sie die „Aussonderung Holsbeins“ costrogirt, versucht sie zugleich für einen Staatefheih die Intorpora­­tion Schlesmigs íve Werk zu frbem. Die „Berl. Allg. 3." bemerkt denn­and : „Durch diesen Staatestreik mit dem die tänfische Regierung so lange gedropt und den sie nun mwirflich in’s Wert gefett hat, sind die Verträge von 1852 auf immer zerrissen. Wir (Preußen) haben nun wieder völlig freie Hand, das alte Recht zu fordern, und sind an seine Zuge­­fängnisse gebunden. Io für den Augenbl­f diese Freiheit auch nicht viel wertb, so wird doch hoffentlich widder einmal die Zeit kommen, wo eine preußische Regierung , In voller Eintracht mit ihrem Boll, die Fahne Deutschlands wird er­­heben künnen.‘‘ Nach einer Mittheilung der „A. A. 3." spricht man in unterrichteten Kreisen in Rom von einer so raschen Ab­­­nahme der Kräfte des Papstes, das man auf das Neu- Berste gefaßt sein müsse. P Bufureft, 25. März Die Negierung hat in London eine Anleihe von 100.000 Pfund Sterling abge­­schlossen. Zur Zahlung der Zinsen sind ihr bekam­tlich von der Kammer 600.000 Piafter seinerzeit vor Ort, und gleichzei­­tig eine Kommission von fünf Mitgliedern designert worden, welche die Gebahrung zu überwachen hat.­­ Man spricht auch von Konzesionen zu einer Hypothesenbank u. Das. m. und übersieht hiebei, dag die Hegierung ohne die Kammer nichts verfügen darf, am allernenfaften­­ Bett, wo eine Steuer­­verweigerung der Kammer ihr allen moralischen und viel­­leicht auch materiellen Halt genommen hat. Wie weit dieses Steuerverweigerungsvotum in Wirklichkeit ausgeführt wer­­den und den Kaffen Verlegenheiten schaffen wird, muß der nächste Monat zeigen, denn für die drei Monate Sän­ner bis März influsive hat Die Kammer die Steuereinhe­­bung nach dem Budget für 1860 noch vor Ort. — Ebenso furfiren auch Gerüchte von Ministerwechsel, von Einberufung der Kammer auf den 1. April 3c., welche das Peinliche un­­serer Situation bezeichnen, wenn auch sonst nichts Wahres an ihnen zu Sein scheint. — Aufsehen macht, mas zwei geachtete Stabsoffiziere, General Golessu und Obrist Adrian, ihre Entlassung aus dem fürstlichen Siebe erhalten haben, weil sie als Deputirte im der Kammer nicht mit dem Mi­­nisterium gestimmt haben. Uebrigens ist dieser Entgeltungsart gegen Deputirte wegen ihres Verhaltens in der Kammer gar nicht verein­­szelt, und wo man den Deputirten selbst nicht erreichen konnte, traf man beisen Verwandte. So ist eine ganze Reihe von Präfessen abgeirtt worden , deren Brüder und andere Angehörige Abgeordnete sind und gegen das gegenwärtige Ministerium gestimmt haben. Und umgekehrt sind eine Reihe von Deputirten, trog dem die Kammer ein Gefes vo­írt hat, wornach das Mandat eines Abgeordneten mit dem Posten eines Staatsbeamten unverträglic­h­, zu Präfekten ernannt worden, als fürstliche Belohnung für ihr Durhoifunppüm­­­gehen mit dem Ministerium. — Auch ein Duell steht auf unserer Tagesordnung, u. a. zwischen dem Privatsekretär des Fürst-­Regenten Herrn Baligot de Beyne, einem bejahr­­ten­­ Franzosen, und Herrn Drefchan, dem jungen Rebatteur eines hiesigen Wißblattes (" Nicipercea"). All Sekundan­­ten fungiren für Baligot de Beyne die fürstlichen Adjutan­­ten Herren Dayila und Silton , für Oreschan die Herren Rofertz und Bratlano, Sr. Majestät dem Kaiser befch­rden und hatte eine längere Audienz.. — Ueber den viel ventilirten Nachtritt des Juder Euriae Grafen Apponyi, berichtet der „Wor.” unter demselben Datum, Liegt bis zur Stunde noch immer nichts Bestimmtes vor. So viel steht jedoch fest, Das Graf Apponyi seine Demission bereit am Freitag eingereicht hat, nachdem seine am selben Tage bei Sr. Majestät dem Kaiser gehabte Audienz die abschwebenden Schwierfafetten nicht zu heben vermochte. Eine Entscheidung ist a. hb. Orts bis zur Stunde noch nicht ertroffen, doch sieht man derselben im Laufe des heutigen oder morgigen Tages mit Bestimmtbett entgegen, und allem Anscheine nach dürfte die Krisis mit dem Rück­­tritte des Juter Curtae beendet werden. Der Minister ohne Cortisfeuille, Graf Epterházy, soi vorläufig noch im Amte zu bleiben gesonnen sein, wenigstens hat er bis zur Stunde um seine Demission noch nicht angefacht. Die Ge­­rüchte, welche sich bereits mit der Neubelebung der Inder Gurial-Würde befaßten, beruhen selbstverständlich blos auf vagen­­Bermuthungen. Graf Georg Andrásfy, welcher von mehreren Seiten als eventueller Nachfolger des Grafen Apponyi bezeichnet wurde, hatte allerdings in den seßten Tagen wiederholte Besprechungen mit dem ungarischen Hof­­kanzler Grafen Forgäc ; wie jedoch verlautet, hätte die Ver­­sion die meiste Wahrscheinlichkeit für sich, daß der Posten des Juder Curiae vorläufig unbefest bleiben wird. „Deitt Ótrnet" glaubt die Situation folgendermaßen charakterisiren zu können: „Wir wissen, sagt er, aus ganz verläßlicher Direlle, bag sich der Schöpfer der Federverfassung, Ge. Erzellenz der der­­malige He­r Staatsminister, schon gegen mehrere unserer an­­geseheneren Landsleute ernsthaft erklärte, daß es ihm in Bezug auf die Frage der geme­insamen Angelegenheiten nicht um die Form, sondern um das Wesen zu thun­te, und daß er sei­­neswegs abgeneigt, die begründeten Einwendungen­ Ungarns zur würdigen, sobald er and­ererseits aus annehmbaren Tonfreien vorschlägen Die Ueberzeugung werde gewonnen haben, das un­­ser Baterland aufrichtige Bereitwilligkeit zeigt zur Mitwirkung an den gemeinsamen Angelegenheiten als einer der Lebensbe­­dingungen der Monarchie. Und dies muß in der Thit ge­schehen, auch wenn sich Se. Erzelleng nicht so, oder gar nicht geäußert hätte, denn es handelt sich nicht um dieses oder jenes Berfassungsprojekt , sondern um das Gefc­ld der Monarchie. Nachdem ab r ein Fonfreter Vorschlag über die Dualifikation und Erledigungsweise der gemeinsamen Angelegenheiten im Namen Ungarns nicht vom Hoffanzler, sondern nur von der ungarischen Befestgebung in berechtigter und verläßlicher Weise gemacht werden kann, so versteht es sich von selbst, daß es der Hoffanzler stets als seine Aufgabe betrag­­ten werde, einen solchen ungarischen Landtag zu Stande zu bringen, welcher zu einer redlichen, für beide Theile annehm­­baren Vereinbarung geneigt sei, — doch Halten wir es für unmöglich, daß es ihm zur unbedingten Pflicht und Aufgabe gemacht worden sein konnte, oder wem immer gemacht werden könnte, in Ungarn eben nur die Verantwortlichkeit zur flarren und unabänderlichen Durchführung der Federinstitution zu über­nehmen, und Hierfür am Haften. Ge­ Eriellens der Herr Staatsminister i­ unseres Dafürhaltens ein viel zu konstitutio­­nell gesinnter Mann als daß es glaublich wäre, er künnte es darauf abgesehen haben, dem ungarischen Hofkanzler eine ähn­­liche obligatorische Mission und irgend­einem ungarischen Land­­tage statt einer beschlußfähigen Rechtssphäre blos die Rolle eines Mitstimmenden anzuweisen. Dag diese Aufteilung von dem Stande der Dinge und von dem wahren Sinne der ungarischen Frage rücksichtlich der vielbesprochenen Kabinettrife die Togifeh richtige sei, — dafür spricht auch der Umstand , dag die von den zentralistischen Blättern prophezeiten Eventualitäten nicht eingetreten sind, und wie mir Hoffen, auch nicht eintreten werden, im Sinteresse einer sicheren und befriedigenden Lösung rechnen wir vielmehr dar­­auf , daß der ungarische Hofkanzler Kinfort in der je früheren Aufsteluung eines solchen politischen Programmes seinerlei Hin­­derni finden wird, welches auf Grund der pragmatischen Sani­tion und von den leitenden Prinzipien des Gesebartikels X : 1790 ausgehend, es möglich mache, die offene Bildung einer s­arten­konstitutionellen Vermittlungs­­parte zu bemerkstelligen, und welches, die Verdächtigungen entwaffnend, auch in denjenigen Vertrauen ermede, welche bisz ber tem Ader Programm nicht aus Welterzeugung, sondern hauptsächlich aus Furcht und Besorgnis vor einer Verschmel­­zung sich angesehloffen haben.“ Die Wiener „Preffe” urgirt, bag ver N Reichs­­rath bei seinem Zusammentreten , das kaum vor Ende Mai stattfinden dürfte, die ungarische Frage der Diskussion unterwerfe ; allem Anscheine nach scheint jedoch das Mint­­rium in für Justiz- und andere, strenge in den Bereich des ee Reichsraths gehörende Tragen beschäftigen zu wollen. · recht der Herzogthümer , W­­­­­­­­­­­­­­ j Julie Apraxim Es war bereits davon die Rede,daß Frau Julie Budays Apxarin sich definitiv der Bühn­e widmen und zum Behufe ihrer weiteren Ausbildung einen längeren A­ufent­­halt in Paoio nehmen wolle.Diese Absicht wird nuun auf das unzweifelhafte stein eine schiefe bestätigt,welchen die gräfliche Kunstnovize an den Redaktor des»Hm«gerichtet,nur der folgendermaßen lautet: »Mein«sehr!Bei unfet­er Geburt bezeich mst Gott einst­ tsc­­hen von uns den Weg,auf wem er geben svlL Glücklich derjenige, bimer eineböhere Aufgabe­ stellt,zudem er speicht:Schreiteroe­­wärte,’ka­mpfe und leibe für die­ Uebrigen;gebe hin und fürchte nichts,ich bin beichte!Diese PflichtenJ Diese Berufe sind verschie­­den.Hier die Laufbahn des politischen Lebens,doktdtedktLtteeai tuk,das Feld der Industrie,und unter anderen Wegen endlich der Pfad der schönen Kü­nster und zu diesem echlen Berufe fühlte sich meine Seeleblnge zvgem Diesee Beruf breitet nun seine Anne aus, dhm weibe ich mich ganz,indkm ich hoffe,daß Gott mir gestat­­tentvttd,dereinst die Glückseligkeit des günstigen Eefolges erreichen zu können..hie­r ist jedoch unermüdlicher Fleiß und Thätigkeit erforderlich,und von der hoffnung des Erfolges er mus­tbigtJnd­lich für dieses Ziel thätig sein.Als ich die Bühne bes­trat,that ich dies nicht aus vergänglicher Laune oder Einbildung. Nein Lich glaubte eine heiltge Pfl­cht zu erfüllen,und Dank dem Himmelt meine Kompatitoten haben mich verstanden,und meine schwachen Fähigkein,die jedoch mit dem besten Botsatz vekeb­t waren,mitveer­geistekung aufgenommen,die blosvervollkom­­men entwickelteni­nd auf eine höbelte Stufe der Bollendung gelangs­ten Fähigkeit gebührt. Meine Kompatriotin mögen dafür meinen Dant empfangen, denn hiedurch haben sie meinen gutgemein­­ten Borlag erneut zu einer noch höher ändernden Flamme an­­gefahst , und ich bin in jeder Weise bemüht fein dabin zu flie­­hen, das ig mich bereinst als Künstlerin jener Eh­renberei­­sung würdig erweisen könne, die gegenwärtig der Täter dieses Landes in so reichem Masse dargeboten wurde. Welt und Ofen waren die ersten Städte, die mich ermuthigten. Ich danke ihnen dafür. Das ganze Land, dessen größten Theil ich durchreiste, hat mich, indem es das Beispiel dieser beiden Städte nachahmte, mit so viel Liebe auf seinen Armen getragen, dab ich mein ganzes Leben dem Bemühen weihen will, diese Riede zu verdienen. Mit wahrhafter und unwirtlic. süßer Begeisterung richte ich, nach der Heimkehr von meiner Reife, diese Zeilen an Sie, mein Herr, um Ihnen die Mittheilung zu machen, daß dieser, bins zur Anerken­­nung meines guten Willens ti­nende Erfolg mich zu dem Ent­­solusfe bewogen hat, Alles was in meiner Kraft fleht, anzuwenden, damit ich das Ziel erreiche, das mir meine Träume zeigen. Ich habe mich dabei zu dem größten Opfer, das mein Herz bringen kann, enttloffen, dau nämlich , das Ich mein Vaterland für einige Zeit verlasse und mich nach Frankreich begebe, um mich dort ernsten und­ tiefen Stu­­dien au­fnibmen, damit ich von dort eine Fünfteris die Ausbildung zurückbringen könne, der melde in jenem Zweige der Kunft, der im Stande is, den Geschmach, das Kunstgefühl einer ganzen Na­­tion zu beten und zu glätten, e­en wesentlichen Die­bt erweisen zu können helfe, Gott wird mir helfen, und ich hoffe, daß ich dorthin gelangen werde, wohin sie meine Seele sehnt, und bag ich miinem Baterlande jene ungeheure Schuld werte abtragen künnen, bie ich ihm gegenüber eingefangen bin, jenem Baterlande, das mich zu jener Höhe emporhob,, bie ich gegenwärtig noch nicht d ver­­diene, jenem Baterlante, bug wir «lit ebles Vertrauen erwies, bevor ich es noch durch etwas Anderes, als durch meine gute Aic­­ht davon Überzeugen konnte, daß ich sein Vertragen verdiene. Ich raffe die ungeheure Höhe meiner Schuld auf, und bitte Gott blos, daß er mir genügende Ausdauer verleihe um sie abtragen an Tünnen. Ich werde zugleich bemüht sein, mir Alles zu verschaffen, was die Pariser Theater an guten Novitäten zu bieten im Stande ‚Sind, damit ich mit denselben das Ofner Volkstheater versehen könne, berüiglich deffen ichh es für meine Heilige Pflicht Halte, sowohl in der Nähe, als in der Ferne dabin zu wirken, daß es um jeden Preis erhalten und zur Blüthe gebracht werde. Empfangen Sie, geehrter­­ Herr Redakteur, meine Abführensworte und theilen Sie sie der nan­­ken Nation mit; und wenn meine Gegner sagen werden, das ich zur Unterhaltung und zum Zeitvertreib in’s Ausland gereift sei, entgegnen Sie Ihnen, daß ich Lieber heute in das Grab fteigen wollte, als mein geliebtes Vaterland Ungarn aus gebaltloser Ge­nußfurcht und aus Zeitvertreib zu verlassen, als mich für immer von biesem Lande, von bieser Nation zu trennen, die mir auf der Welt die Kiehfte tít, denn es gibt für mich sein Grab, das trauriger, das löpreiicher wäre, als das Emil aus biesem Lande, das ich anbete. — Quire B. Aprarin, Xi Bor ihrer Abreise wird die Gräfin noch dreimal im Dfner Volkstheater zu mobrt­ätigen 3weden auftreten. Bei Gelegenheit ihres heutigen Drbuts als „Melinda” in Bánkbán", sol Frau Aprarin, wie wir im „Szinházi látcső" lesen , in einem Fostbaren Streiche erscheinen, mit welchem sie in Wien bei einer aristokratischen Hochzeit Aufsehen erregte. Dasselbe Blatt weist mit vielem Netzo auf die Verdienste hin, welche sich Frau Aprarin um das Institut des Herrn Molnár erworben. Sie hat dasselbe mit Spenden sowohl , als auch mit ihren theatralischen Produktionen unterstüßt. Nachdem sie dreimal vor einem brechend vollen Haufe aufgetreten, habe sie eine Kunstreise nach der Provinz unternommen, und der Ertrag bere felden sei so reichlich ausgefallen, daß mit Hilfe desselben der Ausbau der Fronte des Wolfstheaters in Angriff genommen werden künne. Schließlich erwähnen wir, daß dem „Sarg­" zufolge ih an Herr Director Molnár nach Paris begibt, und daß während seiner Abwesenheit Herr Béla Szilágyi die Ret­­tung des Rolfstheaters übernehmen wird. C. Deutsches Theater. Das neue Theaterjahr wurde mit der Oper „Ernani” und dem " Cancan aus der Operette „Duna­­nan" eröffnet. Wenn wir auf den Geschmack dieser Zusammensellung sein besonderes Gewicht Iegen, und nur aus Anlaß Het in ersterer Oper mitwirfenden Häfte unserer Referentenpflicht obliegen, — so muß ichh unser Bericht an einem günstigeren gestalten. Fräulein Pau­­line Triebler, bekannt von ihren früheren Debuts an den bei­­­­den hiesigen Theatern, wurde bei ihrem Erscheinen als „Elvira“ mit Beifall empfangen, und insbesondere nach dem virtuosen Vortrag der ersten Arte in verdientem Grade ausgezeichnet. Fräulein Tr­eb­­ler hat seit ihrem fegten bierartigen Auftreten an Bührenroutine twesen sicdh gewo­nen, die erhöhte Ketchtigkeit ihres Vortrages, und die Sicherheit und Reinheit, womit sich die tafentrole und fleisige Sän­­gerin in den Bravgurfierten, wie auch In der Melismatis der Koloratur bewegt , feßen einen bedeutenden Grad von Studien voraus. Mir hoffen der fiiedsamen Sängerin, welche im Laufe des Abends viel­­fache Zeichen der Anerkennung empfing, auf diesem Terrain noch öfter zu begegnen. Herr Büffel, vom ständischen Theater in Linz, gaflirte zum ersten Mal als „Gom’z de Silva” und erwies si­c’8 ein kontinirter Baßfänger, den man bei der außerordentli­­chen Bassistennoss noch mitnehmen kann. Zum guten Erfolge der Oper zeugen aber insbesondere die Herren Louis Braun (Er­nani) und Ro­binson (Don Carlos) bei, indem ersterer im Zur Berfassungsfrage. * Wie Wiener Blätter berichten, warb der­­. ungari­­sche Hofkanzler Graf Forgách am 6. b. Vormittags zu zweiten Alte und Segterer in der Gruftszene des dritten Altes Stimmfond und Kunsttalert in glänzender Weise zur Geltung braten. Die Ehorensembles erschienen indes in getreuer Uesertra­­gung aus dem alten Sabre, C. Konzert. Das am Ostermontag zu Gunsten des kauf­­männischen Vereines für Krankenpflege im Saale der Lloydgesell­­schaft abgehaltene zweite Konzert gab gleich dem ersten ein fedenes Zeugniß für den allbier betreffenden Wohlt­ätigkeitssinn, und [ieh hinsichtlich des Besuches so wie der Vorträge nichts zu wünschen Übrig. Batta’s ‚‚Resignation‘‘ für Bigline, Violoncell, Klavier und Physharmonika, mit Präzision vorgetragen von den Herren Adolph Spiller, Leopolo Sud, Ludwig Roth­­feld und Wit Deutsch, bildete eine sehr g­efällige Introduk­­tion zu den nachfolgenden Kunstproduktionen. Die von Frau B­a- 18385-Bognár gesungenen ungarisen Lieder rechtfertigen die Beliebtheit, welche die genannte flimmgeübte und animirte Künst­­lerin in der Darstellung der Operetten, und in dem Vortrag der Rolfslieder genießt. Herr serbahbetyt sprach nur sehr, wenig — ein kleines humoristisches Gedicht von Petöfi — aber das Wenige war hinreichend, um seinem lebendigen Vortrage großen Beifall und wiederholte Hervorrufe zu erwirfen. Fräulein Rosa Sud spielte eine Bioloncellpiece, „Andante und Bolero“ von Panne, und bewies neuerdings, bag auch zarte weib­­lie Hände mit Glück in männliche Rechte einzugreifen vermögen. Die Ledervorträge des Herrn Eugene Soupper sind­eo von beifen erfolgreichen eigenen Konzerten in zu frischem Andenken, als daß wir nöthig hätten, bei diesem Anlasse besonders darauf hinzuweisen. Auch diesmal fanden Rubinstein’s „Asra” und Schu­­mann’s „armer Peter” den meisten Beifall. Unter den beiden Ge­sangsvorträgen bei Fräulein Hofbauer bildete Meyerbeer’s „Komm, Heines Fischermädchen” den seltener gehörten und dies­­mal interessanteren Theil. Dem empfindungsvollen und fünftieri­­schen Sefange folgte selbstverständli großer Beifall. Lipt’s effekt­­volle symphonische Dichtung „Preludes”, für zwei Klaviere trans­­feri­ert und von den Herren mit Deutsch und Rothfeld meisterhaft vorgetragen , bildete den würdigen und mit verbientem Beifalle aufgenommenen Abfluß der Produstinnen. * In den englischen Publikum, schreibt man aus London, wel­­ches sich für jede Begebenheit am Hofe wenigstens ebenso starf interessirt wie für eine Hauptsajlacht im amerikanischen Kriege, wurde die Frage, weshalb Prinz Wilhelm in H­ohlands­­trat an der Hand seiner Mutter erfichren, vielfach ventilirt, bis es denn endlich gelungen ft, der Sache auf den Grund zu kommen. Es war ursprünglich bestimmt gewesen , daß der Kleine Prinz mit der Uniform eines preußischen Offiziers welhmadt auftreten solle, und so hatte er sich auch schon dem Kreise seiner englischen Ver­wandten gezeigt. Aber in seinen beiden Oheimen, den Prinzen Leo­­pold und Arthur, regte sich der Neid, daß sie nur als einfache Zinsfisten bei der­­ Vermählungsfeier sich zeigen sollten, wäh­­rend ihr Neffe, ein jüngerer Prinz, als ausländischer Held im preußischen Waffenro und den Helm mit Spise auf dem Haupt, erscheinen würde, Was geldhab ? Ein Attentat. Die prinzlichen At­­tentäter mußten wenige Stunden vor der Trauung die seine preu­­ßische Uniform unbrauchbar zu machen. Es verschwanden nämlich vom Waffenrat die­­ Schöße. Sie waren nit nur abgeschnitten, sondern verschwunden. Wohin ? Das wird vielleicht in künftigen­­ Memoiren enthüllt werden. Genug, sie waren nicht da, und eine Jade hätte Faum zum Helm gepaßt. Es blieb daher nichts übrig, als den Heinen Prinzen mit den hochschottischen Ge­wändern, die seine Heinen Obheime früher in Balmoral getragen hatten, auszu­­staffiren. Obgleich dies in Elle geschehen mußte, gelang die Impro­­visirung doc dermaßen, Daß der Zeitungsberichterstatter zur Genug­ thuung der Nation melden konnte, daß der kleine Prinz in Hoch­­landstracht einen ausgezeichneten Effekt hervorgebracht habe. — Eine andere Anekdote, deren passiver Held Prinz Alfred Is, lautet folgendermaßen : Als Prinz Alfred vor seinem Avancement zum Leutenant auf der Royal George diente, verbreitete sich unter seinen Dienstkameraden, den Midfbidmen, die Nachricht von seiner Erwählung zum König von Griechenland. Wie wenig die jungen Leute dies europäische Ereignis zu würdigen wußten, und mag sie ihre Politik weniger aus der „Times“ als aus „Punch“ schöpfen, zeigt der Glühmwunsch, den sie ihm brachten. Er saß, nichts Böses ahnend, des Abends bei einem Buch in der Kajüte, als sie ihn von hinten überfielen und etwas ihm auf den Kopf prahten. Geschrei, La­­den und Lärm. Als die Offiziere herbeieilten, fanden sie den Prinzen mit einer Krone von Blech auf dem Haupte­n einer leuchtenden Krone. Die Zinken trugen nämlich in Wett getränkte brennende Dochte. Der malerische Effekt war gelungen, und das unangenehm niedertriefende Fett rechtfertigte die Inschrift: King of Greece, (Grease, Fett oder Schmiere.) s. Die „Times” enthält einen Brief des bekannten Natur­­forschers Mr. James Glatsher über seine neunte Luftfahrt, dem wir folgende Beschreibung entnehmen : Als wir eine Meile hoch waren, hörten wir noch deutlich das tiefe Braufen Londons, und in größeren Höhen konnten wir noch ein reifes Murmeln­ ver­­nehmen. In der Höhe von drei und vier Meilen war die Aussicht wirklich wundervoll, wie ein Plan lag London mit feinen Varstäd­­ten unter uns, wie eine geographische Karte erfichren uns das Land im Allgemeinen , und den Windungen der Themse mit dem Auge folgend, erblidten wir die weißen Klippen von Margate und faben bis nach Dover, Brighton zeigte­n­ uns und das Meer und die ganze Küste Ian Har vor uns bis Yarmouth. Den Norden verhül­­ten Wolfen. Unter uns und im Süden schienen einige Kumulus­­wolfen fast wie Siaden glänzender Wolle auf der Erde zu ruhen. Nach Windsor bin schauten wir die Themse wie glngerndes Gold und die Gewässer in der Umgebung wie helles Silber. Deutlich konnten wir sehen,swie in der Nähe von Putney die Wellen an’s Ufer anschlugen und sich träufelnd zurückprallten. Eisenbahnzüge waren die einzigen sichtbaren Gegenstände, die sich bewegten, und sie erfuhienen sie irgend ein friedjendes Schier, fast gleich einer Raupe; der Rauch sah aus wie eine schmale Schlangenlinie von Nebel. Eine vollständige Uebersicht über die ganze sichtbare Fläche unter mir erfüllte mich mit Staunen, so regelmäßig sah sie aus. Es fohren fast ein künftliches Erzeugnis, so­gar wenig natürlich. Der Effekt der Flusszenerie war ein sehr merkwürdiger in tieser Hinsicht ; alle Schiffe fichtenen so winzig Hein, waren jedoch bis jenseits des Medway fichtbar. * Eine eben­so sinnreiche als zierlich konstruk­te Erfindung ist eine sehr eigenthümliche Regnungsmaschine, wege nur buch made Berührung eines Heinen Knopfes täglich mit der größtmöglichen Genauigkeit lag nach Abzug der ZpCt, Kouponsteuer renugirte Zinsenertränniß aller österreichischen Staats- und Inhn­­sirtersfelten, sowie an den­ betreffenden Tagen die Berlofungen und die jedesmal fälligen Zinskoupons anzeigt und­ zugleich noch auf alle im täglichen Effektenverkehr vorkommenden Ergebnisse hindeutet. Der Erfinder ist Herr Heinrich Stiasny.­­ Ein Mitarbeiter der „New­ York Times“ hatte Fürzlihh ein Telegramm des Inhalts erhalten, daß der Let­nam (corpre) eines seiner in der Potomac - Armee dienenden Brüder in Belle Pleines eingetroffen sei. Aufs Tiefíte betrübt begab er sich, an Ort und Stelle, war aber nicht wenig üiberrafájt , als ihm der Trobtge­­glaubte frifg und munter entgegenkam. Der Irrtaum sollte sich bald aufklären. Man hatte , Corps" telegraphiren wollen und ein ne" zu viel am Ende des Wortes angehängt, ER NE EEE ER ET TEEN FETT RATE TESTEN,

Next