Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1864 (Jahrgang 11, nr. 224-248)

1864-10-14 / nr. 235

Siebenhirten mit 41,371fl.22kr.,die Buchforderung mit 58,767fl.53kr.,die Rimessen mit 11,287fl.angenom­men. —Auch in London dauern die Zahlungseinstellun­­gen fort,neuerdings sind deren namentlich in der Eisen­­branche vorgekomm­en und sind in Folge dessen die Eisen­­preise gewichen. —Berliner Nachrichten zufolge ist die dortige Diskonterhöhung durch die massenhaften Silberan­­läufe des Hauses Rothschild veranlaßt worden.Letztere dürften wohl mit der im November fällig werdenden an die National­­bank zu zahlenden­ Südbahnrate in Verbindung stehen —­Die Bremer Bank hat den Diskont von 6 auf 7 Verzent ershöht. —Die Agram­-Karlstädter Eisenbahn dürfte dem­ Vernehmen nach im Monate Novemberl.J.eröff­­net werden. London, 12. Oktober. Schlußkonfols 88­% , Tombard- Eisenbahnaktien 20% , türkische Konsols 49, Silber 61%. Berlin, 14. Oktober. Getreidemarkt Wer­en höher bezahlt, 46—58 Thle. Roggen, Anfangs höher,­­Kliest matter, Ott. 34Y,, OE.,Non. 341 a , Nov. - Dez. 343%, April-Mai 36. Spiritus flau, Dit. 13%, Oft.Nov. 1373, November-Dezember 13%, April - Mai 141%. Rüb­el preis­­haltend, Oktober 121%, April­ Mai 13, Bredlan, 12. Oktober. Amtlicher PBProdukten Börsenbericht) Weizen pr. Oftober 501% Thle. Br. Roggen angenehmer, pr. Oftober 333 s—Y. Thle., April Mai 34 Thle. bez. u. Br. Gerste pr. Oftober 31 Thlr. Br. Haferpr. Oktober 33% Thle. Reps pr. Oftober 101 Thlr. Br. Rüb­eL:wenig verändert, Toto 1273 Thle. 6., November: Dezember 1214 Thle., April-Mai 12% ZThle bg. Spirit­­tus fester, Iofo 13%, Thle., April-Mai 1865 13945, s Thle. int 7. 2blr.. Geld. = Ge. Majestät ver Kaiffer wird morgen in Wien erwartet. S. C. Hermannstadt, 11. Oktober. Ir der heutigen Landtagsfisung gelangte das in Begleitung einer Zu­­schrift St. Erzellenz des bevollmächtigten £. Landtagsfommiliärs dem Landtag übermittelte allerhöchste f. Nestript poto. Kichl 6. Oktober 1864, 3. 4703 unter lebhaften Hochrufen zur Verlesung. Mit diesem allerhöchsten E. Reskript wird der Gefeb­­artifel, betreffend die Abänderung der Bestimmungen des §. 75 ver prov. Landtagsordnung über vbie Dis­ten­ und Meilengelderbezüge der Land­tagsmitglieder allergnädigst sanktioniet. — Bin­der beantragt, der fanktionirte Gefegartifel soll dem mit der Vorberathung desselben beauftragt gewesenen Ausschusse über­­geben werden, — der Ausschuß habe sodann den sanktionirten Gesetartifel mit dem der allerhöchsten Sanktion unterbreiteten, vom Landtage approbirten Entwürfe zu vergleichen und Bericht zu ob sich in den sanktionirt herabgelangten Artikel sein Treibfehler eingesclichen habe. Gegen diesen Antrag erhebt ih­n Ranniher, weil der Landtag dur die An­­nahme desselben mit der Grelative in Widerspruch gerathen könnte ; in dem allerhöchsten Restripte heißt es nämlich, Daß das E Gubernium mit der K­mdmachung des Gewebes beauftragt worden it; e3 könnte nun leicht geschehen, daß das 1. Gubernium die Kundmachung durchführt, bevor der betref­­fende Ausschuß seinen Bericht erstattet haben wird . Nebner stellt den Antrag, e3 sei im Protokoll der heutigen Gitung auszudrücken.­ Dieser Gesehartikel ist im Landtage tuio gemacht worden. Come Schmidt s­pricht für den Antag Bin­ders, indem der Randtag kein einfaches Bureau, sondern ge­­sehgebender Faktor ist, es müsse demselben daher das Net zu­­stehen, ja es ist sogar Pflicht desselben, zu prüfen, ob die sank­­tionirten Gefegartikel mit den vom Landtage befehl offenen Pro­­tekten von Mort zu Wort auch übereinstimmen, umso mehr als in der Expedition ein Fehler von ungeheuerer Tragweite unter­­laufen Tann. Neßner führt als Beweis b hiefür unter an­dern den Umstand an, das im Jahre 1837 aus dem bestätigten Leopoldinischen-Diplom in dem die Nation der Szekler betreffenden Punkte die Worte: ab omni trivato ausgelassen waren und es mußte behufs der Nektifizirung Dieses Sehlers eine neue Repräsentation an Se. Majestät gerichtet werden. — Binder hebt noch hervor , das zwischen der Ganstionirung der Landtagsartikel jenseits der Leitha und der Art, wie diesel­­ben im Großfürstenthume Siebenbürgen sanktionirt werden, ein bedeutender Unterschied bestehe ; dort bleibt der vom Landtag beschlossene Artikel, d. h. der Urteil desselben, im Landtagsar­­chive hinterlegt und die Sanktion wird dem L Landtage notifi­­sirt ; in Siebenbürgen aber wird der Urtert, d. h. der auf Grund der landtäglichen Beichlüfse festgestellte, vom Präsidenten und einem Schriftführer des Hauses unterschriebene Geseßartikel zur allerhöchsten Sanktion unterbreitet, da aber nicht d­ieser Gesebartikel, sondern ein anderes Exemplar desselben mit der allerhöchsten Namensfertigung Sr. Majestät versehen an den Landtag gelangt, so könnte es doch geschehen,, daß bei der Ab­­schrift noch vor Erfolgung der allerhöchsten Namensfertigung aus Belieben ein Fehler unterlaufen. — Freiherr von Frie­­denfels anerkennt die Billigkeit des Antrages Binder, allein er könne einen solchen Vorgang bei dieser Gelegen­­heit nicht gutheißen ; es wurden im Landtage bis secht fanktio­­nirte Gefegartikel von ebenso großer Wichtigkeit: wie Der gegen­wärtige publizirt, ohne daß man die beantragte Vergleichung für nöthig erachtet hätte; er werde den Antrag Binder wann unterjtügen­, wenn derselbe als selbstständiger eingebracht und im Sinne der Geschäftsordnung in meritorische Verhandlung gezogen würde ; im gegenwärtigen Falle wäre Die Annahme des Antrages ein Eingriff des Landtages in die Medie der Creta­tive. Medner schließt sich dem Antrage Nannicher’s an. Nachdem ein von Gaetano gestellter Antrag, dahin gehend , das 1. Neskript und der Gefegartikel seien zur Willen,­haft zu nehmen, seine genügende Unterfrügung gefunden, wird der Antrag Rannihers zum Beihlufse erhoben. . Es wird sodann die Antwort des LGuberniums auf die Interpellation Mangers und Genossen,bezüg­­lich der Herstellung der durch die heurigen Uebers­­chwemmungen unfahrbar gewordenen Tö­­mög-Pr’novaer Kommerzialstraße auf wa­­lachischem Gebiete,—verlesen.Das k.Gubernium erklärt,die k.Hofkanzlei habe sich bereits am 16.September mit einer eindringlichen Vorstellung in dieser Angelegenheit an das kais M­inisterium der auswärtigen Angelegenheiten gewen­­det;desgleichen ist dasselbe Mini­sterium von der königlich sie­­benbürgischen Hofkanzlei am 3.Oktober d.J.neuerdings an­ge­­gangen worden,auf die moldowalachische Regierung entsprechend einwirken zu wollen,damit die genannte Handelsstrasse mit aller Beschleunigung hergestellt werde;endlich hat auch das­ sieben­­bürgische Gubernialpräsidiu­m am 19.September d.J­ das k.k. General-Konsulen­ in Bukarest direkt ersucht,wegen Feh­rbarm­a­­chung der Tömös-Praovaer Strasse bei den betreffenden Organen der fürstlich walachische Regierung die geeigneten Schritte zu ihm­;damit der Handelsverkehr Kronstadts mit der Walachei in Folge der zeitweiligen Unfahrbarkeit der Straße im Praopn­­thal nicht aufgehalten werde,wurde ferner auf siebenbü­rgischem Gebiete mit­ Herstellung der Poissage über Ostoz und durch die Moldau nach der Walachei beschleunigt,­i­ndem von der Ojtozer Kontumaz bis Soösmezö sieben provisorische Brückeneiligst er­­richtet und der Bau einer achten stabilen Brücke in Angriff ge­­nomm­en wurde.Hieraus ist zuerse dem dasz von Seite der Re­­gierung diesfalls die nöthigen Einleitungen zur Abhilfe recht­­zeitig getroffen worden sind,trotzdem,daß dieselbe von der Kronstädter Handels-und Gewerbekammer über die ihr zunächst bewußten einschlägigen Verhältnisse nicht mit der erwünscht gewesenen Schnelligkeit Runde erhalten hatte. III-Wier13·Okt­ober.Nach Andeutungen,welche man in hiesigen­ unterrichteten Kreisen vernimmt,dürfte der Papst eine Zauberpolitik befolgen und vorerst bestrebt sein, ohne formelle Antwort auszukommen und die Entwicklung der Dinge abzuwarten Es ist schon viel,wenn m­an sich·1m23·ati­­kan zu einer Politik der Reserve entschließt Und die ostenkelchi­­schen Rathschläge scheinen auf die Haltung der Kurie nicht ohne Einflu­ß zu­ sein Wenn auch der österreichische Gesandte,Frei­­beter­.Bach,momentan noch nicht auf seinem­ Posten in Rom ist,so vermittelt doch der Päpstliche Nuntius in Wien,Mons- Fanpinelli­ den diplomatischen Verkehr und unterrichtet seine Regierung von den Wünschen­ und Rathschlägen des österreichi­­schen K­abinets und wohl auch von der Lage der Dinge in Wien im Allgemeinen.Diese ist augenblicklich der püp­stlichen Regierung nicht eben gün­stig.Das geht hier das Bestreben bis in die höchsten Kreise,da­s Ministerium homoge-

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