Pester Lloyd - Abendblatt, September 1863 (Jahrgang 10, nr. 198-222)
1863-09-16 / nr. 210
Den, 1863.. Abendblatt: ist Kittuodh, 16. September Ar. 210. (Die einzelne Nummer Foftet 4 Er. 5. 8.) stitutionelle Gedanke zurück. Wole man die konstitutionellen Ziele Sr. Majestäts ins Auge raffen, fo sei deshalb schon wiederolt Veranlassung gewesen, zu demonstriren, und das Haus habe bereitwillig seine Anerkennung manifestirt, und werde sie fortgefegt manifestiren. "Auch sei es sehr mich, mit der Manifestation entweder zu viel oder zu wenig zu sagen. Sage man zu wenig Deutschland gegenüber, so würde das in Deutschland unangenehm wahrgenommen werden, wo man ohnedies Tage, Desterreich wolle Deutschland blos alse Materiale verwenden. Für Desterreich zu viel zu sagen, sei migitd , weil man noch nicht wise, welche Gestaltung die deutsche Steform annehme, ob sie nicht scheitere ; dann hätte man den Völkern Desterreichs Hoffnungen, wegen Rückwirkung auf die Verfassung Desterreicher gemacht, welche sich dann nicht verwirklichen und so würde die Lösung der Österreichischen Verfassungsfrage nocherschwert. Dr. Berger hatte es Übrigens im Eingange seiner Bemerkungen hervorgehoben, daß er nicht die Schwierigkeit verkenne, welche sich für die Entscheidung dadurch ergebe, daß die Absicht einer Manifestation bereits in die Deffentlicchkeit gedrungen sei. Tropdem müsse er sich aus den entwickelten Gründen gegen eine solche aussprechen. Nach Berger sprach Dr. Mühlfeld und zwar von einem demokratischen Standpunkte aus. Die Reformalte erwede nicht die Befriedigung der liberalen Elemente Deutschlands , diese seien nur dur Anknüpfung an die Reichsverfassung vom Jahre 1849 befriedigt ; er bedauere die Ereignis zu Stansfurt. Die Anschauung und die Tendenz des Präfidenten wurde von Dr. Guskra, Dr. Schindler, Szabel, Baron Tiitz und auch von Dr. Herbst unterfragt. Diese Redner gingen von der Anschauung aus, dag die muthige, ritterliche That Sr. Majestät es zur Pflicht mache, sie Dur irgend, eine Manifestation zu ehren und bag das konstitutionelle Prinzip, welches durch dieselbe zur erweiterten Geltung gelange, die Manifestation rechtfertige. KRuranda sprach dagegen, wesentlich aus dem Gesictspunkte, daß der deutsche Standpunkt mehr betont werden müsse ; von demselben Gesichtspunkte aus sprach Brinz Als Vertreter des unbedingten Austriadismus traten der mährische Nyger und Skene auf. Ersterer betonte, daß wir im Innern mit dem Verfassungswesen noch vollauf zu thun haben, daß Oesterreich nach Zentralifatton streben müsse und daß es daher nachtheilig sei, sich an ein Gemeinwesen enger anzuschließen, dessen Grundlage eine fünerative sei und das uns sehr wenig nasen Fünne, wie der Fall zeige, daß Deutschland nach 16 Jahren noch nicht zur Erolution in Holstein geschritten sei. Sfene erklärte mit wunderbarer Unbefangenheit, Oesterreich dürfe seine auswärtige Politik treiben, denn es habe nur Schulden und Defizit ; es solle sein Finanzwesen ordnen und si um Deutschland nicht kümmern. Nach Darlegung bdiefer sehr offen Uneinigkeit von den verschiedensten Gesichtspunkten aus, sprach noch Graf Potoctt Namens der Polen. Er erklärte einem einfachen Namen, 15. September. Der Verwaltungsrath der Südbahn-Gesellgaft hat mit Rücksicht auf den allgemeinen Bunch, der sich bezüglich, des Eisenbahnbaues überhaupt, insbesondere aber in, Absicht auf die Beschäftigung der arbeitsund erwerblosen Massen im Lande Fund gegeben hat die beschleunigte Eröffnung der Arbeiten auf der Linie Dedenburg-Ör-Kantzia angeordnet. Diesem zufolge, werden die beiden ersten Baulose von Dedenburg über Zinkendorf und Shüsen in der Ausdehnung von 4,14 Meilen und dem Kostenbeträge von 724.000 fl., sogleich in Angriff genommen, ‚während ‚die wibrigen Baulose der im ganzen 23 Meilen langen Bahnlinie in kurzen aufeinanderfolgenden Zeiträumen, Tomte‘ in dem Maße zur Ausführung gelangen sollen, als die bezüglichen und nahezu vollendeten Bau- Projekte: einzeln vorgelegt werden. — Herr Ernst Hollán hat heute im Namen „des ‚Gesellschafts-Präsidenten Grafen Franz 3tdy ‚die Anzeige Hierüber dem Herrn Hoffanzler erstattet, und sollen Seitens der genannten Gesellschaft alle Einleitungen getoffen worden sein, um in der kürzesten Zeit, die ganze unten Angriff,zu ‚nehmen,, auf welcher die eingeleiteten Arbeiten an ihrem bedeutenden Umfange mit aller Energie fortgefegt erden sollen. Es ist dies derzeit der größte öffentliche Baum Lande, welcher, abgesehen davon, daß er die gerechten und ange gefühlten ‚DVerfehrs-Bedürfnisse eines der blühendsten andestheile befriedigt, Dant der anerkennungswürdigen Masahmen'der Süpnbahn-Gesellegaft, inmitten des herrschenden Obstandes , und angesichts der Besorgnisse für den hereinhreenden Winter, — Tausenden’ von arbeitslosen Händen sichere abohrtende Beschäftigung’ darbietet, und deshalb eines der ervorragendsten Hilfsmittel zur Linderung des herrschenden Abstandes bildet. = Wien, 15. „September. Leber, die, gestrige vertrau he Besprechung der Abgeordneten wegen der Maniferstaten im Abgeordnetenhause zu Sunfen ber. Latterlichen nitiative in Stanksfurt haben sici die heutigen lätter sehr reserpirt, den telegramm, hat, Ihnen, bereits in genaueres Bild der Situation gegeben. Fastisch is, was an über den Inhalt der Besprechung vernimmt, wenig erbaut“. Der Präsident v. Hasner erklärte,,er sei geneigt „ eine n Sprache zu halten, in welcher er beiläufig hervorheben wolle, aß nur die muthige ritterliche That. Sr. Majestät das kon ttationelle Prinzip auch in die deutsche Kriegverfassung Übertragen werde , was wieder auch zur Kräftung des konstitutionellen Prinzipes in Oesterreich beitragen müste, bat die anwesenden Abgeordneten ihm ihre Meinungen bennt zu geben. Nun sprach zuerst Dr. Bergerpagrgent bemerkte, es sei dem Abgeordnetenhaufe seine Veranlassung boten, sie zu äußern, eine Botschaft werde dem Hause nicht miterheilt werden, die muthige That sei bereits allseitig anerkannt ud werde fortgefeßt anerkannt. Die That der Initiative sei nicht egen ihres konstitutionellen Charakters zu betonen, denn je mehr ersönliche Initiative,desto mehr trete naturgemäß: ber fon _ pi