Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1863 (Jahrgang 10, nr. 275-298)

1863-12-07 / nr. 280

Abendblatt des Pester Lloyd. Montag, 7. Dezember. Kr. 280. (Die einzelne Nummer Kostet 4 Er. ő. WB.) Den. 1863. Belegt. Depeschen des „Pester Lloyd.“ Kopenhagen, 6. Dezember.,, Ein Fönigstes Pat­ent vom 4. b. fett die Bekanntmachung vom 30. März, betreffend die­­ Verfassungsverhältnisse Holsteins, außer Kraft, MNM Newport, 20. November, "Grant Hat einen voll­­ständigen Steg über Bragg erfochten ; die Kunstberirten dgen sich zurück von Loofout-Mountain, welchs von den Zionisten befegt ward. Die Konföderisten verloren 5000 Gefangene und 40 Kanonen. i P. K. Wien, 6. Dezember. «Wir sind Heute in der age auf das Beflimmteste mittheilen zu künnen, daß die Reife Sr, Majetät des Kaisers vag Ungarn nicht ur nicht aufgegeben ist, sondern daß mehr als je daran ge­­dadht wird, Daß auch Ge­­ff. Hohelt der Kronprinz Rudolph den Kaiser begleiten werde, ist vor der Hand gleichfalls festgefegt. Der Zeitpunkt des Reifeantrittes ist e­och einstweilen verschoben worden. (Wie die , treffe" willen will, auf den Monat Feber, D. Red.) Wegen des plöglich angetretenen Unwohlseins Sr. Taiferlichen Hoheit des Kronprin­­zen Rudolph wurde im allerhöchíten Auftrage Herr Pro­­effer Mebic. Dr. Löschner von Prag nach Wien berufen und ft geftern Machte 6 Uhr mittelst Separatzug hier eingetroffen, Beute Nachmittag lauten die Nachrichten Über das Befinden des Kronprinzen beruhigend, Er hat eine ruhige Nacht ver­­bracht und die fieberhaften Erscheinungen haben aufgehört. = Der Wiener Korrespondent der in Prag erfciet­­enden „Politik" schreibt unterm 3. b. : Die Fraktion von beiläufig 13 S G­emeinderäthen, ín deren Namen und Reiste Ste­ud­e! den Antrag auf eine Abreise an Se, Ma­­estät wegen der ungartigen Frage im Gemeinderathe ein­­brachte, ist fest entfahloffen , mit allen legalen Mitteln­ für ihr p­rogramm zu agitiren. Blei nach Stellung des Steubel’ s­­chen Antrages hatten mehrere Gemeinderäthe jener Fraktion nie Besprechung mit einigen Herren von der­ Linken des Ab­­pec­dhnetenhauses ‚ wobei Herr Kurarunda den Herren vor­­warf , daß sie durch ihr Drängen zur Nachgiebigkeit Ungarn gegenüber, alle ‚bisherigen Erfolge zur Beteiligung der Staats­­einheit­­­ gleichsam va banque aufs Spiel fegen wollen ; hier­­auf replizirte ein Gemeinderath, das von den sogenannten Er- Folgen noch wenig sichtbar sei, und daß eine Politik, die ange­­ls bei Oesterreich drohenden auswärtigen Gefahren der Ausgleichung der inneren Gegenfage noch weiter hinausschöbe, je wahre va­banque Politik wäre. Die Rechte des Gemein­­derathes wird zwar aller Wahrscheinlichkeit nach über Steu­­den Antrag mit einer motivirten Tagesordnung hinausgehen, allein die abgedachte Fraktion wird auf bdiesen Antrag bei ächster „opportuner“ Gelegenheit wieder zurückkommen. Die Wiener „Pr. wollte vernommen haben , es hätte i­n Folge der­ schleswig-holsteinischen Verhandlungen im Ab­­geordnetenhause, Graf Redberg und mit ihm das Gesammt­­ministerium die Demission eingereicht. In Wirklichkeit aber hat am Sonnabend ein Ministerrath stattgefunden, in welchen — ie die „Konft. Deft. 3." mit Bestimmtheit angibt — sein Meinister eine V­eranlassung fand, die Heberreihung der Staats­­geschäfte in­ andere Hände in Anregung zu bringen. — Die Session des Reichsraths wird definitiv am 19. b. ges­croffen ; über die ministerielle Vorlage in Angelegenheit der tebenbürgischen Bahn soreibt der Korrespon­­dent bei , Naple" : „Insoferne wir Gelegenheit hatten, die hierauf bezüg­­liche Ansicht einzelner, angesehenerer Abgeordneten kennen zu lernen, ist keine Aussicht dafür vorhanden, daß die Regierung n dieser Angelegenheit fliegen werde; es ist vielmehr wahr. Keinlich, daß die Frage der siebenbürgischen Eisenbahn bis zur nächsten Seifion vertagt werden wird. Namentlich wird man sie darauf berufen, daß Galizien nicht minder wich­­tig sei, als Grevenbürgen, und das Haus In der Angelegen­­en­ der Lemberg-Ezernomwiger Bahn seinen Befdflug nur erst ab­ reiflicher Wederlegung und mit voller Unabhängigkeit eraft habe, Quod un­ justum, alteri aequum. Wie der , Pr." authentisch berichtet wird, sollen die Handtage der deutsch-flavischen Kronländer auf den 14. Länner­­nberufen werden, und unter diesen Randtagen sich auch­ der alizifhe befinden. Beinahe um dieselbe Zeit soll auch er siebenbürgische Landtag Wieder eröffnet wer­­en. Die Landtagsfession sol jedoch nicht viel be z­wei Mo­­ate dauern, und bei Reicherath zur dritten Sesssion am 31.­ärz W­ieder zusammentreten, St. Paris, 4. Dezember, Wohin sich endlich ‚die tat eilige Politik wenden werde, bag­t­ die große Frage, ol die die Gemüther nicht in Ruhe kommen läßt. Die Regie­­ung thut freilich Alles, um Friedenshoffnungen rege zu bal­­mi allein es will er schlecjt gelingen. Die jüngst ersehtenene rohl­e, obeleich vom „Moniteur” bementirt, schwebt Ara ein drohender Schatten über all der scheinbaren Friedens­­mnmnung der Regierung. Das Publitum ist zu gut davon überzeugt, daß eine folge Brandschrift nit hätte erscheinen­ürfen, wenn es mit dem Dementi des offiziellen Blattes seine Rictigkeit hätte. Auch fi­el Niemand unbekannt, daß in er näcsten Umgebung des Kaisers eine durchaus Frienertsche­timmung bereicht, die freilich in Anbetracht der vertrcelten Stuation höchst vorsichtig auftritt. Die bevorstehend­­e t­­anzoperation des Herrn Foul it der erste Grund, warum man sich nicht so zeigt, wie man unwirklich is. Auch tut man in Betreff der Bundesgenossen noch in großer DVerse- Bet Endlich dürfte die Haltung Englands auf die Ent­­fließung des kaiserlichen Kabinetes von nur geringem Ein­­fluß sein. Denn wenn aus England allen Grund hat, vor Stanfreidh, auf der Hut zu sein, so is man hier da auch nicht so ganz ohne Sorgen wegen England. »­Gestern war­ großes politisches Diner beim Prinzen Napoleon. — Wie man versichert, sicht Die Organisation eines a­ori Credit Mobiler bevor, welcher die industriellen, Hilfsmit­te ei­nes ganzen Landes ausbeuten würde, X, Y. Berlin, 5. Dezember, Der König äußerte vor wenig Tagen, daß er mit der Majorität in Frank­furt zu geben wünstige und biese Politit fon deshalb wö­­t­ig finde, weil er si von der Haltung des Nachbars jenseits des Rheines nichts Gutes verspreche,. . . Wir geben biese Worte, wie wir sie von verläßlicher Seite vernehmen, um den 3141 es spalt zu charakterisiren, der sr fortwährend in maßge­­bender Region manifestert. Er wird dadurch erklärt, daß Herr », Bismar­c dem Prinzen Friedrich Karl ‚und seinen Anhängern bis zu gewissen Grenzen Konzessionen­­ einräumt, die aber im Ganzen und Großen seiner Poliktt seine andere Richtung geben: ‚Es läßt si nicht leugnen, daß in leitenden Regionen das Zusammengehen mit Oesterreic einer starken Preffion Eg­land 8 zugeschrieben werden muß, teffen Vertreter am hiesigen Hofe unermüdlich in­­ Verfolgung seiner Zwecke war; aber ist er eben so wahr, daß die Besorg­­niß vor der populären Seite der Tagesfrage in sehr eindringe der Welfe zur Geltung­ gebracht wurde. Dies erklärt die Slustuationen der Stimmung im Tüniglichen Schloffe: ‚Sie sihrirt au dur andere Schichten der höheren Gesellschaft und greift selbst unter den Offizieren Plap, dnch in Abgeordneten treffen t­ man in solcher verhängnißvoller Stimmung und nur die „siebenund­­dreißig” rühmen sich ihrer politischen Boraussicht. Dazu kommt no, dag die Substription für den fdleswipg­­bolfttetintfhen Fond einen schlechten Erfolg hat, ob­­wohl Magistratsmitglieder und Stadtverordnete von Haus zu Haus ziehen und die Beiträge mit allem Aufwande der Be­redsamkfett einzutreiben suchen. Namhafte Beiträge sind beinahe noch gar nicht eingegangen und die Notabilitäten unserer haute finance fehlen gänzlich auf den Listen. Ihre Namen wurden heute zusammengestellt und einige politische Notabilitäten sol­­len es sich zur Aufgabe machen wollen, durch persönliche Ein­­wirkung ein­ gedeihliches­ Resultat­ für die Substription zu er­langen. — Die Hamburger Eisenbahngesellscaft ist aufgefor­­dert worden den Transport d­er fachfischen Trup­­pen im einem­­ Tage mittelst zwanzig Zügen zu­­ bewerf­­fe­iligen ; dieser Anforderung konnte ‚nicht Genlne­r geleistet werden, weil die Gesellschaft den­ Personen- und Wagenver­­kehr nicht unterbrechen wollte. Herr v.d.Heydt erließ heute Einladungen zu einem großen diplomatischen Diner;wch verdrsmt—M­ullck warstet das Gerücht,daß verfell­e von einem Schlaganfalle getchossen worden sei.Ich habe sich­ zum Postschlusse noch seine Bestäti­­gung der Nachricht vernommen. Politische Rundschau, 7. Dezember, Der Kaiser von dran freih sein de Kon­­greßidee aufgegeben zu haben, und es darf daher nicht befremden, wenn die Berichte aus Paris : wenig beruhigend lauten. Hören wir zunächst den Pariser Korrespondenten, des „Botsh.“ ; Oderfelde fchreibt un­­term­ 3 d.: „Dersonen, die von Compiègne kommen, versichern, daß die Berítt­mmung des Katfers noch niemals einen so hohen Grad erreicht habe, als eben jegt. Bei den Serien erscheint der Katfer fast gar nicht, oder nur auf wenige Mi­­nuten. Auch sind die Serien der Einladungen geschlossen, und der Befehl ertheilt worden, in den Zutierten schleunigst die Vorbereitungen für die Rückkehr des Hofes zu treffen, Die am 9. b. M. erfolgen sol. Die offiziösen Blätter sind angewiesen worden, auf das Aufgeben des Kongresprn­­iettes vorzubereiten. Man schildert die Stimmung , die in den Regierungskreisen herrscht, als eine sehr gefährliche und behauptet, daß die nächste offizielle Kundgebung Wieder die Sdee der „natürlichen Grenzen” aufs Tapet bh­n­­en werde. Hiedurch sol ein doppelter Zweck erfüllt werden, vierseits will­ man nämlich die Bollsstimmung, welche in Folge des offenkundigen Kongreßsiasfo’s eine sehr trübe ist, wieder läutern , indem man dem Bolfe dieses Ziel in der Ferne zeigt, andererseits hat man die Absicht diesen Trumpf sunädiít gegen England auszuspielen und ihm den Charakter einer­ Antwort auf die Kongresablehnung zu geben, Dem Grafen W­­alemstt, der diesen Rath ertheilt haben sol, wird von meinem Gewährsmann folgendes Ratton­­nement zugeschrieben: Wenn England sich auf den retnegotfischen Standbpunft stellt, fofft Stant reichberechtigt, D­asselbe zu thun. Ich glaube gut unterrichtet zu sein, wenn ich Ihnen mittheile, daß diese Anschauung , melde die Regierung zu der ihrigen gemacht, bereits auch dem Turiner Sabinett bekannt ge­­geben worden , und, tst der ehemalige Gesandte am Turiner Hofe, Herr Malanet, der in besonderer Mission gestern nach Turin abgegangen ist, der Ueberbringer einer dieser Anschauung Ausdruck gebenden Depesche,” Unvwasdek,,Deutsch.Allg.Ztg.­«über das Des mentides»Monit­ur«gegenüber der Prochüte,,Der Kaiser Newphouunvdek kongriß«berichtettvird,stimmt hikmtt ganz überein.Der KorrOIpOIO entschreibt nämlichx Wir verstehetn mit der griiften Bestimmtheit,Die wit­anzuntrüglichen Quellen geschöpft haben,waß die in Rede stehende Schrift vonphmhemd eingegrben wuppe Jadaß der Kaiser selbstven Gssdankenging derselben vorgezeichnet hap Fkknektst es ausgemacht,­waß der Minister der auswärtigen Angelegenheiten die Ausarbeitung,bevor sie dem Druck über­­geben wurde,zur Durchsicht erhalten hat,ob sie d­em saisek selbst vomelegtwowen,wissen wir nicht,ebensowenig,als wir die Güoe genau anzugeben vermögen,welche die Re­­gierung destimmivatson,diese savuttende Note im»Monis­teur«ekschick­en zu lassen.Zwengerend­essen ist jedoch die « Meinung verbreitet,daß die amtliche Erklärung mit Rückscht auf die Unterhandlungen,welche im Zuge sind,erfolgt ware. Diese Unterhandlungen wären darauf abgesehen,ein­ kraftlos Allianz,und zwar­ eine Quadrupleallianz,gegen Englaiz v zu Momdevas Tuilerienkabinet hätte gefürchtet,die Machte, die es anzuziehen gilt,durch die Sprache der Broschüre zu ver­­stimmen.Andererseits hätte man die Veröffentlichung der Schrift fürs zweckmäßig erachtet,um die öffentliche Meinung auf wichtige Ereignisse­ vorzubereiten.Uebrigens wird man zu Berlin wie zu Turin,qui­nchezb­ergburgwissen- Wasssmitdekkachüke,,L’Empereur Napoleonl­ Lette Congoiois«für eine Bewandtniß hat,d·a,wie ich Gelegenheit fand,zu erfahren,die Botschafter der Mächte sehr gut unter­­richtet sind: „La Yreffe" bringt einen Artikel von Girard din, den an Wiener Blätter mittheilen und der in der französischen Hauptsadt großes Aufsehen erregt ha­ben sol­­lerfelde lautet : „Dir wollen den Fall annehmen, daß der Kaiser Na­­poleon TIL zu Franfreich und Europa sagt: Es gibt Tragen, die ich nicht geschaffen hate, Fragen, welche Europa und Frank­­reich fortwährend mit gefesültertem over’ selbst angeschlagenem Gewehre dazustehen zwingen ; ich kann und will auf Beseitigung dieser Fragen nicht warten, bis das Alter mich geschwächt hat, noch weniger kann und will ich meinem Sobse die ge­­fährliche Erbschaft hinterlassen. Die Schale ist voll, man mus­sie leeren, Sch fann und will nicht Stalien einem Angriffe von Seiten Oesterreichs ausfegen, welches auf die erste gün­­stige­ Gelegenheit wartet, um die Lombardei zurückzuerobern und in Italien seinen verloren gegangenen Bells Wieder zu­­ ergreifen ; ich kann und mir nicht warten, bis Rußland von einem Eisenbahnweg überspannt ist, welches ihm gestattet, seine Truppen mit einer Geschwindigkeit, die seine Macht um das Zehnfache verstärkt, vom Norden nach dem Süden zu be­­fördern, nur noch die Hand auszustreben Braucht, um sich der Schlüssel zu den Dardanellen zu bemächtigen, während Frank­reich anderswo hin Augen und Arme richten mußte; ich Fann und will nicht den gegenwärtigen Zust­and verlängern, welcher sein normaler ist, denn er entzieht dem Felde und den Wert­­slätten vier Millionen kräftiger Arme und jährlich vier Milliar­­den Francs der Arbeit und dem­ Wohlfein, der Sparsamkeit, dem Kredit und der Ausbildung der Völker ; ich Fann und will nicht warten, bis die Notbuwendigkeit meine­ Hand verlangt, zu einer Zeit, wo diese vielleicht nicht mehr frei ist, zu einer Zeit filtern­, wo sie weniger fest ist; kurz, ich fann und will nicht bei Gefahr ausgefegt Dieb­en, an mein Ohr Diese ver­­ban gnißvollen Worte ertönen zu haffen: „Zu spät !" Wer könnte den Kaiser Napoleon tadeln, wenn er eine solche Sprache führte und sein Verhalten danach einrichtete ? Auf dem Schreibtisch des Kaksers der Franzosen, neben dem Schreibzeuge, in welches er die Yeder getaucht hat, um die Thronrede zu schreiben, steht ein Chronometer. Das müssen­. tie Herrscher wissen, an die er seine Aufforderung gerichtet hat. Der Kaiser Napoleon III. wird den Schlüssel dieses Chrono­­meters nicht umdrehen, um ungeduldig und Findlsch die Zeit zu beschleunigen ; aber wenn die Uhr schlagen wird, ist er bereit; und wenn seine andere Macht außer Italien und Schweden gekommen ist, um mit ihm den Krieg zu beschwören, dann, und erst dann, wenn allenthalben die Völker, bei der Stimme ihres Kaisers, fd genen Ihre Herrscher erheben, dann merken diese sich des Worte Napoleons I. erinnern, des vom Neffen ausgeführten Grabsteinspruches des Onkels: „Is verront !“ Dag wird der Krieg sein. Doch nein, es wird nicht der Krieg sein, es wird nicht ein Kampf zwischen Staaten sein, sondern ein Kampf zwischen Völkern und ihren Herrschern, und der Steg dir Dinge über die Menschen, ein furchtbarer Sieg, ein verhängnißvoller Sieg !” In Turin, wo man ich­hon so oft breilt hat, die­­ Konse­quenzen der Napoleon’schen Politik zu an­­tiziperen, bereitet man auch rechr umfassende Rüstungen vor. In einer Türiner Korrespondenz der „Iriefler 3." heißt es vom bernfelben : Fünf militäríiíf dednípízirungen wur­den vom Kriegsministerium angeordnet und eigene Kommissio­­nen hiezu eingefest, nämlich : eine sogenannte Refognoszirungs- Kommisstion, welche die Po- und Minckolinie zu brüilen und genaue Situationspläne für die künftigen Stellungen der Armee an dieser Linie zu verfertigen haben; eine Grnie-Kom­­mission, deren Aufgabe es ist, alle Beteiligungen, feste Pläge, Brüdenköpfe und Heberfuhren zu prüfen und über den Zustand detreiben und die erforderlichen Vorkehrungen Bericht zu er­statten ; eine Kommission zur Aufnahme der Muni­tions­­und W­affenvorrätbe und durchgreifenden Billierung sämmtlicher Waffen- und Munitionsdepots ; eine Vierpflegs- K­ommitfsion, um sich von dem Zustande der Proviant­­magazine, namentlich in der Lombardei, Modena und der No­­magna, zu Überzeugen (diese Kommission ist mit ausgedehnten Rollmachten versehen, wo es ihr not­wendig dankt, Lieferungs­­kontraste mit industriellen Gesellschaften abzufglieren und den Borrath der verschiedenen Magazine zu ergänzen; auch hat sie für die Verprostantirung sämmtlicher Letzungen und festen Pläge auf die Dauer von 8 Monaten für die ersteren und von 3 Monaten für die Iegieren zu sorgen) ; endlich die Train- Inspizirungs-Kommission, welche für die In­­standregung und Komplettirung des Train und namentlich der Ambulancen zu sorgen hat und die ebenfalls mit Rollmachten für Pferde- und Bespannungsankäufe versehen ist. Alle diese Kommissionen sind angewiesen,, ihre Aufgaben darnach einzur­iichten, daß bis Ende Feber Alles in vollkommenster Bereitschaft sei. Ein großes Bleigewicht für die Regierung bildet freilich Die finanzielle Misere. Die 200 Millionen , welche vom frühern Ansehen noch zu bedeben wa­­ren, sind schon lange fonfumirt und es drängt sich Die Noth­­wendigkeit eines neuen Anlehens immer mehr in den Vordergrund. Im Laufe dieser Session wird Die Sache zwar noch unterbleiben, beim Beginne der nächsten aber ist die Ein­­bringung einer neuen Kreditforderung unbezweifelt und das Ministerium wird dabei auf die krregerischen Eventualitäten hinweisen müssen, so viel von der momentanen Pariser Stimmung und ihrer Nachwirkung auf Turin. Gleichzeitig heißt es, die franzöß­che Antwort auf die septe Note Ruffel’s in

Next